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02.08.2021 | 05:40

The Very Good Food Company, Amazon, Anheuser-Busch Inbev – Einkaufsverhalten durch Pandemie verändert

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Bildquelle: pixabay.com

Die Corona-Krise hat das Einkaufsverhalten der Menschen weltweit verändert. Einerseits gibt es einen Trend zu mehr Online-Shopping, andererseits geben die Leute mehr Geld für höherwertige Lebensmittel aus, die in den meisten Fällen noch immer vor Ort gekauft werden. In Deutschland kann man das sehr gut anhand einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK erkennen. Die Discounter in Deutschland haben 1,4% weniger Umsatz im ersten Halbjahr 2021 erzielen können während die Supermärkte ein Plus von 6,3% aufweisen. Aufgrund der Pandemie fielen praktisch sämtliche Sonderausgaben wie Restaurantbesuche, Urlaub etc. weg und das gesparte Geld wird unter anderem im Supermarkt in höherwertige Produkte investiert.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: THE VERY GOOD FOOD CO.INC | CA88340B1094 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , ANHEUSER-BUSCH INBEV | BE0974293251

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Inhaltsverzeichnis:


    The Very Good Food Company – wächst sehr schnell

    Die kanadische The Very Good Food Company (TVGFC) bietet ihren Kunden seit gut drei Jahren pflanzliche Lebensmittelalternativen. Auch in Deutschland hat der Trend zu mehr pflanzlicher Nahrung aufgrund der Klimadebatte immer mehr zugenommen. Mit der Pandemie und weniger Bewegung haben viele ihre Ernährung auch noch einmal genauer unter die Lupe genommen und beschlossen, sich gesünder zu ernähren. Das sieht man auch bei TVGFC, die im März erstmals die Millionenmarke beim Umsatz überschritten haben.

    Das Unternehmen kam kaum damit hinterher Produktionskapazitäten auszubauen, um die Nachfrage zu befriedigen. Ein Blick auf die Zahlen des ersten Quartals zeigt den Wachstumskurs deutlich. Im Vorjahresvergleich stieg der Umsatz um 680% auf gut 2,6 Mio. Kanadische Dollar (CAD). Im Vergleich zum vierten Quartal wurden 77% mehr Produkte verkauft, da die Vitoria-Anlage mehr produzieren konnte. Um Lieferengpässe möglichst gering zu halten, wurde die Rupert-Anlage gebaut. Diese Anlage produziert seit April mehr als das Vierfache im Vergleich zur Victoria-Anlage. Pro Tag können so 13.000 Pfund aus der The Very Good Butchers Produktpalette produziert werden.

    Im Juli gab es eine Kapitalerhöhung mit rund 5,6 Mio. Aktien zu 3,70 CAD, wodurch dem Unternehmen weitere 20,7 Mio. CAD zum Aufbau zur Verfügung stehen. Der Vertrieb wird laufend erweitert, so wurde am 7. Juli veröffentlicht, dass es nun 2.876 Vertriebspunkte gibt, im März waren es nur 1.356. Ein Amazon Store wurde ebenfalls eröffnet und auch Europa wird nun durch die Kooperation mit 3PL Logistics seit dem 14. Juli beliefert. In Europa wird man sich im ersten Schritt auf den Onlinehandel fokussieren. Die Aktie hat seit ihrem Börsendebüt erheblich an Wert verloren. Aktuell kann man bei etwa 3,23 CAD sogar günstiger einsteigen, als die Investoren bei 3,70 CAD.

    Amazon – Rücksetzer als Chance

    Am vergangenen Freitag mussten die Amazon Inverstoren eine bittere Pille schlucken als der Kurs um über 8% einbrach. Dennoch ist das Unternehmen einer der Gewinner der Corona-Pandemie. Die Zahlen des zweiten Quartals belegen das auch, denn der Umsatz ist um 27% im Vorjahresvergleich geklettert, die Einnahmen sogar um 50%. Der Gewinn lag damit deutlich über den Schätzungen der Analysten. Der Fokus der Anleger galt aber offensichtlich den gebremsten Wachstumsaussichten, wobei das Management von 10 bis 16% ausgeht.

    Hauptwachstumstreiber war das Cloud-Geschäft mit +37% und das Werbegeschäft mit +87%. Mit Amazon Fresh versucht der Konzern einen Fuß in den milliardenschweren Lebensmittel- und Drogeriemarkt in Deutschland zu bekommen. Aktuell gibt es das Angebot in Berlin, Potsdam, Hamburg und München. Das Angebot existiert zwar bereits seit 2017, aber durch die Pandemie konnte das Geschäft erst richtig aufblühen.

    Das Unternehmen von Jeff Bezos ist schon immer visionär bei seinen Zielen gewesen. Zuletzt hat man den ersten Schritt zum Weltraumtourismus vollzogen. Auch wenn Investitionen in die Fullfillment-Center Gewinne in den kommenden Quartalen belasten könnten, so ist der Rücksetzer für Investoren eine Chance, denn bei der Amazon-Aktie sind solche Rücksetzer rar und im Anschluss gab es immer neue Allzeithochs.

    Anheuser-Busch Inbev – Schulden drücken

    Anheuser-Busch Inbev (ABI) konnte aufgrund seines Strategiewechsels hin zur Beyond Beer Sparte die Pandemie besser bewältigen, als so manche Bierbrauerei. Getrunken wird zwar immer, aber der Bierverbrauch geht ohne Festivitäten doch insgesamt deutlich zurück. Seitdem in Großbritannien die Corona Regeln weitestgehend gelockert wurden und auch in vielen anderen Ländern der Welt die Inzidenzen zurückgegangen sind, wurde auch wieder deutlich mehr Bier verkauft.

    Das erkennt man deutlich an den Zahlen des zweiten Quartals, die am 29. Juli vorgelegt wurden. Der Umsatz wuchs um 28% und das EBITDA um 31%. Damit wurden die Schätzungen der Analysten nicht ganz erreicht. Das hängt vor allem mit gestiegenen Kosten im Rohstoffbereich und Marketingausgaben zusammen. Diese gestiegenen Kosten belasten den Schuldenabbau. Die Schulden stammen zum großen Teil aus den Übernahmen, die der vorherige CEO getätigt hat. Der aktuelle Schuldenstand beträgt 83,4 Mrd. USD.

    Das Management will diese Schulden drücken bis auf ein Zweifaches des operativen Gewinns. Die Aktie ist mit Bekanntgabe der Zahlen unter die 200 Tage Linie gefallen und notiert bei 53,31 EUR. Ein Test des Supports bei 47,26 EUR erscheint aktuell möglich. Bricht diese Marke, ist auch der Aufwärtstrend gebrochen. Aktuell hängt viel von den Rohstoffpreisen ab und der Frage, ob die Pandemie weiter abflacht. Diese Parameter sollte man als Investor im Blick haben.


    Gegessen und getrunken wird immer, auch in der schwersten Krisenzeit. The Very Good Food Company verfolgt einen schnellen Wachstumskurs, der den Trend hin zu vegetarischer Ernährung nutzt. So kann sich das Unternehmen Marktanteile sichern. Amazon ist ein globaler Player, bei dem man mittlerweile so ziemlich alles kaufen kann. In Deutschland ist das Amazon Fresh Konzept aber noch ausbaufähig. Anheuser-Busch Inbev hat noch mit den Schatten seiner Vergangenheit, den Schulden, zu kämpfen. Können diese abgebaut werden, hat man als Investor einen interessanten Getränkehersteller, den man auf der Watchlist haben sollte.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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