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06.07.2021 | 05:08

wallstreet:online, flatexDEGIRO, Commerzbank – Gewinne laufen lassen

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Bildquelle: pixabay.com

Keine Zinsen, keine Handelskosten für Wertpapiere – das ergibt in einer 'Nach-Pandemie-Welt' eine exzellente Konstellation für weiter steigende Kurse. Broker und Wertpapierhandelsbanken fahren jedes Quartal neue Rekordgewinne ein. Argumente, warum es bald heftige Rückschläge geben könnte, werden kaum ernst genommen. Wir zeigen auf, mit welchen Aktien die Sommerparty steigen kann.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , FLATEX AG NA O.N. | DE000FTG1111 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001

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Inhaltsverzeichnis:


    André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG
    "[...] Allein die Tatsache, dass wir rund 5 Mio. EUR abschreiben müssen, zeigt, dass Fehler passiert sind. Das müssen wir uns selbst auch ganz offen eingestehen. [...]" André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG

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    WALLSTREET:ONLINE AG – Kapitalerhöhung und jede Menge Insiderkäufe

    Mitte Juni führte die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung von 5% durch. 719.108 Anteilsscheine wurden für 26,60 EUR vom Bankhaus Metzler bei institutionellen Anlegern platziert. Damit flossen den Berlinern brutto rund 19 Mio. EUR zu. Zahlreiche Personen aus Vorstand und Aufsichtsrat haben in der Folge ebenfalls zugegriffen. Die Aktie notiert momentan bei 26 EUR, womit der Wachstumswert 391 Mio. EUR auf die Börsenwaage bringt. Warburg Research bescheinigte dem Titel jüngst im Rahmen einer aktuellen Studie weiteres Aufwärtspotenzial. Die Analysten hoben das Kursziel von 25 EUR auf 34 EUR an. Damit tragen die Experten dem schneller als prognostizierten Wachstum Rechnung.

    Die neuen Mittel dürfte das Unternehmen in die Expansion des Transaktionsgeschäfts stecken. Seit 2019 sind die Berliner mit dem Neobroker Smartbroker am Markt. Neobroker ermöglichen Anlegern sehr günstig, teilweise auch ohne Kosten, zu handeln. Dieser kostenlose Handel für Kunden lässt seit geraumer Zeit die Anzahl der Transaktionen explodieren und Wertpapierhandelbanken und Broker enorme Gewinne einfahren. Neobroker erhalten für jeden Trade ihrer Kunden, auch wenn diese kostenlos handeln, eine Gebühr von den Abwicklern – dies sind Plattformen oder Broker. Smartbroker differenziert sich nochmals, da er niedrige Konditionen und zusätzlich ein breites Produktspektrum anbietet.

    Das stark skalierbare und dynamisch wachsende Transaktionsgeschäft bestimmt schon jetzt die Equity Story der Gesellschaft. Das etablierte Kerngeschäft Werbung mit hohen Margen ist aber für das aktuelle Wachstum noch von wesentlicher Bedeutung. Denn mit der richtigen Verzahnung von reichweitenstarken Portalen, der Verlinkung zum Handel von Wertpapieren, gepaart mit der ein oder anderen Produktinnovation, verleihen der Aktie viel Phantasie.

    flatexDEGIRO AG – Altaktionäre trennen sich von Aktienpaketen

    Mit der Übernahme des Konkurrenten Degiro im vergangenen Jahr, stieg Flatex, nun als flatexDEGIRO firmierend, zum größten europäischen Online-Broker für Privatkunden auf. Der SDAX-Konzern ist in 18 europäischen Ländern aktiv und formulierte im Frühjahr einen ambitionierten Mittelfristplan, wonach die Gesellschaft im Jahr 2026 sieben bis acht Millionen Brokerage-Kunden betreuen will. Vor wenigen Tagen nutzten dennoch die Altaktionäre von Degiro die Gunst der Stunde, um sich von Teilen ihrer Aktienpakete zu trennen.

    Hintergrund ist laut Unternehmensaussage das Ziel, den Streubesitz der Aktien zu erhöhen und somit die Chance für einen MDAX-Aufstieg zu verbessern. Jeffries platzierte vor wenigen Tagen 650.000 Aktien zu je 109 EUR bei institutionellen Investoren. Verkäufer sind die Degiro-Mitgründer Kipei, Anderluh und Arrow. Diese halten nun immerhin noch rund 16% der Anteile. Momentan notiert die Aktie bei 116 EUR, was den Onlinebroker mit einer Marktkapitalisierung von 3,2 Mrd. EUR bewertet. Analysten bescheinigen dem Titel durchschnittlich ein Aufwärtspotenzial von 28%.

    COMMERZBANK AG – europäisches Bankenumfeld macht Mut

    Der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, hatte vor wenigen Tagen gute News für europäische Bankaktionäre parat. Seiner Meinung nach rückt das Ende des Dividendenstopps für Europas Banken näher. Die Datenlage habe gezeigt, dass die Institute widerstandsfähig, gut kapitalisiert und in der Lage seien, Haushalte und Unternehmen bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen, begründete der Chefaufseher seine Einschätzung. „Vor diesem Hintergrund wird auch die europäische Bankenaufsicht Ende September Schritte in Richtung Normalisierung unternehmen, da wir - sofern es keine negativen Überraschungen gibt - planen, unsere außerordentliche Empfehlung an alle Banken aufzuheben, keine Dividenden auszuschütten und keine Aktienrückkäufe durchzuführen", so Enria.

    Die EZB hatte die europäischen Bankinstitute im Verlauf der Corona-Pandemie aufgefordert, möglichst bis Ende September 2021 keine Dividenden auszuschütten und keine eigenen Aktien zurückzukaufen. Die Commerzbank betrifft dies derzeit nur indirekt, da die Bank momentan noch einen Transformationsprozess durchläuft. Durch massive Kosteneinsparungen, insbesondere durch Filialschließungen, will das Institut die Kostenbasis bis 2024 um 20% senken. Sollte die Bank den Turnaround nachhaltig schaffen, wonach es derzeit aussieht, könnte sich der Titel zu einem echten Value-Play entwickeln. Die Anteilsscheine notieren bei rund 6 EUR und damit deutlich unter Buchwert.


    Onlinebroker und NeoBroker gehören zu den Favoriten, um von einem weiter positiven Börsenumfeld zu profitieren. FlatexDEGIRO ist hier sicherlich der Platzhirsch mit einer Marktkapitalisierung von über 3 Mrd. EUR. Wesentlich spannender finden wir wallstreet:online, da die Berliner erst am Anfang eines sehr starken Wachstums stehen. Wer den europäischen Bankensektor plus Turnaround spielen will, für den ist die Aktie der Commerzbank interessant.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    4. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    5. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    6. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.

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    Die vergangenen Wochen brachten mit der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal viele negative Überraschungen zu Tage. So senkten in der abgelaufenen Woche neben Volkswagen auch Mercedes Benz und Hypoport ihre Prognosen. Doch es gab auch Unternehmen, die trotz der schwierigen Rahmenbedingungen besser als vom Konsens der Analysten erwartet, abschnitten. Gerade hier liegen aufgrund der Konsolidierung der vergangenen Monate enorme Turnaround-Chancen.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 02.11.2023 | 04:40

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    Die EZB hat zum ersten Mal seit 12 Monaten mit ihren Zinsanpassungen pausiert. Kein Wunder, denn eine rückläufige Konjunktur lässt den Inflationsdruck derzeit etwas abebben. Wegen der zahlreichen geopolitischen Konflikte hat Gold nach langer Konsolidierung auch wieder die 2.000 USD-Marke überschreiten können. Und dann noch die vielen Quartalszahlen. Wohl dem, der hier den Überblick behält. Wir blicken auf neue Entwicklungen bei der Deutschen Bank, Microsofts Eintritt in den deutschen KI-Markt für Unternehmen und die exzellenten Chancen beim Explorer Desert Gold.

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    Nach den Rekordjahren in Zeiten der Corona-Pandemie und Handelsumsätzen in Rekordhöhe mussten Unternehmen aus dem Fintech-Sektor seither eine harte Korrektur durchlaufen und bauten die teilweise aufgeblasenen Bewertungen Schritt für Schritt ab. Auch von Analystenseite wurden die weit vom Aktienkurs entfernten Kursziele nach unten revidiert. Aufgrund dessen ergeben sich bei vielen Unternehmen aus der Fintech-Branche wieder langfristig attraktive Einstiegsmöglichkeiten.

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