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01.04.2025 | 04:45

War das der Trump Crash? Trotzdem steil aufwärts mit Evotec, Bayer, BioNTech, Defence Therapeutics oder Valneva?

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Bildquelle: pixabay.com

Donald Trump bewegte die Börsen seit November 2024 steil nach oben – seine umstrittene neue Präsidentschaft wurde vor allem von den Börsianern gefeiert. Nun fühlt sich die Regentschaft etwas komisch an, irgendwie wieder an jeder Ecke ein Brand gelegt. Der neue Präsident zeigt sich imperial wie nie, Panama, Kanada und Grönland stehen verbal als die nächsten US-Bundesstaaten auf dem Plan. Derweil schiebt die US-Administration ein riesiges Defizit vor sich her, gestopft werden sollen die Haushaltslöcher durch eine drastische Verkleinerung der öffentlichen Apparate und die Einführung von Zöllen. Die Zinsen sind ohne Überraschung nun ordentlich im Steigen begriffen, für den BioTech-Sektor ein Grund für schwächere Kurse. Doch der Sektor hat seine Hausaufgaben erledigt und kommt aus einem dreijährigen Abschwung. Sind jetzt Kaufkurse erreicht?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
    "[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.

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    Investoren schielen auf BioNTech und Bayer

    Lange hatte es nach einer Trendumkehr bei BioNTech seit Herbst ausgesehen. Mit den Zahlen zum vollen Geschäftsjahr 2024 verflog der Optimismus aber schnell. Der Grund: Für BioNTech ist Q4 mit einem Gewinnrückgang zu Ende gegangen. Die Mainzer nur noch 1,08 EUR nach 1,90 EUR im Vorjahr. Der Umsatz errechnete sich zu 1,19 nach 1,48 Mrd. EUR , im Gesamtjahr verschlechterte sich das Ergebnis von 3,83 auf minus 2,77 EUR je Anteilsschein, denn BioNTech ist auf dem Weg zur Entwicklung von Krebsmedikamenten deutlich in die Verlustzone gerutscht und muss nun Stellen abbauen.

    Der Fokus liegt nun auf der Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis. Früher hatte man Milliarden mit Impfstoffen verdient, nun drohen hohe Investitionen vor allem in kostspielige klinische Studien, die den Cash-Vorrat verschlingen. Unter dem Strich stand 2024 ein Nettoverlust von rund 700 Mio. EUR, im Covid-19-Jahr 2022 hatte der Gewinn noch etwa 9,4 Mrd. EUR ausgemacht. 2026 will BioNTech eine erste Marktzulassung für seine Projekte bekommen. Angekündigt hat man nun den Abbau von 1.350 der weltweit 7.200 Stellen. Zum Ende des Geschäftsjahres verfügte BioNTech über liquide Mittel und Wertpapierbestände in Höhe von insgesamt 17,4 Mrd. EUR, die Marktkapitalisierung beträgt immerhin 21 Mrd. EUR. Warten sie die Restrukturierung ruhig ab!

    Bei Bayer gab es ein technisches Aufflammen, denn seit Dezember konnte der Wert ganze 30 % auf bis zu 24,50 EUR zulegen. Die Probleme sind bekannt. Neben einer laufenden Restrukturierung, belasten weiterhin die immer wieder anhängigen Glyphosat-Klagen aus den USA. Investoren haben die negativen Punkte aber nun verdaut, die Community steht wachsam an der Unterstützung bei rund 22 EUR und ist Gewehr bei Fuß, die Bestände mit jeder guten Meldung wieder nach oben zu fahren. Wir hatten ihnen den Wert bereits bei 19,45 EUR ans Herz gelegt – daher weiter Einsammeln! Die Experten auf der Plattform LSEG erwarten in 12 Monaten Durchschnittskurse um 26,80 EUR.

    Defence Therapeutics seit Januar aus dem Stand verdreifacht

    Der kanadische Biotech-Spezialist Defence Therapeutics entwickelt Impfstoffe gegen Krebs. Die ersten Versuchsreihen lieferten erstaunliche Ergebnisse. Das Herzstück der hauseigenen Plattform ist die Accum®-Technologie, welche eine präzise Zuführung von Impfstoffantigenen oder ADCs in ihrer intakten Form zu den Zielzellen ermöglicht. Die in 2024 erfolgte Zulassung von AccuTOX® als eine der ersten First-in-Class-Therapien des Unternehmens, ist ein gewaltiger Fortschritt für Defence im Bereich der Immunonkologie. Nach ersten erfolgreichen Einsätzen bei Mäusen testet Defence den Impfstoff ARM-002 bei schwer behandelbaren Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsen-, Dickdarm- und Eierstockkrebs. Diese Ergebnisse werden die Zielindikation für die Phase-I-Studien festlegen und zeigen auch, wie vielseitig und anpassungsfähig der Krebsimpfstoff wirklich ist.

    Ab April tritt Dr. Elias Theodorou (PhD) in das Management-Team als COO ein. Er ist Molekularbiologe mit über 25 Jahren Erfahrung in der Krebsforschung, Stammzelldifferenzierung und Genübertragung und Mitbegründer von Protos Biologics Inc. Dort hat er innovative DNA-Transportsysteme entwickelt. Zuvor war er Forschungsleiter bei WBC Biosciences LLC, wo er eine Methode zur Modifizierung von angeborenen Immunzellen für verbesserte Anti-Krebs-Eigenschaften miterfand. Dr. Theodorou promovierte an der Yale University, wo er sich auf die Identifizierung neuartiger Treiber der neuronalen Differenzierung konzentrierte. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen verfasst und hält Patente im Zusammenhang mit Gentherapie und Protein-Engineering.

    „Die Ernennung von Dr. Theodorou zum COO stellt einen bedeutenden Meilenstein für Defence Therapeutics dar“, sagte CEO und President Sebastien Plouffe. „Seine Führungsqualitäten, sein wissenschaftlicher Scharfsinn und seine umfassende Erfahrung in innovativen Biotech-Start-ups werden entscheidend dazu beitragen, unsere Entwicklungsprogramme zu beschleunigen und unsere Position auf dem US-Markt zu stärken." Zum Amtsantritt gibt es 350.000 Defence-Optionen mit Basispreis 1,07 CAD und 10 Jahren Laufzeit. Von dieser Incentivierung können auch Defence-Aktionäre besonders profitieren, denn immerhin kommt die Aktie von 8 CAD im Jahr 2021 und die Pläne für ein NASDAQ-Listing geraten mit dem US-Neuzugang im Management bestimmt wieder auf den Plan. Das Unternehmen ist derzeit nur mit 54,7 Mio. CAD bewertet. In der aktuellen Korrektur zukaufen!

    Wie steht´s bei Evotec und Valneva?

    Noch ein kurzer technischer Blick auf Evotec und Valneva. Wir hatten oft über diese Werte berichtet. Während Evotec nach dem Weggang des langjährigen CEO Lanthaler derzeit eine anstrengende Neuausrichtung durchlebt und volatil noch oben und unten getrieben wird, konnte Valneva kürzlich wieder einen Zwischenspurt absolvieren. Evotec näherte sich in der letzten Woche mit 5,86 EUR wieder gefährlich nahe ihrem 10-Jahrestief bei 5,08 EUR. Noch immer ist die Verunsicherung wegen des abrupten CFO-Wechsels groß, selbst Meilenstein-Zahlungen wie zuletzt von Bristol Myers Squibb helfen derzeit nicht. Ein charttechnisches Kaufsignal gibt es erst über 7,25 EUR. Beobachten und bei Momentum-Anstieg aufspringen.

    Bei Valneva beflügelt der Chikungunya-Ausbruch auf der französischen Insel La Réunion. Zusätzliche 40.000 Impfdosen werden im April ausgeliefert. Der französische Staat bezahlt die Ware, denn ähnlich wie beim Chikungunya-Ausbruch 2005 bis 2006 besteht das Risiko einer Übertragung auf das französische Festland und andere französische Überseegebiete. Ein guter technischer Schub für den ausgebombten Wert auf schnelle 3,70 EUR – allerdings konsolidiert die Aktie gerade wieder an seiner 200-Tage-Linie im Bereich um 3,00 EUR. Man sollte den Titel weiterhin auf der Watchlist haben.

    Im 6-Monats-Vergleich sehr gut im Rennen liegt die Aktie von Defence Therapeutics. Während Bayer und BioNTech nach wie vor an ihrem Turnaround arbeiten, sind Evotec und Valneva schon wieder im Abseits. Quelle: LSEG vom 31.03.2025

    Die Börse hat nun endlich auf die negativen Effekte der Trump-Regierung reagiert. Das führte zu Abschlägen bei den zuvor kurios hoch gestiegenen Tech-Titeln. Wie es an den Börsen weitergeht, hängt viel von der geopolitischen Lage und der Zinssituation ab. Denn jeder braucht Geld – dummerweise steigt der Preis für Kapital fast täglich. Positiv in Erscheinung getreten ist Defence Therapeutics seit Januar. Die Rally dürfte hier nach der aktuellen Konsolidierung schnell weitergehen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Der Biotech-Sektor durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel: Big Data und Künstliche Intelligenz revolutionieren die Art und Weise, wie Medikamente erforscht und entwickelt werden. KI-gestützte Systeme helfen dabei, molekulare Zielstrukturen schneller zu identifizieren und Wirkstoffe gezielter auszuwählen. Sowohl Start-Ups als auch etablierte Unternehmen nutzen zunehmend datenbasierte Plattformen, um Entwicklungszeiten zu verkürzen und klinische Studien erfolgreicher zu gestalten. Investoren lenken ihr Kapital verstärkt in Firmen, welche Biotechnologie mit moderner Datenanalyse verbinden. An der Börse regiert der tägliche Wahnsinn mit Zahlen, die nicht im Erwartungsrahmen liegen. Jedoch werden innovative Wachstumsmärkte volatil und attraktiv zugleich bleiben, setzen sie daher auf die Gewinner!

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