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27.12.2022 | 04:44

Wasserstoff-Aktien – Umwelt-Technologie startet in 2023 durch: Plug Power, dynaCERT, ThyssenKrupp und Uniper

  • Klimawende
  • Wasserstoff
  • GreenTech
Bildquelle: pixabay.com

Mit Blick auf das neue Jahr 2023 könnte die Wasserstoff-Technologie erstmals positive Beiträge zur Energiewende liefern. Denn wichtig ist die Schlagzahl, der Preis und die Menge, die umweltschonend im industriellen Standard erzeugt werden kann. Plug Power, einer der Marktführer bei modernen Brennstoffzellen-Systemen, wird die H2-Technologie in Großserie auf den Markt zu bringen. Der Kanadier dynaCERT liefert bereits gute H2-Ergänzungs-Systeme und Deutschland könnte sich wieder einmal zum Ingenieurs-Hub entwickeln. Wo stecken die Chancen für Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018

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Inhaltsverzeichnis:


    Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.
    "[...] Wir haben mit unseren patentierten Wasserstoffprodukten Zertifizierungen und Zulassungen in einem Großteil der größten Märkte auf der gesamten Welt. [...]" Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.

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    Plug Power und ThyssenKrupp – Auf die Schlagzahl kommt es an

    Auf der Suche nach industrieller Relevanz stößt man in den USA auf Plug Power und in Deutschland auf die Technologie-Schmiede ThyssenKrupp. Joe Biden hat mit seinen Zukunftsprogrammen Förderungen von insgesamt 450 Mrd. USD in Aussicht gestellt. Wichtig ist es nun, dass die öffentliche Hand über die Kommunen entsprechende Investitionen beschließt und umsetzt. Plug Power wird mit seiner Brennstoffzellen-Technologie einige von diesen Projekten an Land ziehen, denn der US-Konzern konnte bereits große Projekte bei Walmart, Lidl, Amazon und Home Depot erfolgreich umsetzen. Zum dritten Quartal 2022 vermeldete Plug Power einen Oderbestand von 1,5 Gigawatt und Umsatzpotenziale von über 25 Mrd. USD bis zum Jahr 2030. Mit bekannten Partnern wie Renault (HYVIA), der SK Group aus Korea und den Australiern Fortescue Futures kommen nun auch Großprojekte ins Laufen. Allein in den USA sollen die enthaltenen Maßnahmen zum Klimaschutz zu einer Reduzierung des schädlichen CO2-Ausstoßes von rund 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005 führen.

    Beim deutschen Technologie-Unternehmen ThyssenKrupp hat man mit Nucera eine Wasserstoff-Tochter auf den Weg gebracht. Auch wenn der Börsengang vorerst verschoben wurde, ist das Unternehmen mit seinem Partner bereits weltweit aktiv. Mit PSG ist Nucera in Australien stark engagiert, Zweck der Partnerschaft ist die Entwicklung von industriellen Methoden zur Wasserstoff-Gewinnung. Denn das kleinste Molekül der Welt ist vielseitig einsetzbar z.B. als Grundstoff für flüssigen Ammoniak und Methanol, in der Methanisierung, als Energieträger für Brennstoffzellen, als Synthesegas oder zur Einspeisung in das Erdgasnetz.

    Die Plug Power-Aktie erlebte nach einem guten Jahresstart in 2022 mit 56% Verlust einen regelrechten Ausverkauf. Nach großer Euphorie erkannten die Börsianer letztlich, dass es mit den öffentlichen Budgets einfach nicht so schnell gehen wird und alles etwas länger dauern wird. Auch die ThyssenKrupp-Aktie stand im Januar noch über 10 EUR und fand sich Ende September bei 4,18 EUR wieder. Es spricht viel dafür, dass die Verlierer des Jahres 2022 zu Jahresbeginn wieder richtig durchstarten.

    Der wasserstoffbetriebene Triebzug von Alstom wird bereits bei der ÖBB eingesetzt. Quelle: pixabay.com

    dynaCERT – Mit guten Aussichten ins neue Jahr

    Aktuell dominieren im Bereich Transport und Logistik leider noch die herkömmlichen Diesel-Antriebe. Die Aussteller auf der letzten IAA Transportation in Hannover haben dennoch ganz andere Ziele im Blick: Sie wollen den LKW-Verkehr in ein klimaneutrales Logistik-Zeitalter führen. Dazu braucht es Investitionswillen und entsprechende technologische Begleitung.

    Für das kanadische Technologie-Unternehmen dynaCERT gab es jüngst einige beachtenswerte Erfolge in der Verbreitung seiner Wasserstofflösungen HydraGEN und HydraLytica. Die verkaufsbereiten Lösungen reduzieren den Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen und koppeln die Betriebsdaten mit einer Aufzeichnung per Software zum späteren Erhalt von Karbongutschriften. Die Technik von dynaCERT ist eine „H2-on-demand“-Lösung, welche bereits bestehende Flottenverbände in eine Welt mit reduzierten Klimagasen überführen kann. Beflügeln könnte dynaCERT die erwartete Zertifizierung seiner Technologie durch VERRA, denn deren globalen Standards und Rahmenwerke dienen als Dreh- und Angelpunkt für die Kanalisierung von Finanzmitteln in Aktivitäten, die einige der dringendsten Umweltprobleme unserer Zeit angehen.

    Zum Jahresende vermeldete das Unternehmen einen regelrechten Run auf die teilweise modifizierten Systeme, die in öffentlichen Verkehrsmitteln und LKWs, Bergbaufahrzeugen, Ölfeld-Bohranlagen sowie in Energieerzeugungsanlagen und Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommen. dynaCERTs Vertriebsabteilung baut die Dynamik in diesen Sektoren weiter aus und erkundet derzeit weitere Märkte, um eine diversifizierte Nutzerbasis mit globaler Wirkung zu erreichen. Der CEO Jim Payne kommentiert:„Unser Team von Ingenieuren und Mitarbeitern hat unermüdlich daran gearbeitet, sicherzustellen, dass unsere Produktlinie eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen kann und so robust ist, dass sie den strengen Herausforderungen standhält, die beim Einsatz unserer Technologie unter schwierigen Betriebsbedingungen rund um den Globus auftreten.“

    Von der Triple-A Analytics GmbH aus Österreich gab es mit dem „Smart Sustainable Company Rating Seal“ eine weitere Umwelt-Auszeichnung unter den globalen Nachhaltigkeits-Standards der Vereinten Nationen. Auch die erhoffte VERRA-Zertifizierung könnte jeden Augenblick veröffentlicht werden, was dem Kurs wahrscheinlich einen großen Kurssprung bescheren wird. Die DYA-Aktie kostet derzeit etwa 0,12 EUR und hat eine Marktkapitalisierung von nur 44 Mio. EUR. Dies ist weniger, als in den letzten Jahren in die Entwicklung der Zukunfts-Technologien investiert wurde.

    Uniper – Schon seit einiger Zeit mit Wasserstoff auf dem Weg

    Auch der stark angeschlagene Uniper-Konzern spielt in der Wasserstoff-Branche mit. Um den europäischen Strom-Mix grüner zu bekommen, wird versucht, alles was elektrisch betrieben wird, schrittweise zu dekarbonisieren. Der Schlüssel für die erfolgreiche Verwendung von Wasserstoff ist dabei ohne Frage, dass das Gas in einem CO2-freien Prozess hergestellt wird. Uniper nutzt seit fast einem Jahrzehnt Windenergie, um zu 100% grünen Wasserstoff zu produzieren. Das Unternehmen plant nun, die drei bestehenden Anlagen Wilhelmshaven, Maasvlakte (Niederlande) und Killingholme (Vereinigtes Königreich) in regelrechte Wasserstoff-Zentren zu verwandeln. Alle drei haben Meerzugang und damit die Möglichkeit, mit Offshore-Windkraft Elektrolyse-Anlagen zu betreiben.

    Nach der nun beschlossenen Rettung durch den deutschen Staat ist natürlich fraglich, ob die H2-Gigawatt-Planungen noch in die Realität umgesetzt werden können. Denn momentan kämpft Uniper wegen seiner Gasschieflage um das blanke Überleben. In Wilhelmshaven und Maasvlakte ist es möglich, importierten Wasserstoff und CO2-armes Ammoniak, das in Wasserstoff umgewandelt werden kann, von Schiffen zu entladen. Allein Wilhelmshaven könnte so bis 2030 etwa 15 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs decken. Fraglich bleibt, ob sich im aktuellen Bailout-Modus für die immensen Investitionen noch die nötigen Geldgeber finden lassen.


    Der Kampf gegen die Klima-Erwärmung wird immer dringlicher, denn die Veränderung des globalen Wetters ist spürbar. Minus 45 Grad im Nordosten der USA ist ebenso ungewöhnlich, wie 15 Grad an Weihnachten in Deutschland. Wasserstoffwerte gehörten zu den Shooting-Stars in 2021 – vieles spricht dafür, dass der Sektor auch in 2023 nochmal eine Rallye hinlegen kann.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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