05.05.2025 | 05:50
Wie Palantir, MiMedia Holdings und SAP die Cloud in Billionen-Märkte verwandeln
Die Cloud ist der unsichtbare Titan der digitalen Wirtschaft. Sie treibt Innovationen an, sprengt Effizienzgrenzen und generiert 2025 vorrausichtlich allein über 800 Mrd. USD. Doch hinter den Kulissen formen Tech-Pioniere die Regeln dieses Milliardenmarkts. Mit KI-gesteuerten Prognosen, disruptiven Datenspeicherlösungen und cloudbasierten Ökosystemen entscheiden sie, wer die Ära der Hyperdigitalisierung dominiert. Während sich Unternehmen im Wettlauf um Agilität und Skalierung verbissen die Cloud-Strategien der Zukunft erkämpfen setzen drei Player Maßstäbe – mit Technologien, die nicht nur Märkte, sondern Denkweisen verändern. Ein Blick auf Palantir, MiMedia Holdings und SAP verrät, was sie anders machen als andere.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , MIMEDIA HOLDINGS INC | CA60250B1067 , SAP SE O.N. | DE0007164600
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Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Palantir - Cloud-Strategie: Flexibilität und Sicherheit als USP
Palantirs Cloud-Dienste zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Anbieter aus. Ob AWS, Azure oder Oracle Cloud – die Lösungen funktionieren branchenunabhängig auf nahezu jeder Infrastruktur. Diese Flexibilität hilft Kunden ihre Technologiepartner frei zu wählen. Durch automatische Verschlüsselungsverfahren, mehrstufige Zugangskontrollen und lückenlose Protokollierung werden selbst strenge Compliance-Standards erfüllt, was für öffentliche Einrichtungen und regulierte Unternehmen entscheidend ist. Ein Schlüsselmerkmal ist die Ontologie-Technologie, die unterschiedlichste Datenformate vereinheitlicht. Erst diese „Übersetzungshilfe“ macht übergreifende Datenanalysen möglich – ein klarer Unterschied zu Anbietern, die sich vorwiegend auf Infrastrukturlösungen konzentrieren.
Mit Softwaretools wie Gotham und Foundry sowie der KI-Plattform AIP automatisiert Palantir Kernprozesse in Unternehmen. Echtzeitanalysen komplexer Datenströme werden beispielsweise in Supply-Chain-Management oder Kapazitätsplanungen eingesetzt. Durch vorkonfigurierte SaaS-Angebote verkürzen sich Einführungszeiten und Kosten, gleichzeitig wächst die Anpassbarkeit an unterschiedliche Unternehmensgrößen. Kooperationen mit Partnern wie Microsoft und Oracle, aber auch mit der NATO, zeigen die Vielseitigkeit der Anwendungen. Selbst in hochsensiblen Regierungsnetzwerken kommen integrierte KI-Tools wie Azure OpenAI zum Einsatz. Diese Allianzen positionieren Palantir als Vermittler zwischen Cloud-Anbietern und Nutzern.
Trotz der Stärken bleiben Hürden: Die Integration veralteter IT-Systeme bei Kunden, regulatorische Auflagen und Konkurrenz durch Cloud-Giganten wie Google Cloud erfordern Agilität. Zudem muss Palantir beweisen, dass das kommerzielle Wachstum außerhalb des Staatssektors nachhaltig ist. Langfristig punktet das Unternehmen jedoch mit einer einzigartigen Kombination aus Datenintegration, KI-Operationalisierung und Multi-Cloud-Expertise. Für Investoren, die an die transformative Kraft unternehmensweiter KI-Lösungen glauben, bleibt Palantir ein Schlüsselakteur – auch wenn die hohe Bewertung kurzfristige Volatilität erwarten lässt. Die Aktie ist derzeit für 124,80 USD zu haben und steht kurz vor einem Allzeithoch.
MiMedia Holdings – Walmart Partnerschaft ein Meilenstein
MiMedia hat sich als Nischenplayer im Cloud-Markt positioniert, der über reine Datenspeicherung hinausgeht. Die Plattform ermöglicht Nutzern, Medieninhalte wie Fotos, Videos und Dokumente geräteübergreifend zu organisieren, sicher zu teilen und privat zu verwalten – eine gezielte Alternative zu Social-Media-Giganten. Interessant dabei ist, dass man anstatt Endkunden direkt anzusprechen auf ein B2B2C-Modell setzt. Durch Lizenzierung der Technologie an Telekommunikationsunternehmen und Smartphone-Hersteller wird die Lösung als White-Label-Produkt vorinstalliert. Dieser Ansatz spart Marketingkosten und erschließt Millionen potenzielle Nutzer automatisch. Mit geplanten Bruttomargen von 80 – 90 % bei skalierter Nutzung könnte das Modell zum Profit-Turbo werden.
Ein strategischer Meilenstein ist die Kooperation mit Walmart Lateinamerika. Dessen Mobilfunkmarke Bait hat sich in Mexiko mit über 18 Mio. Nutzern zum drittgrößten Anbieter entwickelt – Tendenz steigend. MiMedia integriert seine Cloud-Lösung nun in Walmarts digitales Ökosystem, das Zahlungsdienste, Gesundheits-Apps und Smartphone-Verkäufe in über 3.000 Filialen umfasst. Jeder Kunde, der ein Bait-Gerät erwirbt, erhält die MiMedia-App vorinstalliert oder per Update. Zusätzlich profitiert das Unternehmen von der Reichweite etablierter Walmart-Apps wie „Cashi“, was Cross-Selling-Potenziale erhöht. Dieser Hebel könnte MiMedia Zugang zu jährlich 50 Mio. Filialbesuchern verschaffen – ein Quantensprung in der Nutzerakquisition.
MiMedia kombiniert technologische Effizienz mit emotionaler Relevanz. Die Cloud-Lösung bietet nicht nur verschlüsselte Speicherung, sondern auch Tools zur Verwaltung persönlicher Erinnerungen – ein Unique Selling Point in Zeiten steigender Datenschutzbedenken. Gleichzeitig generiert das Unternehmen Einnahmen durch Onlinewerbung, Abonnements und B2B-Lizenzierungen, was stabile Cashflows ermöglicht. Die Integration in Partner-Ökosysteme sichert zudem langfristige Marktpräsenz. Für Investoren ist wichtig, dass das Modell skalierbar ist, da keine eigene Hardware benötigt wird und bestehende Vertriebsnetze genutzt werden. Lateinamerika als Testmarkt könnte für MiMedia Proof-of-Concept werden. Die Aktie konnte seit Jahresanfang deutlich zulegen und verharrt aktuell auf hohem Niveau bei 0,50 CAD.
CEO Chris Giordano im Interview exklusiven Interview mit Lyndsay Malchuk.

SAP – guter Start ins Jahr 2025
SAP modernisiert seine Cloud-Infrastruktur kontinuierlich. Mit skalierbaren ERP-Systemen wie S/4HANA Cloud digitalisieren Unternehmen ihre Abläufe und verbessern diese datenbasiert. Das Abo-Modell dominiert mittlerweile die Erlösstruktur und trägt zu 86 % zum Gesamtumsatz bei. Programme wie „RISE with SAP“ erleichtern durch Partnerschaften mit Hyperscalern (AWS, Azure) den Cloud-Umstieg. Dabei kombinieren Hybridansätze die Vorteile lokaler Installationen mit Cloud-Services – nicht nur zur Risikominimierung bei Ausfällen, sondern auch für individuell anpassbare Lösungen.
Im 1. Quartal legte der Cloud-Auftragsbestand von SAP um 28 % auf 18,2 Mrd. EUR zu. Die Cloud-Umsätze stiegen auf 4,99 Mrd. EUR, ein Plus von 27 %, getrieben von der Cloud-ERP-Suite, die ein Umsatzplus von 34 % verzeichnete. Der operative Gewinn (non-IFRS) kletterte um 60 % auf 2,5 Mrd. EUR und unterstreicht die gestiegene Profitabilität. Der Gesamtumsatz wuchs zweistellig auf 9,01 Mrd. EUR. Diese Ergebnisse zeigen, wie stark SAP von der Nachfrage nach cloudbasierten Services profitiert. Ein Trend der sich weiter zu beschleunigen scheint.
SAP integriert zusätzlich Künstliche Intelligenz in bestehende Produkte, statt auf spektakuläre Einzellösungen zu setzen. Der KI-Assistent „Joule“ ist bereits in HR-Tools wie SuccessFactors eingebettet und soll bis Ende 2025 über 400 Anwendungsfälle abdecken. Gleichzeitig entwickelt der Konzern branchenspezifische Cloud-Lösungen, die etwa im Logistik- oder Fertigungssektor Effizienzgewinne ermöglichen. Die Business Technology Platform (BTP) dient als zentrale Schnittstelle für Datenanalyse und App-Entwicklung – ein strategisches Asset, um Kunden langfristig an die SAP-Ökosysteme zu binden. Die Aktie war nach den Zahlen wieder im Aufwind und notiert momentan bei 266,30 EUR.
Die Cloud wird zum Schauplatz einer disruptiven Neudefinition von Wertschöpfung. Palantir setzt mit KI-gesteuerter Datenintegration und Multi-Cloud-Flexibilität Standards für kritische Infrastrukturen, während MiMedia über White-Label-Lösungen und Ökosystem-Partnerschaften wie mit Walmart Lateinamerika private Datenspeicherung massentauglich macht. SAP wiederum treibt mit skalierbaren ERP-Cloud-Systemen und KI-Integration die unternehmerische Digitalisierung voran und generiert damit zweistellige Umsatzsprünge. Eins haben alle drei Unternehmen gemeinsam: Der Weg in den Billionen-Markt führt über Technologien, die nicht nur Prozesse optimieren, sondern Nutzerbedürfnisse und Branchenlogiken neu denken.
Interessenskonflikt
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Künstliche Intelligenz – Die Automatisierung von intelligentem Verhalten und Maschinellen Lernen wird Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet.
- Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.