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01.03.2023 | 05:00

BioNTech, BioNxt Solutions, Bayer – Zeitenwende eingeläutet

  • Biotechnologie
  • Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Wie elementar die Biotechnologie bereits für die Menschheit ist, zeigte die im historischen Vergleich enorm schnelle Entwicklung der verschiedenen COVID-Impfstoffe. Vorher unbekannte Unternehmen wie BioNTech, Valneva oder CureVac traten in den Fokus des Börsengeschehens und konnten sich innerhalb kürzester Zeit vervielfachen. Auch nach der zu Ende gehenden Pandemie läuft die Forschung im Biotech-Sektor auf Hochtouren. Dadurch entstehen neue, innovative Wachstumsunternehmen, die zukünftig eine ähnliche Entwicklung nehmen könnten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

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Inhaltsverzeichnis:


    David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.
    "[...] Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich mit den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befassen, und hat dazu geführt, dass der Herzgesundheit auf breiterer Ebene Priorität eingeräumt wird. [...]" David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.

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    BioNxt Solutions – Breit diversifiziert

    Eines dieser aussichtsreichen Unternehmen ist der breit diversifizierte biowissenschaftliche Akzelerator, der sich auf Arzneimittelformulierungen und Arzneimittelverabreichungssysteme der nächsten Generation, diagnostische Screening-Tests sowie die Herstellung und Evaluierung neuer aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe fokussiert hat. Dabei betreibt das Unternehmen, das einen Börsenwert in Höhe von 36,88 Mio. EUR besitzt, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Nordamerika und Europa, wobei der operative Schwerpunkt in Deutschland liegt.

    Innerhalb der drei Geschäftsfelder konnten in jüngster Vergangenheit bedeutende Erfolge gefeiert werden, so dass mehrere Projekte kurz vor dem Eintritt in die Kommerzialisierung stehen. Im Bereich der Psilocybin-Forschung konnten die Kanadier eine Patentanmeldung für ihre Sammlung neuartiger psychedelischer Stoffe einreichen, die gezielt zur Behandlung von neuropsychiatrischen, neurodegenerativen und neuroinflammatorischen Erkrankungen eingesetzt werden können. Dazu zählen auch Depressionen, Tabak-, Opiat- und Kokainsucht oder Alkoholismus. Global leiden rund 350 Mio. Menschen an Depressionen, allein an dieser Zahl lässt sich das enorme Potenzial nur erahnen.

    Bereits Ende Oktober vermeldete BioNxt positive In-Vivo-Ergebnisse eines Rotigotin-Pflasters zur Behandlung von Parkinson. Rotigotin ist ein Wirkstoff, der in Europa und den USA bereits zur Behandlung von Parkinson und des Restless-Legs-Syndroms zugelassen ist. Dabei verglich XPhyto ein aktuell im Handel befindliches Wirkstoffpflaster mit dem Pflaster, das vom deutschen Tochterunternehmen Vektor Pharma TF GmbH entwickelt wurde. Hier übertrafen die Ergebnisse bei den Kriterien „Durchdringung der Haut“ sowie „Lösungsverhalten des Wirkstoffs“ die Prognosen deutlich. Mit den vorliegenden Ergebnissen bereitet sich das Unternehmen nun auf eine klinische Pilotstudie am Menschen vor, die im zweiten Quartal 2023 absolviert werden soll.

    Parallel dazu plant BioNxt den Aufbau von entsprechenden Kapazitäten für die kommerzielle Herstellung in seinem deutschen Arzneimittelentwicklungsbetrieb. Die deutlichsten Vorteile der Zugabe von Rotigotin über Pflaster statt der oralen Einnahme ist die bessere Wirksamkeit des Dopaminagonisten. Die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes kann als Pflaster auf 24h erhöht werden bei gleichzeitig langsamer und gleichmäßiger Abgabe des Rotigotin an den Körper. Das Marktvolumen im Bereich Parkinson wurde laut dem Marktforschungsinstitut Wissen Market Research für das Jahr 2021 mit 518 Mio. USD angesetzt.

    Bayer – Ausblick unter Erwartungen

    Mit einem starken Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich endete das Geschäftsjahr 2022 für den Pharma- und Agrarriesen aus Leverkusen. Der Hauptreiber war die Agrarsparte sowie die hohen Preise beim umstrittenen Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Der Konzernumsatz wuchs demnach um 15% auf 50,7 Mrd. EUR, das operative Ergebnis wuchs um über 20% auf 13,5 Mrd. EUR. Das Nettoergebnis wurde sogar um das vierfache auf 4,15 Mrd. EUR gesteigert. Aufgrund des starken Gewinnwachstum wurde eine Dividende in Höhe von 2,40 EUR je Aktie angekündigt, eine Steigerung um 0,40 EUR gegenüber dem Vorjahr.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Bayer jedoch mit einer Verlangsamung des Wachstums. Grund hierfür sind zum einen die fallenden Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat sowie höhere Kosten und Preisdruck bei einigen Medikamenten. Demnach kalkuliert der DAX-Konzern mit Umsätzen zwischen 51 und 52 Mrd. EUR. Das bereinigte operative Ergebnis Ebitda soll auf dieser Basis 12,5 bis 13 Mrd. EUR erreichen. Der freie Finanzmittelzufluss soll mit 3 Mrd. EUR knapp unter den 2022 erzielten 3,1 Mrd. EUR liegen.

    Weiterhin positiv gestimmt sind die Analysten von Deutsche Bank Research, die die Bayer-Aktie nach Verkündung der Zahlen auf „buy“ mit einem Kursziel von 79 EUR belassen. So habe das 4.Quartal beim Umsatz den Erwartungen entsprochen, während der bereinigte operative Gewinn etwas höher als erwartet ausgefallen sei. Ebenfalls wie prognostiziert sei der Ausblick beim Umsatz für das laufende Geschäftsjahr ausgefallen, während die Prognosen für den Gewinn je Aktie nach unten angepasst werden müssten.

    BioNTech – Kritische Marke

    Corona verschwindet mehr und mehr aus unserer Gesellschaft, die Impfbereitschaft lässt drastisch nach, ebenso die Aktienkurse der Vakzinhersteller. So verlor die Aktie des deutschen Aushängeschildes BioNTech seit Jahresanfang rund ein Viertel ihres Börsenwertes und notiert mit 130,27 EUR nahe des Hochs aus dem Jahr 2020. Sollte diese Unterstützung gebrochen werden, wäre das nächste kurzfristige Ziele bei 117 EUR zu finden.

    Zusammen mit US-Partner Pfizer haben die Mainzer bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag auf vollständige Zulassung ihres Omikron-adaptierten Impfstoffs COVID-19 eingereicht. Die Unternehmen beantragen die Zulassung des aktualisierten Impfstoffs sowohl als Grund- als auch als Auffrischungsimpfung für Personen ab 12 Jahren. Die Berater der FDA hatten sich im Januar einstimmig dafür ausgesprochen, denselben Coronavirus-Stamm für die Erst- und Auffrischungsdosen des COVID-19-Impfstoffs zu verwenden, um das Impfschema in den Vereinigten Staaten zu vereinfachen.

    Wenn der Antrag genehmigt wird, können Einzelpersonen den aktualisierten Impfstoff als erste Dosis erhalten, anstatt den ursprünglichen Impfstoff für die ersten Dosen zu verwenden, bevor sie Zugang zu der aktualisierten Version für die Auffrischungsimpfungen haben, so das Unternehmen.


    Die Corona-Pandemie ebbt weiter ab und spätestens im Frühling sollte eine endgültige Entspannung einsetzen, was die Umsatzzahlen des Impfstoffherstellers BioNTech stark belasten dürfte. Bayer enttäuschte mit dem Ausblick für das Jahr 2023. BioNxt konnte in allen Geschäftsbereichen positive Entwicklungen vermelden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.

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    Corona und die gute alte Grippe haben wir fast schon wieder vergessen, doch aktuell haben sie wieder Hochsaison. Noch bleiben die Regierungen ruhig und halten an der zurückgewonnenen Liberalität fest. Aber um gerade gefährdete Bevölkerungskreise zu schützen, greift Spanien nun wieder zu drastischen Maßnahmen. So soll in allen spanischen Gesundheitseinrichtungen wegen zunehmender Atemwegserkrankungen wieder eine Maskenpflicht gelten. Zuvor hatte es Gesundheitsministerin Mónica García nicht geschafft, die spanischen Regionen von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Maskenpflicht aus eigenen Stücken einzuführen. In manchen Teilen des Landes sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser wegen eines hohen Patientenaufkommens stark unter Druck. Bei den Biotech-Werten gibt es nach dem Ausverkauf in 2023 erste Erholungstendenzen. Wir blicken auf ein paar ausgewählte Titel mit 100 %-Potenzial.

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