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12.12.2023 | 06:00

BioNTech, Defence Therapeutics, Bayer – goldene Zeiten für die Biotech- und Pharma-Branche?

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Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Einzug des Winters steigt die Sorge der Menschen vor Krankheiten wie Corona und Grippe. Die derzeitige Welle von Erkrankungen und die neue Pirola-Corona Variante verstärkt die Nachfrage nach Medikamenten, was sich positiv auf die Aktien von Pharma- und Biotech-Unternehmen auswirken könnte. Die Erfolge der Biotechnologie bei der Medikamentenentwicklung der Covid-Impfstoffe haben die Branche in den letzten zwei Jahren florieren lassen. Doch nach dem Boom kam der Crash. Allerdings bewegt sich die Börse immer in Zyklen. Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitsbereich, wie beispielsweise die steigende Zahl der Krebserkrankungen, könnten somit für Pharma- und Biotech-Unternehmen goldene Zeiten bedeuten, indem sie nicht nur zur Verbesserung der globalen Gesundheit beitragen, sondern auch für Investoren attraktive Renditen bieten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

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Inhaltsverzeichnis:


    Hans Hinkel, CEO/COO, BioTec CCI AG
    "[...] Wir wollen uns an Unternehmen beteiligen, die oftmals an lebensverlängernden oder -rettenden Innovationen arbeiten und auf die Privatanleger sonst keinen Zugriff hätten. [...]" Hans Hinkel, CEO/COO, BioTec CCI AG

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    BioNTech – Produktentwicklung schreitet voran

    Die neue Corona Variante Pirola ist jetzt auch in Deutschland angekommen. Das RKI registriert schon seit September steigende Corona Infektionen und andere Atemwegsinfekte. Das könnte für BioNTech das Geschäft mit dem aktualisierten Corona-Impfstoff anfachen. Im November bei Bekanntgabe der Zahlen für das 3. Quartal senkte das Unternehmen seine Umsatzerwartungen noch von 5 auf 4 Mrd. EUR für das Geschäftsjahr. Im 3. Quartal erzielte man Erlöse in Höhe von 895,3 Mio. EUR, was erwartungsgemäß deutlich unter den 3,46 Mrd. EUR aus dem Vorjahr lag. Der Nettogewinn lag bei 160,6 Mio. EUR, umgerechnet 0,67 EUR je Aktie.

    Spannender als die Zahlen sind jedes Mal die neuen Informationen zur Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen vermeldete positive Entwicklungen bei verschiedenen Produktkandidaten, darunter herausragende Ergebnisse für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC)-Kandidaten wie BNT323/DB-1303 gegen Brustkrebs und BNT325/DB-1305 für Patienten mit metastasierten soliden Tumoren. Zusätzlich zeigten der CAR-T-Zelltherapiekandidat BNT211, der T-Zelltherapiekandidat BNT221 und der mRNA-Krebsimpfstoffkandidat BNT116 vielversprechende Ergebnisse in klinischen Studien. Außerdem haben mehrere klinische Studien aus dem onkologischen Bereich in fortgeschrittenen Phasen begonnen.

    Am 8. Dezember hat das Unternehmen eine mehrjährige strategische Partnerschaft mit dem australischen Bundesstaat Victoria unterzeichnet, um das lokale mRNA-Ökosystem zu stärken. Dies beinhaltet den Aufbau einer mRNA-Produktionsanlage und eines Innovationszentrums in Melbourne sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von medizinischen Prüfpräparaten. Die Aktie, die Anfang November eine Schiebezone zwischen 83,30 EUR und 96,00 EUR ausgebildet hat, schickt sich an, diese nach oben zu verlassen. Momentan zahlt man für einen Anteilsschein 95,50 EUR.

    Defence Therapeutics – Patent bewilligt und IND-Antrag gestellt

    Defence Therapeutics ist ein innovatives Unternehmen, das sich der Entwicklung der nächsten Generation von Impfstoffen und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) Produkten auf der Grundlage einer firmeneigenen Plattform verschrieben hat. Die Accum™-Technologie stellt eine Lösung für die gezielte und effiziente Medikamentenabgabe an infizierte Zellen dar, insbesondere im Bereich der Krebs und Impfstofftherapie. Durch die innovative Technologie konnte eine bis zu 10-fach höhere Wirksamkeit gegenüber herkömmlichen Darreichung erreicht werden. Im Kampf gegen Krebs hat AccuTOX™ gute Ergebnisse erzielt. Es ist eine Abwandlung des ursprünglichen Accum™ Moleküls und bekämpft die Krebszellen auf mehreren Ebenen.

    Am 9. November hat das Unternehmen bei der Food Drug Administration (FDA) einen Investigational New Drug (IND) Antrag für AccuTOX™ eingereicht. Mit dem Antrag wurden sämtliche Studiendaten aus präklinischen Tests übermittelt, die ein akzeptables Sicherheitsprofil belegen. Sobald die FDA dem Antrag stattgibt, kann mit der klinischen Phase-I Studie begonnen werden. Das Unternehmen erwartet den Beginn der Studie im ersten Halbjahr 2024. CEO Sébastien Plouffe kommentierte: „Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten, mit denen die klinische Onkologie zu kämpfen hat, sind wir davon überzeugt, dass der therapeutische Einsatz von AccuTOX® einen neuartigen und wirkungsvollen Ansatz zur Krebsbekämpfung bietet“.

    Der Krebstherapiemarkt befindet sich im Wachstum und soll bis 2032 ein Volumen von rund 393 Mrd. USD erreichen. Das Wissen des Unternehmens ist durch Patente geschützt. Am 7. November wurde das Patent Nr. 3,201,103 in Kanada erteilt, das alle Schlüsseltechnologien der Impfstoffplattform des Unternehmens abdeckt. Zuvor gab es schon die Bewilligung aus den USA. Auch für die europäischen und asiatischen Märkte sollen Patente folgen. Seit dem 7. Dezember ist das Volumen in der Aktie extrem angestiegen. Am Freitag ging die Aktie mit einem Plus von 27 % aus dem Handel. Derzeit notiert die Aktie bei 2,80 CAD.

    Bayer – es wird sich etwas ändern

    In den letzten Wochen kam es für die Aktionäre von Bayer knüppeldick. Angefangen von Niederlagen bei den Glyphosat Rechtsstreitigkeiten, dem Scheitern des Blutverdünners Asundexian bis hin zu schwachen Quartalszahlen. Letztere sind auf die Crop-Science-Sparte zurückzuführen. Der Nettoumsatz lag im 3. Quartal bei 10,3 Mrd. EUR, wobei das EBITDA deutlich von knapp 2,5 Mrd. EUR auf fast 1,7 Mrd. EUR zurückging, was einem Rückgang von 31 % entspricht. Die Jahresprognose für das EBITDA liegt bei 11,5 Mrd. EUR. Der freie Cashflow ist mit 6,5 Mrd. EUR pro Jahr trotzdem stark und bietet eine Rendite von 10 % auf den Unternehmenswert.

    Immerhin darf der Konzern in Europa Glyphosat in den nächsten 10 Jahren verkaufen. In einem Interview mit dem Handelsblatt verkündete der neue CEO Bill Anderson: „Wir haben einen klaren Plan“. Es ist klar, dass es Veränderungen geben muss, denn schon zuvor hatte der Chef erklärt, dass die Leverkusener zu wenig in der Pharmasparte investiert haben. Dementsprechend soll es in diesem Bereich Innovationen und mehr Agilität geben. Dazu passt, dass man in Zukunft zusammen mit Salus Optima an KI-gestützten Lösungen zum Thema gesundes Altern arbeiten will. Vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung immer älter wird, könnte das eine spannende Entwicklung werden.

    Doch bevor es in die Zukunft geht, muss der Konzern zurück in die Spur. Der CEO prüft auch eine mögliche Aufspaltung. Wichtig ist zunächst wieder Vertrauen zurückzugewinnen. Wie man das macht, zeigen Organe des Unternehmens. Zuerst kaufte Alberto Weisser vom Aufsichtsrat 8.000 Aktien mit einem durchschnittlichen Kurs von 31,01 EUR. Danach griff Heike Prinz aus dem Vorstand zu und sammelte 3.500 Stücke im Schnitt mit 30,85 EUR ein. Wenn Organe sechsstellige Beträge in das eigene Unternehmen investieren, ist das meistens ein positives Zeichen. Bislang konnte die Aktie davon kaum profitieren und handelt aktuell bei 31,50 EUR.


    Generell sind Aktien von Gesundheitsunternehmen sehr volatil, wenn die Unternehmen eine größere Entwicklungspipeline haben. Eine positive Studie genügt und die Aktie kann explodieren, oder abstürzen wie es zuletzt bei Bayer passiert ist. Bisher bügelte die Pharma-Sparte die Probleme bei Crop-Science aus. Das gelingt derzeit nicht mehr so gut. Wie schnell es gehen kann sieht man bei Defence Therapeutics. Die Aktie wurde zuletzt stark verkauft und legte dann einen Rebound von über 27 % an einem Tag hin. Die Krebstherapien sorgen jedenfalls für Kursfantasien. BioNTech hat eine prall gefüllte Entwicklungspipeline und könnte von den steigenden Coronazahlen profitieren. Die Kasse ist für die Entwicklung des nächsten Blockbusters noch prall gefüllt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.
    4. Organe – Die Aktiengesellschaft (AG) besteht aus drei Organe.
    5. Patent – Der rechtliche Schutz einer technischen Erfindung ist ein Patent.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.04.2024 | 06:00

    Bayer, Medigene, Evotec – Pharma und Biotech aus Deutschland sind wieder en vogue

    • Bayer
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    • Evotec
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    • T-Zell-Rezeptoren
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    • CEO Wechsel
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    • Krankheiten

    Im Oktober letzten Jahres war das einstige deutsche Biotech-Vorzeigeunternehmen MorphoSys am Boden. Die Aktie war von 146,30 EUR bis auf 14,52 EUR abgesackt. Das galt auch für den gesamten Biotech-Sektor, der unter den gestiegenen Zinsen litt. Doch die Voraussetzungen haben sich geändert. Novartis übernimmt aller Voraussicht nach MorphoSys für 68 EUR je Aktie. Ein Milliardendeal genau wie die Partnerschaft zwischen Boehringer Ingelheim und Ochre Bio, die einen Wert von bis zu 1 Mrd. USD hat. Die beiden Parteien wollen sich chronischen Lebererkrankungen widmen und diese mittels der Regenerationsfähigkeit des Organs bekämpfen. Wie sieht es bei anderen Pharma- und Biotech-Unternehmen aus? Wir haben uns drei interessante Kandidaten herausgesucht.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 24.04.2024 | 04:45

    Übernahme-Gerüchte bei BioTech-Aktien: BioNTech, Formycon, Cardiol Therapeutics und Novo Nordisk im Fokus

    • BioTech
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    Der BioTech-Sektor ist im laufenden Jahr hinter der Performance von Künstlicher Intelligenz und Hightech deutlich zurückbleiben. Das liegt an der hohen Teuerung, die ihrerseits eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlich werden ließ. Dennoch verschlechtern sich die ökonomischen Rahmenbedingungen durch die anhaltenden geopolitischen Konflikte gerade für Deutschland dramatisch. Es darf also nicht verwundern, wenn die EZB sich im Sommer zu einer „Notfall-Zinssenkung“ zurückmeldet. Das wäre dann der Startschuss für eine große Rochade raus aus den Bestperformern der letzten Monate und hinein in das lang vernachlässigte BioTech-Segment. Wir selektieren bereits jetzt ein paar interessante Titel.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 15.04.2024 | 06:00

    Varta, Carbon Done Right Developments, Bayer – Kaufen, wenn die Kanonen donnern?

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    • Aufforstung
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    • Börse
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    Die Börse ist ein faszinierender Ort an dem Anleger ihre Chancen und Risiken abwägen müssen. Eine oft zitierte Börsenweisheit lautet: "Kaufe, wenn die Kanonen donnern." Dahinter steckt die Idee, dass man in Krisenzeiten, wenn die Stimmung am Markt besonders schlecht ist, Gelegenheiten für lukrative Investments finden kann. Auch Warren Buffett befürwortet die Idee des Kaufens von Wertpapieren oder Unternehmen in Zeiten, in denen die Mehrheit der Anleger pessimistisch ist und die Preise dadurch unter den eigentlichen Wert der Anlagen fallen. Er sagte: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind, und sei ängstlich, wenn andere gierig sind.“ Wir haben uns drei Kandidaten herausgesucht die zuletzt Federn lassen mussten und beleuchten, ob sich ein Investment lohnt.

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