07.09.2020 | 05:50
Daimler, Lufthansa, Royal Helium - in der Krise liegt die Chance für Vermögen
An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt und aus diesem Grund sind Investoren stets auf der Suche nach dem richtigen Zeitpunkt für den Einstieg bei einem neuen Investment. Es können politische Entscheidungen oder neue technologische Trends sein, die Umsätze und Gewinne in die Höhe steigen lassen. Im Fall von Covid-19 sorgten Restriktionen der Regierungen rund um den Globus in vielen Branchen für einen Stillstand. Allmählich klart das Bild um die Corona Pandemie auf und die Normalität kehrt in vielen Teilen der Gesellschaft mit neuem Hygiene-Verständnis wieder langsam zurück. Seit Mitte März 2020, dem Höhepunkt der Corona-Panik an den Weltbörsen, konnten sich zahlreiche Aktienkurs mehr als erholen. Es gibt aber auch einige Unternehmen, die noch Potenzial haben oder auf die Wiederentdeckung warten.
Lesezeit: ca. 2 Minuten. Autor: Mario Hose
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Der Autor
Mario Hose
In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.
Helium Tankstelle in Cape Canaveral
Wenn Raketen oder Raumschiffe im US-Bundesstaat Florida in Richtung Weltall starten, dann werden in kürzester Zeit eine große Menge Treibstoff verbraucht, um das tonnenschwere Material mit Besatzung abheben zu lassen. Zur Regulierung des Treibstoffverbrauchs wird Helium verwendet, denn das Edelgas verhindert, dass während des Verbrauchs ein Unterdruck in den Tanks entsteht. Der Bedarf von Helium ist mittlerweile so groß, dass die NASA der größte Einzelkunde für das Edelgas ist.
Kritischer Rohstoff mit wachsendem Bedarf
Am häufigsten wird Helium jedoch in der Medizin verwendet. Kernspintomographen sind ein großer Verbraucher, aber auch beim Schweißen in der Fertigung wird Helium verbraucht. Weil das Edelgas nicht künstlich hergestellt werden kann und es für die meisten Anwendungen keinen Erststoff gibt, gehört das Gas zu den kritischen Rohstoffen. Helium wird üblicherweise aus dem Boden gewonnen und aus diesem Grund sind Unternehmen, die nach dem Gas suchen, sehr gefragt.
Unternehmen in möglicher Schlüsselposition
An der Börse gibt es nicht viele reine Helium Unternehmen, mit denen Investoren sich an der zukünftigen Entwicklung des Rohstoffes beteiligen können. Seit einigen Monaten steht Royal Helium aus Kanada im Fokus von interessierten Investoren, denn das Unternehmen hat einen Zugang zu rund 400.000 Hektar Helium-Lizenzen in Nordamerika gesichert und gehört damit zu den größten Marktteilnehmern. Im Fokus der Aktivitäten steht die Provinz Saskatchewan. Das Unternehmen strebt laut eigenen Angaben das Ziel an, einer der größten Produzenten für Helium in Nordamerika zu werden. Vor dem Hintergrund, dass z.B. Elon Musk mit SpaceX noch große Pläne mit Zusammenhang mit Satelliten-Technologien und Raumfahrt-Tourismus hat, dürfte die Nachfrage nach Helium weiter steigen.
S-Klasse wird Hoffnungsträger
In der vergangenen Woche hat der Daimler Konzern die neue S-Klasse vorgestellt. Das Flaggschiff-Modell von Mercedes Benz kommt alle sieben Jahre mit einer neuen Ausgabe auf den Markt. Innovationen und aktuelle Trends werden in der Luxus-Limousine verbaut und der kaufkräftigen Zielgruppe präsentiert. Als Prestige Objekt erfüllt die S-Klasse als Staatskarosse üblicherweise auch ihren Zweck in der Politik und Wirtschaft.
Mehr Features als je zuvor
Für das Unternehmen sind die Investitionen in das Modell stets ein gutes Geschäft, denn die Margen sind bei diesem Premium Produkt am höchsten. Die Presse-Informationen zur Prämiere des Luxus-Schlitten umfasste 77 Seiten und entsprechend dürfte auch die Qual der Wahl beim Kauf werden. Der Aktie von Daimler dürfte dieser Impuls guttun.
Restriktionen und Rettung
Die Lufthansa gehört zu den größten Fluggesellschaften der Welt und entsprechend hart haben die Reise-Restriktionen das Unternehmen getroffen. Viele Flugverbindungen haben im Umkehrschluss viele Streichungen zur Folge gehabt. Entsprechend groß war der unverschuldete Schaden für die sonst erfolgreiche Fluggesellschaft.
Hilfspaket bietet Potenzial
Die Rettung der Lufthansa stand im Interesse der Allgemeinheit und die Bundesregierung hat ein Hilfspaket von bis zu 9,0 Mrd. EUR geschnürt, dass das Management nach Bedarf abrufen kann. Am vergangenen Freitag lag der Börsenwert des Unternehmens bei 5,4 Mrd. EUR und entsprechend deutlich wird die Dimension der helfenden Hand des Staates. Wenn das Management die Mrd. der Regierung sinnvoll einsetzen kann, besteht die Chance, dass die Gesellschaft in zwei oder drei Jahren größer als je zuvor ist.