17.08.2021 | 05:10
Deutsche Telekom, Quantum eMotion, Bechtle – Das nächste große Ding
Die Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie und das Arbeiten von zu Hause waren ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle. Der schnelle Aufbau von neuer Technik wie Laptops, Software oder Netzwerke verursachte erhebliche Sicherheitslücken, die Hacker nutzten, um ihre Aktivitäten zu verstärken. Die Schäden für die deutsche Wirtschaft sind beträchtlich. So liegen diese mit geschätzten 220 Mrd. EUR im Jahr 2020 doppelt so hoch wie im Vergleich zu den Vorjahren. Ein Ende dieses Trends ist nicht zu erwarten. Jedoch treten vermehrt junge Technologieunternehmen hervor, die am Milliardenmarkt Cyber-Security partizipieren wollen. Seien Sie von Anfang an dabei.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
Quantum eMotion Corp | CA74767K1030 , DT.TELEKOM AG NA | DE0005557508 , BECHTLE AG O.N. | DE0005158703
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Allein die Tatsache, dass wir rund 5 Mio. EUR abschreiben müssen, zeigt, dass Fehler passiert sind. Das müssen wir uns selbst auch ganz offen eingestehen. [...]" André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Auch Großkonzerne betroffen
Nicht nur kleinere und mittelständische Unternehmen bieten für Computerhacker durch auftretende Sicherheitslücken eine Spielwiese. Jüngstes Beispiel ist die Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile USA. Demnach wird laut einer Meldung der Nachrichtenseite Motherboard von Vice Media behauptet, dass Hacker über 100 Millionen Datensätze gestohlen hätten und diese im Darknet zum Tausch gegen Bitcoin anbieten würden. Auch wenn der Eintrag in dem Forum T-Mobile selbst nicht erwähnt, soll die verkaufende Person Vice Media gegenüber angegeben haben, dass die Daten von T-Mobile-Servern stammen. Zu den gestohlenen Daten sollen Informationen über Sozialversicherungsnummern, Telefonnummern, Namen, Adressen und Führerscheininformationen gehören. Ein Sprecher von T-Mobile bestätigte den Verdacht, weitere Auskünfte zum Ausmaß könnten jedoch derzeit nicht gegeben werden.
Die Deutsche Telekom hingegen sorgte in der vergangenen Woche durch die Veröffentlichung der Zahlen zum 2. Quartal für positive Schlagzeilen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ließ die Bonner auf ihrer „Conviction Buy List“ und wiederholte das Kursziel von 26,00 EUR. Der Trend der T-Aktie ist weiter in Takt.
Ein Quantensprung im Milliardenmarkt
Die Cybersicherheit und der Schutz vor Online-Bedrohungen gewinnen in der heutigen, sich digital verändernden Landschaft immer mehr an Bedeutung. Durch COVID-19 beschleunigt, wird der Bedarf an besserer Cybersicherheit weiter verschärft, da ein Anstieg der Fälle von Cyberkriminalität in allen Branchen zu beobachten ist. Laut Statista wird der globale Cybersicherheitsmarkt von 167,1 Mrd. USD im Jahr 2019 mit einer Wachstumsrate von 10,4% pro Jahr auf 248,26 Mrd. USD im Jahr 2023 steigen.
Zudem benötigen neue Technologien wie autonomes Fahren, das Internet der Dinge oder die neuen 5G-Netzwerke sichere Verbindungen und Verschlüsselungstechniken. Die aktuelle Methode, die schwer zu knackende Zahlen durch Zufallsgeneratoren generiert, stößt durch das Aufkommen von Quantencomputern mit unendlicher Rechenleistung an ihre Sicherheitsgrenzen. Auf Basis der Quantenzufallszahlen-Generierung (Quantum Random Number Generation, QRNG) entwickelt das börsennotierte Unternehmen Quantum eMotion die nächste Generation von kryptographischen Lösungen in Zusammenarbeit mit der Universität Sherbrooke und der École des Technologies Supérieures in Kanada. Die Zielmärkte von Quantum eMotion sind 5G- und IOT-Anwendungen.
Dabei sticht die patentgeschützte Technologie, die auf Quanten-Elektronen-Tunneling fußt, durch hohe Leistung und Vielseitigkeit der Anwendungen sowie geringen Platzbedarf und sehr geringen Energieverbrauch heraus. Aktuell läuft die Entwicklung eines tragbaren QRNG USB-Typ, der einen leicht anzuwendenden, aber starken Hardwareschutz für eine beliebige Anzahl von IT-Systemen und Online-Diensten bietet und ein tragbares Hardware-Sicherheitsmodul liefert. Das zweite Produkt ist ein in QRNG integrierter CMOS-Chip, der trotz seiner minimalen Größe die erforderliche Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit bieten kann, um den wachsenden Markt der IoT-Geräte bedienen zu können.
Trotz der technischen Vorzüge bei der Entwicklung der kleinsten, zuverlässigsten und leistungsfähigsten Hardware-Komponenten die die eingebaute Unberechenbarkeit der Quantenmechanik ausnutzen, hinkt Quantum eMotion mit einer Marktkapitalisierung von 19,14 Mio. EUR Vergleichsunternehmen deutlich hinterher. Ein Verkauf an einen größeren Player scheint deshalb in Zukunft nicht ausgeschlossen.
Bechtle weiter im Trend
Eine fulminante Performance legte die Aktie des IT-Systemhauses Bechtle in den vergangenen zehn Jahren aufs Parkett. Konnten 2011 noch Papiere zu einem Preis um die 4,00 EUR ergattert werden, liegt der aktuelle Preis bei 58,50 EUR. Die positive Entwicklung zeigte sich bei den jüngst verkündeten Quartalszahlen. Wegen der weltweiten Lieferengpässe auf dem IT-Markt und der anhaltenden Einschränkungen aufgrund der Pandemie bleibt die Nachfrage nach leistungsfähigen IT-Lösungen und Services in allen Geschäftsfeldern hoch. Dabei stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 9,3% auf 1,43 Mrd. EUR, das Vorsteuerergebnis wuchs sogar um 39,8% auf 81,2 Mio. EUR. Für das Gesamtjahr ist das Management weiterhin extrem optimistisch und rechnet mit einer "sehr deutlichen" Ergebnissteigerung.
Das Thema Cyberkriminalität hat seit der Corona-Pandemie noch einmal stark an Bedeutung gewonnen. Durch neue Technologien wächst zudem vermehrt der Drang nach Sicherheit im Netzt. Quantum eMotion entwickelt auf einer neuartigen Basis die nächste Stufe. Trotz eines Hackerangriffs auf die US-Tochter bleibt die Deutsche Telekom ein Kauf, ebenso wie die Bechtle AG.
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