12.08.2024 | 04:45
Nach dem Crash jetzt Rüstung, Big Data und HighTech kaufen! Rheinmetall, BYD, VW, Globex Mining und Palantir im Fokus
Gut 13 % Plus hatte der DAX bis zum Sommer aufbauen können, fast doppelt so viel, nämlich 24 % Anstieg waren es beim technologielastigen NASDAQ 100-Index. Davon ist allerdings in den letzten Wochen einiges abgeschmolzen. Denn wegen nicht enden wollender geopolitischer Unsicherheiten vor allem im Nahen Osten, erlebten die Aktienmärkte einen sommerlichen Rückschlag. Saisonal bedingt ist das keine Seltenheit. Oft gibt es Index-Korrekturen, die dann nahtlos ab Spätherbst in die Jahresend-Rally übergehen. Treibend könnte in diesem Jahr die FED sein. Renommierte Investmentbanken erwarten in der September-Sitzung den Beginn eines längeren Zins-Senkungs-Zyklus um insgesamt 5 Maßnahmen. Das wäre vermutlich der Startschuss für die nächste Super-Hausse. Zuvor trennen wir die Spreu vom Weizen, damit Ihr Depot richtig aufgestellt ist.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , RHEINMETALL AG | DE0007030009
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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BYD und Volkswagen – Die E-Mobilität gerät ins Stottern
Noch nicht auf der Kaufliste der Investoren stehen die beiden Automobil-Giganten BYD und Volkswagen. Der chinesische Produzent wurde lange von Investor Warren Buffett begleitet, nun steigt auch er sukzessive aus. Denn die Wachstumsraten wachsen scheinbar nicht in den Himmel und das internationale Handelsklima zu China ist so schlecht wie lange nicht. So hat die USA einen Strafzoll von 100 % auf die E-Importe aus Fernost erhoben, auch die EU liebäugelt mit Sonderzöllen zwischen 17 und 34 %. Damit entstehen für europäische Hersteller aber Probleme, denn weit über 20 % der Weltproduktion wird in China gefertigt und erreicht per Schiff die EU-Vertriebe. Auch diese Importe müssten mit Strafzöllen rechnen.
Und was die Wirtschaftsstrategen in den politischen Hochburgen weiterhin ignorieren: Seit dem Wegfall der Umweltprämien, also der Subventionen für Stromer, gehen die Neuwagenverkäufe um über 70 % zurück. Wenn der Konsument wieder Verbrenner favorisiert, spielen die Import-Zölle eigentlich keine Rolle mehr. Im Juli 2024 wurden in Deutschland nur 30.762 reine Elektroautos neu zugelassen, was einem Rückgang von 36,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Anteil aller Stromer an den gesamten Neuzulassungen lag bei knapp 13 %. Diese Zahlen bestätigen einen Trend, der sich schon seit Monaten abzeichnet: Der Absatz von Elektroautos in Deutschland stagniert. Auch die Neuzulassungszahlen an sich sind deutlich niedriger als im Vorjahr.
Constantin Gall von der Beratung EY kommentiert die neuen Zahlen gegenüber dem Manager-Magazin mit den Worten: „Derzeit sind Elektroautos Ladenhüter.“ Der Grund: Der Verbraucher ist von dem politischen Geplänkel in Berlin und Brüssel stark verunsichert und wartet erst mal mit dem Neuwagenkauf ab, nach dem Motto: „Der Alte tut´s ja noch 2 Jahre!“ Unter diesen Voraussetzungen sind die Aktien von BYD und VW trotz starker Abschläge immer noch nicht günstig genug. Behalten sie die Werte auf der Watchlist, denn VW liegt mit rund 20 % Jahresverlust mittlerweile am Ende der DAX-Liste. Das berechnete KGV für 2024e ist nun bei 3,3 angekommen, die Ausschüttung beträgt auf den Kurs berechnet knapp 9 %. Operativ könnte es aber noch schlechtere Zahlen geben.
Globex Mining – Es geht weiter voran
Im internationalen Kontext der Metallknappheit und der Suche nach sicheren Versorgungsquellen rücken die Liegenschaften von Globex Mining in den Fokus. In diesem Jahr hatte der Kurs des kanadischen Explorers und Asset Managers bereits über 30 % auf 1,15 CAD zulegen können, in den letzten Wochen setzte eine kleine Konsolidierung auf 0,88 CAD ein. Aktuell blickt CEO Jack Stoch auf 252 Projekte und verfügt über jederzeit liquidierbare Aktien und Cash von gut 25 Mio. CAD. Die Besonderheit: Die Gesellschaft hat keine Schulden und so gut wie alle Grundstücke liegen in bergbaufreundlichen Gebieten Ost-Kanadas.
Der Partner Scandium Canada Ltd. meldet nun Fortschritte in unmittelbarer Nähe eines Globex-Projekts. Scandium berichtet, dass es zwei verschiedene Arten von Bohrprogrammen auf „Crater Lake“, welches sich 200 km nordöstlich von Schefferville befindet, nun abgeschlossen hat. Die Bohrkampagne konnte sowohl Daten für eine laufende Vormachbarkeitsstudie liefern und zeigte zudem Mineralisierungen in allen adressierten Bohrlöchern. Die Weiterentwicklung des Projekts liegt im beiderseitigen Interesse, denn der Scandium-Erzkörper und weitere Seltene Erden befinden sich im nordwestlichen Teil einer kreisförmigen magnetischen Struktur, deren nördliche Hälfte sich im Besitz von Scandium Canada und die südliche Hälfte im Portfolio von Globex befindet.
Die Aktie von Globex ist alles andere als teuer. Denn mit 56,294 Mio. Aktien beträgt der Marktwert aller Liegenschaften derzeit nur rund 33 Mio. EUR. Nach der aktuellen Konsolidierungswelle sollten daher wieder Kurse über 1,10 CAD auf dem Plan stehen.
Rheinmetall und Palantir Technologies – Profiteure weltweiter Unsicherheit
Neben einigen „gefallenen Engeln“, gibt es auch Titel, die aus der jüngsten Korrektur gestärkt herausgetreten sind. Bei Rheinmetall waren es die blendenden operativen Zahlen zum zweiten Quartal. Denn als Folge des Ukraine-Kriegs sind die Auftragsbücher des Rüstungskonzerns mit 48,6 Mrd. EUR so voll wie noch nie. Haupttreiber sind nicht etwa Panzer, sondern die weltweit gefragte 155-Millimeter Artilleriemunition. Zum Halbjahr hat sich der Umsatz um ein Drittel auf rund 3,8 Mrd. EUR erhöht, das operative Ergebnis konnte sich mit 404 Mio. EUR fast verdoppeln. Berenberg-Analyst George McWhirter bezeichnete das aktuelle Zahlenwerk als ermutigend. Auch J.P. Morgan-Analyst David Perry sieht in der aktuellen Korrektur eine gute Kaufgelegenheit. Wir bleiben investiert und heben den Stop von 485 auf 515 EUR an.
Auch beim HighTech-Wert Palantir Technologies geht es weiter nach oben, kein Wunder, denn nun steht eine Kooperation mit Microsoft ins Haus. Ziel der Zusammenarbeit ist es, spezialisierte Cloud-, KI- und Analysefähigkeiten an die US-Verteidigungs- und Nachrichtendienste zu verkaufen. Palantir, bekannt für seine Datenanalyse-Software und enge Regierungskooperationen, stellt sich mit der strategischen Integration seiner hochsensiblen Produkte wie Gotham, Foundry und Apollo in die Cloud-Umgebungen von Microsoft, exzellent für multinationale und sicherheitsrelevante Unternehmen auf. Im Rahmen der verhandelten Partnerschaft plant Palantir, als einer der ersten Nutzer den OpenAI-Service von Azure in den Cloud-Umgebungen "Secret" und "Top-Secret" von Microsoft zu nutzen. Palantir hat seine Umsatzprognose für 2024 prompt auf bis zu 2,75 Mrd. USD angehoben, für den CEO Alex Karp ist dieser Vertrag ein Durchbruch für alle Kernsektoren des Unternehmens aus Denver, Colorado. Die Aktie ist analytisch mit einem 2024e KGV von 85 und KUV von 25 allerdings alles andere als günstig. Auch hier wird der Kriegs-Bonus in der Bewertung spürbar. Charttechnisch ist der Kurs oberhalb der 29,50 USD noch oben hin frei.
Eine deutliche Überhitzung der Technologieaktien seit Jahresanfang hat zu einer ersten Konsolidierungswelle geführt. Während Blockbuster wie Nvidia in nur 2 Monaten über 30 % einbüßten, können Palantir Technologies und Rheinmetall von der gestiegenen geopolitischen Unsicherheit profitieren. Globex Mining, Volkswagen und BYD machen sich bereit für den nächsten Aufschwung und konsolidieren immer noch leicht. Langfristig tun sich hier neue Kaufchancen auf.
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