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16.03.2023 | 05:10

E.ON, Smartbroker Holding, Daimler Truck – Optimistisch in die Zukunft

  • Online Brokerage
  • Jahreszahlen
Bildquelle: Smartbroker Holding AG

Trotz herausfordernder Marktbedingungen mit hohen Rohstoff- und Energiepreisen konnten in der langsam abklingenden Zahlensaison für das Gesamtjahr 2022 viele Unternehmen die Prognosen der Analysten schlagen. Dass auch das laufende Geschäftsjahr von vielen externen Unsicherheitsfaktoren geprägt werden dürfte, steht außer Frage. Dennoch trotzen viele Unternehmen den negativen Rahmenbedingungen und stehen 2023 vor neuen Rekorden.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , Daimler Truck Holding AG | DE000DTR0013 , SMARTBROKER HOLDING AG | DE000A2GS609

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Inhaltsverzeichnis:


    André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG
    "[...] Allein die Tatsache, dass wir rund 5 Mio. EUR abschreiben müssen, zeigt, dass Fehler passiert sind. Das müssen wir uns selbst auch ganz offen eingestehen. [...]" André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG

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    Smartbroker Holding AG – Weiter im Zeitplan

    Mit der Verkündung der Zahlen schloss die Smartbroker Holding AG ein für sie turbulentes Jahr in einem herausfordernden Marktumfeld sowie Verzögerungen beim geplanten Projekt Smartbroker 2.0. ab. Wichtiger als die Zahlen zum Geschäftsjahr waren jedoch vielmehr die Aussagen vom alten und neuen CEO André Kolbinger. Dieser geht weiterhin von einem pünktlichen Relaunch der neuen Plattform, die in Zusammenarbeit mit der Baader Bank entstehen soll, für den Sommer des laufenden Jahres aus. Dabei erwartet die Smartbroker AG weitere Investitionen in Höhe von rund 6 Mio. EUR, um das Projekt abschließen zu können. Dass die Smartbroker Holding AG noch diverse Kapitalerhöhungen für den Launch benötigt, ist auszuschließen. Schließlich sitzt die Gruppe auch dank des weiterhin hochmargigen Portalgeschäfts per 31.12.2022 auf einem Cash-Polster von mehr als 27 Mio. EUR.

    Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Gruppe einen HGB-Umsatz von 52,6 Mio. EUR nach 56,8 Mio. EUR im Jahr 2021. Die Kundengewinnungskosten für den Smartbroker beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 4 Mio. EUR, woraus sich ein EBITDA nach Kundengewinnungskosten von rund 9 Mio. EUR ergibt. Durch das schwache Kapitalmarktumfeld mussten die Berliner einen deutlichen Rückgang bei den Seitenaufrufen im Medienbereich hinnehmen, was zu einem Rückgang der Erlöse führte. Das EBITDA belief sich in diesem Geschäftsbereich auf 15 Mio. EUR bei einer weiterhin hohen Marge von 43%.

    2023 wird laut dem Management weiterhin als Übergangsjahr betrachtet, da die Migration der Bestandskunden erst im zweiten Halbjahr nach dem erfolgten Launch gestartet wird. Während die Neukundengewinnungsaktivitäten mit 2 Mio. EUR auf Sparflamme gehalten werden sollen, sollen diese dann 2024 deutlich ausgebaut werden. Spätestens dann soll der Smartbroker 2.0. ganzjährig zum Umsatzwachstum und auch in erheblichem Maße zur Profitabilität der Gruppe beitragen. Die Aktie der Smartbroker AG zeigte sich nach einem deutlichen Anstieg über 9 EUR trotz der Bekanntgabe einer Sonderabschreibung über 8 Mio. EUR in der vergangenen Woche stabil und notiert bei 8,45 EUR.

    E.ON- Besser als erwartet

    Trotz eines herausfordernden Marktumfeldes konnte der größte deutsche Energieversorger seine Prognosen toppen und überraschte mit einem optimistischen Ausblick das Gros der Analysten. Das bereinigte Konzern-EBITDA stieg im Geschäftsjahr 2022 auf 8,1 Mrd. EUR und lag damit um 170 Mio. EUR über dem Ergebnis des Vorjahres sowie leicht über der Prognose von 7,6 bis 7,8 Mrd. EUR. der bereinigte Konzernüberschuss belief sich auf 2,7 Mrd. EUR, geschätzt wurden vorher 2,3 Mrd. EUR bis 2,5 Mrd. EUR. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung verringerte sich zum Geschäftsjahr 2021 um mehr als 6 Mrd. EUR auf 32,7 Mrd. EUR.

    Durch die Verbesserung der Finanzstruktur plant E.ON, seine Investitionspläne für die kommenden Jahre auszuweiten. Bis 2027 planen die Essener, die Investitionen um rund 6 Mrd. EUR bzw. mehr als 20 % auf insgesamt 33 Mrd. EUR zu erhöhen. Dabei betonte CEO Leonhard Birnbaum die Dringlichkeit zum Umbau des Energiesystems: „Die Krise macht deutlich: Die Dekarbonisierung, die Energiewende und der Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden. Für unser Geschäft mit zuverlässiger Energieinfrastruktur und nachhaltigen Kundenlösungen bedeutet dies enormen Rückenwind. Dafür sehen wir auch in den kommenden Jahren große Wachstumspotenziale. Wir planen daher unser Investitionsprogramm auf insgesamt 33 Mrd. EUR bis 2027 auszuweiten. Damit untermauern wir unseren Anspruch, ein führender Treiber und Gestalter der beschleunigten Energiewende in Europa zu sein. Allerdings erwarten wir auch von Regulierung und Politik, dass dafür die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

    Die Aktie kletterte nach Verkündung der Zahlen auf ein neues Jahreshoch bei 10,52 EUR. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Eon nach Jahreszahlen und einem Ausblick auf 2023 auf „neutral" mit einem Kursziel von 10,20 EUR belassen.

    Daimler Truck – Weiterer Ausverkauf

    Im Gegensatz zum Energieversorger E.ON stehen die Zeichen bei Daimler Truck nach Veröffentlichung der Zahlen weiter auf verkaufen. So rangierte die Aktie mit einem weiteren Minus von rund 2,5% auf 29,75 EUR erneut am Ende der DAX-Rangliste. Das Unternehmen vermeldete am vergangenen Freitag Zahlen zum vierten Quartal, die unter den Erwartungen lagen.

    „Wir sind mit unseren Fortschritten nicht zufrieden", sagte Vorstandschef Martin Daum im Hinblick auf die Senkung der Fixkosten, die bis 2025 um 15% gegenüber 2019 gesenkt werden sollen. Die Margen von Daimler Truck lagen 2022 mit 10,8% in Nordamerika und 9% in Europa nahe an den für 2025 angestrebten Werten von 12% bzw. 8,1%. In Asien jedoch, wo das Unternehmen 2022 mit Abriegelungen in China und Beschränkungen bei Preiserhöhungen in Japan zu kämpfen hatte, lag die Marge bei nur 2,6% und damit weit entfernt von den für 2025 angestrebten 10%.

    Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Daimler Truck auf „Buy" mit einem Kursziel von 45 EUR belassen. Die Resultate des Lkw-Herstellers seien recht schwach ausgefallen, der Ausblick auf 2023 sei aber solide.


    Die Smartbroker Holding AG hält weiterhin an den Launchtermin des Smartbrokers 2.0. für Mitte des laufenden Jahres fest. E.ON konnte mit den Zahlen zum abgelaufenen Jahr und dem Ausblick überzeugen. Daimler Truck kämpft weiterhin mit den zu hohen Fixkosten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.

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    Die steigende und länger bleibende Inflation beunruhigt die Marktteilnehmer. Die Notenbanken, die zu lange an ihrer ultralockeren Geldpolitik zu Gunsten eines möglichen Wirtschaftswachstums festhielten, müssen nun handeln. Während die EZB noch im Tiefschlaf verharrt, startete die US-Notenbank mit den ersten Zinserhöhungen, weitere werden folgen. Die Profiteure der Zinswende sind Finanzinstitute, die auch nach den Ankündigungen performten. Der Krieg in der Ukraine warf diese jedoch zurück. Eine mögliche zweite Chance für ein Investment in attraktive Finanzdienstleister.

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