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15.08.2023 | 05:15

PayPal, Smartbroker Holding AG, Block – Fintechs zwischen Hoffen und Bangen

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Bildquelle: Smartbroker Holding AG

Nach den Rekordjahren in Zeiten der Corona-Pandemie und Handelsumsätzen in Rekordhöhe mussten Unternehmen aus dem Fintech-Sektor seither eine harte Korrektur durchlaufen und bauten die teilweise aufgeblasenen Bewertungen Schritt für Schritt ab. Auch von Analystenseite wurden die weit vom Aktienkurs entfernten Kursziele nach unten revidiert. Aufgrund dessen ergeben sich bei vielen Unternehmen aus der Fintech-Branche wieder langfristig attraktive Einstiegsmöglichkeiten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , SMARTBROKER HOLDING AG | DE000A2GS609 , SQUARE INC. A | US8522341036

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Inhaltsverzeichnis:


    Smartbroker Holding AG - Hoher Vertrauensbeweis

    Aktuell befinden sich die Berliner in der Feinjustierung, um den Launch des Smartbroker+, den Broker der neuesten Generation, pünktlich und reibungslos einhalten zu können. Das man dabei wohl im Plan liegt, zeigen die kürzlich getätigten Insiderkäufe verschiedener Organe. So kauften die beiden Aufsichtsräte René Krüger und Marcus Seidel bereits Ende Juli Smartbroker-Aktien nach. Die AKD Private Equity GmbH, die Beteiligungsgesellschaft des Vorstandsvorsitzenden André Kolbinger, tat es diesen am 25.7. gleich und ergatterte ein Volumen von 161.500 EUR mit einem Durchschnittskurs von 8,50 EUR je Smartbroker-Aktie. Vergangene Woche legte dieser aus seiner Privatschatulle noch weitere 57.115,86 EUR ein und zahlte pro Stück 9,14 EUR.

    Zum Ende des vergangenen Monats wurden erste Teaser-Bilder des Smartbroker+ veröffentlicht, welche die Integration neuer Funktionen erkennen lassen und nach neuesten Kundenanforderungen optimiert wurden. Deutlich zu erkennen ist hierbei, dass rund ein Vierteljahrhundert geballte Community-Erfahrung der Smartbroker-Gruppe in die Entwicklung eingeflossen ist, insbesondere durch ihre vier populären Börsenportale wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de. Das überarbeitete Dashboard, Watchlisten und Finanzübersichten sind auf dem neuesten Stand der Technik. Ein neuer Onboarding-Prozess soll die Eröffnung eines Depots zudem schneller und einfacher machen.

    Laut Unternehmensleitung wird in Kürze die Early-Access-Phase eingeleitet. Hierbei können sowohl die Apps für Android und iOS als auch die Desktop-Version getestet werden. Zunächst werden alle deutschen Handelsplätze verfügbar sein. Anschließend wird das bewährte Smartbroker-Angebot schrittweise integriert, wobei die Übertragung der Depotbestände für Oktober geplant ist. Mit der Einführung einer Smartphone-App, einer topaktuellen Desktop-Anwendung und den Dienstleistungen eines traditionellen Brokers hebt sich die Smartbroker Holding AG somit ab dem Launch deutlich von weiteren Neobrokern ab.

    Die Smartbroker-Aktie konnte sich zuletzt über der 10 EUR-Marke etablieren. Ein Bruch des Jahreshochs bei 10,55 EUR dürfte weiter Schwung in die Aufwärtsbewegung bringen. Luft wäre dann mindestens zum seit Juni 2021 etablierten Abwärtstrend, der bei aktuell 11,35 EUR verläuft.

    PayPal – Zurück auf Los

    Aussichtsreich zeigte sich in den vergangenen Wochen auch das Chartbild des Bezahldienstes PayPal. Nach dem Bruch des seit August 2022 etablierten Abwärtstrends bei 69,60 USD schien der Weg zu neuen Jahreshöchstständen bei 88,60 USD geebnet. Bis zu einem Zwischenhoch bei 76,54 USD schafften es die US-Amerikaner, dann kam jedoch der Schock mit der Verkündung der Zahlen zum zweiten Quartal, welche das Chartbild bis auf weiteres zerstörten und durch das Aufreißen eines mächtigen Abwärts-Gaps neue Tiefststände bei 58,95 USD wahrscheinlich werden lassen. Bei einem Bruch dieses Unterstützungsbereichs würde sogar ein markantes Verkaufssignal mit einem möglichen Abverkauf bis in den Bereich um 40 USD generiert werden.

    Vor allem von der operativen Marge, die im zweiten Quartal bei 21,4 % lag, waren Anleger wie Analysten enttäuscht. Ursprünglich waren bei dieser Kennziffer mindestens 22 % angepeilt worden. Im Bericht für das zweite Quartal standen Umsätze in Höhe von 7,3 Mrd. USD, welche am oberen Rand der Vorhersagen lagen und den Analystenkonsens von 7,27 Mrd. USD leicht übertrafen.

    Der Gewinn je Aktie belief sich auf 1,16 USD, was geringfügig über den allgemeinen Marktprognosen von 1,15 USD pro Aktie lag. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres meldete das Unternehmen einen Ertrag von 0,93 USD pro Aktie. Des Weiteren stieg das Transaktionsvolumen um 11 % und erreichte einen Wert von 377 Mrd. USD. Am Ende des Quartals verzeichnete PayPal insgesamt 431 Mio. Kundenkonten. Dies stellt einen Zuwachs von 2 Mio. Konten im Vergleich zum Vorjahresquartal dar, jedoch einen Rückgang von 2 Mio. im Vergleich zum ersten Quartal des aktuellen Jahres.

    Block – Ausverkauf trotz guter Zahlen

    Ein ähnliches Schicksal wie PayPal ereilte den Mobile-Payment-Anbieter Block, unter der Leitung von Jack Dorsey, nach Verkündung der Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal, die sowohl bei Umsatz als auch Gewinn deutliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufwiesen. Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Klimas meldete das Unternehmen einen Nettoumsatz von 5,53 Mrd. USD, was einem Anstieg gegenüber den 4,4 Mrd. USD des Vorjahres entspricht und die Prognosen von Refinitiv übertraf. Der Bruttogewinn des Unternehmens stieg im Quartal um 27 % auf 1,87 Mrd. USD. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Cash App, dem Haupt-Online-Zahlungsdienst von Block, der den Bruttogewinn um 37 % auf 968 Mio. USD steigerte.

    Das Square-Geschäft des Unternehmens meldete ebenfalls einen Anstieg des Bruttogewinns um 18 % auf 888 Mio. USD. Dorsey betonte die Ambitionen des Unternehmens, seine internationale Präsenz auszubauen, wies jedoch auch auf Bemühungen hin, die Kosten zu senken. Dies führte zu einer verlangsamten Einstellungspolitik, um sich auf kritische Positionen und Leistungsmanagement zu konzentrieren. Trotz dieser positiven Neuigkeiten fielen die Aktien von Block seit Veröffentlichung des Zahlenwerks um rund 25 % auf 60,57 USD. Ein Hauptgrund für diesen Rückgang war die Meldung des Unternehmens, dass der Bruttogewinn im Juli nur um 21 % gestiegen ist, im Vergleich zu 27 % im zweiten Quartal. Zudem verwiesen Analysten auf die hohe Bewertung in der Peer-Group, obwohl die Wachstumsrate im Vergleich zu Mitbewerbern nachlasse und die Gewinnmargen hinter denen der Konkurrenz zurückbleiben.


    Nach den Zahlen zum zweiten Quartal wurden sowohl PayPal als auch Block hart abgestraft. Dagegen konnte die Aktie der Smartbroker Holding AG ihren Kurs über 10 EUR etablieren. Bei einem rechtzeitigen Launch des Smartbroker+ könnte der Wert seine Aufwärtsbewegung fortsetzen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Organe – Die Aktiengesellschaft (AG) besteht aus drei Organe.

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