20.11.2025 | 05:00
EU macht bei Wasserstoff ernst: Pure Hydrogen, NEL, Air Liquide
Die europäische Wasserstoff-Wende könnte einen Schub bekommen. Grund ist der neue Hydrogen Mechanism der EU. Ein Matchmaking-Portal soll Anbieter und Abnehmer von Wasserstoff in der EU zusammenbringen und den Markt so transparenter machen. Die Idee dahinter: Wenn potenzielle Abnehmer sichtbar und Abnahmeverträge für Wasserstoff geschlossen werden, kommt der Markt in Gang. Bisher scheiterte die Wasserstoff-Wende am Henne-Ei-Problem: Ohne Investitionen kein Angebot und ohne Angebot keine Nachfrage. Wir skizzieren, was die neue Lösung für Unternehmen bedeuten kann und wieso vor allem kleinere Anbieter wie Pure Hydrogen profitieren könnten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
PURE HYDROGEN CORPORATION LIMITED | AU0000138190 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , AIR LIQUIDE INH. EO 5_50 | FR0000120073
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Matchmaking-Portal soll Wasserstoff-Markt anschieben
Am 12. November 2025 startete die EU die erste Ausschreibung im Rahmen des neuen "Hydrogen Mechanism". Über die Plattform können Unternehmen künftig ihre geplanten Wasserstoff-Angebote einstellen und interessierte Abnehmer finden. Das Portal umfasst grünen und niedrigemissions-Wasserstoff ebenso wie abgeleitete Produkte wie Ammoniak, Methanol, e-Kerosin und e-Methan. Die EU-Kommission und Unternehmen aus der Wasserstoffwirtschaft versprechen sich davon mehrere Vorteile: In erster Linie soll die Plattform den Markt transparenter machen und für Planungssicherheit sorgen. Als Folge soll die Finanzierung neuer Projekte in Fahrt kommen und auch die Wasserstoff-Infrastruktur ausgebaut werden. Als letzten Punkt hoffen die EU-Gesetzgeber auf mehr Chancengleichheit. Vor allem kleinere Akteure, die bislang womöglich noch nicht so bekannt sind, sollen Abnehmer finden. Eines dieser Unternehmen könnte mittelfristig Pure Hydrogen sein.
Pure Hydrogen: Komplettlösungen rund um Nutzfahrzeuge
Pure Hydrogen stammt aus Australien und deckt im Wasserstoff-Ökosystem ein breites Spektrum ab. Das Geschäftsmodell zielt auf eine integrierte Clean-Energy-Plattform: Pure Hydrogen entwickelt Zero-Emission-Fahrzeuge, wie etwa batterie- und brennstoffzellenbetriebene Trucks, Busse oder Nutzfahrzeuge und treibt parallel dazu entsprechende Energieprojekte rund um Wasserstoff voran. Das Ziel: Integrierte Komplettlösungen für Unternehmen aus einer Hand. Im Bereich der Nutzfahrzeuge hat Pure Hydrogen in den vergangenen Monaten bereits einige Aufträge vermeldet. Unter anderem stattete man Heidelberg Materials in Westaustralien mit Lastwagen aus. Zugleich bietet man Elektrolyseure und Speichersysteme. Neben Australien hat das Unternehmen auch andere Märkte im Blick. Interessant ist für Pure Hydrogen neben Schwellenländern insbesondere Europa.
Für ein kleines Unternehmen wie Pure Hydrogen könnte das EU-Matchmaking-Portal zum Türöffner in den europäischen Markt werden. Da die Plattform ausdrücklich weltweit offen ist, kann Pure Hydrogen dort beispielsweise Angebote für die Belieferung von Wasserstoff oder den Verkauf seiner Fahrzeug- und Tankstellenlösungen einstellen. Im Idealfall findet das Unternehmen auf diesem Weg analog zum bereits erfolgreichen Australien-Geschäft europäische Abnehmer, wie etwa Kommunen, ÖPNV-Betreiber oder Wasserstoff-Projekte, die nach Lieferpartnern suchen. Bisher wären solche Kontakte für einen australischen Mittelständler schwer herzustellen. Über das Portal jedoch erhält Pure Hydrogen Sichtbarkeit bei potenziellen Großkunden und Investoren in Europa. Auch europäische Mittelständler, die ihrerseits bei großen Anbietern der Branche wie etwa NEL oder Air Liquide, keine kleine Nummer sein wollen, könnten auf kleinere Anbieter wie Pure Hydrogen aufmerksam werden.
Wasserstoff-Giganten wie NEL und Air Liquide hoffen auf Rückenwind
Wie wichtig der neue Hydrogen Mechanism für die Branche sein könnte, zeigt die Situation beim norwegischen Wasserstoff-Pionier NEL. Dort sind 2025 die Aufträge eingebrochen. Die neue Matchmaking-Plattform könnte potenzielle Interessenten dazu motivieren, ihren Bedarf anzuzeigen, um so in Kontakt mit potenziellen Geschäftspartnern zu kommen. NEL punktet bislang insbesondere mit seinem breiten Angebot. Als einziger Anbieter kann NEL sowohl alkalische als auch PEM-Elektrolyseure in großem Maßstab liefern, was Neu-Anteilseigner Samsung im März ausdrücklich als Grund für seine Beteiligung nannte. Weiterhin gilt NEL als führend bei der Automatisierung - die Produktionsanlage im norwegischen Herøya gilt als hochmodern und soll bei voller Auslastung die Stückkosten für Elektrolyseure deutlich senken. Ein weiterer Vorteil ist das umfassende Netzwerk aus Partnerschaften. Neben Samsung gehören dazu Shell, Yara, Iberdrola oder General Motors.
Allerdings steht NEL auch im intensiven Wettbewerb: Großkonzerne wie thyssenkrupp nucera, Plug Power und Air Liquide drängen mit eigenen Angeboten auf den Markt. Letzteres Unternehmen entschied sich in diesem Jahr, am Hafen in Rotterdam einen Elektrolyseur zu installieren, der ab 2027 jedes Jahr 23.000 t grünen Wasserstoff herstellen soll. Die Investition über 500 Mio. EUR stemmte Air Liquide auch dank Fördergeldern der Niederlande. Da das neue Matchmaking-Portal eng mit bestehenden Förderungen verzahnt sein soll, könnten insbesondere kleinere Unternehmen, die Zuschüsse für derartige Giga-Projekte nur schwer selbst verhandeln können, profitieren.
Kleines Unternehmen, großer Hebel: Pure Hydrogen
Bei großen Wasserstoff-Anbietern hat der neue Hydrogen Mechanism der EU noch kein Kursfeuerwerk ausgelöst. Beobachter der Branche bewerten die Lösung aber als praktikabel und vielversprechend. Chancen könnten vor allem für kleinere Unternehmen, wie Pure Hydrogen entstehen. Die Australier haben sich bislang zwar nicht auf Europa fokussiert, beobachten den Markt aufgrund der vielen Mittelständler, gerade auch in Deutschland genau. Die Aktie pendelt im deutschen Handel seit Wochen zwischen 0,05 und 0,06 EUR. Neue Vertriebserfolge oder der Markteintritt in Europa in Form einer eigenen Niederlassung könnten der Aktie von Pure Hydrogen zusätzlichen Rückenwind bescheren.

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