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08.09.2023 | 05:10

Klimaziele treffen Krieg: Wer profitiert von Chinas Rohstoff-Dominanz? Rheinmetall, Defense Metals, BYD

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  • Rüstung
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

In der ambitionierten Bestrebung, die Klimaziele zu erreichen, wagen sowohl politische als auch wirtschaftliche Akteure einen riskanten Schritt. Die rasche Abkehr von fossilen Brennstoffen zugunsten alternativer Energiequellen führt zu einem markanten Anstieg im Verbrauch metallischer Rohstoffe, die für den Aufbau erneuerbarer und energieeffizienter Systeme unerlässlich sind. Insbesondere Kupfer, Kobalt, Nickel und Seltene Erden, deren Importe hauptsächlich aus China stammen, verzeichnen eine steigende Nachfrage. Mit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine intensiviert sich zudem das Interesse der Rüstungsbranche an diesen Ressourcen. Produzenten kritischer Metalle außerhalb Chinas könnten in dieser Entwicklung als Gewinner hervortreten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , BYD CO. LTD ADR/2 YC 1 | US05606L1008 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    BYD – Auf dem Weg zur Nummer 1

    Obwohl der chinesische Marktführer von Elektroautomobilen in Deutschland noch kaum existent ist, gibt Europachef Michael Shu in einem Interview im Handelsblatt eine klare Zielsetzung vor. Rund 5 bis 6 % an Marktanteilen sollen es werden, womit man zum führenden ausländischen Hersteller avancieren würde. Zunächst will das in Shenzhen niedergelassene Unternehmen den deutschen Markt, der stark am Leasinggeschäft und an Flottenkunden hänge, erst einmal analysieren.

    Zudem äußerte der BYD-Manager tiefe Anerkennung für die etablierten deutschen Automobilkonzerne. Er hebt insbesondere Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz hervor, die in einer Vielzahl von Märkten ihre Präsenz und Dominanz unter Beweis stellen. BYD beabsichtigt, von diesen Branchenführern zu lernen und ist keineswegs abgeneigt, Kooperationen einzugehen. Shu betont, dass bereits heute zahlreiche Partnerschaften im Batteriesektor existieren. Die deutschen Giganten dienen den Chinesen als Ansporn im Wettbewerb, was laut Shu zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen den Unternehmen führt.

    Nachdem Europa zum zweitwichtigsten Markt für BYD erklärt wurde, nahm das Unternehmen die kürzlich begonnenen IAA Mobility zum Anlass, sein gesamtes E-Auto-Angebot für Europa aufzufahren. Zudem wurden technische Daten sowie die Deutschland-Preise der Modelle Seal und Dolphin veröffentlicht und erstmals die BYD-Marke Denza in Europa vorgestellt. Neben den zum Europa-Marktstart eingeführten E-Auto-Trio Atto 3, Tang und Han bringt BYD auch die 800-Volt-Stromer Seal und Dolphin an den europäischen Markt. Den Dolphin hatte BYD bereits im Juni in Europa eingepreist. Dieser soll zwischen 29.990 EUR und 37.740 EUR kosten.

    Defense Metals – Weiteres Potenzial entdeckt

    Der stark wachsende Markt der Elektroautomobile als auch der Rüstungsgüter führt unweigerlich zu einem erhöhten Bedarf an seltenen Erdmetallen. Neodym ist für starke Permanentmagnete in Elektromotoren und Windkraftanlagen von größter Bedeutung für die Energiewende. Neben dem Sektor der Erneuerbaren Energien nimmt auch der Bedarf der Rüstungsindustrie stetig zu. Neodym-Eisen-Bor-Magneten gelten als die stärksten Dauermagneten der Welt und sind in vielen militärischen Waffensystemen enthalten. Ein Problem der Beschaffung liegt jedoch darin, dass China mit über 90 % die komplette Wertschöpfungskette von Abbau über die Raffination bis hin zur Produktion von seltenen Erdmetallen und Legierungen beherrscht. Der sich immer weiter zuspitzende Konflikt zwischen dem Reich der Mitte und den USA veranlasst somit westliche Regierungen seit Jahren, durch Subventionen einheimische Lagerstätten zu fördern, um die Abhängigkeit gegenüber China zu drosseln.

    Eines der aussichtsreichsten Projekte besitzt das kanadische Unternehmen Defense Metals. Das 4.244 ha große Wicheeda-Projekt besitzt eine erstklassige Infrastruktur und liegt rund 80 km nordöstlich der Stadt Prince George, einem Zentrum des Bergbaus im kanadischen British Columbia. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die von Defense Metals explorierte Liegenschaft die gleiche Metallurgie wie die produzierende Mountain Pass-Mine in Kalifornien aufweist. Als 1950 die Mountain-Pass-Mine entdeckt wurde, fand man grobkristallinen Bastnäsit und Parisit, der sich leicht abbauen ließ und zum bevorzugten Seltenerdmetall wurde. Auch die Wicheeda-Lagerstätte besitzt die gleichen grobkristallinen Metalle, die kostengünstig mit den herkömmlichen Methoden verarbeitet werden können. Zukünftig soll sich Wicheeda für 25.000 t Seltenerdoxid, was 10 % der aktuellen globalen Produktion bedeutet, verantwortlich zeigen.

    In einer kürzlich durchgeführten radiometrischen geophysikalischen Bodenuntersuchung konnte Defense Metals neue Anomalien identifizieren, die bislang unbekannte seltene erdmineralisierte Carbonatite darstellen könnten, die sich größtenteils innerhalb des aktuellen Mineralressourcen-Grubenmodells befinden, wie in der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung dokumentiert wurde. Kristopher Raffle, P.Geo. und Direktor von Defense Metals, äußerte sich wie folgt: „Wir freuen uns, dass wir so nahe an der Lagerstätte Wicheeda zwei neue Explorationsziele identifiziert haben. Die radiometrischen Untersuchungen wurden ursprünglich konzipiert, um unsere geologischen Kartierungsteams zu unterstützen, und es war eine Überraschung, als wir neue Anomalien unter der Deckschicht entdeckten, die eine ähnliche geophysikalische Struktur wie die bekannten bebohrten und zutage tretenden Seltenerdmetallmineralisierungen aufwiesen.“

    Die Marktkapitalisierung von Defense Metals beträgt aktuell 48,63 Mio. CAD. Bei weiterem positivem Verlauf hin zum Abschluss der Vormachbarkeitsstudie dürfte sich diese parallel nach oben anpassen.

    Rheinmetall AG fliegt auf Lufthansa

    Die deutsche Bundeswehr rüstet weiter auf und bestellte beim integrierten Technologiekonzern F35-Jets. Dadurch wollen zukünftig 2 große Deutsche Dax-Unternehmen zusammenarbeiten. Demnach wollen die Düsseldorfer bei der Wartung des Tarnkappenbombers laut Medien mit der Lufthansa kooperieren. Die Kooperation soll am 19. September besiegelt werden, wie der „Business Insider" schreibt. Sprecher von Rheinmetall und von der Lufthansa Technik wollten den Bericht am Dienstag nicht kommentieren. Auch der bayerische Elektroniksysteme-Anbieter ESG soll mit an Bord sein.

    Ab 2025 will Rheinmetall in einer neuen Fabrik in Weeze Rumpfmittelteile für das amerikanische Kampfflugzeug F-35 herstellen. Die Bundeswehr hat 35 Jets für 8,3 Mrd. EUR gekauft, die ab 2026 geliefert werden sollen. Die Maschinen sollen laut „Business Insider" von den veralteten Tornados die nukleare Teilhabe übernehmen. Das heißt, im Fall der Fälle würden die Jets Atomwaffen tragen. Zudem sollen sie als Jagdflugzeuge gegnerische Ziele am Boden bekämpfen. Rheinmetall ist Auftragnehmer des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman, der wiederum für Lockheed Martin tätig ist.

    Lufthansa Technik wiederum wartet seit vielen Jahren die Maschinen der Luftwaffen-Flugbereitschaft und will künftig stärker im Verteidigungsgeschäft mitmischen. Dabei könnten die Hamburger insbesondere die Wartung der Flugzeuge und die Versorgung mit Ersatzteilen übernehmen, wie sie das für zivile Gesellschaften bereits seit vielen Jahren tun.


    Die Deutschlandziele für BYD wurden anlässlich der IAA klar formuliert. Laut Medienberichten soll Rheinmetall zukünftig mit der Lufthansa kooperieren. Defense Metals konnte auf seinem Wicheeda-Projekt weitere Anomalien identifizieren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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