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05.04.2023 | 05:05

Neue Wasserstoff-Stars First Hydrogen und SMA Solar – was macht Plug Power Aktie?

  • Wasserstoff
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  • Solaranlagen
  • Brennstoffzelle
Bildquelle: sma solar technology AG

Sehen wir derzeit einen Favoritenwechsel bei Clean-Tech-Aktien und insbesondere im Wasserstoffbereich? Bei Plug Power und Nel ASA scheinen Anleger die Hoffnung auf profitable Geschäftsmodelle zu verlieren. Dabei hat Plug Power gerade einen Rekord gemeldet. Dagegen geht es First Hydrogen Schlag auf Schlag. Während die Wasserstoff-Nutzfahrzeuge derzeit im Praxisbetrieb getestet werden, wurde die nächste Fahrzeuggeneration vorgestellt. Analysten halten die Aktie weiterhin für unterbewertet. SMA Solar wird mehr und mehr zum Clean-Tech-Powerhouse. Der Solarspezialist erweitert sein Produktportfolio im Smarthome-Markt und will auch im Wasserstoffbereich mitmischen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    First Hydrogen mit Meilenstein und Unterbewertung

    Die Aktie von First Hydrogen gehörte im vergangenen Jahr zu den wenigen Lichtblicken im Wasserstoffsektor. Nach einer Verdreifachung hat die Aktie zuletzt deutlicher korrigiert. Damit könnte es jetzt vorbei sein. So haben in Großbritannien die Testfahrten des Hydrogen-Nutzfahrzeugs unter realen Straßenbedingungen begonnen. Das Programm, an dem mindestens 15 große Fuhrparkunternehmen teilnehmen, wurde durch Rivus, einen großen Flottenmanagementanbieter mit rund 500 Partnern, gestartet. Damit rückt der Durchbruch im Massenmarkt in greifbare Nähe. Ein Zwischenfazit können Anleger vielleicht bereits am 10. Mai bekommen. Dann präsentiert das Unternehmen auf der digitalen Investorenkonferenz IIF (kostenlose Anmeldung hier)

    Die Chance von Wasserstoff im Bereich der Nutzfahrzeuge ist riesig. Denn es ist klare Vorgabe der Politik: Der Transportsektor muss die Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren drastisch reduzieren. In Deutschland beispielsweise dürfte der Anteil von alternativen Kraftstoffen bei leichten und schweren Nutzfahrzeugen weiterhin im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen. Dies ist die große Chance für First Hydrogen. Das Unternehmen will führender Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und Nordamerika werden.

    Während die aktuelle Fahrzeuggeneration im realen Einsatz getestet werden, hat First Hydrogen das Konzept für ein revolutionäres, emissionsfreies Fahrzeug der nächsten Generation vorgestellt. Das leichte Nutzfahrzeug (LCV) wurde in Zusammenarbeit mit den globalen Mobilitätsexperten der EDAG Group entwickelt und soll planmäßig als Modell mit wasserstoffbetriebenem Brennstoffzellen-Elektroantrieb (FCEV) sowie als Modell mit elektrischem Batterieantrieb erhältlich sein. Steve Gill, CEO of Automotive bei First Hydrogen: "Diese Konzeptfahrzeuge bieten einen Einblick in die Zukunft unseres Unternehmens und geben einen klaren Hinweis auf unsere Markenausrichtung im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge. Die geräumige und leicht zugängliche Kabine bietet den Fahrern Komfort sowie eine gute Sicht auf die Straße und ermöglicht ein schnelles Ein- und Aussteigen, was für Expresslieferungen und zeitkritische Einsätze, bei denen die Fahrer mehrere Stopps einlegen müssen, unerlässlich ist. Das saubere und moderne Design ist flexibel und eignet sich für den Einsatz in einer Reihe von Branchen; es sichert die Position von First Hydrogen als Entwickler funktioneller Fahrzeuge, die die Betreiber in eine emissionsfreie Zukunft führen werden."

    First Hydrogen eilt also von Meilenstein zu Meilenstein und die Experten von researchanalyst.com bewerten die Entwicklung sehr positiv. Im Vergleich zur Peer-Group bestehe bei der Unternehmensbewertung eine deutliche Diskrepanz zur Studie.

    SMA Solar: Lieferkettenprobleme lösen sich und Wasserstoff-Fantasie konkretisiert sich

    Auch SMA Solar gehört derzeit zu den Highflyern im Clean-Tech-Bereich. Nach der Anhebung der Jahresprognose schoss die Aktie auf ein neues Allzeithoch und notiert inzwischen über 98 EUR. Das für Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen bekannte Unternehmen erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz zwischen 1,45 bis 1,6 Mrd. EUR. Das EBITDA soll auf 135 bis 175 Mio. EUR zulegen. Die Erwartungen der Analysten lagen bisher im Schnitt bei 120 Mio. EUR. Grund für den Optimismus des Unternehmens ist eine weiterhin hohe Nachfrage bei nachlassenden Lieferkettenproblemen.

    Zum Wachstum sollen mehr und mehr Produkte außerhalb der klassischen Wechselrichter beitragen. Insgesamt verfügt SMA Solar über 1.700 Patente und Gebrauchsmuster. So ist eine Energiemanagement-Plattform inklusive Batterie für den Smart-Home-Markt und für Industriekunden in der Pipeline. Bereits im vergangenen Jahr hatte SMA über den Einstieg in den Wasserstoffbereich berichtet. Für die Produktion von grünem Wasserstoff entwickelt SMA Electrolyzer Converter. Die schlüsselfertige Containerlösung inklusive Mittelspannungstechnologie soll eine netzfreundliche Aufbereitung von Strom für die Elektrolyse ermöglichen.

    Analysten hinken der rasanten Kursentwicklung hinterher. Auch nach der Prognoseanhebung haben die Experten von Jefferies hat die Einstufung "Buy" nicht geändert. Auch das Kursziel liegt weiterhin bei 85 EUR und damit unter dem aktuellen Niveau. Berenberg hat noch kein Update veröffentlicht. Ihre letzte Einstufung lautet „Hold“ mit Kursziel 60 EUR.

    Plug Power: Highflyer stürzt ab

    Eigentlich hat Plug Power gestern eine positive Nachricht veröffentlicht. Der amerikanische Wasserstoff-Pionier hat im ersten Quartal des laufenden Jahres 122 MW der 1-MW-Elektrolyseur-Stack-Plattform produziert. Dies ist ein neuer Rekordwert. Zudem meldete der Technologiekonzern, dass man annähernd 1.000 Stacks mit einer Leistung von insgesamt 5,7 MW ausgeliefert habe. Plug-Chef Andy Marsh: „Plug verfolgt aggressiv jeden Aspekt der grünen Wasserstoffwirtschaft, einschließlich des Ausbaus des Wasserstoff-Ökosystems und Aufbaus von erstklassigen Fertigungs- und Lieferkettenkapazitäten.“ Am Standort Rochester (USA) soll im zweiten Quartal die Produktionskapazität auf 100 MW pro Monat ausgebaut werden.

    Mit Blick auf das niedrige Kursniveau überrascht die verhaltene Reaktion der Aktie auf die Meldung. Der Schock vom Montag sitzt bei Anlegern wohl noch tief. Und zwar hatte Morgan Stanley-Analyst die Aktie auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 35 USD auf 15 USD mehr als halbiert. Die Analysten sind skeptisch, ob Plug Power die Umsätze und Gewinnmargen tatsächlich so schnell verbessern kann, wie manche erwarten.

    Die Meinung von Morgan Stanley spiegelt das verloren gegangene Vertrauen in die Geschäftsmodelle der bisherigen Wasserstoff-Lieblinge wie Nel und Plug Power wider. Die Perspektiven sind hervorragend, die Auftragsbücher voll, aber Umsätze sind nur mit massiven Verlusten möglich.


    Im Energiemix der Zukunft wird Wasserstoff einen festen Platz haben. Doch welche Unternehmen davon profitieren werden, ist alles andere als klar. Seit 2022 trennt sich die Spreu vom Weizen. Ausschließlich auf die alten Platzhirsche Nel, Plug Power und ITM Power zu setzen, scheint riskant zu sein. Dafür sind die Unternehmen zu weit von einem profitablen Geschäftsmodell – trotz teilweise bereits hoher Umsätze – entfernt zu sein. Dagegen ist First Hydrogen niedrig bewertet und könnte 2023 mit seinen Nutzfahrzeugen den Massenmarkt erobern. SMA Solar ist zwar mit einer Marktkapitalisierung von über 3 Mrd. EUR nicht günstig, aber die Expansion in neue Bereiche wie Wasserstoff und Batterietechnik sind spannend.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

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    • Klimaschutz
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    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Daimler Truck
    • First Hydrogren
    • Nikola
    • Elektro-LKW
    • Wasserstoffantrieb
    • Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoff Tankstelle
    • grüner Wasserstoff
    • Van
    • Brennstoffzelle

    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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