08.06.2021 | 05:10
Nio, Almonty Industries, Daimler – Der Machtkampf eskaliert
Die US-Regierung verbietet Investments für 59 Unternehmen aus China in den USA. Ihnen wird vorgeworfen, mit dem chinesischen Staatsapparat und Militär zusammenzuarbeiten. Die Antwort aus Peking dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Dabei hält das Reich der Mitte die Fäden in Bezug auf die global geplante Energiewende in der Hand. Ob Solaranlagen, Windräder oder Elektroautos. Der Wechsel von fossilen Energieträgern zu einer nachhaltigen Energieversorgung mittels erneuerbarer Energie benötigt vor allem viele Metalle. Die Produktion der seltenen Metalle findet im Augenblick zu mehr als 80% in China statt. Die aktuell vorherrschende Chip-Knappheit könnte nur ein Vorläufer sein.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Extrem steigende Nachfrage
Dekarbonisierung oder der Wechsel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft lässt die globale Nachfrage nach Nickel, Lithium und seltene Erdmetalle explodieren. Bereits 2020 war bei den meisten Metallen ein Nachfrageüberhang zu erkennen. Dabei ist die Energiewende erst am Anfang ihres Zyklus, bedenkt man, dass der Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen in Deutschland gerade einmal bei 10% liegt. Zum Problem der gesteigerten Nachfrage gesellt sich nun mit dem ausufernden Handelskrieg ein weiteres Problem dazu. Der Plan der chinesischen Regierung beinhaltet, Exportkontrollen für 17 Metalle der seltenen Erdmetalle einzurichten. Ziel ist, diese Ressourcen zu entwickeln und zu erhalten, um die steigende Inlandsnachfrage zu befriedigen und die strategische Ressource inmitten eines sich verschärfenden globalen Wettbewerbs zu schützen.
Mangelproblem bei Wolfram
Die westlichen Staaten stehen vor einer Mammutaufgabe. So werden durch die Politik subventionierte Projekte außerhalb Chinas errichtet, um die die Versorgungskette weiterhin zu gewährleisten, was jedoch nicht in einem Zeitraum von weniger als 10 Jahren zu bewerkstelligen ist. Beim strategischen Metall Wolfram, das aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften in vielen Branchen der modernen Technologien unersetzlich ist, besteht das gleiche Problem.
Der globale Wolframmarkt wird hauptsächlich von China angetrieben, welches sowohl das Angebot als auch den Verbrauch von Wolfram weiterhin dominieren wird. Es wird prognostiziert, dass die weltweite Nachfrage nach Wolfram jährlich um bis zu 7% steigen wird und das verfügbare Angebot überflügelt, was die Preise in naher Zukunft dauerhaft nach oben treiben wird. Die Wolframpreise ziehen weiter an, nachdem sie im Jahr 2021 um 25% gestiegen sind. Traditionell hinkt der Wolframpreis dem Kupferpreis um sechs Monate hinterher.
Entschärfung durch Megaprojekt
An der Lösung dieses Engpasses arbeitet Almonty Industries, das auf den Abbau und die Verarbeitung von Wolfram spezialisiert ist. Neben Minen im Los Santos in Westspanien und Panasqueira in Portugal entwickelt das Unternehmen ein weiteres Zinn- und Wolframprojekt in Valtreixal im Nordwesten Spaniens. Für einen Schub in höhere Bewertungsgefilde dürfte jedoch das im Juni erwartete Financial Closing für die größte Wolframmine der Welt, die Sangdong Mine, sorgen. Die Lagerstätte Almonty Korea Tungsten hat das Potenzial 50% der weltweiten Wolfram-Versorgung außerhalb Chinas zu produzieren.
Mit der österreichischen Plansee-Gruppe wurde zudem bereits ein Abnehmer mit garantierter Preisuntergrenze für die kommenden 15 Jahre gefunden. Plansee ist neben der deutschen Rohstoff AG einer der Großaktionäre des Unternehmens. Ende Mai wurde der erste Spatenstich vorgenommen. Am Kapitalmarkt strebt Almonty Industries ein Listing an der ASX in Sydney an. Im Zuge dessen wurde der kapitalmarkterfahrene Andrew Frazer in den Vorstand berufen. Die Aktie von Almonty, die auch in Deutschland gehandelt wird, steht aktuell bei 8,85 EUR kurz vor dem Ausbruch. Das erwartete Financial Closing dürfte das Unternehmen weiter Richtung Norden bugsieren. Langfristig bietet die Aktie aufgrund ihres Alleinstellungsmerkmal (ex-China) noch deutliches Potenzial.
Knappheit bremst
Sogar chinesische Unternehmen leiden bereits an der Knappheit. So gesehen beim Elektroautobauer Nio, der seine Absatzzahlen für den Monat Mai bekanntgab. Mit der Auslieferung von 6.711 Einheiten konnte man zwar das Vorjahresergebnis um 95,8% toppen. Betrachtet man jedoch den Vormonat April, bedeutet dies einen Rückgang von 6%. Als Grund für den Mai-Rückgang gab das Unternehmen die weltweite Halbleiter-Knappheit an. Aufgrund des mangelnden Angebots von Halbleitern kam es zu Verzögerungen im Produktions- und Auslieferungsplan. Das Unternehmen zeigte sich jedoch zuversichtlich, die Delle des vergangenen Monats im Juni wieder auszugleichen. Trotz der eher schwachen Zahlen zeigten sich die Analysten von Citigroup optimistisch und hoben die Aktie von „neutral“ auf „buy“. Das Kursziel liegt bei 58,30 USD.
Daimler tritt die Kostenbremse
Die Stuttgarter sind gewillt, eigene Verkaufshäuser und Werkstätten in Großbritannien, Spanien und Belgien abzustoßen, um weiter an der Kostenschraube zu drehen. "In diesem Zusammenhang überprüfen unsere Märkte kontinuierlich ihre bestehenden und zukünftigen lokalen Vertriebssetups sowie Netzwerke," sagte ein Sprecher des Autobauers am Montag. Auf lokaler Ebene sei dies in den drei betroffenen Ländern bereits kommuniziert worden. Dabei geht es um 25 Niederlassungen mit rund 2.800 Mitarbeitern. Zuerst hatte das "Handelsblatt" berichtet. Die möglichen Spareffekte schoben die Daimler-Aktie auf ein neues 52-Wochenhoch bei 80,34 EUR.
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