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22.04.2024 | 06:05

Raus aus KI und Rüstung? Nebenwerte mit Comeback? sdm, artec technologies, Energy S.p.A., Super Micro Computer, Renk

  • Technologie
  • Sicherheit
  • Rüstung
Bildquelle: pixabay.com

Schlägt jetzt die Stunde der Nebenwerte? Sind Aktien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Rüstung heiß gelaufen? Jedenfalls scheinen die Kursraketen Rheinmetall, Renk, Nvidia, Super Micro Computer & Co. der vergangenen Monate an Schub zu verlieren. Daher schauen wir heute auf interessante Nebenwerte. Die artec technologies AG ist auch im Jahr 2023 um rund 20 % gewachsen. Der Daten-Spezialist aus Niedersachsen ist unter anderem im Bereich der Überwachung aktiv und profitiert vom Trend zu Big Data und KI. Die sdm SE aus München schützt Behörden und Unternehmen und hat im vergangenen Jahr durch Übernahmen den Umsatz vervielfacht. Die Aktie ist günstig. Und nicht nur in Deutschland gibt es spannende SmallCaps. Die Energy S.p.A. entwickelt moderne Batterie-Energiespeicher. Die Internationalisierung soll Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Analysten sehen bei allen drei Aktien erhebliche Kurspotenziale.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Mario Hose
ISIN: SDM SE | DE000A3CM708 , ENERGY S.P.A. | IT0005500712 , ARTEC TECHNOLOGIES O.N. | DE0005209589 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043

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Inhaltsverzeichnis:


    sdm: Sicherheitsdienstleister günstig bewertet

    Die über 500 Mitarbeiter der sdm SE schützen Behörden, Krankenhäuser, Industrieunternehmen und sogar Spiele des FC Bayern München. Die Analysten von GBC Research erwarten, dass der Sicherheitsdienstleister im laufenden Jahr die Umsatzmarke von 50 Mio. EUR knacken wird. Zur Einordnung: Im Jahr 2022 hat die Gruppe rund 17 Mio. EUR umgesetzt. Das Nettoergebnis soll von 0,46 Mio. EUR auf 1,34 Mio. EUR in 2024 klettern. Dieses rasante Wachstum beruht auf zwei Übernahmen im Jahr 2023. So hat die sdm im vergangenen Jahr die Rottaler Sicherheitsdienste (rsd) und die deutlich größere Industrie- und Werkschutz Mundt (IWSM) geschluckt. Durch die Akquisitionen ist die sdm-Gruppe in die Top 20 der Sicherheitsdienstleister in Deutschland aufgestiegen. Die regionale Präsenz wurde deutlich erweitert. So ist die sdm in der Metropolregion München aktiv, IWSM in NRW bis nach Hessen und rsd an der Grenze zu Österreich. Alle drei operativen Töchter sollen sich eigenständig weiter entwickeln und die Marge durch das Heben von Synergien verbessert werden.

    Im Aktienkurs spiegelt sich dieses Potenzial noch nicht wider. Die sdm-Aktie notiert um die 3,50 EUR, was einer Marktkapitalisierung von 13,3 Mio. EUR entspricht. Damit liegt das KGV für 2024 bei günstigen 10 und zusätzlich gibt es stille Reserven, da die drei operativen Töchterunternehmen gemäß HGB linear abgeschrieben werden. GBC Research empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 6,90 EUR zum Kauf. Die vollständige GBC-Analyse gibt es hier zum Download.

    Zuletzt hat sich sdm im Top-Management verstärkt. So wurde mit Peter Biewald ein erfahrener CFO an Bord geholt. Sein Vorstandskollege und Großaktionär Oliver Reisinger wird sich künftig auf die M&A-Strategie konzentrieren. Daher kann im weiteren Jahresverlauf die eine oder andere Übernahme erwartet werden.

    artec technologies: Rüsten Sicherheitsbehörden vor der Fußball-Europameisterschaft auf?

    Für Sicherheit durch Technologie sorgt die artec technologies AG. Der Mittelständler aus Niedersachen ist Spezialist für die Sammlung, Speicherung und Auswertung von Daten aus unterschiedlichsten Quellen – von Videoüberwachung über TV bis hin zu Social Media. Für Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) hat artec in den vergangenen Jahren eine cloudbasierte Software und Systemlösung zur Kriminalitätsbekämpfung und Terrorabwehr entwickelt. Seitdem setzen nationale und internationale Kunden auf den MULTIEYE BOS Manager: eine private cloudbasierte Videoüberwachungsplattform für mobile Einsatzkräfte, Lagezentren und Leitstellen. In diesem Jahr hat artec das Leistungsspektrum um die großflächige Videoüberwachung beispielsweise durch Helikopter, Drohnen und mobile Towersysteme erweitert.

    artec-Vorstand Thomas Hoffmann: „Die Arbeit von Sicherheitsbehörden wird immer komplexer. Auf der einen Seite nehmen die Gefahrenpotenziale zu. Zwar nehmen auch die technologischen Möglichkeiten zu, doch an deren effizientem Einsatz scheitert es in der Praxis häufig. Nicht kompatible Insellösungen blockieren immer wieder eine zentrale Datenanalyse und den behördenübergreifenden Informationsaustausch. Unsere Plattform hat sich seit Jahren in der Praxis bewährt und die aktuelle Erweiterung ist der nächste logische Schritt, um mehr Behörden einen Ausweg aus den Insellösungen zu bieten.“ Nicht auszuschließen, dass Sicherheitsbehörden im Vorfeld der kommenden Fußball-Europameisterschaft aufrüsten und bei artec bestellen.

    SMC Research empfiehlt die artec-Aktie zum Kauf. Im Anschluss an die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 haben die Analysten ihr Kursziel für die Aktie des Technologieunternehmens von 2,90 EUR auf 3,10 EUR erhöht. Derzeit notiert die artec-Aktie bei rund 2 EUR. Die vollständige SMC-Analyse gibt es hier zum Download.

    Energy S.p.A.: Mit Batterie-Energiespeichersystemen auf Wachstumskurs

    Und auch bei der Aktie dieses Nebenwertes sehen Analysten deutliches Kurspotenzial: Energy S.p.A. aus Italien. GBC Research hat mit der Beobachtung des Spezialisten für Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) begonnen. In der Erststudie empfehlen die Analysten die Energy-Aktie mit einem Kursziel von 2,75 EUR zum Kauf. Derzeit notiert das Wertpapier bei rund 1,40 EUR.

    Aufgrund des Booms der Energieproduktion aus Solar, Wind & Co. werde der Energiemix der Eurozone inzwischen schon zu fast 44 % durch erneuerbare Quellen gedeckt (Quelle: Denkfabrik Ember). Damit steige auch der Bedarf an effizienten Speichersystemen. Genau solche vollintegrierten Batterie-Energiespeichersysteme bietet Energy und trage damit zur grünen Transformation im europäischen Energiesektor bei.

    Im italienischen Heimatmarkt hat sich Energy in den vergangenen Jahren eine führende Position erarbeitet. Jetzt soll die Internationalisierung vorangetrieben werden. Diese soll aus Sicht von GBC zum Treiber für das Umsatz- und Ergebniswachstum von Energy in den kommenden Jahren werden. Die Analysten erwarten, dass Energy im Jahr 2026 bereits 83,46 Mio. EUR umsetzen und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 14,70 Mio. EUR erzielen wird. Zur Einordnung: Im Jahr 2023 lag der Umsatz bei 63,33 Mio. EUR und das EBITDA bei 10,12 Mio. EUR. Zum Wachstum sollen neben dem Exportgeschäft mit Fokus auf Europa auch die Ausweitung des Produktportfolios um große und extra-große Batterie-Energiespeichersysteme (XL-Produktlinie) sorgen. Die vollständige GBC-Analyse gibt es hier zum Download.


    KI und Rüstung bleiben Sektoren mit langfristig hervorragenden Perspektiven. Doch NVIDIA, Rheinmetall & Co. scheinen heiß gelaufen zu sein und eine Konsolidierung wäre auch gesund. Dagegen haben Nebenwerte Nachholpotenzial. Zu den interessant und attraktiv bewerteten Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe gehören die Energy S.p.A. als Profiteur des wachsenden Bedarfs an Energiespeichern, artec technologies als Daten-Spezialist und sdm als Sicherheitsdienstleister mit einer spannenden M&A-Strategie.


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    Der Autor

    Mario Hose

    In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.
    3. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

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    • Energiewende
    • Strategische Metalle

    Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

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    • Rüstung
    • Emissionszertifikate
    • erneuerbare Energien

    Durch die globale Aufrüstung und die Zeitenwende sind Rüstungsaktien wie Rheinmetall oder Hensoldt aktuell der letzte Schrei an der Börse. Leider, so muss man es ausdrücken, wird dieser Trend wohl durch weiter steigende Aufträge in den nächsten Jahren anhalten. Dagegen findet ein weiteres elementares Thema, die Klimawende, zumindest an den Märkten, aktuell kaum Beachtung. Unternehmen der erneuerbaren Energien korrigieren seit Monaten, arbeiten aktuell jedoch vermehrt an der Bodenbildung. Langfristig bieten sich hierbei antizyklische Einstiegsgelegenheiten.

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