Menü schließen




20.04.2022 | 04:44

Rheinmetall, thyssenkrupp, Defense Metals: Auf die knappen Metalle kommt es an!

  • Technologie
  • Seltene Erden
  • Rüstung
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Manche Unternehmen stehen seit Ausbruch der Ukraine-Krise im internationalen Fokus. Das liegt in erster Linie daran, dass man ihnen eine wichtige Aufgabe in der Lösung und Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzung beimisst. Dabei wird allgemein vorangestellt, dass sich das ukrainische Volk nur mit internationaler Unterstützung aus der Umklammerung Russlands befreien kann. Somit ist es durch aus legitim, Investitionen dort zu tätigen, wo man in den letzten Jahren keinen Bedarf gesehen hat. Die nun über Jahre einbehaltene Friedensdividende kommt wohl jetzt wieder in den Umlauf – das Verteidigungsministerium rüstet nach Jahren der Konsolidierung nun wieder auf! Wer kann von diesen Aufträgen profitieren?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall – Mittelfristige Investitionen in den Frieden

    Das Technologie- und Rüstungsunternehmen Rheinmetall steht weiterhin im Fokus. Nach einer Initialbewegung von 100% in der Woche nach Kriegsbeginn, stiegt die Aktie einfach munter weiter. Mittlerweile gibt es auch schon einige Analysten, die sich zu hohen Kurszielen hinreißen lassen. Unter ihnen die UBS mit 187 EUR, die Deutsche Bank mit 190 EUR oder Berenberg mit 215 EUR. Mittlerweile gibt es 12 positive Wertungen und keine einzige negative Studie. Gestern stieg Rheinmetall in der Spitze auf 217,70 EUR, das macht auf 12-Monatssicht ein Plus von 134%.

    Wie geht es nun weiter? Fakt bleibt, dass gerade für Rheinmetall die Vereinnahmung größerer Teile des 100 Mrd. EUR starken Sondervermögens der Bundeswehr erwartet wird. Dann gibt es aber auch noch die Aufträge der Bündnispartner, die ihre Ausstattung ebenso auf den neuesten Stand bringen wollen. Ob es zur Auslieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine kommt, ist ein Politikum und sicherlich gerade für Deutschland keine einfache Entscheidung.

    Für Rheinmetall spielt die Herkunft der Aufträge allerdings keine wirkliche Rolle. Bremsend könnten da schon eher die gestörten Lieferketten und die hohen Beschaffungspreise für Metalle sein. Wir trauen dem Unternehmen aber eine saubere Preis-Kalkulation zu. Wer heute einen Panzer bestellt, wird daher wahrscheinlich 50% mehr bezahlen, als noch vor einigen Jahren. Fakt bleibt, dass die militärische Verteidigungsbereitschaft Europas anteilig durch die Bücher von Rheinmetall läuft. Das macht die Aktie weiterhin haltenswert. Da es aber in der Ukraine jederzeit zu einem überraschenden Friedensvertrag kommen kann, sollten sie den Sicherheits-Stop auch ständig mitziehen. Aktuell bietet das Chartbild eine wichtige Linie bei 207 EUR. Eine Konsolidierung vorher wird es wohl nicht geben.

    Defense Metals – Gefährlicher Umgang mit seltenen Metallen weltweit

    Durch den Angriffskrieg Russlands auf den Nachbarn Ukraine wird transparent, dass eine Verfügbarkeit in seltenen Metallen und wichtigen Werkstoffen jederzeit gegeben sein muss. Externe Abhängigkeiten, wie bei Seltenen Erden, müssen mittelfristig reduziert, bestenfalls sogar eliminiert werden. Das ist leider bei Seltenen Erden nicht ganz so einfach, da die Lagerstätten dünn gesät sind. Die nordamerikanischen Regierungen haben dieses Defizit gegenüber dem Hauptproduzenten China aber nun zur Chefsache erklärt. Denn noch heute exportiert die USA ihren 15%-Anteil an der Seltenen Erden-Weltproduktion zur Weiterverarbeitung nach China. Durch bilaterale Kontrakte erhält man zwar einen Großteil davon wieder zurück, die Vereinbarung steht und fällt aber mit der politischen Großwetterlage. Und die kann sich nach den jüngsten Erfahrungen sehr schnell drehen.

    Aus diesem Blickwinkel entsteht in Kanada einer der wenigen aussichtsreichen Projekte für Seltene Erden außerhalb Chinas. Das in British Columbia ansässige Explorationsunternehmen Defense Metals fokussiert sich auf die Weiterentwicklung des Wicheeda Rare Earth Project mit einer Größe von rund 2.008 Hektar. Ein großer Vorteil des vorliegenden REE-Projekts ist die zukünftige Produktion eines verkaufsfähigen, hochgradigen Flotationskonzentrats. Die Präsidentin des Unternehmens Luisa Moreno ist als Expertin für Materialwirtschaft und als eine führende Analystin für Seltene Erden bekannt. Sie stellte die Perspektiven des Unternehmens auf dem letzten IIF-Forum schon als herausragend dar, zu diesem Zeitpunkt war unsere Welt aber noch von Frieden geprägt.

    Anfang April hat Defense Metals eine Privatplatzierung über 4,558 Mio. CAD durchgeführt, ausgegeben wurden die Aktien zu 0,26 CAD plus einem 2-jährigen Optionsschein mit Basis 0,40 CAD. Die Kapitalerhöhung stieß auf großen Zuspruch, die Aktie von Defense Metals (DEFN) konnte sich seit der Maßnahme um gut 10% im Kurs steigern. Im aktuellen Umfeld ist Defense Metals ein mittelfristiger Super-Pick!

    Thyssenkrupp – Immer noch Ärger mit der Stahlsparte

    Die tiefgreifenden Probleme im thyssenkrupp-Konzern werden in diesen Tagen wieder transparent. Wenngleich die neuen Sparten sich mit Zukunftstechnologien wie Wasserstoff beschäftigen, die Schwierigkeiten in der Stahlsparte nehmen wieder zu. Das liegt an den hohen Energiekosten, die den eh schon schwierigen Standort Deutschland noch mehr zu schaffen machen.

    Der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel übernahm Anfang April nun den Aufsichtsratsvorsitz der Stahlsparte. Ein bekannter Name, der vielleicht Impulse verleiht. Phantasie gäbe es auch in der Marine Division TKMS genug, denn hier darf man auf einige zusätzliche Regierungsaufträge hoffen. Um das zukünftig zu stemmen, wäre die Übernahme der insolventen MV-Werftengruppe vielleicht sogar eine lukrative Gelegenheit. Hier ist nun die mittelfristige Brille gefragt, aber aktuell sind die Probleme im Stahlsektor wohl eher schlagend.

    Nach einer zwischenzeitlichen Rallye in der TKA-Aktie bis auf fast 11 EUR im November und Januar musste der Wert in nur sechs Wochen wieder einen wahren Ausverkauf erleben. Die Kurse stürzten Anfang April auf ein neues 12-Monatstief bei 6,67 EUR. In der aktuellen Erholungsbewegung wäre nun dringend die Rückeroberung der 8-EUR-Marke erforderlich, um ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren. Momentan gibt es aber wohl einige Tiefstkurs-Spekulanten, die hier mutig einsteigen.


    Das volatile Umfeld bleibt das Setup für die nächsten Wochen. Rüstungsaktien wie Rheinmetall werden viel beachtet sind aber schon weit gelaufen, thyssenkrupp könnte aber einen interessanten Einstieg bieten. Defense Metals arbeitet weiter konsequent an der nächsten Seltene Erden-Produktion für Nordamerika, ein interessantes strategisches Thema für risikobewusste Investoren.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    4. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 18.04.2024 | 04:45

    Achtung Nvidia! Der Turnaround Check für Nel ASA, Saturn Oil + Gas, Lufthansa und TUI

    • Reisen
    • Rohstoffe
    • Touristik
    • Energiewende

    Es sieht nach einer Gipfelbildung in der Künstlichen Intelligenz aus. Die prominenteste Aktie ist hier Nvidia. Mit einer fulminanten Rally konnte der Wert in nur 6 Monaten über 100 % zulegen. Doch nun stottert der Kurs, es gibt seit Tagen keine neuen Höchstkurse mehr. Obere Umkehr auch bei den Charts von TUI und Lufthansa. Die jüngsten Tarifverhandlungen haben das Kostenkorsett arg eng geschnürt. Auch ist durch die vielen Streiks einiges an Umsatzvolumen verloren gegangen. Und nun auch noch die aufflammende Nahostkrise, die die gesamte Region für Urlauber zum Risiko macht. Der Anstieg der Ölpreise lässt allerdings Ölfirmen wieder aufleben. Hier eine Liste interessanter Investments.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 09.04.2024 | 05:10

    Palantir, Globex Mining, Bayer - Der Trend zeigt nach oben

    • Edelmetalle
    • Künstliche Intelligenz
    • Rohstoffe

    Nach einem erfolgreichen ersten Börsenquartal des Jahres 2024 gönnten sich DAX und Dow Jones in der vergangenen Woche eine wohl verdiente Verschnaufpause. Dagegen setzten die Edelmetallmärkte um Gold und Silber ihre Aufwärtsbewegung fort. Gold markierte zudem mit 2.354 USD je Unze neue Höchststände. Nachdem Goldproduzenten wie Barrick Gold oder Newmont noch im Winterschlaf verharrten, folgen diese seit einigen Wochen dem steigenden Basispreis. Aktuell bietet sich zudem eine Chance bei kleineren Rohstoffwerten, an der Aufwärtsbewegung überproportional zu partizipieren.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 08.04.2024 | 04:45

    Jetzt KI verkaufen und Turnaround-Aktien zulegen: Nel ASA, Royal Helium, Linde und Plug Power

    • Technische Gase
    • Künstliche Intelligenz
    • Rohstoffe
    • Turnaroundwerte

    Die Börse gibt und nimmt. In Sachen Künstliche Intelligenz und Hightech haben Anleger in den letzten Monaten bis zu 600 % einfahren können. Titel wie Nvidia und Super Micro Computer stehen auf der Hitliste aller Fondsmanager weltweit. Doch nun ist das erste Quartal vorbei und es besteht kein direkter Anlass die überteuerten KI-Titel weiter zu kaufen. Am letzten Donnerstag gab es bereits den ersten Schuss vor den Bug, der NASDAQ 100-Index stürzte binnen 3 Stunden um über 2 % in die Tiefe. Technisch lässt das Aufwärts-Momentum bereits nach, das führt zu verstärkten Gewinnmitnahmen. Machen es viele Anleger gleichzeitig, mündet das Ganze in eine saftige Korrektur. Warten sie nicht zu lange, wir präsentieren ein paar interessante Umschichtungsideen.

    Zum Kommentar