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29.12.2020 | 06:35

RYU Apparel, Adidas, Under Amour – Styling hoch im Kurs!

  • Bekleidung
Bildquelle: RYU Apparel Inc.

Die dritte Schließungswelle in Österreich und jetzt kompletter Lockdown. Bis zum 18. Januar 2021 läuft in dem Alpenstaat nicht mehr viel – allerdings haben die Skigebiete noch geöffnet. Sportliche Ertüchtigung ist also auch bei pandemischen Zuständen kein Problem – verantwortlich hierfür ist wohl die starke Lobby des Ski-Tourismus, die sich von Hoteliers, Restaurantbesitzer, über Bergbahnbetreiber bis hin zur Sport-Industrie erstreckt. Die Regierung folgte dem Ansinnen und stemmte sich erfolgreich gegen eine europäische Uniformierung. Grund: Das österreichische Brutto-Inlandsprodukt ist zu 37% vom Tourismus abhängig und hier zahlt der Winter wiederum zwei Drittel der Gage. Den Hahn an dieser Stelle zuzudrehen würde sofort die Frage aufwerfen, wer den ökonomischen Schaden zu tragen hat. Die EU jedenfalls wird nicht zahlen – das wurde schon verlautbart, damit bleibt Skivergnügen in Österreich möglich. Wir blicken auf die Sport- und Stylingbranche – startet jetzt ein neuer Outdoor-Boom?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
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Inhaltsverzeichnis:


    RYU Apparel – Es geht voran mit Respect your Universe

    Es ist schon gewieft wie RYU Apparel sich in kurzer Zeit eine komplette Fangemeinde aufgebaut hat. Da ist zum einen die Kooperation mit Zoom Media und Francois de Gaspe Beaubien um die Zielgruppe „Generation Active“ zu kreieren. Mit diesem Ansatz torpediert man viele Kundenschichten von Nike, Reebok, Asics oder Under Armour, die ihrerseits im Bereich des „Modern Street Life“ um die vordersten Ränge buhlen. Nike hat hier sicherlich die größten Budgets – aber angesichts eines Umsatzes von 40 Mrd. USD verfügt man auch über entsprechende Mittel. RYU wird sich im Marketing daher sehr stark auf ihr Motto konzentrieren, denn zur „Generation Active“ möchte jeder gehören.

    Die junge Konsumentenschicht von heute orientiert sich nicht mehr so stark an Werbungen, sondern eher an Testimonials und Schauspielikonen. Ein Product-Placement in einer neuen, hippen Netflix-Serie wie z.B. „The Count“ oder die Kooperation mit einem YouTube-Star bringt demnach viel mehr 14 bis 29-Jährige an den Kauftresen, als vor einigen Jahren noch gedacht. Nachgefragt und getragen wird also das, was das Idol in der Lieblings-Serie trägt. Sportartikel-Hersteller drehen heutzutage aufwändige Outdoor-Dokumentationen und postieren ihre Ware geschickt vor dem Sprung des Snow-Borders aus dem Flugzeug. RYU beherrscht dieses Marketing sehr gut, agiert kreativ und auffällig und rechnet deshalb auch in 2021 mit enormen Nachfrageschüben aus den genannten Konsum-Generationen, welche heute nicht selten über Monatsbudgets von über 500 USD verfügen.

    Am 22. Dezember 2020 vermeldete RYU Apparel eine weitere Privatplatzierung im Umfang von 1 Mio. CAD, die Kasse ist für das neue Jahr also gut gefüllt, um mit neuen Social Media und Online-Kampagnen die Bekanntheit zu steigern. Der Marktwert des Unternehmens ist jetzt bei 24 Mio. CAD – hier dürften wir in 2021 eine lockere Verdoppelung erwarten, denn der Online-Boom wird sich nicht wegimpfen lassen!

    Adidas – Die Nummer 2 färbt sich grün

    Der Sportartikelhersteller Adidas hat angekündigt, dass 2021 mehr als 60% aller Produkte in seinem Sortiment nachhaltige Materialien enthalten werden. Die neuen Serien werden nun mit recyceltem Polyester hergestellt oder aus nachhaltig angebauter Baumwolle bestehen. Produkte, in denen recycelte Materialien stecken, werden durch die im Jahr 2020 eingeführten Label "Primeblue" und "Primegreen" gekennzeichnet.

    "Wir haben auch während der Corona-Pandemie weiter in Nachhaltigkeit investiert und werden 2021 unser Sortiment an nachhaltigen Produkten deutlich ausbauen", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted laut der jüngsten Mitteilung. "Dafür haben wir beispielsweise gemeinsam mit unseren Zulieferern die Strukturen erst geschaffen, die eine Verarbeitung recycelter Materialien im großen Stil ermöglichen." Im Bereich Baumwolle gab Adidas zudem eine Forschungskooperation mit dem finnischen Start-up "Infinited Fiber" und weiteren, namentlich nicht genannten Partnern bekannt, deren Ziel die Entwicklung eines Prozesses zur Herstellung eines baumwollartigen Materials aus Altkleidern sei. Jetzt wird es also trickreich in der Herstellung – das trifft den modernen Geschmackssinn.

    Der DAX-Wert liegt deutlich im Trend mit grünen Anstrichen, man bekommt allmählich das Gefühl, dass jede Management-Sitzung zum Jahresende eine solche Meldung erzeugt. Ist auch verständlich, dass man als Markenartikler den CO2-Footprint senken möchte, um auch für ESG-Investoren attraktiv zu bleiben. Adidas konnte so vor kurzem 500 Mio. EUR mit einem Nachhaltigkeits-Bond platzieren. Die Aktie steht aktuell nur noch 4% von ihrem All-Time-High entfernt. Die Bewertung unter der Kurs-Umsatz-relation ist gegenüber Nike nur halb so hoch (2,4 ggü. 4,6). Meint aber natürlich keine Verdoppelungs-Erwartung, denn US-Bewertungen konnten DAX-Werte hierzulande noch nie erreichen.

    Under Armour – Aus dem Keller ans Licht

    Under Armour wurde am 25. September 1996 von Kevin Plank gegründet, einem damals 24-jährigen ehemaligen Kapitän des Football-Teams der University of Maryland. Plank begann das Geschäft zunächst aus dem Keller seiner Großmutter in Washington, D.C. Er verbrachte seine Zeit damit, die Ostküste entlang zu reisen, mit nichts als Kleidung im Kofferraum seines Autos. Sein erster Teamverkauf fand Ende 1996 statt und brachte 17.000 USD ein. Vom Keller seiner Großmutter zog Plank nach Baltimore. Nach ein paar Umzügen in der Stadt zog er in sein jetziges Hauptquartier in Tide Point. Wieder eine Geschichte, die man gerne hört.

    Kevin ärgerte sich als Footballspieler über den mangelnden Schweiß-Abtransport seiner Kleidung und entwarf daraufhin ein T-Shirt aus feuchtigkeitsableitendem Synthetikmaterial. Recht schnell perfektionierte Plank das Design und schuf neue T-Shirts aus Mikrofasern, welche Feuchtigkeit abtransportieren und die Sportler kühl und trocken hielten. Seine ersten Produkt-Tests machte er dann wieder in der NFL. Zuschauer wurden auf die Marke aufmerksam, als ein Foto auf der Titelseite von USA Today den Quarterback Jeff George der Oakland Raiders zeigte, der einen Under Armour Mock-Rollkragen trug. So sieht eine erfolgreiche Markeneinführung aus.

    Under Armour setzt in 2020 ca. 4,3 Mrd. USD um und ist somit 10-mal kleiner als Nike. Im laufenden Jahr wird von Analysten ein operativer Verlust von 138 Mio. USD erwartet. Die Aktie stand schon mal über 40,00 USD und konsolidierte im März bis 6,50 USD. Zurzeit erholt sich der Kurs auf über 15,00 USD sehr stark, daher könnte in 2020 die Wende erfolgt sein.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    Wer schon mal auf dem Marienplatz in München war, der kennt LUDWIG BECK, sicherlich neben dem KDW in Berlin eines der bekanntesten Kaufhäuser in Deutschland. Das Unternehmen hat eine lange Historie, denn die Gründung geht auf das Jahr 1861 zurück. Der Konzern betreibt den stationären Einzelhandel unter der Marke LUDWIG BECK. Seit Dezember 2012 ist der stationäre Handel durch eine eCommerce-Plattform ergänzt worden, über die auch Kosmetik- und Beautyartikel vertrieben werden. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt im Stammhaus am Marienplatz in München.

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