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16.09.2021 | 04:44

Siemens Healthineers, Purifloh, Fresenius, Novavax – Die Gesundheit steht im Fokus!

  • Health
  • Biotechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Pandemie-Ausbruch in 2020 wurde eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Die Gesundheit der Menschen rückt wieder in den Lebensmittelpunkt. Die Politik sieht sich weltweit in der Verpflichtung, das öffentliche Leben sicher zu machen. Ob das zu 100% gelingt, bleibt fraglich. Letztlich wird es an dem Engagement privater Unternehmen hängen, inwieweit die vorhandenen Gesundheitsfragen zu lösen sind und mit welchen Mitteln. An den Kapitalmärkten segelt der Gesundheitssektor seit Monaten auf der höchsten Welle, denn es gilt die Gefahren für Milliarden von Menschen zu senken und Rahmenbedingungen für ein öffentliches Leben zu schaffen. Wer profitiert am meisten?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: PURIFLOH LTD | AU0000010548 , SIEMENS HEALTH.AG NA O.N. | DE000SHL1006 , FRESENIUS SE+CO.KGAA O.N. | DE0005785604 , NOVAVAX INC. DL-_01 | US6700024010

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Inhaltsverzeichnis:


    Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics
    "[...] Accum™ hilft uns dabei, Wirkstoffe zielgenau an den Ursprung von Infektionen oder Krankheiten zu bringen. [...]" Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics

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    Siemens Healthineers – Mit Schwung in den DAX

    Die Siemens Healthineers AG ist ein Spin-Off der Siemens AG aus dem Jahr 2018 und notiert derzeit im MDAX. Mit der Index-Umstellung Mitte September wird das Unternehmen im DAX 40 vertreten sein. Zu den Kernbereichen des Unternehmens zählen die Bildgebung für Diagnostik und Therapie, Labordiagnostik sowie digitale Gesundheitsservices und das Krankenhausmanagement.

    Das Unternehmen aus Erlangen bietet Systeme für Röntgen-, CT- und Magnetresonanztomographie sowie Blut- und Urintests. Die medizinischen Apparaturen des Unternehmens und die klinische Informationstechnik werden von Krankenhäusern sowie Forschungslaboren genutzt und in einer Vielzahl von Teilgebieten wie der Kardiologie, Onkologie und Neurologie eingesetzt.

    Nicht zuletzt durch die Pandemiebekämpfung sind die medizinischen Systemlieferanten allerorts gefragt. Die Öffentlichkeit hat in der Krise gelernt, dass ein funktionierendes Gesundheitswesen mehr ist als ein Kostenfaktor. Im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 hatte Siemens Healthineers unter anderem wegen der hohen Nachfrage nach Corona-Tests bereits mehrmals die Prognose angehoben. Auf dem kommenden Kapitalmarkttag im November will das Unternehmen nun die neuen Mittelfristziele vorstellen.

    Nach der kostenträchtigen Übernahme des US-Krebstherapiespezialisten Varian, muss die Bilanz u.E. erst mal wieder Luft holen, denn nicht immer läuft die Integration von US-Einheiten reibungslos. Die Aktie von Siemens Healthineers ist gut gelaufen und liegt auf 12-Monatssicht über 50% im Plus. Die Positionierung des Unternehmens ist gut, eine DAX-Aufnahme ist aber kein Garant für weiter steigende Kurse.

    Purifloh Ltd. – Luftreinigung im Fokus

    In der COVID 19-Pandemie kommt der Luft- und Gebäudereinhaltung eine besondere Bedeutung zu. Aerosole sollen sich schnell auflösen und Kontaktflächen in öffentlichen Gebäuden müssen von Keimen und biologischen Verunreinigungen befreit werden. Purifloh ist eine australische Gesellschaft, die sich diesen Themen angenommen hat und auch über eine US-Tochter von Detroit aus aktiv ist.

    Hauptaugenmerk legt das Unternehmen auf innovative Lösungen für die Reinigung von Luft, Wasser und Kontaktflächen in öffentlichen und privaten Bereichen. Besonders wichtig für die Wirtschaft sind solche Maßnahmen vor allem in Behörden, Geschäfts- und Industriebereichen in denen viele Menschen auf engem Raum arbeiten. Die Systeme von Purifloh sind bereits patentiert, man verfügt derzeit über eine zweistufige Prozess-Technologie speziell adaptiert für die Egalisierung von biologischen und chemischen Verunreinigungen in der Luft.

    Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der letzten Jahre zahlen sich nun aus, denn die aktuellen Lösungen sind beliebig skalierbar, d.h. mit jedem Auftrag steigen die Margen im Ergebnis. Um dem Geschäft nachhaltigen Schwung zu verleihen, sucht man aktuell nach passenden IP-Lizenzpartnern für die Herstellung im industriellen Maßstab. Investitionen bedarf es freilich auch noch im Vertrieb. Auf der Kommerzialisierungsseite ist man bereits erfolgreich mit Luftreinigungsspezialisten und Wasseraufbereitern im Gespräch. Die Jahreszahlen 2020/21 zeigen noch 3,1 Mio. AUD Verlust, damit dürften aber die meisten Markteintrittsaufwendungen bereits geleistet sein.

    Mit einer Marktkapitalisierung von 42,6 Mio. AUD ist das Technologie-Unternehmen derzeit noch moderat bewertet, denn allein durch die anstehenden Gesundheitsmaßnahmen der Regierungen dürften in den nächsten Jahren erhebliche Bestellungen für entsprechende technische Lösungen anfallen. Purifloh steht hier mit patentierten Systemen bereit und kann entsprechend mitwachsen.

    Fresenius – Es läuft nicht ganz so rund

    Trotz vieler Kaufempfehlungen kommt die Fresenius nicht mehr von der Stelle, denn entgegen neuer Jahreshochs beim DAX hat der Gesundheits-Spezialist zuletzt rund 7% verloren. Aktuell belasteten auch im zweiten Quartal weiter coronabedingte Einbußen bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC). Die ursprüngliche Annahme des Unternehmens, dass die Rahmenbedingungen sich in der aktuellen Jahreshälfte verbessern dürften, ist aus heutiger Sicht zunehmend in Gefahr.

    Die leicht angehobenen Prognosen lassen zwar einen Zuwachs im bereinigten Ergebnis im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwarten, die Pandemie könnte aber im Herbst wieder zu Unsicherheiten führen. Bei FMC war das Ergebnis im vergangenen Jahresviertel deutlich stärker eingebrochen als erwartet. Die Konzernmutter hatte im Frühjahr ein Bündel an Maßnahmen angekündigt, welches bis 2023 Ergebnisverbesserungen von mindestens 100 Mio. EUR pro Jahr bringen soll. Dass der Kurs in diesem Umfeld nachhaltig dreht, glauben wir aktuell noch nicht.

    Novavax – Der Impfstoff kommt im Herbst

    Spannend wird es nun bei Novavax. Die stark gehypte Aktie wird im Herbst den ersten kombinierten Corona-Influenza-Impfstoff auf den Markt bringen. Aktuell wurden die Teilnehmer für die Phase-I/II-Studie rekrutiert, in der die Sicherheit und Immunogenität eines Kombinationsimpfstoffs aus den saisonalen Grippeimpfstoffen von Novavax und Covid-19 untersucht werden soll. Die klinische Studie kombiniert die auf rekombinanten Proteinen basierenden Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 und NanoFlu sowie das patentierte Matrix-M-Adjuvans auf Saponinbasis in einer einzigen Formulierung.
    Die Kombination dieser beiden Impfstoffe, die einzeln hervorragende Ergebnisse mit günstigen Sicherheits- und Verträglichkeitsprofilen geliefert haben, kann zu einer größeren Effizienz für das Gesundheitssystem führen und mit einer einzigen Behandlung ein hohes Maß an Schutz gegen Covid-19 und Influenza erreichen. Die Teilnehmer der aktuellen Studie müssen entweder zuvor mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert gewesen sein oder mindestens acht Wochen vor der Aufnahme in die Studie geimpft worden sein.

    Wenn die Zulassung gelingt, dürfte die Impfbereitschaft vieler Menschen mit aktuellen Vorbehalten nochmal einen Schub bekommen. Wir erwarten, dass auch die Aktie dann ihre aktuelle Konsolidierungsphase verlässt und deutlich zulegen kann. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 17 Mrd. USD, für einen potentiellen Umsatz von über 5 Mrd. USD in 2022 ist das nicht zu teuer.


    Der Gesundheitssektor ist in der aktuellen Pandemie besonders gefordert. Im Falle von Siemens Healthineers verbesserten sich die Zahlen sprunghaft, bei Fresenius war das Virus eher ein Dämpfer. Für Novavax und Purifloh sehen die Rahmenbedingungen derzeit sehr gut aus. Purifloh ist noch klein, aber eine Skalierung der Umsätze kann hier deutliche Dynamik bringen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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