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27.02.2024 | 04:45

Timing ist die halbe Miete! Rüstungswerte aufgepasst: Renk, Rheinmetall, Hensoldt und dynaCERT im Fokus!

  • Rüstung
  • Wasserstoff
  • Klimawende
  • Verteidigung
Bildquelle: pixabay.com

Trotz rot-grüner Regierung sind Rüstungswerte in Deutschland wieder gefragt. Nach jahrelangem Pazifismus befeuert die Berliner Ampel voller Überzeugung nun Rüstungsinvestitionen aller Orten. Den Krieg in der Ukraine möchte man mit Waffenlieferungen zu einem Erfolg für Europa führen – ein interessantes Experiment und eine absolute Neugesinnung im deutschen Parteien-Spektrum. Die Unterfinanzierung der Deutschen Bundeswehr wurde schlüssiger Weise erkannt, nun sollen per Grundgesetz zusätzliche 100 Mrd. EUR ausgegeben werden. Die Börse nimmt den Faden auf und taxiert die gefragten Rüstungswerte immer höher, auch der internationale Export ist nun legitimierter denn je. So schnell ändern sich die Zeiten. Das bringt Phantasie auf den Kurszettel und einen Geldregen für findige Investoren. Wo liegen weitere Chancen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: RENK Group AG | DE000RENK730 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

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Inhaltsverzeichnis:


    Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.
    "[...] Wir haben mit unseren patentierten Wasserstoffprodukten Zertifizierungen und Zulassungen in einem Großteil der größten Märkte auf der gesamten Welt. [...]" Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.

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    Renk Group – Gelungener IPO zum richtigen Zeitpunkt

    Der Hype um die Aktie der Renk Group AG aus Augsburg ist nicht überraschend. Wiedermal ein gutes Händchen zeigte sich bei der britischen Beteiligungsgesellschaft Triton, die das heute mit 2,8 Mrd. EUR bewertete Unternehmen im Jahr 2020 von MAN für knapp 700 Mio. EUR erworben hatte. Ein glatter Vervierfacher für die findigen Finanzinvestoren, die im ersten Coronajahr wohl schon an eine Renaissance der Rüstung geglaubt hatten. Mit dem nun zwei Jahre andauernden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine war der perfekte Zeitpunkt gekommen, die Beteiligung mit verdoppeltem Einstand wieder zu platzieren. Im Rahmen des öffentlichen Angebots wurden 33,3 % des ausstehenden Kapitals zu 15 EUR angeboten. Die Aktien entwickelten sich bereits ab dem ersten Tag rasant nach oben, weil auch andere institutionelle Investoren Aktienpakete übernahmen und der Freefloat so relativ gering gehalten werden konnte. Entsprechende Nachfrage katapultierte den Kurs in nur drei Wochen um fast 100 % nach oben.

    Der Maschinenbauer Renk ist heute ein bedeutender Akteur auf dem globalen Markt für einsatzkritische Antriebslösungen und Getriebesysteme, der eine langjährige Erfolgsgeschichte zu verzeichnen hat. Gerade der Bau von Spezialgetrieben für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und die Industrie dürfte in den nächsten Jahren für weiteren Auftrieb sorgen. Durch die Beteiligung am Augmented-Reality-Spezialisten Modest Tree intensivierte das Unternehmen auch sein digitales Knowhow. On top die Akquisition mehrerer Geschäftsbereiche des US-amerikanischen Rüstungskonzerns L3Harris Technologies. Sie stärkte die Position auf dem Weltmarkt für militärische Fahrzeuge erheblich. Dennoch: Mit einem 2022er Umsatz von knapp 850 Mio. EUR möchten die Augsburger in 2023 in etwa 1 Mrd. EUR erlösen. Analysten schätzen, dass Renk mit seinen Speziallösungen um etwa 20 bis 25 % pro Jahr wachsen kann. Ob das aus Deutschland heraus gelingen kann, bleibt abzuwarten. Mit 27,80 EUR und einer Marktkapitalisierung von 2,8 Mrd. EUR ist der Kurs u. E. kurzfristig etwas heiß gelaufen. Die Aktie sollte noch einmal Richtung 20-24 EUR zurückkommen.

    Rheinmetall und Hensoldt – Was sagen die Analysten?

    Bei den fortgeschrittenen Kursen von Rheinmetall und Hensoldt ist es interessant, auf die Voten der Analysten zu blicken. Bei Rheinmetall ist das durchschnittlich erwartete Kursziel von 409,50 EUR mit aktuell 421 EUR bereits deutlich überschritten. Am 14.03. wollen die Düsseldorfer über das Jahr 2023 berichten. In 2022 wurde ein Umsatz von 6,41 Mrd. EUR erzielt. Er soll 2023 auf mindestens 7,3 Mrd. EUR steigen und im aktuellen Jahr sogar 9,6 Mrd. EUR erreichen. Eine starke Guidance, die dem Kurs aktuell Flügel verleiht. In gut zwei Wochen werden die Anleger wissen, ob das Management die Erwartungen erfüllen oder gar übertreffen kann. Der aktuelle Anstieg zeigt zumindest großen Optimismus.

    Ebenso übertroffen ist der 12-Monats-Konsens beim Münchener Defense-Spezialisten Hensoldt. Hier lagen die Erwartungen bei 31,10 EUR. Wie auch Rheinmetall wird umsatzseitig mit mindestens 20 % Wachstum per annum kalkuliert, was ein aktuelles KGV von 19 durchaus rechtfertigt. In der Kurs-Umsatz-Bewertung ist bei Hensoldt mit Faktor 1,5 sogar noch etwas Luft. Allerdings verfügt das Unternehmen noch über knapp 400 Mio. EUR Fremdkapital, das in die Bewertung mit einfließt und damit weitere Kursaufschläge etwas abbremst. Die Experten von Warburg Research erwarten aber noch viel stärkere Investitionen in die europäische Abschreckung und hoben ihre mittelfristigen Prognosen stark an. Sollten die NATO-Länder nicht bedeutender in Rüstung investieren, droht ihnen seitens Trump die US-Unterstützung versagt zu werden. Also Segel setzen und weiter im Takt: Neues Kursziel 39,50 EUR sagt Warburg. Mit neuen Großprojekten und einem Orderbuch von über 2 Mrd. EUR ist die Kursdelle von 23,50 EUR im Dezember längst Geschichte.

    dynaCERT – Mit voller Kasse an die prallen Auftragsbücher

    Eher dem Frieden und dem Klimaschutz zugewandt ist der kanadische Spezialist für Wasserstoff-Anwendungen von großen Diesel-Verbrennungsmaschinen. Ob Busse, LKWs, Minenfahrzeuge oder Strom-Aggregate. Mit den vielfältigen Anwendungen der HydraGEN™-Technologie lässt sich der Verbrennungsprozess mit Zusatz von H2 um zweistellige Prozentpunkte optimieren. In die Technologie wurde in den letzten Jahren über 50 Mio. CAD investiert, nun ist der internationale Vertrieb in Schwung gekommen und führt das Unternehmen aus Toronto in die Erntephase.

    Aktuell läuft die Zertifizierung durch das weltweit bekannte VERRA-Institut, die nach Vollendung auch die Generierung von CO2-Zertifikaten erlaubt. Diese können die Besteller dann als Steuer- und Kosten-Minderungsansatz in die Bilanzierung der Fuhrparks integrieren. Das Geschäftsmodell muss wegen der noch nicht vorliegenden Zertifizierung allerdings noch vorfinanziert werden, somit ist der Bedarf an Working Capital noch recht groß. Nach dem aktuellen technischen Stand hat die dynaCERT-Technologie aber ein klares Blockbuster-Potenzial, da sie perfekt in die Klima-Strategie öffentlicher Institutionen und nachhaltigen Unternehmen passt. Die nun abgeschlossene Kapitalerhöhung zu 0,15 CAD konnte insgesamt 5,4 Mio. CAD in die Bücher spülen, damit kann man in Toronto nun weiter an der Auslieferung der bestellten Systeme arbeiten und noch stärker in den internationalen Vertrieb gehen. Wichtig ist natürlich eine baldige Zertifizierung durch VERRA. Im Vergleich zu den bereits erfolgten Investitionen ist die Aktie aktuell sehr günstig.

    Rheinmetall und Hensoldt sowie der Börsenneuling Renk kennen derzeit nur eine Richtung: Nach oben. Beim dynaCERT-Chart könnte eine ähnliche Entwicklung anstehen, wenn die VERRA-Zertifizierung demnächst abgeschlossen ist. Quelle: Refintiv Eikon vom 26.02.2024

    Der Rüstungs-Sektor entwickelt sich neben der Künstlichen Intelligenz zum Top-Performer-Segment im Jahr 2024. Mit einer Friedenstechnologie kann hingegen dynaCERT aufwarten. Der Zündfunke könnte demnächst schnell überspringen und ähnliche Renditesprünge liefern.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. IPO – Initial Public Offering (IPO) wird in der Praxis u.a. als Synonym für Aktienerstemission, Börseneinführung, Börsengang, Going Public, Neuemission oder auch Publikumsöffnung verwendet.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    4. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    5. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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    Die Kurier-Express-Paket-Branche (KEP) ist ein wahrer Wachstumsmotor. KEP-Unternehmen beschäftigen aktuell fast 260.000 Menschen und damit über 50 % mehr als noch vor zehn Jahren. Weltweit setzen Verbraucher zunehmend auf Direktlieferungen nach Hause, egal ob Lebensmittel oder Einzelhandel-Bestellungen. Davon profitiert das Food-Unternehmen HelloFresh. Die Zahlen aus dem 1. Quartal 2024 überzeugen Analysten und Investoren gleichermaßen. Zunehmender Lieferverkehr in Städten braucht neue Lösungen. Hier kommt First Hydrogen ins Spiel. Das Unternehmen setzt auf mit Wasserstoff betriebene Nutzfahrzeuge für Lieferungen innerorts. Der Vorteil bei den Vans von First Hydrogen ist die unschlagbar hohe Reichweite von über 600 km, mit nur einer Betankung. Auch Amazon skaliert in die Foodlieferung. In den USA locken sie Prime-Abonnenten in Liefervorteile für Lebensmittel. Das wird in Europa gar nicht gern gesehen und verstoße gegen so manches Verbraucherrecht. Die Details.

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    Griechenlands Hauptstadt Athen kämpft seit Mittwoch mit extremer Luftverschmutzung durch dichten Sahara-Staub. Der rote Mineralstaub erzeugt schwere Lungenprobleme und sorgt für zahlreiche Notaufnahmefällen in der Metropole. Für frischen Wind an den Börsen sorgen dafür derzeit drei Unternehmen. Die kanadische Firma dynaCERT setzt auf saubere Luft durch eine patentierte Elektrolyseur-Technologie, die in der Boombranche Logistik Schadstoff-Emissionen reduziert. Auch Windturbinen-Ersteller Nordex erzeugt viel Wirbel bei den Analysten. Das Hamburger Unternehmen beeindruckt mit vollen Auftragsbüchern und guten Zahlen. Ob bei Plug Power hingegen die Worte von CEO Andy Marsh zum operativen Geschäft nur heiße Luft sind oder wirklich Substanz haben, entscheidet nun rückwirkend ein Gericht in New York.

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