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12.10.2022 | 05:05

Tui-Aktie bald Pennystock? BASF, BioNTech, Cardiol Therapeutics kaufen oder verkaufen?

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Bildquelle: pixabay.com

Kaufen oder verkaufen? Nicht nur bei der Aktie von BASF gibt es derzeit deutlich unterschiedliche Meinungen. Sorgten die Pläne für die Gaspreisbremse am Montag noch für Euphorie unter Anlegern und entsprechend steigende Kurse bei der Aktie des Chemiekonzerns, äußern sich die Analysten von Goldman Sachs und Morgan Stanley weiterhin pessimistisch. Ähnlich zurückhaltend fallen die Stimmen von Experten auch zu den Perspektiven von Tui aus. Die UBS sieht die Aktie des Tourismuskonzerns sogar auf dem Weg zum Pennystock. Bei BioNTech sind Analysten zwar optimistischer, dennoch kommt die Aktie derzeit nicht vom Fleck. Dagegen sehen Experten bei der Biotech-Perle Cardiol Therapeutics massives Kurspotenzial. Die Barmittel entsprechen inzwischen der Marktkapitalisierung und die Medikamentenentwicklung macht Fortschritte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

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Inhaltsverzeichnis:


    Sébastien Plouffe, CEO, Gründer und Director, Defence Therapeutics Inc.
    "[...] Darüber hinaus wird Defence die Entwicklung seiner Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) und seiner Radiopharmazeutika-Programme fortsetzen, die derzeit zu den gefragtesten Produkten in der Pharmaindustrie gehören, in der es zu erheblichen Konsolidierungen und Übernahmen gekommen ist. [...]" Sébastien Plouffe, CEO, Gründer und Director, Defence Therapeutics Inc.

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    Cardiol Therapeutics: Kurs 0,80 USD und Kursziel 7 USD

    Aus Sicht der Analysten von Canacord Genuity Capital Markets ist die Aktie von Cardiol Therapeutics massiv unterbewertet – das Kursziel übersteigt die Marktkapitalisierung deutlich. Das Biotech-Unternehmen ist auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert und das in Phase-II befindliche Hauptprodukt CardiolRX habe großes Potenzial. Denn der Markt für das Bekämpfen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei riesig. Der Hersteller des auf dem Markt befindlichen Vergleichsproduktes Epidiolex wurde für 7,2 Mrd. USD übernommen. CardiolRx sei diesem Medikament voraussichtlich überlegen, da man hochreines Cannabidiol verwende. Die Analysten erwarten, dass CardiolRx Ende 2023 auf den Markt kommt und prognostizieren einen Umsatz von 161,3 Mio. USD im Jahr 2028. Daher empfehlen sie die Cardiol-Aktie mit einem Kursziel von 7 USD. Derzeit notiert die Aktie an der NASDAQ bei 0,80 USD. Zudem weisen die Analysten darauf hin, dass das Unternehmen über Barmittel in Höhe von mehr als 50 Mio. USD verfügen. Zur Einordnung: Die Marktkapitalisierung liegt ebenfalls auf diesem Niveau.

    Auf dem Weg zur Zulassung hat Cardiol Therapeutics vor wenigen Tagen positive Studienergebnisse bekannt gegeben. Demnach wurde der Nachweis erbracht, dass der in CardiolRx enthaltene aktive pharmazeutische Wirkstoff ("API") jene Mechanismen hemmt und auch deren Umkehrung fördert, von denen bekannt ist, dass sie bei der Entstehung und Entwicklung einer Herzfibrose (fibrotische HKE) eine Rolle spielen. "Unsere Forschungspartner vom Houston Methodist DeBakey Heart & Vascular Center konnten bereits zuvor in einem präklinischen Krankheitsmodell für Herzinsuffizienz zeigen, dass CardiolRx eine schützende Wirkung auf die Herzfunktion ausübt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie liefern nun weitere Hinweise auf die kardioprotektiven Eigenschaften von CardiolRx, was auf antifibrotische Mechanismen mit therapeutischem Potenzial bei der Herzinsuffizienz hindeutet", so Cardiol CMO Dr. Andrew Hamer. "Zusammen mit den bereits vorliegenden präklinischen In-vivo-Daten zur entzündungshemmenden Wirkung bestätigen uns diese Ergebnisse in unserer Planung, die Entwicklung einer neuartigen subkutanen Formulierung von CardiolRx zur Anwendung bei der Herzinsuffizienz zu forcieren."

    Tui-Aktie auf dem Weg zum Pennystock?

    Die Aktie von Tui notiert in Deutschland derzeit bei rund 1,25 EUR. Dass es zumindest in GBP bald unter die Marke von 1 gehen könnte, glaubt die UBS. Die Analysten haben ihr Kursziel für Reise- und Touristikkonzern von 153 Pence auf 99 Pence reduziert. Die Einstufung lautet „Sell“. Die Analysten erwarten, dass die drohende Rezession zu einem Nachfragerückgang bei Urlaubsreisen führen werden. Deshalb wurden die Schätzungen für die Jahre 2023 und 2024 reduziert. Die Erwartungen des Marktes an den Free Cashflow von Tui seien zu optimistisch. Etwas optimistischer äußerte sich Bernstein Research. Die Analysten verweisen auf den neuen Tui-Chef. Dieser hatte auf einer Investorenkonferenz auf eine anhaltend robuste Nachfrage im Herbst verwiesen. Auf einen möglichen konjunkturellen Abschwung bereite sich das Unternehmen durch eine Aufbesserung der Bilanz vor. Bernstein Research stuft die Tui-Aktie mit "Market-Perform" ein und nennt ein Kursziel 170 Pence.

    BASF: UBS rät zum Verkaufen

    Volatil zeigt sich die Aktie von BASF in der laufenden Woche. Am Montag sorgten zunächst die konkreter werdenden Vorschläge Gaspreisbremse für einen Kurssprung. Denn energieintensive Energiebranche sollte von den Plänen der Bundesregierung profitieren. Doch bereits einen Tag später verliert die Aktie des Dax-Konzerns wieder über 3% und rutscht unter die Marke von 42 EUR. So äußerte sich Morgan Stanley in einer Branchenstudie skeptisch zu den perspektiven des deutschen Chemieriesen. Nachdem die Chemiebranche sich sechs Quartale operativ erfolgreich gegen die externen Einflüssen stemmen konnte, werde es zunehmend schwieriger. Die Nachfrage lasse nach und die Margen würden unter Druck geraten. Es sei zwar einiges in den Kursen bereits eingepreist, aber nachhaltiges Kurspotenzial sehen die Analysten für den Sektor nicht. Auch die Analysten von Goldman Sachs sehen keinen Grund, warum man die BASF-Aktie kaufen sollte. Zwar würden BASF und Covestro voraussichtlich am stärksten von der Gaspreisbremse profitieren und es seien durchaus positive EBITDA im kommenden Jahr möglich, aber mehr auch nicht. Das Kursziel von Goldman Sachs für BASF lautet 43 EUR. Abwärtspotenzial sieht dagegen die UBS. Sie halten ein Kurs von 37 EUR für angemessen und raten daher zum Verkaufen.

    BioNTech: Expansion in Australien ohne Impulse, aber Kursziel 312 USD

    Weitestgehend ruhig ist es derzeit bei der BioNTech-Aktie. Auch die Expansion in Australien sorgt nicht für neue Impulse. So hat BioNTech mit dem australischen Bundesstaat Victoria eine Absichtserklärung über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Demnach will das deutsche BioNTech-Flaggschiff in Victoria seine mRNA-basierten Impfstoffe und Therapien erforschen und anschließend auch produzieren. So soll in Melbourne Forschungslabore und eine Produktionsanlage für mRNA-Medikamente entstehen. „Wissenschaft und Innovation können nur dann einen Unterschied machen, wenn sie außerhalb der Labore angewendet werden und Menschen auf der ganzen Welt erreichen können. Diese Partnerschaft ist ein großer Schritt nach vorne, um den Zugang zur mRNA-Technologie zu ermöglichen und die Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum zu fördern“, sagte BioNTech-CEO Ugur Sahin. Die BioNTech-Aktie notiert derzeit bei rund 140 EUR. Analysten hatten sich zuletzt kaum zu Wort gemeldet. Zumindest war der letzte Kommentar von Berenberg positiv. So verfüge BioNTech über erhebliche Kassenbestände und sei bereit, diese mit Aktionären zu teilen. Daher seien weitere hohe Dividendenausschüttungen zu erwarten. So empfehlen die Analysten die BioNTech Aktie mit einem Kursziel von 312 USD zum Kauf.


    Ein Kauf von Tui und BASF drängt sich derzeit nicht auf. Zu groß sind die konjunkturellen Unsicherheiten und beim Chemieriesen kommt das Risiko möglicher Blackouts im Winter hinzu. Dagegen erscheinen bei Cardiol die Chancen die Risiken deutlich zu übersteigen. Die Marktkapitalisierung im Vergleich zum Potenzial und der Barmittel ist verlockend. Bei BioNTech gibt die volle Kasse Sicherheit, aber für nachhaltige Kursgewinne brauchen Anleger voraussichtlich Geduld.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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