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22.06.2022 | 06:00

TUI, Barsele Minerals, Steinhoff – welche Aktie schafft den Turnaround?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Zeiten sind aktuell schwierig an der Börse, da es viel Unsicherheit gibt. Da ist zum einen die Frage nach der Dauer des Ukraine Konflikts, zum anderen die hohe Inflation, die die Notenbanken mit steigenden Zinsen zu bekämpfen versucht. Höhere Zinsen bedeuten aber weniger Investitionen und daher ist die Angst vor Rezession greifbar. Auch die noch immer anhaltenden Lieferkettenprobleme sorgen für Kopfzerbrechen bei den Investoren. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die in der letzten Zeit unter die Räder des Marktes gekommen sind und analysieren, welcher der Kandidaten den Turnaround schaffen kann.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , BARSELE MINERALS | CA0688921083

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Inhaltsverzeichnis:


    TUI – schon wieder neue Probleme

    Die TUI leidet noch heute unter den Corona Problemen. Doch jetzt, wo die Sommerferien vor der Tür stehen, viele Leute gegen Corona geimpft sind und die meisten Restriktionen wegfallen, müsste die Zeit des Reiseveranstalters gekommen sein. Doch es gibt neue Probleme. Die hohe Inflation hat zu deutlich gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen geführt. Dadurch sind die Menschen gezwungen zu sparen, denn die nächste Nebenkostenabrechnung kommt bestimmt und damit dürften für die Gasverbraucher hohe Nachzahlungen anstehen. Doch auch wenn die Leute eine Reise gebucht haben, so kann es zu Problemen kommen. Die Luftfahrtgesellschaften streichen reihenweise Flüge und es gibt zu wenig Personal an den Flughäfen. Die Folge sind gestresste Urlauber.

    Fakt ist aber auch, dass die Deutschen mehr denn je nach Urlaub dürsten nach den zurückliegenden Corona Jahren. Das zeigten auch die Zahlen des 2. Quartals, die am 11. Mai vorgelegt wurden. Der Umsatz lag im Vorjahr bei lediglich 0,2 Mrd. EUR. In diesem Jahr stehen 2,1 Mrd. EUR Umsatz zu Buche. Der operative Verlust wurde auf rund -330 Mio. EUR halbiert. Für das laufende Jahr plant das Management mit einem signifikant positiven operativen Ergebnis. Außerdem wurde im Mai eine Barkapitalerhöhung über 425 Mio. EUR durchgeführt, die zur Reduzierung der Staatsfinanzierung verwendet wurde. Die Aktien wurden zu 2,62 EUR platziert.

    Mit Bekanntgabe der Barkapitalerhöhung begann der Aktienkurs deutlich nachzugeben. Das Tief wurde am 16. Juni bei 1,67 EUR markiert. Mittlerweile konnte die Aktie wieder bis auf 1,90 EUR zulegen. Trotzdem bleiben die Unsicherheiten groß. Man hat außerdem noch den russischen Großaktionär an Bord, der über 30% der Anteile hält. Auch die Analysten sind nicht von der Aktie überzeugt, was sich in fünf Verkaufsempfehlungen und zwei Halteempfehlungen in diesem Jahr ausdrückt. Die Deutsche Bank hat mit 3,30 EUR das höchste Kursziel ausgegeben. Aktuell sollte man abwarten, wie sich das operative Geschäft entwickelt.

    Barsele Minerals – neues Bohrprogramm gestartet

    In diesem Jahr war es relativ ruhig um Barsele Minerals, das zusammen mit Agnico Eagle das Barsele Projekt in Nordschweden besitzt. Agnico Eagle ist zu 55% an dem Projekt beteiligt, kann aber bei der Fertigstellung einer vorläufigen Machbarkeitsstudie weitere 15% vom Barsele Projekt erwerben. Doch Agnico Eagle zeigte zuletzt wenig Ambitionen, das Projekt voranzutreiben. Der Fokus des Unternehmens liegt mehr auf Nordamerika. So hatte Barsele Minerals im vergangenen Jahr die Möglichkeit, Agnico Egale seine Anteile für 45 Mio. USD abzukaufen und alleiniger Besitzer zu werden. Das Geschäft kam aber nicht zustande. Im Hintergrund wird weiterhin über eine Übernahme der Agnico Eagle Anteile verhandelt.

    Bis auf einen Goldfund, der aus dem Explorationsprogramm des vergangenen Jahres stammte, gab es in diesem Jahr keine Nachrichten zum Barsele Projekt, das immerhin Goldvorkommen in Höhe von 2,4 Mio. Unzen beherbergt. Das änderte sich am 7. Juni, als das Unternehmen die Wiederaufnahme von Diamantbohrungen bekanntgeben konnte. Agnico Eagle hat bis Ende Mai geophysikalische Vermessungen und Bodenproben genommen und mittels eines Dateninterpretationsprogramms den Bohrplan erstellt. Es sollen etwa 15 Bohrlöcher niedergebracht werden mit einer Gesamtlänge von 3.000m. Die Bohrziele sollen auf orogene Goldlagerstätten und vulkanogene Massivsulfide überprüft werden. Barsele Minerals geht davon aus, dass man mit einem Bohrprogramm über 35.000m die Mineralressourcenschätzung auf 4 bis 5 Mio. Unzen Gold anheben könnte.

    Seit Ende April konnte man in der Aktie einen größeren Abgeber sehen, der den Kurs der Aktie deutlich nach unten drückte. Im Tief lag die Aktie bei 0,23 Kanadischen Dollar (CAD). Auf die Meldung des neuen Bohrprogramms hin verkaufte der Abgeber offensichtlich seine restlichen Stücke. Seit dem 10. Juni geht es mit kleinen Umsätzen schnell wieder nach oben. Aktuell notiert die Aktie bei 0,30 CAD. Damit bringt es das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von rund 39 Mio. CAD. Das ist günstig, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen immerhin 1,08 Mio. Unzen Gold im Besitz hat. Die kommenden Bohrergebnisse dürfen mit Spannung erwartet werden.

    Steinhoff – Konzernzahlen am 24. Juni

    Steinhoff kämpft seit Jahren um seinen Fortbestand. Der enorme Schuldenstand drohte im vergangenen Jahr den Konzern zu zerdrücken. Erst in letzter Sekunde konnte ein Vergleich mit den Gläubigern geschlossen werden. Doch auch heute noch ächzt das Unternehmen unter der Last der Verbindlichkeiten. Bei einem erfolgreichen Turnaround nach der Corona Delle, könnte sich eine Chance für die Aktionäre auftun. Ohne diesen wird der Konzern die bestehenden Aktionäre stark verwässern müssen um die Verbindlichkeiten zu bedienen. Aufgrund dieser schwelenden Unsicherheit konnte die Aktie zuletzt nicht zulegen.

    Da die Produkte von Steinhoff eher im Discounter-Bereich angesiedelt sind, könnte die Inflation für neue Kunden sorgen. Am 24. Juni will der Konzern seinen Halbjahresbericht vorlegen. Einen Vorgeschmack bieten die Halbjahreszahlen von der Pepco Tochter. Am 9. Juni wurden die Halbjahreszahlen veröffentlicht. Der Umsatz stieg um 18,9% auf 2,37 Mrd. EUR im Vorjahresvergleich. Auch das EBITDA legte 7,3% zu auf 347 Mio. EUR. Dabei wurden insgesamt 450 neue Geschäfte eröffnet. Ende April eröffnete auch die erste Filiale in Deutschland. Durch die neuen Filialen wuchs allerdings die Nettoverschuldung um 171 Mio. EUR.

    Auch bei der Tochter Pepkor, die in Südafrika aktiv ist, verlief das erste Halbjahr trotz einiger Probleme insgesamt erfolgreich. Man darf also auf die Konzernzahlen am kommenden Freitag gespannt sein. Die Aktie hat seit Jahresanfang in der Spitze 57% eingebüßt. Seit dem 9. Mai läuft sie seitwärts zwischen 0,14 EUR und 0,17 EUR. Gute Konzernzahlen könnten also einen Impuls nach oben auslösen. Die wichtigste Frage lautet: Kann der Gewinn die Zinsaufwendungen mehr als übertreffen? Gelingt das, sind die Aussichten deutlich besser für Steinhoff Aktionäre.


    Bei den drei Kandidaten scheint es bei Barsele Minerals aktuell die geringste Downside zu geben. Der Abgeber scheint fertig zu sein und die Anteile am Goldvorkommen kann dem Unternehmen niemand nehmen. Platz 2 geht an Steinhoff. Durch die guten Zahlen der Töchter gehen wir von einem guten Ergebnis im Konzern aus. Man sollte aber den kommenden Freitag abwarten. Die TUI belegt den letzten Platz. Der Konzern hatte stark unter Corona zu leiden und nun stehen schon die nächsten Probleme ins Haus, die man selbst kaum beeinflussen kann. Lösen sich die Probleme, sieht es auch bei TUI gut aus.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.

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