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21.03.2023 | 05:10

Varta, Aspermont, Rheinmetall – Mit Vollgas auf Expansionskurs

  • Restrukturierung
  • Märkte
  • Expansion
Bildquelle: pixabay.com

Durch die sich veränderten Bedingungen im Hinblick auf gesprengte Lieferketten, hohen Rohstoffpreisen und einer unsicheren geopolitischen Lage kamen viele Unternehmen seit der Corona-Pandemie in arge Bedrängnis, was zum Wegbrechen von Umsätzen und Liquiditätsengpässe führte. Trotzdem schafften es Wenige, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, um dadurch gestärkt aus der Krise hervortreten zu können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Varta – Zurück auf Los

    Ein trauriges Bild zeigt der Chart des Batteriekonzerns Varta. Nach Höchstkursen von 181,30 EUR im Januar 2021 verlor der Titel rund 85% seines Wertes und notiert nach der neuesten Meldung mit einem Tagesminus von mehr als 7% bei 24,90 EUR. Rückschlagpotenzial ist damit weiterhin gegeben. So liegt die nächste Unterstützung erst bei 21,72 EUR, dem Tief aus dem vergangenen Jahr.

    Grund für den weiteren Kursverfall war die Verkündung einer Kapitalerhöhung sowie der Planung eines weitreichenden Restrukturierungskonzepts, um das Unternehmen finanziell und operativ zu stabilisieren. Im Rahmen eines Gutachtens wurde ein Konzept erarbeitet, das gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität und zur Verbesserung der Finanzierungsstruktur beinhaltet. Das Unternehmen plant, durch den Verkauf von neuen Aktien im Wert von 50 Mio. EUR in wichtige Innovationsfelder zu investieren.

    Die Zeichnung der neuen Aktien wird ausschließlich von der VGG Beteiligungen SE übernommen, einer 100%-igen Tochtergesellschaft der Montana Tech Components. Varta plant, rund vier Millionen neue Aktien zu einem Verkaufspreis zu platzieren, der den aktuellen Börsenkurs der Varta-Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Die Kapitalerhöhung wird durch eine Zeichnungsgarantie der Montana Tech Components abgesichert, die jedoch von einer finalen Einigung mit den finanzierenden Banken abhängt.

    Trotz des Ausverkaufs besitzt die Aktie von Varta weiteres Abwärtspotenzial. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 20.03.2022

    Aspermont – Expansion nimmt Fahrt auf

    Die Restrukturierung hat das Mediatech-Unternehmen Aspermont bereits weit hinter sich gelassen. Allein in den vergangenen 26 Quartalen konnte das Unternehmen steigende Abonnentenzahlen und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 20 % verzeichnen. Spätestens seit diesem Jahr geht es mit großen Schritten zum exponentiellen Wachstum. Neben der personellen Aufstockung baut der Marktführer von B2B-Medien für die globale Rohstoffindustrie seine Geschäftsbereiche weiter aus. Mit der Gründung einer Content-Agentur-Abteilung will Aspermont das Leistungsangebot für Kunden deutlich steigern. Content Works wurde im Rahmen von Pilottests entwickelt, die von Großkunden wie IBM, Amazon, Thyssen Krupp, SAP und durch die kürzlich angekündigte Partnerschaft mit dem Königreich Saudi-Arabien unterstützt wurden.

    Dabei ist die Aufgabe der Abteilung, auf die Kunden abgestimmte Produkte zu entwickeln, wie die Identifizierung von Zielgruppen, die Erstellung von Inhalten und die kreative Produktion, um gezielte Marketingkampagnen für Kunden mit regionaler oder globaler Verbreitung durchführen zu können. Ziel von Aspermont ist es, durch tiefere Kundenbeziehungen die wiederkehrenden Umsätze, die aktuell bereits bei hohen 75% liegen, weiter zu stärken. Nachdem Content Works im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Pilotprojekt nur 2% zum Gesamtumsatz beitrug, wird bereits in diesem Jahr ein signifikanter Umsatzanteil erwartet.

    Neben der Gründung der neuen Division stehen die Steigerung der Margen sowie die Qualität der Einnahmen und das organische Wachstum ganz oben auf der Agenda von CEO Alex Kent. Finanziert werden soll dies jedoch nicht durch Aufnahme von neuem Eigen- und Fremdkapital, sondern ausschließlich aus dem generierten Cash-Flow und den aufgebauten Cash-Reserven. Neben der weiteren Aufstockung des Personalstocks strebt Aspermont in neue Märkte. Dabei gilt Nordamerika als nächstes Ziel. Verbunden damit dürfte ein Nasdaq-Listing anvisiert werden.

    Rheinmetall – Profiteur der Zeitenwende

    Seit dem Beginn der Invasion Russlands entwickelte sich der Aktienkurs des Rüstungsunternehmen prächtig. Von rund 90 EUR Mitte Februar des vergangenen Jahres kletterte die Rheinmetall-Aktie um sage und schreibe 180% auf 237 EUR. Die Marktkapitalisierung der Düsseldorfer explodierte auf 10,37 Mrd. EUR. Dies führte dazu, dass sich das Unternehmen seit dem Start dieser Woche im Leitindex der deutschen Börse DAX wiederfindet. Leidtragender war das Dialyseunternehmen FMC, das sich ab sofort im MDAX wiederfindet.

    Dass Rheinmetall von der Aufrüstung der Nato und seinen Verbündeten profitiert, ist hinlänglich bekannt, was sich bereits in den Zahlen des vergangenen Jahres widerspiegelt. Auch der Ausblick für 2023 spricht für einen weiteren Ausbau des Verteidigungsetats der einzelnen Staaten. So erwartet Rheinmetall für 2023 einen Umsatz zwischen 7,4 und 7,6 Mrd. EUR, einem Zuwachs von rund 15% gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Die operative Marge soll sich bei 12% einpendeln.
    Geht es nach dem Rheinmetall-CEO Armin Pappberger, könnte es in Sachen Munitionslieferungen noch deutlich schneller vorangehen, allein die Aufträge der europäischen Regierungen fehlen. „Ich brauche Aufträge. Ohne Aufträge produziere ich nichts“, sagte Vorstandschef Armin Papperger im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

    Trotz des enormen Anstiegs in den vergangenen Monaten zeigen sich Analysten weiterhin positiv für den Rüstungskonzern. So erhöhte die US-Investmentbank JP Morgan das Kursziel von 265 EUR auf 310 EUR mit dem Urteil „overweight“. Grund dafür sind die weiterhin hohen Verteidigungsinvestitionen, dabei sei Rheinmetall der Hauptprofiteur der üppigen Munitions-Lieferungen an die Ukraine.


    Trotz des starken Kursanstiegs sind Analysten für Rheinmetall positiv gestimmt. Varta besitzt weiterhin Abwärtsrisiken, während die Zeichen bei Aspermont auf Expansion stehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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    Während bei Varta die Produktion nach einem Cyberangriff stillsteht, rollt die Welle der Elektrifizierung unaufhaltsam durch unsere Gesellschaft und verändert dabei, wie wir Energie erzeugen, speichern und nutzen. Hier sind Innovationen erforderlich, beispielsweise bei der Energiespeicherung aus erneuerbaren Energien und der Weiterentwicklung von Batterien für den Einsatz in Elektroautos. Die Fortschritte bei Elektrofahrzeugen und die zunehmende Verwendung elektrischer Energie markieren den Weg in Richtung Zukunft. Aktuell wird intensiv an Technologien geforscht, die sowohl die Effektivität als auch die Kapazität der Batteriesysteme steigern sollen. Hier tun sich Altech Advanced Materials und BYD hervor.

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