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15.03.2023 | 05:15

Varta, Plug Power, Altech Advanced Materials: Nur eine Aktie überzeugt derzeit

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  • Energiewende
Bildquelle: Nordex SE

In schwierigen Börsenphasen zeigt sich echte Stärke. Daher sollten Anleger derzeit genau hinsehen. Denn das beispielsweise rund um die Energiewende spannende Geschäftsmodelle entstehen, ist unbestritten. Doch wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Wir schauen uns diesmal Varta, Plug Power und Altech Advanced Materials an. Wie sieht es bei der Lieferketten aus? Was tut sich operativ, wie sieht es charttechnisch aus und wie sind die Perspektiven? So viel sei verraten, in allen drei Punkten überzeugt derzeit nur eine Aktie.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Altech: Es sieht gut aus

    Derzeit läuft es rund bei der Altech Advanced Materials AG. Das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg arbeitet an einem neuen Standard für Lithium-Ionen-Batterien. Auch charttechnisch sieht es derzeit richtig gut aus. Nachdem sich die Aktie im vergangenen Herbst innerhalb von wenigen Tagen verdreifacht hatte, hat sie das hohe Niveau gehalten und kann damit bald wieder durchstarten. Um weiter zu forschen und die Batterieproduktion auszubauen, hat Altech kürzlich erfolgreich eine Wandelanleihe mit einem Volumen von rund 3,5 Mio. Euro platziert. Im aktuellen Umfeld ist dies schon bemerkenswert. Dies bestätigt das Vertrauen von Investoren in die Technologie von Altech und seinen Joint Venture Partnern.

    In einem ersten Schritt soll die neu entwickelte Beschichtungstechnologie von Altech dabei helfen, die bisher üblichen Kapazitätsverlust von Batterien zu verhindern. In Sachsen errichtet das Unternehmen aktuell eine Pilotanlage, um beispielsweise E-Auto-Hersteller von den Vorteilen der Batterien zu überzeugen.

    Noch spannender sind die weiteren Pläne von Altech: Die Produktion von Festkörperbatterien für Energiespeicher – diese werden künftig entscheidend zum Gelingen der Energiewende beitragen. Das Marktvolumen ist riesig: Altech erwartet, dass der Markt für Netzspeicher in den kommenden Jahrzehnten jährlich um ca. 28% wachsen und im Jahr 2027 ein Volumen von 15,1 Mrd. USD erreichen wird. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme forscht das Unternehmen an Natrium-Aluminiumoxid-Festkörperbatterien. Diese benötigen weder Lithium, Graphit, Kupfer noch Kobalt und gelten damit als zukunftsweisend. Fraunhofer schätzt, dass die Kosten für die Herstellung von den CERENERGY genannten Batterien rund 40% niedriger sein werden, als von derzeit genutzten Lithium-Ionen-Batterien. Zudem sollen sie feuer- und explosionssicher sein und eine Lebensdauer von mehr als 15 Jahren haben. Die Kapazität der ersten Produktionslinie soll bereits bei 100 MWh p. a. liegen. Zwar ist Altech bei dem Joint Venture mit einem Anteil von 18,75% „nur“ der Junior-Partner, dies hat haber auch Vorteile. So ist das Risiko reduziert und man muss den geringeren Teil der Investitionen stemmen. Zudem würde sonst wohl auch nicht die Marktkapitalisierung bei unter 40 Mio. EUR liegen, sondern deutlich dreistellig sein.

    Varta: Wo sind die Kurstreiber?

    Den Einstieg die Batterien vergeigt hat Varta. Seit der Gewinnwarnung im Herbst und dem Absturz der Aktie von über 60 EUR dümpelt der Kurs zwischen 20 und 30 EUR. Damit ist die Aktie der deutschen Batterie-Ikone mehr oder weniger zum Zocker-Papier verkommen.

    Operativ gibt es derzeit wenig Neues zu berichten. Um die V4Drive als Einstieg von Varta in das Segment für E-Auto-Batterie ist es sehr ruhig geworden. Zuletzt hat das Unternehmen die Bereich Energiespeicher nach vorne gestellt und ist auf den KI-Hype aufgesprungen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes will Varta seine Batterien mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) effizienter machen. So soll die verfügbare Kapazität optimiert und der Verschleiß von Batterien reduziert werden. Dies ist allerdings viel Zukunftsmusik und wird der Aktie auf absehbare Zeit kaum helfen. So soll das Projekt bis 2025 laufen.

    Plug Power: Zahlen pfui, Ausblick hui

    Schwierig ist derzeit auch die Situation bei Plug Power, doch die Aussichten erscheinen besser als bei Varta. Das amerikanische Unternehmen musste 2022 gleich mehrere Umsatz- und Gewinnwarnungen veröffentliche. Am Ende lag der Umsatz dann bei rund 701 Mio. EUR. Wie andere Wasserstoff-Unternehmen wie Nel und ITM Power machten Plug Power Lieferkettenprobleme zu schaffen. Positiv sind allerdings die Aussichten. So soll der Umsatz im laufenden Jahr auf 1,4 Mrd. USD steigen. Und auch der Auftragseingang macht Hoffnung. Zuletzt hat Uniper geordert. Für den Energieversorger soll Plug Power im Hafen von Rotterdam einen Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff errichten. Die Produktion soll 2026 mit einer Kapazität von 100 MW starten. Bis 20230 soll der Ausbau bis auf 500 MW erfolgen.

    Plug Power muss die Verluste reduzieren. Quelle: Plug Power Inc.

    Doch Auftragseingänge waren bisher nie das Problem von Plug Power – eher die Umsetzung. Daher ist die charttechnisch stark angeschlagen. Im Februar fiel das Wertpapier aus dem Seitwärtstrend zwischen 15 und 19 USD. Mit der Abwärtsbewegung wurde auch die 50-Tage-Linie unterschritten. Derzeit kann sich die Aktie immerhin noch über der Unterstützung von 12 USD halten – mehr aber auch nicht.


    Bei Varta und Plug Power drängt sich derzeit kein Kauf auf. Der deutsche Batterieproduzent hat zu oft enttäuscht und es fehlt der Kurstreiber für die nächsten 1 bis 2 Jahre. Die Kursschwankungen sind allerdings dennoch hoch und für Trader interessant. Bei Plug Power investieren Anleger in den Durchbruch bei Wasserstoff. Derzeit investieren Unternehmen weltweit massiv in die Technologie. Doch Plug Power muss schnellstens den Umsatz stärker steigern und den Verlust deutlich reduzieren. Bei Altech läuft es derzeit rund: Die Batterie-Technologien scheinen vielversprechend zu sein, der Aktienchart sieht gut aus und die erfolgreiche Kapitalmaßnahme zeigt, dass Investoren Vertrauen haben.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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