Menü schließen




19.04.2022 | 05:10

Volkswagen, Phoenix Copper, Nordex – Jetzt schnell handeln

  • erneuerbare Energien
  • Klimawende
  • Kupfer
Bildquelle: pixabay.com

Das Bundeskabinett will die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas minimieren und hat Anfang April auf Vorschlag von Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck das sogenannte Osterpaket verabschiedet. Dabei handelt es sich um die größte energiepolitische Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten. Mit dem Osterpaket werden verschiedene Energiegesetze umfassend novelliert, um so den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und konsequent voranzutreiben. Um diese Novelle in die Praxis umzusetzen, wird sich die Nachfrage nach den eh schon knappen Rohstoffen noch einmal drastisch zuspitzen, mit positiven Effekten für die Produzenten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , PHOENIX COPPER LTD. | VGG7060R1139 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Der Beschleuniger für die Energiewende

    Deutschland drückt bei der Energiewende aufs Gas, beziehungsweise wird auch aufgrund der Entwicklungen im Ukraine-Konflikt dazu gezwungen. Dabei soll durch das Osterpaket laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Ausbau der erneuerbaren Energien an Land und auf See auf ein neues Niveau gehoben werden. Bis 2030 sollen mindestens 80% des deutschen Bruttostromverbrauchs aus alternativen Energien bezogen werden. Auf der Homepage des BMWI äußerte sich Habeck folgendermaßen:

    „Das Osterpaket ist der Beschleuniger für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir werden den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt fast verdoppeln. Wir verdreifachen die Geschwindigkeit beim Erneuerbaren Ausbau - zu Wasser, zu Land und auf dem Dach. Die erneuerbaren Energien liegen künftig im öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Das ist entscheidend, um das Tempo zu erhöhen. Insgesamt schaffen wir mit dem Osterpaket die Voraussetzungen für die Energiesicherheit und die Energiesouveränität Deutschlands. Zugleich legt es die Grundlagen dafür, dass Deutschland klimaneutral wird.“

    Woher kommen die Rohstoffe?

    War es bereits vorher nicht klar, wie die ambitionierten Ziele aufgrund der hohen Nachfrage an Rohstoffen zu erreichen sind, werden diese noch einmal höher gesetzt. Lithium, Kobalt, Nickel und vor allem Kupfer sind bereits seit Jahren knapp, beim roten Metall kam es bereits 2019 zu einem deutlichen Nachfragüberhang. Dagegen ist das Angebot endlich, neue Kupferlagerstätten sind aufgrund geringer Investitionen in der vergangenen Dekade, besonders in Nordamerika, an einer Hand abzuzählen.

    Phoenix Copper ist eine Ausnahme, die durch die Beschleunigung der Transformation von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien profitieren dürfte, Das Unternehmen fokussiert sich auf das Bergbaurevier Alder Creek im Bundesstaat Idaho, in dem sich das Empire-Kupferoxid-Tagebauprojekt befindet. 2013 wurden 80% des Projekts erworben und die ursprüngliche Fläche in den Folgejahren durch Zukäufe deutlich auf über 32qkm ausgebaut.

    Phoenix Copper: Produzent bis 2023

    Zusätzliche Phantasie bietet sich bei Phoenix Copper durch die breite Diversifikation des Portfolios. Neben Alder Creek unterhaält das Unternehmen die historischen Minen Horseshoe, White Knob und Blue Bird Minen, die alle in der Vergangenheit Kupfer, Gold, Silber, Zink, Blei und Wolfram aus Untertageminen produzierten. Die neue Entdeckung bei Red Star, 330m nordwestlich der Empire Mine, zeigte hochgradiges Silber-/Blei-Sulfiderz. Im Hinblick auf das knappe Angebot der Rohstoffe für die Klimawende könnten die 2 Kobalt-Claims die Bewertung von Phoenix Copper in Zukunft noch einmal deutlich heben. Diese laufen entlang des produktivsten Trends der Kobaltmineralisierung in den USA und angrenzend an der Mine von Electra Battery Metals, die vormals unter dem Namen First Cobalt firmierte.

    2022 sollen auf Alder Creek rund 3.000m gebohrt werden. Mit einem Kassenbestand von rund 15 Mio. CAD ist das Unternehmen dabei bestens durchfinanziert. Um 2023 den Status als Produzent zu erreichen, will die Führungsetage dagegen Fremdkapital am Anleihemarkt aufnehmen. Das unabhängige Analystenhaus SISM sieht in der Aktie ein Potenzial von rund 150%. Als Kursziel wurden 1,44 GBP, umgerechnet 1,72 EUR, ausgegeben. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung der Kupferhoffnung rund 85 Mio. EUR. Durch die hohe Nachfrage nach dem elementaren Metall für die Energiewende könnte Phoenix Copper die Bewertung nach oben schrauben, je näher das Unternehmen dem Produzentenstatus kommt.

    Windenenergie im Zentrum des Osterpakets

    Der Ausbau der Windenergie auf See soll zukünftig auf zwei gleichberechtigte Säulen gestellt werden. Neben der Ausschreibung von bereits voruntersuchten Flächen werden zukünftig auch bisher nicht voruntersuchte Flächen ausgeschrieben. Von den Ausschreibungen profitieren dürfte weiterhin das Hamburger Unternehmen Nordex. An Aufträgen mangelte es bereits im letzten Jahr nicht, das Problem war vielmehr die geringe Marge. Die steigenden Rohstoff- und Energiepreise könnten auch in diesem Jahr ausschlaggebend dafür sein, dass die Ziele im Hinblick auf die Rentabilität verfehlt werden.

    Pünktlich zum Osterfest meldete einer der führenden Turbinenbauer einen Auftragseingang über die Lieferung von 30MW-Turbinen für den Onshore-Windpark Mörknässkogen in Finnland. Dabei liefert Nordex den Standort in der Nähe von Vaasa fünf Anlagen des Typs N163/5.X. Der Auftrag umfasst auch einen Premium-Servicevertrag über 30 Jahre. Der kommerzielle Betrieb des Projekts soll im Jahr 2023 aufgenommen werden und wird dann der erste Windpark von Low Carbon in Finnland sein.

    Aufgrund der guten durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten am Standort werden die Delta4000-Turbinen mit einer Nabenhöhe von 159 Metern saubere Energie liefern, die über 30.600 finnische Haushalte mit Strom versorgen und mehr als 24.700 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden kann, vermeldete da Unternehmen. Charttechnisch stehen die Zeichen erneut auf Konsolidierung. Nachdem der Kurs an seinem Widerstandsbereich bei rund 17,20 EUR abprallte, ging es in den vergangenen Tagen wieder Richtung Süden. Die nächste Unterstützungszone liegt bei 15,25 EUR.

    Transformation nimmt Fahrt auf

    Erfolgreich verläuft die Transformation vom Verbrenner zum vollelektronischen Fahrzeug bei Volkswagen. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 steigerten die Wolfsburger die Auslieferungen von reinen Stromern um gut 65%. Hildegard Wortmann, Konzernvorstand Vertrieb, äußerte sich wie folgt: „Die Nachfrage nach unseren vollelektrischen Fahrzeugen ist weltweit sehr hoch und unsere Auftragsbücher sind damit gut gefüllt. Der Anstieg der BEV-Auslieferungen wäre ohne die aktuellen Lieferengpässe noch deutlich höher ausgefallen. Wir rechnen damit, dass weitere hochattraktive Modelle und eine sukzessive Verbesserung der Halbleitersituation für zusätzlichen Rückenwind im weiteren Jahresverlauf sorgen werden. Für das Gesamtjahr haben wir weiterhin einen BEV-Anteil von 7 bis 8% fest im Visier."

    Einen Kaufkandidaten sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs in den VW-Vorzugsaktien. Auch ohne positive Sondereffekte durch Absicherungsgeschäfte hätten die Wolfsburger die Gewinnerwartungen im ersten Quartal leicht übertroffen, schrieb Analyst George Galliers am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf Eckdaten. Das Kursziel wiederholte der Analyst mit 224 EUR.


    Durch den Ukraine-Konflikt versucht die Ampel-Koalition, noch schneller als bisher geplant, den Umstieg von fossilen Energieträgern auf alternative Energien. Dafür wird das knappe Kupfer benötigt, Unternehmen wie Phoenix Copper profitieren. Auch Nordex dürfte weitere Aufträge gewinnen, kämpft aber weiterhin gegen niedrige Margen. In Volkswagen sehen Analysten einen Kaufkandidaten.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 11.10.2024 | 05:55

    PayPal, Prismo Metals, Rheinmetall - Strategische Weichenstellungen für die Zukunft

    • Paypal
    • Kupfer
    • Waffen

    Drei Unternehmen stellen ihre Weichen für weiteres Wachstum: PayPal öffnet in den USA ein neues Geschäftsfeld und startet das Werbenetzwerk „PayPal Ads“, um Transaktionsdaten für Retail Media zu nutzen. Dies könnte die Schlagkraft des Unternehmens erhöhen. Zudem nimmt die Nachfrage nach Kupfer rasant an Fahrt auf. Daher intensiviert Prismo Metals seine Explorationsaktivitäten, insbesondere auf dem Palos Verdes Projekt in Mexiko, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren. Rheinmetall erhält einen Auftrag der US-Armee zur Entwicklung unbemannter Bodenfahrzeuge für das S-MET-Programm, was die Position des Unternehmens im Bereich autonomer Militärfahrzeuge stärkt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 16.09.2024 | 06:00

    Commerzbank, Prismo Metals, Volkswagen – Zinsentscheidung Gewinner und Verlierer

    • Commerzbank
    • Prismo Metals
    • Volkswagen
    • Zinsen
    • EZB
    • Zinssenkung
    • Zinserträge
    • Gold
    • Silber
    • Kupfer
    • Krise
    • Elektromobilität
    • Automobilindustrie

    Die Europäische Zentralbank hat zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen gesenkt und die USA werden wahrscheinlich nachziehen. Das bedeutet Druck für die Banken, aber positive Aussichten für Edelmetalle. Für die gebeutelte Automobilindustrie könnte dies jedoch eine gewaltige Chance sein: Günstigere Finanzierung für Verbraucher macht Autokredite attraktiver und führt zu steigenden Verkaufszahlen. Niedrigere Zinsen könnten den Motor der Autohersteller auf Hochtouren bringen und die Branche wieder in die richtige Spur. Wir sehen uns daher die Commerzbank an, ein Edelmetall- und Kupferunternehmen und beleuchten am Ende Volkswagen genauer.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 09.09.2024 | 04:45

    100 % mit Autoaktien! BYD und dynaCERT bereits auf der Startrampe, sind VW, BMW und Mercedes schon tief genug?

    • Hightech
    • Automotive
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Klimawende

    Wachsende Marktanteile durch Fortschritt und Innovation. Während die chinesische E-Mobilität vehement nach Europa drängt, befinden sich die hiesigen Hersteller hingegen in der strategischen Falle. Denn aktuell sind noch Verbrenner gefragt, aber wie sieht es in 10 Jahren aus? Europäische Autobauer müssen derzeit eine teure Doppel-Strategie fahren, um Umsatz zu machen. Das heißt, sie dürfen den Anschluss an die Entwicklungen im Stromer-Sektor nicht verlieren, gleichzeitig läuft das Geschäft mit den letzten Verbrennern aber auf Hochtouren. Während BMW seine Serienproduktion von Brennstoffzellen-Autos in 2028 startet, ist der kanadische Wasserstoff-Spezialist dynaCERT schon voll im Geschäft. Wo liegen die Chancen für findige Investoren?

    Zum Kommentar