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04.05.2022 | 04:44

Achtung bei den Finanz-Aktien: PayPal, MAS Gold, Deutsche Bank, Commerzbank – Inflation, Realzins und Edelmetalle!

  • Finanzen
  • Gold
  • Digitalisierung
Bildquelle: pixabay.com

Das wird ein großes Stück Arbeit! Der Ukraine-Krieg hinterlässt seine hässlichen Spuren auf der humanitären und materiellen Seite. Für den Wiederaufbau und die Rückkehr der vielen Flüchtlinge braucht es viel Geld. Da die Verschuldung hoch ist, werden die Zinsen wohl weiter steigen, um den wachsenden Kapitalbedarf zu decken. Dazu gesellt sich eine Verknappung der fossilen Rohstoffe, es droht Versorgungsnot. Um einen Default abzuwenden, hat Russland wie erwartet 650 Mio. USD Zinsen auf diverse Auslandstitel beglichen. Lässt sich ein finanzielles Chaos noch abwenden? Wer kommt für die Kriegsschäden auf? Finanztitel und Gold geraten bei großen Schulden-Bewegungen in den Fokus. Wo liegen die Chancen für Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , MAS Gold Corp. | CA57457A1057

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Inhaltsverzeichnis:


    Bradley Rourke, President, CEO und Director, Scottie Resources Corp.
    "[...] Die Transaktion bietet für alle Beteiligten Vorteile: Aktionäre haben jetzt drei vielversprechende Projekte im Portfolio [...]" Bradley Rourke, President, CEO und Director, Scottie Resources Corp.

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    Inflation und steigende Zinsen – Das Stagflations-Szenario lebt

    Es ist eine ausgemachte Sache! Die Zinsen der Notenbanken werden sukzessive angehoben, um die gestiegenen Preise einzudämmen und den erhöhten Kapitalbedarf weltweit zu bremsen. Trotz der hohen Geldmengen verlangsamt sich dennoch die Umlaufgeschwindigkeit, ein Beweis dafür, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten sinken. Für Ökonomen ist dieses Szenario eine schlimme Variante der Konjunkturbeschreibung, genannt Stagflation: Stagnierendes Wachstum bei gleichzeitiger Inflation. Dabei ist die Teuerung nicht durch eine boomende Nachfrage alimentiert, sondern durch ein massives Angebotsdefizit in allen Bereichen. Und obwohl die Bänder in der Industrie langsam stillstehen, steigen die Preise immer weiter! Der Konsument wird stark verunsichert und fährt seine Sparrate nach oben. Alles kontraproduktiv!

    PayPal – Kurssprung nach den Quartalszahlen

    In dem beschriebenen Stagflationsszenario versuchen Marktteilnehmer ihre Kosten zu senken. Ein Garant für niedrige Transaktionskosten ist die ehemalige Zahlungssparte von ebay, besser bekannt als PayPal. Die Bewertung des Unternehmens hat sich nach Veröffentlichung der Quartalszahlen um mehr als 11% erhöht. Was feiert der Markt?

    PayPal ist in den letzten sechs Monaten massiv unter die Räder gekommen, doch die jüngsten Zahlen wurden an der Börse äußerst wohlwollend aufgenommen. Der Gewinn lag mit 0,88 USD je Aktie im Rahmen der Erwartungen, der Umsatz übertraf mit 6,48 Mrd. USD die Analystenschätzungen nur leicht. Freudensprünge sollte das eigentlich nicht auslösen. Das gilt umso mehr, als dass man die Aussichten für das laufende Jahr sogar leicht gesenkt hat. Die Prognose für das Umsatzwachstum in 2022 wurde von 15-17% auf 11-13% gesenkt. Auch der Gewinn soll ca. 15% unter den Schätzungen liegen.

    Der aktuelle Kurssprung muss daher von der technischen Seite aus betrachtet werden. Die PayPal-Aktie hat auf 12-Monatssicht nun über 60% verloren und erreichte Ende April mit 77,9 EUR ein vorläufiges Tief. Von da aus gab es jetzt einen Sprung nach oben, die Angelsachsen sagen dazu scherzhaft: „Dead Cat Bounce!“ – also ein prompter Anstieg nach einer langen Verluststrecke. Schauen sie ruhig noch ein paar Tage zu, ob der Trend wirklich gedreht hat, denn die plötzliche Wende ereignete sich direkt am mehrjährigen Aufwärtstrend. Wenn ja, wäre aus technischer Sicht jetzt der Weg in Richtung 100-115 EUR frei.

    MAS Gold – Erste Ergebnisse aus North Lake

    Das kanadische Unternehmen MAS Gold Corp. ist ein Explorer, der sich auf potentielle Goldprojekte im aussichtsreichen Goldgürtel La Ronge in Saskatchewan konzentriert. In diesem Gürtel werden vier Grundstücke untersucht: Preview-North, Greywacke Lake, Elizabeth Lake und Henry Lake. Sie erstrecken sich entlang von insgesamt etwa 60 km der geologisch aussichtsreichen Domänen La Ronge, Kisseynew und Glennie, die in Summe den Goldgürtel La Ronge bilden.

    Nun gibt es erste Ergebnisse aus einem abgeschlossenen Bohrprogramm. Es konzentrierte sich auf die unternehmenseigene Lagerstätte North Lake, wo in 34 Bohrlöchern insgesamt 4.123m an Diamantbohrungen durchgeführt wurden. Vorläufige Untersuchungsergebnisse aus fünf von 34 Bohrlöchern enthalten auf Längen von 14 bis 99m durchschnittliche Gold-Gehalte von 0,61 bis 1,88 g/t. Weitere 772 bzw. 996m an Bohrungen wurden in den Lagerstätten Point am Ramsland Lake und in der vor kurzem erworbenen Goldlagerstätte Preview SW durchgeführt.

    Das Ziel des Unternehmens ist es, im Laufe der nächsten Jahre eine ausreichende Goldressource zu definieren, um eine mittelfristige Produktionsentscheidung treffen zu können. MAS hat derzeit eine gute Ausgangsposition, um die wichtigsten Aktiva im Jahr 2022 weiter zu verbessern. Dazu müssen zahlreiche Explorationsziele auf dem weitläufigen Grundstück anhand einer umfassenden Datenbank noch weiter untersucht werden. Die aktuell seitwärts tendierende MAS-Aktie wird vom schwachen Goldpreis ausgebremst und sollte bei einem Dreh der Edelmetalle sofort wieder durchstarten.

    Deutsche Bank und Commerzbank – Die große Turnaroundhoffnung für 2022

    Was für Verbraucher zur ständigen Verteuerung z.B. des Immobilienerwerbs führt, ist für Banken nach den Dürrejahren wie ein Sommerregen: Steigende Zinsen! Die Bilanzen der Finanzbranche entspannen sich spürbar, auch die operative Marge kommt wieder in erträgliche Dimensionen. Die Kurse der Geldhäuser haben sich so in den letzten zwei Monaten stark erhöht, doch nun droht neues Leid.

    Einerseits sorgt die wahrscheinliche, baldige Anhebung des EU-Leitzinses bei Investoren für entsprechende Kursphantasien. Andererseits schlug die Razzia bei der Deutschen Bank in Frankfurt wegen möglicher Geldwäsche-Verstöße vergangene Woche Anlegern gehörig auf den Magen – denn es wäre nicht das erste Mal, dass das Geldinstitut mit juristischen Problemen zu kämpfen hat. Die Ermittler werfen Deutschlands größtem Geldhaus nach Informationen der DPA vor, die betreffenden Geldwäscheverdachtsmeldungen zu spät gestellt zu haben, obwohl es bereits früher Verdachtsmomente gegeben habe. Die DBK-Aktie verlor in nur fünf Tagen ganze 15%.

    Aufsehen erregte mit den jüngsten Zahlen zum letzten Geschäftsjahr vor allem die Commerzbank, die mit einer halben Mrd. EUR operativem Gewinn die Erwartungen der Analysten um das Doppelte übertraf. In Finanzkreisen war von "irre guten Zahlen" die Rede, allerdings folgt der vollständige Bericht erst zum 12. Mai. Trotz der guten News performten die Geldhäuser im April durchweg schlecht. Experten führten dies auf höhere Kosten und die Sorge vor negativen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Jahresziele zurück. Hier drohen Abschreibungen auf Russlandkredite, auch die Bonität der Ukraine sinkt deutlich ab. Technisch sind für die DBK- und CBK-Aktie die 9 bzw. 6 EUR-Marke eine wichtige Haltelinie nach unten. Die große Zeit der operativen Verluste sollte sich im laufenden Jahr trotz der Abschreibungen im Osten zum Guten wenden. Fazit: Kaufen sie sich an schwachen Tagen ein!


    Starke Zinsanstiege und Inflation machen den Börsenkursen zu schaffen. Für die Finanzbranche ist die Rückkehr eines positiven Kapitalmarktzinses dennoch ein Segen, leider führt der negative Realzins bei den Konsumenten aber zu Kaufkraftverlusten. Eigentlich sollten in diesem Umfeld die Finanztitel und Edelmetalle steigen. Doch so einfach scheint es nicht. Der Junior MAS Gold kann nun schon einzelne Ergebnisse vermelden, das sollte eine Höherbewertung langsam ins Laufen bringen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Die geopolitischen Unsicherheiten mit der Eskalation zwischen dem Iran und Israel verhalfen den Edelmetallen zu weiteren Kursschüben. So konnte sich Gold trotz technischer Überkauftheit nahe der Marke von 2.400 USD je Unze behaupten, Silber schloss die Woche mit einem erneuten Plus von rund 3 % ab. Im Schatten dessen schieben sich Industriemetalle nach einem schwachen Gesamtjahr 2023 weiter in den Mittelpunkt. Neben Kupfer konnte der für viele kohlenstoffarme Technologien wichtige Rohstoff Nickel in den vergangenen Monaten einen tragfähigen Boden bilden.

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    Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

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    Gold erreicht erneut ein Rekordniveau von über 2.300 USD pro Unze. Investoren wetten, dass die US-Zentralbank Federal Reserve in diesem Jahr noch die Zinssätze senken wird. Schon seit Mitte Februar befindet sich Gold im Aufwärtstrend. Zum einen hat es den Ruf, seinen Wert während Inflationsphasen zu halten oder zu steigern. Zum anderen wird es als Werterhalt angesehen, sollte FIAT-Geld erheblich entwertet werden - schließlich gilt Gold seit Jahrtausenden als Währung. Für Desert Gold Ventures stimmt das Timing, um sein Explorationsbohrungsprogramm in Afrika erfolgreich abzuschließen. Die Nachfrage nach dem Edelmetall ist ungebremst. Gute Zeiten für Gold-Explorer und -Produzenten. Barrick CEO Mark Bristow vermutet eine Stagflation in den USA, die dazu führt, dass der Goldpreis weiter steigen wird. Abnehmende Wirtschaft und steigende Inflation? Kein gutes Umfeld für US-Amerikanische Firmen. Wer den Anschluss zu verpassen scheint, ist Intel. Das Unternehmen gab diese Woche eine Gewinnwarnung heraus. Was Stagflation und Goldpreis für Investoren bedeuten.

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