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27.02.2025 | 06:05

Bayer, BioNxt Solutions, Evotec – Künstliche Intelligenz als Gamechanger in der Pharmaforschung

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Neue Technologien und innovative Lösungen werden die Medizin der Zukunft komplett verändern. Um sich bestmöglich darauf vorzubereiten, müssen Hürden wie Bürokratie, Geldprobleme oder veraltete Strukturen überwunden werden. Gleichzeitig muss das Management die Weichen stellen, denn die Entwicklung geht rasant weiter – ob durch Künstliche Intelligenz (KI) bei der Arzneimittelforschung, oder maßgeschneiderte Therapien für einzelne Patienten. Klar ist: Wer hier mithalten will, muss umdenken. Aber wie packen das die Unternehmen in der Praxis an? Drei Beispiele verraten, warum gerade jetzt Flexibilität und frische Ideen entscheiden, wer langfristig die Nase vorn hat.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

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Inhaltsverzeichnis:


    Bayer - zwischen Risiken und Pipeline-Potenzial

    Die Pharmasparte von Bayer, die jährlich rund 18 Mrd. EUR umsetzt, zeigt sich robust – trotz des auslaufenden Patentschutzes für den Blutverdünner Xarelto. Wachstumstreiber wie das Nierenmittel Kerendia und das Prostatakrebsmedikament Nubeqa, das zweistellig zulegte, gleichen die Risiken durch Generika-Konkurrenz aus. Die vielversprechende Spätphase-Pipeline, darunter die 2025 anstehenden Markteinführungen von Elinzanetant (Wechseljahresbeschwerden) und Acorimidis (Herzinsuffizienz), stärkt die Zuversicht in stabile Umsätze. CEO Bill Andersons „Dynamic Shared Ownership“-Modell zielt auf Kostensenkungen von 2 Mrd. EUR durch Stellenabbau und schlankere Prozesse ab. Das Quartalswachstum von 4 % unterstreicht die Stärke des Segments.

    Die Crop Science-Sparte kämpft weiter mit Glyphosat-Klagen. Doch die Zahlungen sind seit dem Rekordjahr 2020 (13,3 Mrd. EUR) deutlich gesunken. Gleichzeitig treibt Bayer Innovationen wie das „Precion Smart Corn System“ voran, das präzisere Saatgutaussaat ermöglicht. Mit 13 Projekten in der Crop-Protection-Pipeline und digitalen Agrar-Lösungen will das Unternehmen seine Position sichern. Der Markt bewertet das Segment jedoch unterdurchschnittlich, dabei könnten neue Produkte ab 2026 Umsatzsprünge generieren. Die langfristige Bewertungschance liegt im Ausblenden der bereits eingepreisten Rechtsrisiken.

    Bayer priorisiert aktuell den Schuldenabbau von derzeit rund 35 Mrd. EUR und strich die Dividende von 2,40 auf 0,11 EUR. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,5 erscheint günstig, besonders im Vergleich zu BASF mit 7,1 oder Johnson & Johnson mit 12. Zwar belasten Glyphosat-Risiken und Pharmamargen, doch die Fokussierung auf hochprofitable Consumer-Health-Produkte und Pipeline-Erfolge könnten das Blatt drehen. Entscheidend wird sein, ob die Schuldenquote sinkt und Bayer wieder in M&A für frühe Pharmaprojekte einsteigen kann. Der aktuelle Kurs von 22,73 EUR spiegelt wider, dass es noch einige Unsicherheiten gibt, die gelöst werden wollen.

    BioNxt Solutions – Durchbruchpotenzial in Schlüsselmärkten

    BioNxt Solutions setzt mit seiner jüngsten strategischen Entscheidung neue Maßstäbe für das Unternehmen. Der geplante Umzug in die hochmoderne Gen-Plus Contract Research and Development Organization nach München ab März 2025 unterstreicht den Innovationsdrang des Unternehmens. Die Einrichtung ermöglicht nicht nur beschleunigte Entwicklungszyklen für Wirkstoffe wie Cladribin, sondern stärkt auch die europäische Vernetzung durch Kooperationen mit führenden Biotech-Partnern. Parallel sichern neue Patente in den USA, Europa und Japan die Alleinstellung sublingualer Therapien gegen Multiple Sklerose – ein strategischer Coup im Milliardenmarkt neurologischer Erkrankungen.

    BioNxt kombiniert medizinischen Fortschritt mit cleverer Marktstrategie. Das Flaggschiffprojekt BNT23001, eine sublinguale Dünnfilmformulierung des Wirkstoffs Cladribin für MS-Patienten, könnte mit seiner hohen Bioäquivalenz zu herkömmlichen Therapien bereits im 1. Quartal 2025 in die klinische Bioäquivalenzstudie starten. Diese Studie dauert weniger als 30 Tage und kann bei erfolgreichem Abschluss ein Meilenstein für das Unternehmen sein. Gleichzeitig dient das Ergebnis als Machbarkeitsnachweis sowohl für das Hauptprodukt als auch die in der Entwicklung befindlichen Schmelzfilmprodukte gegen Autoimmunerkrankungen.

    Parallel dazu will das Unternehmen laut Meldung vom 19. Februar in 90 Tagen den boomenden Anti-Aging-Sektor (Marktwert 93 Mrd. USD bis 2027) mit sublingualen Produkten zur Verlangsamung des Alterungsprozesses erschließen. Hierbei setzt das Unternehmen auf sublinguale und orale Produkte mit Wirkstoffen, die vielversprechende Ergebnisse für die Verlängerung der Fruchtbarkeit und die Förderung eines gesünderen Alterns geliefert haben. Diese Dualstrategie verbindet kurzfristige Pipeline-Fortschritte mit langfristigen Wachstumsfeldern – ein attraktives Szenario für Investoren, die auf transformative Gesundheitslösungen setzen. Die Aktie, die seit Dezember im Aufwind war, hat zuletzt konsolidiert und notiert momentan bei 0,30 EUR.

    Evotec - Wachstumstreiber vs. strukturelle Baustellen

    Evotec, einstiger Vorzeigekonzern der Medikamenten-Entwicklungs-Branche, zeigt seit Herbst 2024 erste Erholungssignale aufgrund von Übernahmegerüchten. Doch der Schein trügt. Trotz Umsatzwachstum auf voraussichtlich etwa 800 Mio. EUR im Jahr 2024 – leidet die Bilanz. Der Gewinn rutschte von rund 215 Mio. EUR 2021 auf geschätzte -144 Mio. EUR im Jahr 2024. Zudem scheiterte die Übernahme durch Halozyme, deren Aktie nach dem Rückzug um 10 % stieg. CEO Christian Wojczewski betont dennoch: „Evotec bleibt ein globaler Marktführer in der Frühphasenforschung“.

    Die Hamburger setzen auf Zukunftstechnologien: Künstliche Intelligenz zur Wirkstoffvorhersage, eine einzigartige Patientendatenbank und Partnerschaften mit Pharma-Giganten wie Bristol Myers Squibb. Jüngst sicherte sich Evotec 4,5 Mio. USD-Fördermittel aus Südkorea für die Erforschung von Lungenkrankheiten. Die Discovery-Umsätze stiegen um 60 %, Kosteneinsparungen laufen planmäßig. Doch der Markt bleibt skeptisch. Konkurrenten wie Lonza oder Genmab drängen in den lukrativen CRO-Sektor, während Evotec seine Organisationsstruktur überarbeitet – inklusive Stellenabbau und Fokussierung auf Kerntechnologien wie Zelltherapie. „Wir führen kein Start-up mehr, sondern ein Milliardenunternehmen“, so Wojczewski.

    Finanziell steht Evotec stabil da: Liquidität von 75 Mio. EUR, revolvierende Kreditlinien über 250 Mio. EUR und eine moderate Verschuldung von etwa 115 Mio. EUR. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei knapp über 1. Die Analystenziele reichen von 4 bis 22 EUR. Der Schlüssel liegt in der Profitabilitätswende ab 2026 – dann soll der Free Cash Flow positiv werden. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spekulationsspiel für Geduldige: Wer an die Macht der Partnerschaften, die KI-Expertise und den Outsourcing-Trend in der Pharmabranche glaubt, könnte langfristig belohnt werden. Die Aktie läuft seitwärts und kostet aktuell 8,24 EUR.


    Bayer setzt auf eine starke Pipeline und Kostensenkungen, um trotz Patentrückläufen und Rechtsrisiken profitabel zu bleiben. BioNxt Solutions punktet mit innovativen sublingualen Therapien und einem neuen Forschungsstandort in München, um die Entwicklung zu beschleunigen und neue Märkte zu erschließen. Evotec hingegen kämpft mit strukturellen Herausforderungen, setzt aber auf KI und Partnerschaften, um langfristiges Wachstum zu sichern. Alle drei Unternehmen zeigen, dass Innovation und strategische Weichenstellungen entscheidend sind, um in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben – ein klarer Beweis für die Dynamik der Branche 2025.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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