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15.01.2024 | 04:45

BioTech: Corona ist wieder da! Hier lauern die Verdoppler: BioNTech, Evotec, Defence Therapeutics und Bayer

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Bildquelle: pixabay.com

Corona und die gute alte Grippe haben wir fast schon wieder vergessen, doch aktuell haben sie wieder Hochsaison. Noch bleiben die Regierungen ruhig und halten an der zurückgewonnenen Liberalität fest. Aber um gerade gefährdete Bevölkerungskreise zu schützen, greift Spanien nun wieder zu drastischen Maßnahmen. So soll in allen spanischen Gesundheitseinrichtungen wegen zunehmender Atemwegserkrankungen wieder eine Maskenpflicht gelten. Zuvor hatte es Gesundheitsministerin Mónica García nicht geschafft, die spanischen Regionen von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Maskenpflicht aus eigenen Stücken einzuführen. In manchen Teilen des Landes sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser wegen eines hohen Patientenaufkommens stark unter Druck. Bei den Biotech-Werten gibt es nach dem Ausverkauf in 2023 erste Erholungstendenzen. Wir blicken auf ein paar ausgewählte Titel mit 100 %-Potenzial.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

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Inhaltsverzeichnis:


    David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.
    "[...] Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich mit den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befassen, und hat dazu geführt, dass der Herzgesundheit auf breiterer Ebene Priorität eingeräumt wird. [...]" David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.

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    BioNTech versus Bayer - Wer kommt früher hoch?

    Die fetten Jahre von BioNTech und Bayer sind augenscheinlich vorbei, denn beide Aktien haben einen schweren Abstieg an den Kapitalmärkten hinter sich gebracht, obwohl sich die bilanziellen Details gar nicht so schlecht anhören. Da ist bei BioNTech zwar ein herber Umsatzrückgang wegen verminderter Impfstoff-Verkäufe von 18 Mrd. EUR in 2022 auf nur noch 4,1 Mrd. EUR in 2023 zu vermelden, dennoch sitzen die Mainzer immer noch auf einem Cashbestand von gut 17 Mrd. EUR. Bei Bayer beträgt der Erlösrückgang spürbare 6 % von 50,7 auf 47,6 Mrd. EUR, hier belasten eher noch die laufenden Glyphosat-Klagen aus den USA. Bis auf 30,25 EUR fielen die Leverkusener im Kurs zurück. Seit dem Hoch bei rund 140 EUR im Jahr 2016 sind hier 80 % der Bewertung verloren gegangen. Zudem verdoppelte sich die Konzernverschuldung im gleichen Zeitraum auf aktuell 92 Mrd. EUR. Wegen der laufenden Erträge kann Bayer aber seine hohe Dividenden-Ausschüttung von über 6 % beibehalten.

    Die Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon sind zwiegespalten. Bei BioNTech sind es immerhin 8 Kaufempfehlungen aus 17 vorliegenden Ratings, allerdings wird das durchschnittliche Kursziel nur mit 120 USD angesetzt, also 15 % über dem aktuellen Kurs. Für Bayer sind die Experten noch skeptischer, hier lassen sich nur 7 von 24 zu einer Kaufempfehlung hinreißen, immerhin mit einem Konsens-Kursziel von etwa 45,50 EUR. Das verspricht ein Potenzial von immerhin 34 % auf die nächsten 12 Monate. Charttechnisch würde bei BioNTech mit Überwindung der 115 EUR die Ampel auf "grün" springen, was bei der Bayer-Aktie erst mit Eroberung der 52 EUR-Marke der Fall ist.

    Defence Therapeutics – AccuTox™ zeigt Wirkung bei Lungenkrebs

    Mit einer weiteren Formulierung seines erfolgreich getesteten Krebs-Wirkstoffs AccuTox™ kann der kanadische Biotech-Spezialist Defence Therapeutics zum neuen Jahr aufwarten. Das unter ACCUM-002TM-Dimers CDCA-SV40 bekannte Mittel hat sich im Zusammenhang mit Lungentumoren als geeignet erwiesen und erweitert damit den Anwendungsbereich für AccuTOX™ auf die Behandlung solider Tumore. AccuTOX™ stellt eine Optimierung des von Defence entwickelten Accum®-Moleküls und der zugehörigen Plattformtechnologie dar.

    In kürzlich durchgeführten Studien wurde gezeigt, dass der Wirkstoff verbesserte therapeutische Eigenschaften und ein breiteres Anwendungsspektrum bei Krebsbehandlungen aufwies, da es erfolgreich mehr als ein Dutzend unterschiedlicher muriner und humaner Krebszelllinien abtötete. Perspektivisch könnte eine solche Therapie alternativ zu operativen Eingriffen oder Chemotherapien eingesetzt werden. Bei der anfänglichen intranasalen Verabreichung zeigte AccuTOX™ eine starke Wirkung bei der Hemmung des Tumorwachstums bestehender Lungenknoten bei Mäusen. Defence setzte einen Zerstäuber der Kent Scientific Corporation ein, um sein Präparat auf möglichst wenig invasive Weise verabreichen. Als Monotherapie angewendet, hemmte AccuTOX™ das Wachstum von Lungenknoten merklich. In Kombination mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor Anti-PD1 verstärkt sich diese Wirkung weiter.

    Laut Precedence Research wird der weltweite Markt für Krebstherapeutika ausgehend von 164 Mrd. USD in 2022 bis 2032 voraussichtlich einen Wert von etwa gut 393 Mrd. USD erreichen. Defence möchte an dem erwarteten Wachstum überproportional teilhaben. Dazu wurden Ende letzter Woche erfolgreich 2,7 Mio. CAD über eine Kapitalerhöhung eingeworben. Seit 19. Dezember 2023 ist der Titel nun auch im außerbörslichen US-Segment OTCQB unter dem Symbol „DTCFF“ handelbar. Mit knapp 46 Mio. Aktien wird die Gesellschaft derzeit mit 68,5 Mio. EUR bewertet. Für den weiten Entwicklungsstand der ACCUM™-Plattform ist das eine sehr niedrige Bewertung. Defence könnte sich in 2024 zu einem Top-Performer in der Peergroup der Immun-Onkologie-Titel entwickeln.

    Evotec – Der langjährige CEO Lanthaler geht von Bord

    Ausverkaufsstimmung beim deutschen Biotech-Unternehmen Evotec. Nach wie vor wiegt der Rücktritt des bisherigen Vorstandschefs Werner Lanthaler schwer. Vorläufig hat nun Mario Polywka die CEO-Position übernommen, er war bislang Mitglied im Aufsichtsrat und früher als COO aktiv. Die Suche nach einem neuen CEO läuft derweil auf Hochtouren. Abgesehen von Personalien gibt es weitere Neuigkeiten. Evotec schließt sich einer amerikanischen Stiftung an, die sich auf die Erforschung von entzündlichen Darmerkrankungen konzentriert hat. Im Rahmen der Kooperation mit dem IBD Therapeutics Incubator Programm der Crohn's & Colitis Foundation werden die Forschungs- und Entwicklungsplattformen von Evotec genutzt, um die Wirkstoffforschung für zwei innovative Zielmoleküle voranzutreiben.

    Die Experten der kanadischen Bank RBC haben ihre Einschätzung zu Evotec mit "Sector Perform" und einem Kursziel von 18,60 EUR belassen. Eine Meilensteinzahlung des US-Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb verringert die Gefahr für die Erreichung der nächsten operativen Ziele erheblich. Auch Warburg bleibt mit einem Kursziel von 29 EUR auf der Kaufseite. Am 24. April kommen die Jahreszahlen 2023, das ist noch relativ weit entfernt. Die fundamentalen Chancen bei den Hamburgern bleiben also gut, die Volatilität dürfte aber wegen vieler eintreffender Meldungen hoch bleiben. Ein erstes positives technisches Signal würde die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bei etwa 19,70 EUR liefern.

    Um fast 30 % ging es rückwärts bei Evotec, nachdem der langjährige CEO Werner Lanthaler den Chefsessel räumte. Defence, BioNtech und Bayer haben in den letzten Wochen eine Bodenbildung vollzogen. Hier dürfte eine technische Wende alsbald anstehen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 12.01.2024

    Der Biotech-Sektor ist bis jetzt nur verhalten ins Jahr gestartet. Kleinere technische Bodenbildungen sind bei Bayer, BioNTech und Defence Therapeutics auszumachen. Fundamental liefert Defence gute Fortschritte im Bereich Lungenkrebs, Werner Lanthaler hinterlässt als scheidender CEO erst mal eine große Lücke.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    4. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    5. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.04.2024 | 06:00

    Bayer, Medigene, Evotec – Pharma und Biotech aus Deutschland sind wieder en vogue

    • Bayer
    • Medigene
    • Evotec
    • Pharma
    • Biotech
    • Glyphosat
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    • T-Zellen
    • T-Zell-Rezeptoren
    • TCR-T-Therapie
    • Kooperation
    • Onkologie
    • CEO Wechsel
    • Fibrose
    • Krankheiten

    Im Oktober letzten Jahres war das einstige deutsche Biotech-Vorzeigeunternehmen MorphoSys am Boden. Die Aktie war von 146,30 EUR bis auf 14,52 EUR abgesackt. Das galt auch für den gesamten Biotech-Sektor, der unter den gestiegenen Zinsen litt. Doch die Voraussetzungen haben sich geändert. Novartis übernimmt aller Voraussicht nach MorphoSys für 68 EUR je Aktie. Ein Milliardendeal genau wie die Partnerschaft zwischen Boehringer Ingelheim und Ochre Bio, die einen Wert von bis zu 1 Mrd. USD hat. Die beiden Parteien wollen sich chronischen Lebererkrankungen widmen und diese mittels der Regenerationsfähigkeit des Organs bekämpfen. Wie sieht es bei anderen Pharma- und Biotech-Unternehmen aus? Wir haben uns drei interessante Kandidaten herausgesucht.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 24.04.2024 | 04:45

    Übernahme-Gerüchte bei BioTech-Aktien: BioNTech, Formycon, Cardiol Therapeutics und Novo Nordisk im Fokus

    • BioTech
    • Pharma
    • Corona
    • Gesundheit

    Der BioTech-Sektor ist im laufenden Jahr hinter der Performance von Künstlicher Intelligenz und Hightech deutlich zurückbleiben. Das liegt an der hohen Teuerung, die ihrerseits eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlich werden ließ. Dennoch verschlechtern sich die ökonomischen Rahmenbedingungen durch die anhaltenden geopolitischen Konflikte gerade für Deutschland dramatisch. Es darf also nicht verwundern, wenn die EZB sich im Sommer zu einer „Notfall-Zinssenkung“ zurückmeldet. Das wäre dann der Startschuss für eine große Rochade raus aus den Bestperformern der letzten Monate und hinein in das lang vernachlässigte BioTech-Segment. Wir selektieren bereits jetzt ein paar interessante Titel.

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    Kommentar von Stefan Feulner vom 16.04.2024 | 05:10

    Formycon, Defence Therapeutics, Morphosys – Mächtig Bewegung in der Biotechbranche

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    Aktuell richtet sich der Fokus der Anleger neben den wichtigsten Indizes wie DAX oder Dow Jones vor allem auf Gold oder Bitcoin, dagegen ist vom Biotechnologiesektor in den hiesigen Gazetten wenig zu lesen. Doch der Markt ist in Bewegung und die Übernahmewelle setzt sich unbeirrt fort. So gab kürzlich der dänische Pharmakonzern Genmab bekannt, das private Biotech-Unternehmen ProfoundBio für 1,8 Mrd. USD in bar zu akquirieren. Die Übernahme soll helfen, die Krebspipeline mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Therapien der nächsten Generation zu vertiefen. Gerade in diesem Bereich dürften in naher Zukunft weitere Zukäufe durch Big Pharma über die Bühne gehen.

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