Menü schließen




27.06.2022 | 05:10

BrainChip und Palantir mit starkem Rebound – Wie reagiert BioNTech?

  • Chips
  • KI
  • Impfstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Seit Monaten läuft die Korrektur an den Aktienmärkten. Hart getroffen wurden dabei vor allem Technologiewerte. Durch das Ende der ultralockeren Geldpolitik und möglichen größeren Zinsschritten verloren sogar Marktführer teilweise über 80% an Boden. Ob die Zinserhöhungen in den nächsten Monaten wie geplant durchführbar sind, erscheint dagegen mehr als fraglich. Denn bereits jetzt schwebt das Rezessionsgespenst über den Kapitalmärkten. Zudem dürften durch die historischen Verschuldungsgrade mehrerer Länder weitere Zinserhöhungen ausgeschlossen sein.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    BrainChip Holdings – Klassischer Rücksetzer bietet Chance

    Im Gegensatz zu Netflix, Zoom oder anderen Größen der Technologiebranche zeigt sich der Entwickler des Akida-Chips, die australische BrainChip Holdings, robust. Dabei ist die Kursperformance des aufstrebenden IP-Unternehmens, das der erste kommerzielle Hersteller von neuromorphen KI-Chips weltweit ist, seit Jahresanfang sogar noch im grünen Bereich. Nach dem Jahresstart bei 0,45 EUR ging es aufgrund einer Meldung in Bezug auf eine Kooperation mit dem Autogiganten Mercedes bis 1,66 EUR nach oben. Dabei wurde bekannt, dass die Akida-Technologie die "Hey, Mercedes"-Sprachsteuerung im EQXX fünf- bis zehnmal effizienter als die herkömmliche Sprachsteuerung machen soll. Seitdem korrigiert die Aktie freilich aufgrund des schwachen Markumfeldes um knapp 70%. Im Bereich von 0,60 EUR findet jedoch aktuell eine Bodenbildung statt. Zudem stehen MACD und RSI kurz vor einem Kaufsignal.

    Langfristig könnte der neuartige-KI-Chip von BrainChip der neue Standard im Halbleitermarkt werden. Die Vorteile liegen darin, dass Akida äußerst stromsparend und hochleistungsfähig ist und das Wachstum der Edge-KI-Technologie durch die Verwendung einer neuromorphen Architektur, eine Art künstliche Intelligenz, die von der Biologie des menschlichen Gehirns inspiriert ist, fördert. BrainChip ermöglicht den universellen Einsatz von effizientem Edge Computing in realen Anwendungen wie vernetzten Autos, Unterhaltungselektronik und dem Internet der Dinge. Nicht umsonst wurde BrainChip in das Partnerprogramm des Chip-Giganten ARM aufgenommen, wodurch an der nächsten Generation von KI-Lösungen geforscht werden soll.

    Neu ist eine weitere Partnerschaft mit dem Erfinder der weltweit fortschrittlichsten neuromorphen Bildverarbeitungssysteme, Prophesee. Die Technologie von Prophesee ist vom menschlichen Sehen inspiriert und nutzt ein patentiertes Sensordesign und KI-Algorithmen, die das Auge und das Gehirn nachahmen, um das zu erkennen, was bisher mit standardmäßiger bildbasierter Technologie unsichtbar war. Die Computer Vision Systeme von Prophesee zielen ähnlich Akida auf die Segmente wie autonome Fahrzeuge, industrielle Automatisierung, IoT, Sicherheit und Überwachung sowie Augmented Reality und Virtual Reality.

    „Wir haben die Daten des neuromorph-basierten Kamerasensors von Prophesee erfolgreich portiert, um Inferenzen auf Akida mit beeindruckender Leistung zu verarbeiten", sagt Anil Mankar, Mitbegründer und CDO von BrainChip. „Diese Kombination von intelligenten Vision-Sensoren mit Akidas Fähigkeit, Daten mit beispielloser Effizienz, Präzision und Energieeinsparung am Erfassungspunkt zu verarbeiten, ist ein echter Fortschritt im Bereich der KI und bietet Herstellern eine sofort umsetzbare Lösung."

    Palantir mit Trendwende

    Aktiv an der Bodenbildung arbeitet in den letzten Wochen die Aktie des Datenanalyse-Spezialisten Palantir. Nach Kursverlusten von rund 88% und dem Markieren eines neues Allzeit-Tiefs bei 6,44 USD nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen, geht es für die Aktie stetig bergauf. So konnte auch die gerissene Abwärtslücke bei 9,48 USD geschlossen werden. In Hinblick auf den Trendfolgeindikator MACD, wurde erst auf Wochenbasis ein frisches Kaufsignal generiert. Der nächste wichtige Widerstand ist zudem der seit dem Höchststand ausgebildete Abwärtstrend bei aktuell 13,02 USD.

    Nach dem monatelangen Kursdesaster melden sich nun auch Analysten der Bank of America mit einer Ersteinschätzung zur Palantir-Aktie zu Wort. Mariana Perez Mora, Analystin bei der Bank of America sieht das US-Softwareunternehmen als Nutznießer der "schnell wachsenden Nachfrage" nach Plattformen für künstliche Intelligenz sowohl in kommerziellen als auch in staatlichen Endmärkten. Durch die dominante Position, die das Unternehmen aus Palo Alto innehat, dürfte das Ziel von CEO Alex Karp, mindestens 30% Umsatzwachstum bei steigenden Gewinnen zu generieren, möglich sein. Das Ersturteil der Analystin lautet „buy“, das Kursziel wurde auf 13 USD festgelegt.

    Dagegen ging die Nachricht, dass das Datenanalyseunternehmen mit Google kooperiert, mehr oder weniger unter, könnte aber in Zukunft mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. So soll laut der Alphabet-Tochter in einer langlaufenden Partnerschaft die digitale Transformation „in wichtigen Wirtschaftszweigen“ unterstützt werden. Palantir stellt dabei seine Foundry-Plattform über Google Cloud zur Verfügung. Dadurch sollen User die Möglichkeit haben, ihre Daten besser zu analysieren und zusammen zu führen. Dabei klingt die Idee nicht unlogisch, dass Palantir ein zukünftiger Übernahmekandidat von Alphabet werden könnte.

    Neuer Impfstoff – neue Kaufwelle?

    Trotz einer Korrektur von rund 75% beträgt die Marktkapitalisierung des „One Product“-Unternehmens BioNTech noch satte 32,57 Mrd.USD. Zwar forschen die Mainzer auf Basis der mRNA-Technologie an Impfstoffen gegen Krebs, ein Durchbruch dürfte hier jedoch noch Jahre auf sich warten lassen. Diesen schaffen die Vakzin-Entwickler mit dem US-Kooperationspartner Pfizer nun in Bezug auf die am Ende des vergangenen Jahres aufgetretene Omikron-Variante. Die Unternehmen gaben am Samstag bekannt, dass zwei angepasste Impfstoffkandidaten in der Testphase eine starke Immunreaktion ausgelöst haben. Somit dürfte eine baldige Zulassung folgen und das Impf-Abo für die Wintersaison 2022 gesichert sein. Am Dienstag findet ein Treffen der FDA mit Experten statt, um die optimale Zusammensetzung des Impfstoffs für den Herbst zu diskutieren.

    „Basierend auf diesen Ergebnissen glauben wir, dass wir zwei sehr gute an Omikron angepasste Impfstoffkandidaten entwickelt haben, die eine deutlich höhere Immunantwort gegen Omikron hervorrufen, als das was wir bisher gesehen haben“, so Pfizer-Chef Albert Bourla. BioNTech-CEO Ugur Sahin sagte: „Omikron verfügt über sich kontinuierlich weiterentwickelnde Subvarianten auf, die BA.1 verdrängt und tendenziell ein erhöhtes Potenzial haben, das Immunsystem zu umgehen.“ Aus technischer Sicht konnte die Aktie bei der wichtigen Unterstützung bei 131 EUR halten. Zudem konnte sich die Indikatorenlage deutlich aufhellen, wodurch zumindest kurzfristig Trading-Gewinne im Bereich des Möglichen liegen.


    Durch die heftige Korrektur bieten sich bei Technologieaktien wie Palantir oder BrainChip interessante Einstiegsmöglichkeiten. Auch beim Impfstoffproduzenten BioNTech könnte eine Trendwende erfolgen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Carsten Mainitz vom 20.11.2025 | 06:45

    Spannung pur! Aktuelle Korrektur mit UMT United Mobility Technology, Aixtron und AMD nutzen!

    • Künstliche Intelligenz
    • KI
    • Technologie
    • Investments
    • Megatrends

    Aktuell korrigieren Tech-Aktien. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist jedoch unbestreitbar ein ungebrochener Trend. CEO Lisa Su von AMD erwartet, dass der KI-Markt im Jahr 2030 1 Billion USD schwer sein wird. Etwas Luft aus den teilweise ambitionierten Bewertungen abzulassen, ist absolut gesund. Abseits der bekannten Namen existieren viele Mid Caps, Small Caps und Micro Caps deren Potenziale erst langsam erkannt werden. Wir werfen einen Blick quer durch die Branche.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 21.10.2025 | 05:00

    Erkenntnisse, statt Daten – diese Revolution krempelt Branchen um: Aspermont, RELX, Verisk Analytics

    • Bergbau
    • Rohstoffe
    • KI

    Unternehmen entwickeln sich weiter - die Sportwagen-Schmiede Lamborghini stellte früher einmal Traktoren her. Doch was, wenn Unternehmen statt etwas gänzlich Neues zu machen, auf alte Erfahrungen aufbauen und einen historisch gewachsenen Wissens-Schatz in die Gegenwart überführen? Wir stellen drei spannende Geschäftsmodelle vor und zeigen, dass moderne KI-Innovationen tragfähige Fundamente brauchen. Ist das der Fall, sind die Chancen für Anleger riesig. Los geht's mit Aspermont, RELX und Verisk Analytics.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Carsten Mainitz vom 07.10.2025 | 06:00

    Aspermont, Palantir, Renk – KI gibt den Takt an, wo ist der nächste Run?

    • KI
    • Datenanalyse

    Die internationalen Börsen haussieren. Der Dow Jones markierte jüngst ein neues Allzeithoch über der Marke von 47.000 Punkten - der Regierungsstillstand in den USA wurde schlichtweg von den Börsianern ignoriert. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) steht weiterhin im Zentrum des Anlegerinteresses und jüngste Unternehmensmeldungen lassen aufhorchen. Der japanische Elektronikkonzern Hitachi und der ChatGPT-Anbieter OpenAI werden beim Aufbau einer KI-Infrastruktur und weltweiten Rechenzentren zusammenarbeiten. Zudem erweitern Fujitsu und der führende KI-Chiphersteller Nvidia ihre Partnerschaft und wollen gemeinsam eine Plattform entwickeln, die branchenspezifisch z. B. im Gesundheitswesen oder in der Robotik KI zielgerichtet einsetzt. Angesichts der KI-Hausse wird es immer interessanter sich Werte aus der zweiten und dritten Reihe anzusehen.

    Zum Kommentar