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22.08.2022 | 06:00

BYD, First Hydrogen, Lufthansa – Mobilitätsaktien im Check

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Bildquelle: pixabay.com

Mobilität ist ein Grundbedürfnis in der modernen Zivilisation. Wenn die Menschen nicht mobil sind, kommt das gesellschaftliche Leben zu kurz. Kommt es zu Problemen, wie aktuell an den Flughäfen, steht in manchen Fällen der lange geplante Jahresurlaub auf der Kippe. Auch in Sachen motorisierte Fortbewegungsmittel gibt es Probleme aufgrund des Chipmangels. Zudem soll der Verbrenner abgelöst werden. Welcher Antrieb sich in den kommenden Jahren endgültig durchsetzen wird, ist immer noch nicht klar. Elektro oder Wasserstoff? Gerade letzterer erfährt einen neuen Hype und holt auf. Wir sehen uns drei Aktien rund um die Mobilität an.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125

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Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

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    BYD – von Rekord zu Rekord

    BYD hat sich früh für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen entschieden. Einer der Hauptgründe ist sicherlich die Expertise bei Batterien. Der Konzern ist schließlich als Batterieproduzent gestartet. Trotz einer Zero-Covid Politik in China vermeldet das Unternehmen laufend starke Wachstumszahlen. Im Juli konnte BYD insgesamt 162.530 Fahrzeuge absetzen, was fast 30.000 Fahrzeuge mehr als im Vormonat sind. Zum Vergleich: im Juli 2021 lag der Absatz noch bei knapp über 50.000. Den Großteil machen dabei PKW aus. Bei den Bussen und Nutzfahrzeugen wurden 316 Einheiten verkauft, eine leichte Steigerung gegenüber Juni, aber weniger als im Vorjahr.

    Der Konzern will seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen und will in Yichun rund 4 Mrd. EUR in ein Bergbau- und Batterieprojekt investieren. Laut einem Interview mit dem Chef der Forschung, will auch Tesla in Zukunft die Blade Batterien von BYD verbauen. Das käme einem Ritterschlag gleich. Schon lange gelten die Blade Batterien als führend im Automobilsektor. Eine offizielle Bestätigung seitens Tesla steht bislang aber noch aus. Doch unabhängig von Tesla will man andere Autobauer ebenfalls bei Bedarf mit Batterien versorgen. Dafür braucht es eine gesicherte Wertschöpfungskette, die man mit dem Projekt in Yichun stärkt.

    Die Absatzmärkte für die produzierten PKW sollen weiter vergrößert werden. Den Anfang machten Norwegen und Dänemark, doch auch Schweden, Deutschland, Israel, Thailand und Kambodscha stehen auf der Rollout-Liste. In Dänemark hat man bereits einen Vertriebs- und Servicepartner gefunden. Ein erstes Autohaus in Kopenhagen ist für den Herbst geplant. Die Zeichen stehen also weiter auf Wachstum. Die Aktie, die von Mitte März bis Anfang Juli eine Rallye hingelegt hatte, konsolidiert aktuell zwischen 33,50 EUR und 38,00 EUR. Hält der Support bei 33,50 EUR ist ein Test des Jahreshochs bei 41,80 EUR nur eine Frage der Zeit.

    First Hydrogen – positive Signale von der Politik

    Das kanadische Unternehmen First Hydrogen bekommt momentan Rückenwind von der Politik. Bundeskanzler Scholz reist nach Kanada um sich dort grünen Wasserstoff für die kommenden Jahre zu sichern. Emissionsfreie Antriebe sind die Zukunft und eine der Lösungen ist die Wasserstoff Brennstoffzelle, vor allem im Transportwesen. Hier hat First Hydrogen Pionierarbeit geleistet, indem man leichte Nutzfahrzeuge nach dem Best-Of-Ansatz entwickelt hat. Auf Basis einer MAN-Karosserie hat man zusammen mit dem Technologiepartner Ballard und dem Design von AVL Powertrain einen Van entwickelt, der seit Juni auf Herz und Nieren getestet wird. Läuft alles nach Plan, soll der Van schon im September die Straßenzulassung erhalten.

    Nachdem die kanadische Regierung am 11. Juli bekannt gab, Fördermittel in Höhe von 547,5 Mio. CAD für emissionsfreie mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge bereitzustellen, kündigte First Hydrogen am 9. August an, die Produktionspläne für grünen Wasserstoff in Nordamerika mit Schwerpunkt Kanada auszuweiten. Um dabei möglichst schnell voranzukommen, wurde Arup Canada Inc., eine weltweit tätige Consultingfirma mit der technischen Beratung beauftragt. Bereits seit Anfang Juli hat der Konzern auch in Großbritannien zwei grüne Wasserstoffproduktionsprojekte in Planung. Auch dort winken attraktive Förderungen. Das Produktportfolio deckt dann sowohl die Lieferung von grünem Wasserstoff, die modernen Tankstellen und die emissionsfreien Nutzfahrzeuge ab.

    Damit will das Unternehmen seinen Kunden ein Wasserstoff-as-a-Serice-Modell anbieten. Das Interesse ist groß. Am 22. Juli wurde die britische First Hydrogen Limited in das Aggregated Hydrogen Freight Consortium aufgenommen, einem Verband von Transporter- und LKW-Flotten. Das Unternehmen hat bereits zehn Interessenten für die wasserstoffbetriebenen Vans. Eine ausführliche Studie zum Unternehmen findet sich auf researchanalyst.com. Dass sich die Grundstimmung gegenüber Wasserstoff zuletzt positiv entwickelt hat, sieht man auch am Aktienkurs von Frist Hydrogen. Zahlte man Ende Juni noch 2,00 CAD für einen Anteilsschein sind es jetzt schon 3,10 CAD. Der nächste positive Impuls wartet mit der Straßenzulassung. Dann könnte man hier schnell neue Hochs ansteuern.

    Lufthansa – es droht Ungemach

    Die Lufthansa kommt aus den Negativschlagzeilen nicht so richtig raus. Zuerst die Probleme mit zu wenig Personal, viele Flugausfälle und dann noch Streiks sorgten für schlechte Stimmung unter den Fluggästen, aber auch unter den Investoren. Auch die Piloten der Eurowings-Tochter fordern mehr Geld, allerdings wurde am Wochenende bekannt, dass die Sondierungsgespräche ergebnislos verlaufen sind. Damit steigt die Streikwahrscheinlichkeit, was den Konzern erneut teuer zu stehen kommen würde. Neben Personalproblemen sind Lieferkettenprobleme vorhanden, so dass Flieger wegen fehlender Ersatzteile nicht abheben können.

    Immerhin konnte man sich Anfang August mit dem Bodenpersonal auf neue Konditionen einigen, doch es ist noch viel zu tun. Die Halbjahreszahlen, die am 4. August vorgelegt wurden, zeigen positive Tendenzen. Die Umsätze kletterten im Vorjahresvergleich um 140% auf rund 13,8 Mrd. EUR. Unter dem Strich lag das Konzernergebnis trotzdem bei einem Minus von 325 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote konnte allerdings von 7,7% auf 16,9% gesteigert werden. Es wurde auch wieder mehr investiert. Lag diese Kennzahl im ersten Halbjahr 2021 noch bei 443 Mio. EUR, waren es 2022 1,38 Mrd. EUR. Die EBIT-Marge lag bei -2,2% im Vergleich zu -36,6% im Vorjahr. Nimmt man lediglich das zweite Quartal, so schrieb der Konzern erstmals wieder schwarze Zahlen.

    Nach den Zahlen aktualisierten mehrere Analysten ihre Ratings. Bernstein Research rät zum Verkauf mit einem Kursziel von 4,75 EUR. Die DZ Bank sieht die Aktie als Kauf und die UBS, Deutsche Bank und Goldman Sachs raten zum Halten mit Kurszielen zwischen 7,70 EUR und 8,00 EUR. Man sieht also, dass sich die Experten uneinig sind aufgrund der vielen Baustellen. Die Aktie hat seit Ende Juni einen Aufwärtstrend ausgebildet, der erst mit Schlusskursen unterhalb von 5,83 EUR gebrochen wird. Hält diese Marke und wird das letzte Hoch bei 6,89 EUR rausgenommen hellt sich das Chartbild deutlich auf.


    Mobilität ist ein Grundbedürfnis und von daher werden Aktien rund um die Mobilität immer gefragt sein sofern die Qualität stimmt. Bei BYD setzt man auf einen Player im E-Mobility Markt, der sogar Tesla zuletzt überholt hat. First Hydrogen setzt mit dem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb im Nutzfahrzeugsegment auf einen Markt der exponentiell wachsen kann. Die Lufthansa muss die durch Corona verursachten Probleme in den Griff bekommen, dann kann auch die Aktie wieder abheben.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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