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15.07.2021 | 04:32

Defense Metals, Varta, Nordex – Knappe Metalle sind das neue Gold!

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  • Metalle
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Bildquelle: pixabay.com

Ob Gallium, Chrom oder Seltene Erden – viele Metalle sind für die moderne Technik unverzichtbar. Wo Nachschub-Engpässe oder Knappheit drohen, haben nun Forscher in der bisher umfassendsten Analyse die Kritikalität von 62 Elementen ermittelt. Wie sich darin zeigt, ist das Versorgungsrisiko vor allem bei den Metallen hoch, die für die hochspezialisierten Aufgaben in Hightech-Geräten benötigt werden. Eisen, Kupfer, Nickel und Zinn, aber auch nahezu alle anderen Metalle des Periodensystems, machen unsere moderne Zivilisation erst möglich. Denn ohne sie gäbe es die meisten technischen Anwendungen nicht – vom Auto über Computer bis zu Fernsehern oder Handys. Wie gehen Unternehmen mit den fragilen Lieferketten und Knappheiten um?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Defense Metals – Der nächste Produzent sitzt in Kanada

    Die Abhängigkeit in besonderen Rohstoffen von China hinterlässt ein dumpfes Gefühl in der Magengegend, denn weltweit gibt nur ca. 20% an freien Ressourcen. Seltene Erden mit Namen wie Neodym, Praseodym und Dysprosium sind entscheidend für die Herstellung von Magneten, die in Zukunftsindustrien für Windturbinen und Elektroautos eingesetzt werden. Außerdem sind diese Metalle in Konsumgütern wie Smartphones, Computerbildschirmen und Teleskoplinsen enthalten.

    Mit der grünen Welle zugunsten unseres Klimas werden die Elektromobilität und die regenerative Energieerzeugung eine entscheidende Rolle spielen, denn die moderne Zivilisation braucht immer mehr Energie. Um die aktuellen Ziele der Kima-Protokolle zu erreichen, benötigen wir alleine für erneuerbare Energieträger im Jahr 2040 eine mindestens viermal so große Menge an seltenen Erdmetallen wie heute. Zur Abwendung des Ressourcenproblems verabschiedete der US-Senat jüngst ein Gesetz zur Verbesserung der amerikanischen Wettbewerbsfähigkeit, das insbesondere Bestimmungen zur Verbesserung der Lieferketten für kritische Mineralien enthält.

    Eine der wenigen aussichtsreichen Projekte außerhalb Chinas unterhält Defense Metals. Das kanadische Explorationsunternehmen fokussiert sich auf die Weiterentwicklung des Wicheeda Rare Earth Project mit einer Größe von rund 1.708 Hektar im Bundesstaat British Columbia. Die äußerst erfolgreiche Testung der 26-Tonnen-Flotations-Pilotanlage des Unternehmens, die ebenfalls in der metallurgischen Testanlage von SGS Lakefield durchgeführt wurde, lieferte bereits 1.200 Kilogramm hochgradiges REE-Mineralkonzentrat. Ziel ist die Produktion eines verkaufsfähigen NdPr-Oxidprodukts – im Laufe des Jahres 2022 könnte Defense Metals schon damit beginnen.

    Sieht man das knappe Angebot an Ressourcen in den westlichen Industrieländern, so ist die Defense-Aktie auf aktuellem Niveau bei etwa 0,24 CAD mehr als interessant. Mit rund 80 Mio. Aktien beträgt die Marktkapitalisierung gerade mal 20 Mio. CAD. Hier sollte man definitiv zugreifen.

    Varta – Die Autobatterie-Generation ist im Anlauf

    Wie andere Technologiehersteller ist auch Varta auf die Verfügbarkeit von kritischen Metallen angewiesen. In den letzten Jahren profitierte man vom Boom bei den kabellosen Kopfhörern. Tech-Riesen wie Apple und Samsung treiben diese Geräte mit den kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen von Varta an. Bleibt die Frage, ob der Batteriehersteller die hohen Margen in diesem Geschäft nachhaltig halten kann, oder ob die asiatischen Wettbewerber ihren Druck erhöhen und Marktanteile gewinnen können. Die Zahlen zum ersten Quartal zeigten nach oben, sie befinden sich bislang aber noch einen Tick unter den hohen Erwartungen der Analysten. Am 13. August folgt nun der Halbjahresbericht.

    Ein möglicher Blockbuster der nächsten Jahre könnte das Geschäft mit den größeren Zellformaten sein. Laut Varta haben die in den vergangenen Jahren neu entwickelten Lithium-Zellen (V4Drive) eine etwa 30% verbesserte Energiedichte. Der erfolgreiche Ausbau der Aktivitäten in diesem Bereich und erste namhafte Partner aus der Autobranche, wie z.B. Porsche, sorgen mittelfristig für viel Phantasie. Gerade hat Varta das neue Werk in Ellwangen eröffnet, ein nennenswertes Volumen dürfte allerdings nicht vor 2024 vom Band laufen.

    Charttechnisch ist die Varta-Aktie nun in einem interessanten Terrain, denn die jüngste Konsolidierung machte an der Unterstützung bei 130 EUR halt. Für neue Höhen gilt es nun den Widerstand bei 145 EUR anzupacken. Wir sind gespannt!

    Nordex – Neues Geld und Aufträge aus Italien

    Windenergieanlagen punkten mit schnellen energetischen Rücklaufzeiten, das ist ein inzwischen anerkannter Fakt. Für deren Bau wird schließlich nur einmal Energie aufgewendet und im Betrieb kommen sie im Gegensatz zu fossilen Kraftwerken ohne weitere Brennstoffe aus. Insgesamt ist der Metallanteil mit 28,5 % in der Windenergie höher als bei anderen Kraftwerkstypen, das macht Produzenten ungleich abhängiger von der Knappheitssituation an den Weltmärkten.
    Letzte Woche machte Nordex Furore mit einer mächtigen Kapitalerhöhung. Insgesamt wurden knapp 42,7 Millionen neue Aktien für je 13,70 EUR ausgeben. Die Platzierung läuft aktuell noch, eine komplette Abnahme gilt aber als sicher. Damit verfügt der Windanlagenbauer trotz Ablösung von Gesellschafterdarlehen wieder über ausreichende Liquidität für das Wachstum.

    In dieser Woche kann Nordex sogleich weitere Großprojekte vermelden: Die Aufträge umfassen zwei Windenergie-Anlagen der Delta4000-Baureihe und sie stammen aus Italien. Den Namen des Kunden nennt Nordex nicht, insgesamt wird Nordex im Rahmen der beiden Aufträge Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 54,9 MW nach Italien liefern. Seit Anfang 2021 hat die Nordex Group insgesamt Aufträge über 143 MW aus Italien erhalten. Der Bau der Projekte ist für das Jahr 2022 vorgesehen.

    Klingt gut – und der Nordex-Kurs kann sich an der Börse zumindest halten. Aktuell verdaut der Markt wohl noch die angekündigten Stücke aus der Kapitalerhöhung, denn wer seine Belieferung aus der Platzierung kennt, kann ja noch alte Bestände zu höheren Kursen abgeben. Für das Wohl und Weh der Aktie ist die 15 EUR-Marke essentiell. Vorerst noch Abwarten.


    Alle Unternehmen hängen an dem Thema Rohstoffmangel, insbesondere kritische Metalle. Während Varta und Nordex auf die Verfügbarkeit hoffen, kann Defense Metals von der direkten Auslieferung profitieren, wenn die Produktion erst mal gestartet ist.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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