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29.06.2022 | 04:44

Die Super-Batterie kommt: Varta, Altech Advanced Materials, BYD, VW – Wer liefert sie?

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Bildquelle: pixabay.com

In Zeiten der Energieknappheit ist neben der Erzeugung auch die Speicherung sehr wichtig. Ingenieurbüros weltweit sind derzeit auf der Suche nach der „Super-Batterie“. Sie soll weniger Schadstoffe enthalten, oft aufladbar sein, eine hohe Kapazität erlauben und bei der späteren Entsorgung keine Probleme bereiten. All diese Kriterien werden nicht so schnell unter einen Hut zu bekommen sein, aber im Gesamtprozess haben sogar inkrementale Schritte einen großen Effekt, denn der Energiespeichersektor entwickelt sich zum nächsten Billionen-Markt. Hier eine Auswahl von Unternehmen, die schon einen wichtigen Beitrag liefern.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Terry Lynch, CEO, Power Nickel
    "[...] Nickel profitiert also gleich doppelt: Erstens von der wachsenden Bedeutung innerhalb von Batterien und zweitens von der allgemein wachsenden Nachfrage nach derartigen Speichern. [...]" Terry Lynch, CEO, Power Nickel

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    VARTA AG – Das könnte in 2023 richtig spannend werden

    Um VARTA ranken sich immer wieder Gerüchte in Hinblick auf weitere Fortschritte in der Lithium-Ionen-Sparte für Kraftfahrzeuge. Zuletzt hatte Varta verkündet, die V4Drive-Technologie auf den Gesamtmarkt der batterieelektrischen Fahrzeuge auszudehnen, also auch größere Formate herstellen zu wollen. Varta sieht die neue Powerzelle primär in elektrischen Sportwagen und anderen Premiumfahrzeugen eingesetzt. So sollte die sogenannte 21700-Zelle innerhalb von nur 6 Minuten aufgeladen und selbst bei extrem tiefen Temperaturen noch leistungsfähig sein. Als erster Kunde war Porsche kolportiert worden. Die Märkte haben hier noch die Liefer-Vision 2023/24 verinnerlicht, das ist aus heutiger Sicht schon mal in griffiger Reichweite.

    Auf der Hauptversammlung haben die Varta-Aktionäre in dieser Woche einen Überblick über die jüngste Geschäftsentwicklung und einen Ausblick auf die künftige Entwicklung erhalten können. Zudem wurde die Ausschüttung einer Dividende und die Genehmigung einer Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Wachstumsoffensive eingeholt. VARTA hält an dem Ziel eines steigenden Umsatzes fest und erwartet für das laufende Jahr einen Konzernumsatz zwischen 950 Mio. und 1 Mrd. EUR, was einem Anstieg von bis zu rund 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Ellwanger investieren unverändert in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten v.a. für Lithium-Ionen-Batterien. Derzeit liefert das Unternehmen von seiner Pilotlinie in Ellwangen mehrere zehntausend ultra-hochleistungsfähige Lithium-Ionen-Rundzellen pro Monat für Freigabetests an Kunden aus.

    Die Varta-Aktie war zuletzt mehrfach an der Rückeroberung der 90 EUR-Marke gescheitert und hatte im Mai ihren Tiefststand bei etwa 68,50 EUR erreicht. In den vergangenen Tagen stieg der Wert wieder kontinuierlich auf über 80 EUR an. Die fundamentalen Zahlen dürften sich sukzessive verbessern, bleiben sie daher wachsam, aber noch zurückhaltend!

    Altech Advanced Materials – Mehrere Patentanmeldungen liefern Proof of Concept

    Wieder einen deutlichen Schritt weiter ist die Altech Advanced Materials AG (kurz AAM) aus Heidelberg, denn es gab nun erste Patentanmeldungen für die firmeneigene Silumina AnodeT Batteriematerialtechnologie. Adressiert werden dabei die Kernmärkte wie USA, Europa, China, Japan und Korea, es wurden aber auch Anträge für bis zu 156 weitere Länder gestellt. Die betreffende Technologie soll in der geplanten Batterie-Beschichtungsanlage in Sachsen hergestellt werden. An dieser ist Altech Advanced Materials mit 25% beteiligt, die übrigen Anteile hält der australische Mutterkonzern Altech Chemicals Limited. Der Aufbau eines kompletten Werks für Batteriestoffe kostet sehr viel Geld, daher ist Altech mit seinem finanzstarken Mutterkonzern Altech Chemicals Limited mit diesem Projekt an den Start gegangen. Die Auslieferung von Testmaterial zu Qualifizierungszwecken soll demnächst aus einer Pilotanlage direkt neben dem zukünftigen Werk vorgenommen werden.

    Mit der vorliegenden Technologie hat AAM bereits erfolgreich eine Batterie mit 30% höherer Leistungsfähigkeit und Lebensdauer entwickelt. Wenn man den Aussagen des AAM-Managements folgt, gibt es ein riesiges Potenzial, denn gerade die Automobilindustrie sucht händeringend nach neuen Verfahren und Technologien, um dem E-Mobilitätsgedanken auch eine sichere technologische Basis zu verleihen. Reichweiten von bis zu 500km sind für die Fahrer eines deutschen Premium-Verbrenners noch kein ausreichendes Substitutionsargument, hier muss die Industrie noch deutlich nachlegen. Für die Massenfertigung im geplanten Werk in Sachsen, hat Altech bereits eine Vor-Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Details zur Technologie von AAM können auch in einer ausführlichen Studie auf researchanalyst.com nachgelesen werden.

    Die AAM-Aktie hat im Zuge der fossilen Energiepreis-Explosion schon deutliche Frühlingsluft aufsaugen können und ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sehr gut unterwegs. Mit 45% Zuwachs in einem teilweise kollabierenden Gesamtmarkt macht der Wert ein sehr gutes Bild. Die Rallye könnte wegen des interessanten Zukunfts-Produkts dennoch erst am Anfang stehen.

    BYD und VW – Der chinesische Markt zeigt uns wie es geht

    Kaum ein anderer Markt als China setzt das Thema Elektromobilität so eindrucksvoll um. Die Verkaufszahlen der wichtigsten Anbieter überschlagen sich von Monat zu Monat. Dabei handelt es sich in der Breite nicht um Tesla & Co., sondern eher um die inländischen Massenhersteller wie BYD oder den Newcomer NIO.

    Auch VW hatte bis 2019 von stetigem Wachstum in Asien berichten können. Die Verkaufszahlen von VW China sind aber seit der Corona-Pandemie rückläufig. Ein belastender Faktor war neben der Verfügbarkeit ausreichend günstiger Modelle natürlich auch die stetig wachsende Konkurrenz. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, strukturiert VW nun sein China-Geschäft neu. Ab August übernimmt Ralf Brandstätter den Posten als Vorstand in China und plant ein Board unter seiner Leitung aufzubauen. Die Mitglieder sind branchenbekannte Personen aus den Leitungsetagen von Audi, Volkswagen und der Software-Tochter Cariad. Auch der ehemalige VW-Russland-Chef Stefan Mecha und Marcus Hafkemeyer - zuletzt bei Huawei Automotive - sind von der Partie.

    Im direkten Vergleich hat die BYD-Aktie klar die Nase vorn, denn sie konnte in den letzten 12 Monaten ganze 53% zulegen. Anders die VW-Aktie, sie musste im Zuge der erwarteten Produktionsrückgänge wegen der gestörten Lieferketten schon mehr als 30% abgeben. Allerdings sollten Anleger nun aufhorchen, denn auch das chinesische Wunder könnte unter den schnell steigenden Zinsen leiden und der Spread zwischen BYD und VW sich dann schnell wieder verkleinern. Fundamental handelt VW bei Kursen um 140 bei einem KGV von 4,5 und immerhin über 7% Dividendenrendite. Bei BYD kaufen derzeit vor allem Institutionelle wie der Korea Investment Management Fund. Dort ist die mit einem 70er KGV bewertete Wachstumsaktie ein Top-Pick. Die BYD-Aktie schaut charttechnisch sehr gut aus und kann durchaus noch weiter steigen, VW sollten sie aktuell zumindest auf die Turnaround-Watchlist nehmen. Eine deutliche Konjunktureintrübung wäre hingegen keine gute Nachricht für beide Werte.


    Die Automobilbranche hat derzeit viele schwierige Themen zu meistern. Die Rohstoffknappheit und Lieferkettenthematik schlagen voll auf die operative Leistungsfähigkeit durch. VW ist darüber hinaus stark von Zulieferungen abhängig, BYD hingegen produziert wichtige Teile selbst. Im Bereich Batterie sind Altech Advanced Materials interessant unterwegs und auch Varta sollte im Laufe des Jahres die Kurve kratzen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Im täglichen Kampf um Rendite wird die Auswahl der Assets immer komplizierter. Denn die Märkte sind trotz allgemein verhaltener Stimmung in den Ökonomien sehr weit gelaufen. Da gab es die Feier zu Donald Trump, dann die Hausse wegen niedriger als erwarteter Zölle und zuletzt eine Super-Rally bei KI- und HighTech-Aktien. Seit zwei Jahren auch konstant auf der Kaufliste: Defense- und Rüstungsaktien. Nach 25 Jahren Abrüstung und einer 180 Grad-Wende des links-grünen Spektrums ist Rüstung mittlerweile das Allheilmittel für westliche Gesellschaften. Jahrelang verpönt und mit Klagen in Karlsruhe überzogen, ist der Export von Waffen jetzt scheinbar die höchste aller ethischen Stufen, die ein Unternehmen erklimmen kann. Doch nun macht ein Unwort die Runde: „Frieden“. Schon werden die Rüstungsaktien wieder zur Ausverkaufsware und runter geht es mit den Preisen. Ein politisch alimentierter Schweine-Zyklus vom feinsten. Mittlerweile befindet sich Rheinmetall sogar in ESG-orientierten Fonds – was für eine Farce. Hier noch durchzublicken, gelingt nur wenigen, wir helfen über die neunspurige Schnellstraße.

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    Irrationalität ist zur Normalität an den Kapitalmärkten geworden, denn während weltweit das Wirtschaftswachstum seit Jahren stottert, feiern die Tech-Werte an der NASDAQ ein tägliches Feuerwerk. Mahner werden belächelt, denn sie bekommen laut Statistik nur alle 5 bis 7 Jahre recht. Die vorletzte scharfe Korrektur gab es tatsächlich genau vor 7 Jahren im Herbst 2018; Corona- und kriegsbedingt in 2020 und 2022 gleich zweimal in Folge. Seit dieser Zeit ging es eigentlich unablässig steil nach oben. Die vielbeachteten Indizes DAX und NASDAQ haben sich seit diesen Korrekturen mehr als verdoppelt. Parallel dazu ging das Shiller-KGV von 18 auf 37 – im Hoch war es vor 2 Wochen übrigens bei 40. Seither wollen die Volatilitäts-Kennzahlen nicht mehr so richtig sinken. Die Nervosität ist spürbar! Wir nutzen die schwerste aller Anlagezeiten zum Nachdenken über wahre Werte.

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