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12.04.2021 | 04:41

Eine Chance auf Normalität? BioNTech, Formycon, PsyBio Therapeutics

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit: Der Wunsch nach Normalität! Dass es in den letzten 12 Monaten nicht mehr normal zuging, spürt nun jeder am eigenen Leib. Denn unsere Gesellschaft hat seit der Jahrtausendwende einiges zu Schultern gehabt. Die extreme Zunahme von Radikalität, das Aufkommen von gefährlichen Diktatoren und unfähigen Politikern an der Spitze, die Polarisierung von Glaubensrichtungen, die explosive Vermögensentwicklung bei Aktien und Immobilien-Besitzern mit gleichzeitiger globaler Verarmung, die überbordende Verschuldung der Staaten und nun auch noch eine weltweite Pandemie ungeahnten Ausmaßes. Es braucht schon eine gehörige Portion an Phantasie an eine „Normalisierung“ zu glauben und schnell stellt sich dann auch eine eher philosophische Frage: Wie sieht denn eine ökonomische Realität mit und nach der Pandemie überhaupt aus?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CA6936971044 , US09075V1026 , DE000A1EWVY8

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Inhaltsverzeichnis:


    Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics
    "[...] Accum™ hilft uns dabei, Wirkstoffe zielgenau an den Ursprung von Infektionen oder Krankheiten zu bringen. [...]" Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics

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    BioNTech – Impfstoff auch für Jugendliche

    Die BioNTech SE aus Mainz war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Das deutsche Biotechnologieunternehmen ist seit Ende 2019 börsennotiert. Es hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten fokussiert. Die Schwerpunkte von Biontech liegen heute in der Erforschung von Medikamenten auf mRNA-Basis. Diese kommen für den Einsatz als individualisierte Krebsimmuntherapien, als Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und als Proteinersatztherapien bei seltenen Erkrankungen in Frage.

    Furore machte die Firma durch eine Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland als es darum ging, sehr schnell einen COVID-Impfstoff zu erforschen. Dann kam die Kooperation mit dem Pharmariesen Pfizer aus den USA, jedem bekannt durch das Potenzmittel Viagra. Anfang 2021 stand letztendlich ein COVID19-Impfstoff bereit, der mit einer Wirksamkeit von über 90% weltweit zum Einsatz kommt. Eine tolle deutsche Erfolgs-Story, auch wenn in den USA oftmals nur von Pfizer gesprochen wird.

    Nun kommt eine weitere gute Meldung aus den USA. Die Hersteller Pfizer und BioNTech wollen ihren Corona-Impfstoff in den USA künftig auch bei Jugendlichen ab 12 Jahren einsetzen. Ein Antrag auf die Erweiterung der bestehenden Notfallzulassung für den Impfstoff ist bereits bei Arzneimittelbehörde (FDA) eingereicht worden. Bislang ist der Einsatz des Impfstoffs in den USA erst ab 16 Jahren zugelassen. Sollte die Zustimmung der Behörde kommen, würde dies die so wichtige Impfquote weltweit nochmal auf Trab bringen. Die BioNTech-Aktie schwingt sich mit den News wieder locker über 100 EUR und nimmt Kurs auf ihr altes Hoch bei 109,5 EUR. Damit könnte ein neuer Aufwärts-Zyklus eingeleitet werden.

    Formycon – Nicht mehr weit entfernt

    Bei Formycon gab es in den letzten Wochen einige Meldungen. Die Wichtigste ist dabei aus Sicht der Pandemiebekämpfung, dass der in der Entwicklung befindliche Wirkstoff FYB207 gegen neuere infektiösere Mutationen von SARS-CoV-2 wie z.B. die britische Variante B.1.1.7 noch wirksamer ist, als gegen frühere weniger infektiöse Varianten. Eine im Dezember 2020 veröffentlichte Studie zeigte bereits, dass die Wirksamkeit von FYB207 durch sogenannte Spike-Protein-Mutationen nicht beeinträchtigt wird. Spike-Protein-Mutationen bedrohen die Wirksamkeit sowohl von Impfstoffen als auch die Mehrheit der Antikörper gegen SARS-CoV-2.

    Da wir weiterhin davon ausgehen können, dass die Regierungen weltweit keine Impfpflicht einführen werden, kann aus der Kombination aus dem Fehlen der Impfpflicht und der nicht seltenen Immunschwächen gefolgert werden, dass neue SARS-CoV-2-Infektionen auf unbestimmte Zeit fortbestehen werden. Betrachtet man nur die westliche Hemisphäre Europa und Nordamerika, so kann man weiterhin von etwa 300.000 SARS-CoV-2-bezogenen Krankenhausaufenthalten pro Jahr ausgehen. Es braucht also dringend Medikamente, die sowohl den Verlauf mildern als auch die Neuinfektions-Rate senken. Formycon wird hier einen wichtigen Beitrag leisten.

    Wir rechnen damit, dass Formycon bereits zum Ende des Jahres 2021 eine Phase-I/II-Studie mit FYB207 beginnen wird. Unter der Voraussetzung, dass das Ergebnis dieser Studie positiv ist, wird man sehr schnell eine Notfallgenehmigung für FYB207 beantragen. Damit könnte das Medikament bereits ab 2022 auf den Markt kommen. Die Aktie konsolidiert derzeit im Band 58 bis 66 EUR. Für den nächsten Kursschub braucht es wohl noch weitere Neuigkeiten.

    Psybio Therapeutics Corp. – Mit Neuerungen weiter voran

    Die Psybio Therapeutics Corp. aus Florida schreitet voran. PsyBio ist ein Biotechnologieunternehmen, das neuartige Formulierungen von psychoaktiven Arzneimitteln entwickelt, die von gentechnisch veränderten Bakterien zur Behandlung von psychischen und anderen Störungen produziert werden. Das Forschungs-Team verfügt über mehrjährige Erfahrung bei der Arzneimittelentwicklung auf Basis der synthetischen Biologie sowie deren klinischer Einsatzmöglichkeiten.

    Soeben hat man die Zusammenarbeit mit der Advanced Biofuels and Bioproducts Process Development Unit, einem nationalen Labor des US-Energieministeriums, für die Prozessentwicklung einer eigenen biosynthetischen Formulierung von Norbaeocystin begonnen. Norbaeocystin ist ein Analogon von Psilocybin und keine kontrollierte Substanz. Das Unternehmen hat mit der Phase 1 dieses Prozesses begonnen, einschließlich des technischen Transfers der analytischen Chemie. Ziel ist es dabei, Erfassungsmethoden für Fermentationsprodukte sowie wichtiges Rohmaterial zu ermitteln. Die Arbeiten hierzu sind voll im Gange.

    Psybio geht durch die Fortsetzung seiner Bemühungen in diesem Forschungsfeld davon aus, eine baldige Skalierung der Produktion des eigenen biosynthetischen Norbaeocystins als Vorbereitung für die Verwendung in klinischen Studien beginnen zu können. Ein wichtiger Punkt ist dabei, mehr von der Natur inspirierte psychedelische Therapeutika mit verbesserten Eigenschaften gegenüber der Monotherapie mit Psilocybin zu entwickeln. Eine potenzielle Wirksamkeit gegen Depressionen, Angstzustände, PTBS und Drogenmissbrauch wird unterstellt und soll durch die Studien klinisch nachgewiesen werden. Für Psybio wäre der Weg so frei für ein exponentielles Wachstum.

    Die Psybio-Aktie wird in Kanada derzeit zwischen 0,37 und 0,45 CAD gehandelt. Die korrespondierende Marktkapitalisierung liegt bei ca. 22 Mio. CAD. Das ist sicherlich erst der Anfang einer längeren Story.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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