15.09.2020 | 05:50
Nikola, Tomra Systems, dynaCERT: Wie viel Risiko ist Innovation wert?
Dass Umwelt und Nachhaltigkeit längst auch an der Börse gute Argumente sind, zeigt die rasante Entwicklung von Aktien aus den Bereichen Umwelt und alternative Antriebe. Vor allem Wasserstoff-Titel haben sich über viele Monate zu wahren Anleger-Lieblingen gemausert. Zuletzt trübten aber Vorwürfe gegen Elektro- und Wasserstoff-Pionier Nikola die Stimmung. Was war geschehen? Eine Unternehmensanalyse von Hindenburg Research, ein Analysehaus, dem immer wieder die Nähe zu Shortsellern unterstellt wird, zweifelte das Geschäftsmodell von Nikola massiv an. Unter anderem soll das Unternehmen mit verschiedenen Tricks gearbeitet haben, um Belege für den eigenen Erfolg vorweisen zu können. An der Börse sorgte der Bericht für Entsetzen und schickte die Aktie auf Talfahrt: Am vergangenen Mittwoch noch bei 45 EUR, durchbrach der Wert zeitweise gar die Marke von 23 EUR. Und selbst bei diesen Kursen ist das Unternehmen noch immer mit knapp 8 Mrd. EUR bewertet.
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Autor:
Nico Popp
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US6541101050 , NO0005668905 , CA26780A1084
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Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Welchen Weg schlägt Nikola ein?
Nikola hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sattelschlepper mit Elektroantrieb zu bauen, die sowohl mit Akkus als auch mit Brennstoffzellen betrieben werden können. Ab 2021 soll das erste Produkt auf den Markt kommen. Erst vor wenigen Tagen war Automobilkonzern General Motors bei Nikola eingestiegen und hatte einen Anteil von 11% am Unternehmen erworben. Obwohl Vertreter von Nikola alle Vorwürfe von sich weisen, ist die Nervosität am Markt groß. Ob das Unternehmen eher Tesla nacheifert oder doch den Weg von Wirecard einschlägt, erscheint nach den jüngsten Vorwürfen eine offene Frage zu sein.
Rendite mit Pfandflaschen: Tomra Systems
In deutlich ruhigerem Fahrwasser wähnen sich Anleger von Tomra Systems. Bei Tomra Systems geht es zwar um alles andere als das „nächste große Ding“, doch beweist das Unternehmen, dass auch unspektakuläre Produkte wahre Kassenschlager sein können. Tomra Systems stellt Automaten zur Leergutrücknahme her. Wann immer Menschen ihre Pfandflaschen im Supermarkt zurückgeben, ist die Chance sehr groß, dass dabei ein Gerät von Tomra involviert ist.
Die Norweger sind zudem führend auf dem Gebiet, Wertstoffe zu trennen. Dabei kommt seit neuestem auch künstliche Intelligenz zum Einsatz. Obwohl das Unternehmen zuletzt mit seinen Zahlen nicht geglänzt hat, ist Tomra doch sehr solide und zahlt trotz hoher Bewertung von 3,8 Mrd. EUR auch eine Dividende – Überflieger Nikola ist davon noch weit entfernt. An der Börse wird Tomra geschätzt: Für die Aktie ging es auf Sicht von einem Jahr um knapp 30% nach oben.
dynaCERT macht Diesel sauberer
Eine ähnliche Entwicklung hat in den vergangenen zwölf Monaten auch die Aktie von dynaCERT genommen und rund 33% zugelegt. Rund um das kanadische Unternehmen besteht zwar auch Wasserstoff-Fantasie, doch geht es bei dynaCERT nicht um Luftschlösser. Das Unternehmen nutzt Wasserstoff als Katalysator und bietet Umrüst-Kits für Dieselmotoren an. Auf diese Weise sollen Kraftstoffverbrauch und Emissionen deutlich vermindert werden. Erst kürzlich hat sich die kanadische Kleinstadt Woodstock City für die Lösung von dynaCERT entschieden und in einer ersten Pilotphase einen Stadtbus sowie ein Müllauto mit der HydraGEN-Technologie von dynaCERT ausgestattet.
Dabei handelt es sich um ein koffergroßes Gerät, das an LKWs, Bussen oder großen Maschinen befestigt wird. Darin findet eine Elektrolyse von destilliertem Wasser statt. Dabei entstehen die beiden Gase Wasserstoff und Sauerstoff. Diese Gase werden dem Motor zugeführt und sorgen nach Angaben von dynaCERT für eine schnellere und effizientere Verbrennung von Diesel. dynaCERT verfügt nach eigenen Angaben über eine Zulassung des Kraftfahrtbundesamts und hat HydraGEN bereits mit Motoren des großen deutschen Nutzfahrzeugherstellers MAN erprobt.
Umrüsten statt neu kaufen?
An der Börse ist dynaCERT mit etwas weniger als 150 Mio. EUR bewertet und hat während der vergangenen Monate bereits gesteigertes Interesse seitens Investoren verzeichnet. Während viele Marktteilnehmer beim Thema Wasserstoff gleich an Pioniere wie Nikola denken, könnte dynaCERT mit seinen Umrüst-Kits für bestehende Fahrzeugflotten eine Marktlücke gefunden haben. Auch im Vergleich mit anderen Titeln aus dem Bereich Umweltschutz und Recycling, wie etwa Tomra, muss sich dynaCERT nicht verstecken und könnte angesichts der geringen Markteinstiegshürden für die Umrüstkits seine Umsätze schon bald steigern.
Eine HydraGEN-Einheit kostet aktuell rund 6.000 CAD. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit neuer Antriebstechnologie, die zumindest am Anfang womöglich noch unter „Kinderkrankheiten“ leiden, könnte eine derartige Investition insbesondere für Kommunen und Unternehmen sinnvoll sein.
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