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22.06.2022 | 05:08

Nordex, Saturn Oil + Gas, Shell – Realität vs. Idealismus: Long bei Öl-Aktien!

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Bildquelle: pixabay.com

Die Vorstellung, dass der ganze Energiebedarf der Welt aus Erneuerbaren Energien gespeist werden wird ist schön und erstrebenswert, auf kurze Sicht aber unrealistisch. Wie weit entfernt die Zielbilder „grün“ bzw. „nachhaltig“ und Versorgungssicherheit sein können, erleben wir aktuell in der politischen Diskussion in Deutschland. Vorbildlich - und das ist mit einem Augenzwinkern gemeint - schaltet die größte Volkswirtschaft Europas ihre Kernkraftwerke ab und stellt nun plötzlich fest, dass durch die große Abhängigkeit von Russlands Gaslieferungen ein Versorgungsrisiko entsteht. Jetzt soll ein Hochfahren der Kohlekraftwerke es richten. Für logisch und vorausschauende Anleger lohnt sich der Blick auf Ölwerte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

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Inhaltsverzeichnis:


    Mark Wechselmann, Vorstand, GMW Projekt AG & Co. KG
    "[...] Wir beobachten mit Sorge die durch hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und fehlende Unternehmensnachfolge ausgelöste Schließung von Unternehmen. [...]" Mark Wechselmann, Vorstand, GMW Projekt AG & Co. KG

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    Nordex-Aktie fällt wie ein Stein

    Deutlich angezählt sind die Anteilsscheine des norddeutschen Windkraftanlagenherstellers. Obwohl das Unternehmen „eigentlich“ zu den Profiteuren der Energiewende zählen sollte, spricht der Aktienkurs eine andere Sprache. In den letzten Tagen sackte die Aktie unter 9 EUR ab und hat sich somit vom Hoch aus dem Frühjahr 2021 gedrittelt.

    Die Marktkapitalisierung des Konzerns beträgt derzeit rund 1,4 Mrd. EUR. Die Analystengemeinde hält tapfer an den Kaufempfehlungen fest, auch wenn die Kursziele zwischenzeitlich zusammengestrichen worden sind. Durchschnittlich billigen die Experten den Anteilsscheinen ein Aufwärtspotenzial von 73% in den nächsten 12 Monaten zu. Zweckoptimismus? Den letzten Gewinn haben die Norddeutschen im Geschäftsjahr 2017 erzielt und das waren gerade einmal 0,3 Mio. EUR.

    Auch das laufende Geschäftsjahr wird rot gefärbt sein. Darauf hat die Gesellschaft schon länger hingewiesen. Mit den jüngst veröffentlichten Q1-Zahlen hat Nordex „Butter bei die Fische“ gemacht, was den Anlegern offensichtlich nicht gut bekommen ist. Der Verlust in den ersten drei Monaten legte um fast 100 Mio. EUR auf rund 151 Mio. EUR zu. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Neuausrichtungskosten betrug -52 Mio. EUR nach +10 Mio. EUR im Vorjahr. Als Gründe für das schlechte Abschneiden nannte Nordex die Kosten für die Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten.

    „Der Start in das Jahr 2022 war schwierig und ist sicherlich anders verlaufen, als alle erwartet haben", kommentierte CEO José Luis Blanco die Quartalszahlen. Nach wie vor komme es „zu deutlichen Unterbrechungen der Lieferketten". Dennoch hielt der Konzernlenker an seiner Mittelfristprognose mit einer operativen Marge von 8% fest.

    Für 2022 geht der Windanlagenbauer von -4 bis 0% bei dieser Kennzahl aus. Angesichts des sehr schwachen Jahresstarts sollten sich Anleger wohl besser auf das untere Ende der Zielspannen einstellen. Auch wenn operativ im nächsten Geschäftsjahr 2023 ein kleiner Gewinn entstehen könnte, wird Nordex frühestens 2024 Gewinne schreiben – dies ist dem Analystenkonsens zu entnehmen.

    Es sind also derzeit wenige Aspekte am Horizont erkennbar, warum die Aktie in Kürze den Abwärtstrend beenden sollte. Zu den herausfordernden Rahmenbedingungen gesellten sich zuletzt auch hausgemachte Probleme. Aufgrund eines Cyber-Sicherheitsvorfalls konnte der Konzern seine Zahlen nicht fristgerecht veröffentlichen und muss in Folge den SDax verlassen.

    Saturn Oil + Gas – Eine ganz andere Liga

    Unter der Führung von CEO John Jeffrey haben die Kanadier in den letzten zwei Jahren ein äußerst beeindruckendes Wachstum hingelegt. Das Ziel, ein führender börsennotierter Leichtölproduzent zu werden und durch den Erwerb und die Erschließung von unterbewerteten, risikoarmen Projekten zu wachsen wurde nun, nachdem bereits im letzten Jahr mit der Übernahme von Assets (Viking) die Produktion um den Faktor 20 gesteigert wurde, mit der jüngsten Akquisition erreicht.

    Saturn meldete nun, weitere Assets im Gebiet Viking in West-Central Saskatchewan für rund 260 Mio. CAD akquirieren zu wollen. Damit wird die Förderleistung pro Tag bei Vollauslastung um mehr als die Hälfte auf rund 11.400 boe/d zulegen. Zudem ergeben sich Synergieeffekte, wodurch die Kosten sinken werden.

    Um die Transaktion zu finanzieren, konnte die Gesellschaft bereits den Abschluss eines Bought Deals in Höhe von 75 Mio. CAD sowie ein geplantes Placement ohne Brokerbeteiligung in Höhe von 3 Mio. CAD bekanntgegeben. Der Platzierungspreis der Aktie liegt bei 2,75 CAD. Zudem erhalten Käufer pro zwei Aktien einen Warrant mit einem Bezugspreis von 3,20 CAD und einjähriger Laufzeit.

    Auch wenn kurzfristig die Aktie negativ auf die große anstehende Verwässerung reagierte - das Geschäft soll Anfang Juli über die Bühne gehen - macht die Akquisition aus strategischer Sicht viel Sinn. Das große Bild mit hohen Öl- und Gaspreisen und einer sich daraus ableitenden großen Profitabilität stimmt. Die Analysten von GBC bescheinigen den Anteilsscheinen Vervielfachungspotenzial. Auch die Experten von researchanalyst.com stufen die Aktie als chancenreich ein.

    Shell – Favorit unter den Ölmultis

    Der jüngste Rutsch des Erdölpreises hat auch die Kurse von Ölmultis wie Shell nach unten gezogen. Derweil legen die Anteilsscheine der Briten wieder zu, auch beflügelt von positiven Analystenkommentaren. So formulierte jüngst der RBS-Experte John Musk ein Kursziel von umgerechnet knapp 35 EUR für den Titel, was einem Aufwärtspotenzial von zirka 40% entspricht. Zudem gehört Shell nach der Einstufung von Musk zu den Favoriten innerhalb der Branche.

    Hohe Rohstoffpreise lassen die Gewinne in der Branche und damit auch die Free Cashflows sprudeln. Das KGV in diesem und im nächsten Geschäftsjahr liegt für Shell bei 5. Das KBV sinkt von aktuell 1 nach Einschätzung der Analysten in den nächsten Jahren deutlich ab. Die Dividendenrendite soll in Zukunft über 4% ansteigen.


    Kurz- und Mittelfristig führt kein Weg an den etablierten Energiequellen wie Öl, Gas und Kohle vorbei. Versorgungssicherheit sticht Dogma. Analysten empfehlen somit aus gutem Grund Öl-Aktien wie Shell oder Saturn. Bei den Kanadiern haben Anleger die Chance, von einer anstehenden Neubewertung zu profitieren. Nordex ist ein Beispiel dafür, dass es nicht alle Unternehmen des Sektors „grüne Energie“ schaffen, profitabel zu arbeiten. Beobachten ist hier besser als investieren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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