18.11.2022 | 05:01
Pfizer, Cardiol Therapeutics, Morphosys Aktien - Herzerkrankungen und Krebs auf dem Vormarsch!
Kaum befindet sich das Coronavirus auf dem Rückzug, offenbaren sich die Schäden, die im Zuge der Pandemie Maßnahmen entstanden sind. Besonders junge Männer sind nach zweimaliger Impfung mit dem Pfizer- oder Moderna Impfstoff von Herzentzündungen betroffen. Grund genug für beide Konzerne, jetzt mit einer neuen Studie auf die Forschungsergebnisse einer kleiner kanadischen Studie zu reagieren, die genau dies zu Tage förderte. Die Zunahme an Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen birgt für das Unternehmen Cardiol Therapeutics hingegen eine große Chance, seinen Wirkstoff gegen Periokarditis erfolgreich weiterzuentwickeln. Bisher gibt es in den USA nur eine rein stationäre Behandlungsoption - und die liegt im fünstelligen USD-Bereich. Mit dem Wirkstoff von Cardiol könnte es kostengünstiger und effektiver gelingen, Herzbeutelentzündungen einzudämmen. Eine weitere Folge der Pandemie ist die Zunahme von Krebsfällen. Durch zu späte Diagnose und fehlenden Zugang zur Gesundheitsversorgung wird Krebs weltweit zum Gesundheitsproblem. Morphosys, diese Woche noch angeschlagen durch die enttäuschenden Ergebnisse der Alzheimer Studie, hat jedoch vielversprechende Medikamente in der Pipeline...
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Juliane Zielonka
ISIN:
PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
Der Autor
Juliane Zielonka
Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.
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Pfizer startet Studie zu PostVac Herzentzündungen
Das Risiko, an einer Herzentzündung zu erkranken, ist mit dem COVID-19-Impfstoff von Moderna im Vergleich zu Pfizer dreimal höher, so das Ergebnis einer neuen kanadischen Studie. Auch wenn die Fälle vergleichsweise selten auftreten, so häuft sich doch ein Vorkommen bis zu 21 Tage nach der zweiten Impfung besonders bei Männern unter 40 Jahren. Myokarditis ist eine Entzündung des Herzmuskels, während Perikarditis die äußere Auskleidung des Herzens betrifft.
Die Studie untersuchte Personen ab 18 Jahren, die zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 9. September 2021 im kanadischen Britisch-Kolumbien eine zweite Dosis des Impfstoffs Pfizer BioNTech oder Moderna Spikevax COVID-19 erhalten hatten. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum dort rund 2,2 Mio. zweite Pfizer-Dosen und 870.000 Moderna-Dosen verabreicht.
Laut NBC News werden Pfizer und Moderna in Kürze Studien starten, um das langfristige Risiko einer Myokarditis oder einer Entzündung des Herzmuskels mit ihren COVID-19-Impfstoffen zu untersuchen. An der Pfizer Studie nehmen 500 Jugendliche und junge Erwachsene unter 21 Jahren teil. Sie startet in den nächsten Monaten.
In vielen Ländern wechselt der pandemische Ausnahmezustand aktuell in eine endemische Lage. Das Coronavirus ist gekommen, um zu bleiben. Pfizer entwickelt sein entsprechendes Produktportfolio weiter. Nun empfiehlt das National Institute für Care and Health Excellence (NICE) den von Pfizer entwickelten Wirkstoff Nirmatrelvir plus Ritonavir (Paxlovid) zur Behandlung von Coronavirus-Symptomen. Speziell für nicht hospitalisierte Infizierte rät das Institut Ärzten momentan zur Verschreibung des Medikaments. Die medizinischen Leitlinien befinden sich in der Entwicklungsphase und werden durch Peer-Reviews der aktuellen Studienlage angepasst.
Sobald die Pandemie vorüber ist, legt Pfizer ebenfalls nach: zusammen mit BioNTech gab das Unternehmen bekannt, eine Phase-1-Studie mit einem COVID-19-Impfstoff der nächsten Generation begonnen haben, der die SARS-CoV-2-T-Zell-Reaktionen verstärken und den Schutz gegen COVID-19 potenziell erweitern soll. Das bedeutet für Investoren, das Unternehmen wird auch weiterhin ein Marktführer in der Produktion von Covid-relevanten Vakzinen und Medikamenten bleiben.Sollte die Pandemie gänzlich verschwinden, so können Ärzte in Zukunft weiterhin Wirkstoffe gegen Coronavirus Symptome verschreiben. Diese Studie zeigt, dass beide Unternehmen daran arbeiten, einen breit angelegten Wirkstoff zu entwickeln. Die Pfizer Aktie liegt momentan bei 46,48 EUR.
Cardiol Therapeutics - erste Erfolge im Kampf gegen Herzentzündungen
Die kanadische Life Science Firma Cardiol Therapeutics kann erste Erfolge beim Einsatz ihres Wirkstoffes zur Linderung von Symptomen bei der äußeren Herzbeutelentzündung Perikarditis verbuchen. Die Ergebnisse kommen aus präklinischen Studien. Dies bringt das Unternehmen dazu, ihre Phase-II-Studie am Menschen zu priorisieren. Angesichts der jetzt in den Medien auftauchenden Meldungen zu Myocarditis und Perikarditis liegt Cardiol damit gut im Rennen, was die Herzgesundheit von Menschen angeht.
Das Unternehmen plant, 25 Patienten in den USA in großen klinischen Zentren für die Behandlung von rezidivierender Perikarditis aufzunehmen. Das Protokoll wurde unter Einbeziehung führender Experten auf dem Gebiet der Erkrankungen des Herzbeutels entwickelt. Die Studie wird von Dr. Allan L. Klein, Direktor des Zentrums für Herzbeutelerkrankungen und Professor für Medizin am Herz- und Gefäßinstitut der Cleveland Clinic, geleitet.
Der primäre Wirksamkeitsendpunkt ist die Veränderung der von den Patienten angegebenen Perikarditis-Schmerzen im Vergleich zum Ausgangswert nach acht Wochen Behandlung auf einer 11-stufigen numerischen Bewertungsskala ("NRS"). NRS ist ein validiertes klinisches Instrument, das bei verschiedenen Erkrankungen mit akuten und chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt - darunter auch in früheren Studien zur rezidivierenden Perikarditis. Zu den sekundären Endpunkten gehören der Schmerzwert nach 26 Wochen Behandlung sowie Veränderungen der C-reaktiven Proteinwerte - eines häufig verwendeten klinischen Markers für Entzündungsprozesse.
Die von der FDA zugelassene Therapie für rezidivierende Perikarditis, die 2021 auf den Markt kommt, ist außerordentlich kostspielig und wird in erster Linie als Drittlinienbehandlung eingesetzt. Die Zahl der Patienten, die in den USA pro Jahr wegen rezidivierender Perikarditis behandelt werden, liegt bei 38.000. Ein Krankenhausaufenthalt aufgrund einer rezidivierenden Perikarditis ist oft mit einer Aufenthaltsdauer von 6-8 Tagen verbunden und kostet im Durchschnitt 20.000 bis 30.000 USD. In dieser Nische der Herzerkrankungen ergibt sich für Cardiol Therapeutics mit seinem Wirkstoff eine große Chance, kommerziell erfolgreich zu sein. Die Aktie liegt momentan bei 0,59 EUR.
Morphosys - Krebs-Medikamente könnten Alzheimer Rückschlag wettmachen
Einen herben Rückschlag verzeichnete diese Woche das Deutsche Biotech-Unternehmen Morphosys. Mit seinem Schweizer Pharmakonzernpartner Roche forscht es an einem Alzheimer Medikament. Doch die bisherigen Ergebnisse konnten keine signifikante Linderung der Krankheit aufzeigen. In den groß angelegten klinischen Phase-III Studien kam es bei den Probanden zu leichten Verlangsamungen der Alzheimer typischen Symptome wie Orientierungsvermögen, Gedächtnis, Leistungsfähigkeit. Das allein reicht nicht aus, um die Krankheit zu besiegen. Die Berechnungen von Alzheimer's Disease International ergeben, dass bis zum Jahr 2050 weltweit 139 Mio. Menschen an Alzheimer erkranken könnten. Die Zahl der Betroffenen steigt bereits heute rapide an und liegt bei etwa 55 Millionen.
Ein Blick in die unternehmenseigene Pipeline ist allerdings vielversprechend. Gerade in Bezug auf Medikamente zur Unterstützung einer Krebstherapie ist Morphosys gut aufgestellt. Bei der neuen "Lancet Oncology Commission" haben sich 47 Experten zusammengeschlossen und sind der Ansicht, dass in den vergangenen zwei Jahren in Europa rund eine Million Krebsfälle unentdeckt geblieben sind. Dies wird vor allem auf die Corona-Pandemie zurückgeführt.“ Späte Diagnosen und veränderte Behandlungen werden die Ergebnisse der Patienten im nächsten Jahrzehnt beeinflussen. Die geopolitische Lage in Europa - mit dem Brexit und der russischen Invasion in der Ukraine - verändert auch die Krebsforschungslandschaft. “Schon bevor sich das Coronavirus ausbreitete, war Krebs eine der Haupttodesursachen weltweit. Morphosys hat mit seiner vollen Pipeline eine Kommerzialisierungs-Chance in der Hand, die als Konsequenz der Corona-Pandemie dem Unternehmen zu neuen Gewinnen verhelfen kann. Die Aktie liegt zur Zeit bei 14,66 EUR.
Pfizer und Moderna berufen sich auf das Überwiegen von Chance und Nutzen zur Eindämmung des Coronavirus durch ihre Impfstoffe. Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündungen oder Periokarditis sind besonders für junge Männer in einigen Fällen nach der zwweiten Impfung die Folge. Grund genug, dort auch jetzt langangelegte Studien ins leben zu rufen. Die Häufung der Fälle ist für Cardiol Therapeutics eine weitere Bestätigung, um in ihrer Forschung zum Kampf gegen Periokarditis die nächsten Schritte zu gehen. Mit ihrem Medikament kann eine kostengünstige Alternative geschaffen werden zur Behandlung der Herzbeutelentzündungs-Symptomen. Morphosys hingegen erholt sich weiterhin von seiner Alzheimer-Schlappe und kann mit Blick in die Pipeline hinsichtlich der weltweiten Zunahme von Krebsfällen und dem Stand ihrer Kommerzialisierung der Krebsmedikamente zuversichtlich in die Zukunft blicken.
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