25.02.2022 | 05:10
Rheinmetall, Diamcor, Hensoldt – Die Lage eskaliert
All die diplomatischen Versuche, die Lage in der Ukraine friedlich zu lösen, sind gescheitert. Russland ist bereits mit seinen Truppen in der Ostukraine, die Polizei meldet Kämpfe im ganzen Land. In seiner Fernsehansprache, mit der er den Krieg gegen die Ukraine einleitet, droht Russlands Präsident Putin dem Westen mit einem massiven Gegenschlag. Die Märkte fallen ins tiefrote Terrain. Dagegen profitiert neben den Edelmetallen und Öl auch die Rüstungsbranche. Für die nächsten Jahre sollten die Aufträge damit weiter steigen. Nach den zu erwartenden Sanktionen dürften auch die Energiepreise explodieren, ein Ende der Inflationsspirale ist somit nicht gegeben.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , Diamcor Mining Inc. | CA2525312070
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Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Sachwerte gefragt
Die Corona-Pandemie hatte die Diamantenindustrie hart getroffen: Geschlossene Geschäfte, Reisebeschränkungen und wirtschaftliche Unsicherheit hatten zur Folge, dass der weltweite Umsatz mit den edlen Steinen 2020 um 15% auf 64 Mrd. USD absackte. Gleichzeitig sanken auch die Preise, um 11% bei Rohdiamanten und um 3% bei geschliffenen Steinen. Bereits im vergangenen Jahr gab es hier jedoch einen deutlichen Rebound-Effekt, die Nachfrage wurde besonders durch die Schmuckindustrie Indiens, Chinas oder den arabischen Ländern befeuert. Die wachsende Inflation und der Mangel an geeigneten Alternativen eines Investments in Sachwerte, so gelten zum Beispiel Immobilieninvestments bereits als überhitzt, sind Gründe, die den Preis des Edelsteines in Zukunft aufgrund steigender Nachfrage weiter anziehen lassen dürfte. Dagegen ist das Angebot stark begrenzt, viele Minen sind bereits vollständig ausgebeutet und neue Bodenschätze werden nicht mehr im benötigten Ausmaß gefunden.
Sahnestück in Südafrika
Das Explorationsunternehmen Diamcor konnte sich bereits 2011 eines dieser wenig vorhandenen Projekte sichern. Die Kanadier erwarben das Projekt Krone-Endora at Venetia von De Beers, bestehend aus den Schürfrechten an den Farmen Krone 104 und Endora 66, die eine kombinierte Fläche von etwa 5.888 Hektar repräsentieren und direkt an die Vorzeige-Diamant-Mine Venetia von De Beers in Südafrika angrenzt. Die Lagerstätten bei Krone-Endora befinden sich in zwei Schichten mit einer maximalen Gesamttiefe von etwa 15m von der Oberfläche bis zum Grundgestein, wodurch ein sehr kostengünstiger Abbau mit dem Potenzial für eine kurzfristige Diamantproduktion aus einer bekannten hochwertigen Quelle genutzt werden kann. Krone-Endora profitiert aufgrund seiner Lage direkt neben der Mine Venetia auch von der bereits entwickelten Infrastruktur und den vorhandenen Dienstleistungen. Seitdem konnte Diamcor das Aufbereitungsvolumen immer mehr steigern. Auch weiterhin bleibt der Fokus auf der Optimierung von Verarbeitungsmengen und Ausbeuten basierend auf den Phase-1-Aufrüstungen für das laufende Quartal.
Erfolgreiche Entwicklung
Die positive Entwicklung zeigte sich beim ersten Angebot des Jahres 2022. Beim ersten Tender und dem ersten Verkauf des laufenden Quartals, die im Februar stattfanden, hat das Unternehmen insgesamt 3.062,53 Karat angeboten und verkauft und dabei einen Bruttoumsatz in Höhe von 1.010.406,65 USD erzielt, was einem Durchschnittspreis von 329,93 USD pro Karat entspricht. CEO Dean Taylor gab sich zuversichtlich: „Wir sind mit den Ergebnissen unseres ersten Tenders und unseres ersten Verkaufs im Jahr 2022 sehr zufrieden, denn sie bestätigen sowohl die Qualität unserer Diamanten als auch die Stärke der Käufer bei unseren Angeboten, die gemeinsam mit Koin International in Dubai in den VAE durchgeführt wurden."
Rekordergebnisse und gute Aussichten
Eine lange Historie hat der integrierte Technologiekonzern Rheinmetall hinter sich. Bekannt wurde das in Düsseldorf niedergelassene MDAX-Unternehmen natürlich mit der Herstellung Waffen für die Rüstungsindustrie. Doch Rheinmetall ist weitaus breiter aufgestellt. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine strategische Neuausrichtung des Konzerns verkündet, die ab sofort unter anderem in einer veränderten Konzernstruktur sichtbar wird. Aus der früheren Rheinmetall Group mit zwei Unternehmensbereichen Automotive und Defence entsteht ein integrierter Technologiekonzern, der sich in fünf Divisionen gliedert. Ein Anliegen dieser neuen Aufstellung ist es, einen forcierten technologischen Austausch zwischen den fünf Divisionen zu ermöglichen. Die fünf Bereiche unterteilen sich in Weapon and Ammunition, Electronic Solutions, Vehicle Systems, Sensors and Actuators sowie Materials and Trade.
Die Umstellungen mündeten in einem Rekordergebnis, wie es die vorläufigen Zahlen zeigen. So konnte im Geschäftsjahr 2021 ein operatives Ergebnis von 595 Mio. EUR eingefahren werden und den Vorjahreswert um 149 Mio. EUR oder rund 33% sowie die Analystenschätzungen überbieten. Mit diesem Rekordergebnis erreicht Rheinmetall im Konzern im Geschäftsjahr 2021 eine operative Ergebnismarge von voraussichtlich 10,5% und liegt damit über der zuletzt prognostizierten Marge von rund 10%. Das Umsatzwachstum lag mit 4,7% unter der Gesamtprognose. Grund war auch hier der Mangel an Rohstoffen und Halbleiterkomponenten, der zu Verschiebungen in das nächste Quartal führte. Im Zuge der Ausweitung der Ukraine-Krise profitierte der Kurs von Rheinmetall und schoss mit einem Sprung von 4% über die Marke von 100,00 EUR. Das nächste Ziel ist dabei das Allzeit-Hoch bei 119,36 EUR. Sollte der Konflikt in der Ukraine weiter bestehen bleiben, dürfte es für Rheinmetall in Sachen Auftragseingänge sowie Kursverlauf positiv weiter gehen.
Hensoldt profitiert
Deutlich weiter, nämlich über elf 11% ging es für den Rüstungskonzern Hensoldt aus Taufkirchen nach oben. Er entstand 2017 aus ehemaligen Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space für Sensortechnologie in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Luft- und Raumfahrt. Hauptproduktbereiche sind Radare und optoelektronische Systeme, elektronische Kampfführung sowie Avionik.
Ähnlich Rheinmetall wartete auch Hemsoldt mit starken Jahreszahlen auf. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 22% auf knapp 1,5 Mrd. EUR. Zudem gelang der Sprung in die Gewinnzone. Für das neue Jahr prognostiziert Thomas Müller, CEO von Hensoldt, weiteres Wachstum. So soll der Umsatz auf rund 1,7 Mrd. EUR klettern. Der bereinigte operative Gewinn wird zwischen 285 bis 300 Mio. EUR taxiert. Dass dies zu erreichen ist, zeigt der hohe Auftragsbestand von 5,1 Mrd. EUR. Dieser liegt um fast 50% höher als im Vorjahreszeitraum.
Der Ukraine-Konflikt scheint zu eskalieren und schickt die Aktienmärkte auf Talfahrt. Profiteure sind die Rüstungskonzerne wie Rheinmetall und Hemsoldt. Im Zuge einer weiter erwarteten steigenden Inflation sind Investitionen in Sachwerte wie Diamanten sinnvoll. Diamcor erscheint aussichtsreich.
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