Menü schließen




25.10.2023 | 05:10

Rheinmetall, Power Nickel, Nio – Die Lage spitzt sich zu

  • Rohstoffe
  • kritische Metalle
  • erneuerbare Energien
Bildquelle: pixabay.com

Die weiter eskalierenden Konflikte in der Ukraine und Israel sowie Spannungen in den Wirtschaftsbeziehungen der Großmächte belasten die globalen Lieferketten enorm. Dabei wird immer mehr die Produktdominanz Chinas sichtbar, die es in Zukunft zu minimieren gilt. So erklärte das Reich der Mitte in der vergangenen Woche, dass es zum Schutz der nationalen Sicherheit Ausfuhrgenehmigungen für einige Graphitprodukte verlangen wird und überraschte damit mit einem weiteren Versuch, die Versorgung mit kritischen Mineralien zu kontrollieren.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Power Nickel Inc. | CA7393011092 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Power Nickel - Hoffnungsträger des Westens

    Neben Lithium, Kobalt und seltenen Erdmetallen nimmt vor allem Nickel immer mehr eine Schlüsselrolle in der Elektromobilität ein. Zusätzlich findet das kritische Metall Anwendung bei der Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff, in Dünnschicht-Solarzellen oder in Windkraftanlagen für Legierungen. Die deutsche Rohstoffagentur schätzt, dass sich der globale Nickelbedarf von heute rund 2,4 auf bis zu 3,4 Mio. t bis 2025 steigern dürfte.

    Doch wie auch bei anderen kritischen Rohstoffen liegen die größten Lagerstätten weder in Europa oder Nordamerika, sondern in diesem Fall im südostasiatischen Land Indonesien. Auch hier haben sich bereits chinesische Unternehmen an den größten Produktionsstätten beteiligt, so dass bei einer weiteren Verschärfung der Handelsbeziehungen die westlichen Nationen erneut das Nachsehen bei der Beschaffung haben könnten.

    Eine hoffnungsvolle Alternative errichtet aktuell das kanadische Unternehmen Power Nickel mit seinem Hauptprojekt Nisk, das in Quebec angesiedelt ist. Das Konzessionsgebiet umfasst eine signifikante Liegenschaft mit 20 km Streichlänge. Dabei konzentriert sich Power Nickel auf die Erweiterung der historischen, hochgradigen Nickel-Kupfer-Platingruppenmetall-Mineralisierung mit einer Reihe von Bohrprogrammen, die darauf abzielen, die ursprüngliche Nisk-Entdeckungszone zu testen und das Konzessionsgebiet auf angrenzende potenzielle Nickellagerstätten zu erkunden.

    Aktuell hält das Unternehmen 50 % an Nisk, bei der Vorlage eines technischen Berichts gemäß NI 43-101, der eine Ressourcenschätzung beinhaltet, kann die Option für weitere 30 % gezogen werden. Dieser soll laut dem Unternehmen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Um diesen zu finanzieren und das Explorations- und Bohrprogramm bis ins erste Quartal 2024 fortzusetzen zu können, gab das Unternehmen Ende September 2023 insgesamt 4,5 Mio. neue Aktien zu 0,50 CAD aus, wodurch Power Nickel ein Bruttoerlös von 2,75 Mio. CAD zufloss.

    Die Aktie von Power Nickel konsolidiert nach einem starken Anstieg Anfang des Jahres im Bereich von 0,20 CAD. Bei einer positiven Vorlage des technischen Berichtes sowie fortlaufenden Bohrergebnissen könnte das Jahreshoch bei 0,35 CAD durchaus in Angriff genommen werden.

    Rheinmetall – Weiterer Anstieg erwartet

    Der integrierte Technologiekonzern aus Düsseldorf stieg spätestens seit der Invasion Russlands in die Ukraine wie Phoenix aus der Asche und gilt seither als einer der wichtigsten Lieferanten der Nato und seinen Partnern. Durch die geplante weitere Aufrüstung der westlichen Welt dürften die Auftragsbücher in den nächsten Jahren weiterhin durchgehend gefüllt werden. Ein Problem, was unserer Meinung auftreten könnte, ist auch hier der Engpass an kritischen Rohstoffen wie zum Beispiel seltene Erdmetalle, der durch die folglich steigenden Preise auf die Marge von Rheinmetall drücken könnte.

    Als der wichtigste Lieferant der Deutschen Bundeswehr erhielt Rheinmetall einen weiteren Auftrag zur Lieferung von Artilleriemunition. Dies ist bereits der dritte Aufruf eines im Juli geschlossenen Rahmenvertrages und besitzt eine Laufzeit bis 2029. Dabei beläuft sich das potenzielle Auftragsvolumen auf rund 1,2 Mrd. EUR.

    Durch das weitere steigende Auftragsvolumen sehen Analysten trotz der enormen Kurssteigerungen weiteres Potenzial beim DAX-Unternehmen. Dabei hob die US-Investmentbank Goldman Sachs sowohl ihre Prognosen für die Jahre 2023 und 2024 als auch ihr Kursziel von 319 EUR auf 320 EUR an und wiederholte das Votum „Kaufen“.

    Nio – Gefährliche Situation

    Im Gegensatz zum florierenden Rüstungskonzern Rheinmetall zeigt sich das Chartbild des Elektroautobauers Nio deutlich negativ. Mit 7,58 USD liegt die Aktie nur noch marginal vor seinem Jahrestief bei 7,00 USD. Ein Rutsch unter die markante Unterstützungszone würde weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich um das Jahreshoch vom Jahr 2019 bei 5,65 USD generieren. Allein seit Jahresbeginn hat der Nio-Kurs knapp 30 % an Wert eingebüßt.

    Der Analystenkonsens auf Reuters Refinitiv sieht das durchschnittliche Kursziel für Nio bei 13,25 USD, was ein Potenzial zum aktuellen Kurs von 75 % widerspiegelt.

    Strategisch plant Nio laut lokalen Medien eine unabhängige Produktion zu erlangen, um langfristig den Betrieb und die Effizienz steigern zu können. So will der Elektroautobauer beide gemeinschaftlich mit der staatlichen Jianghuai Automobile Group betriebenen Fabriken übernehmen und eine eigene Produktionslizenz beantragen. Dass JAC verkaufswillig ist und einen Teil der Fabriken veräußern möchte, war bereits bekannt. Dabei soll es sich um Summen im Bereich um 600 Mio. EUR handeln. Eine Bestätigung vom Nio-Management fehlt bislang. Man wolle sich erst „zu gegebener Zeit“ zu diesem Schachzug äußern, wie „Car News China“ auf ihrem Portal veröffentlichte.


    Die Aktie von Rheinmetall profitiert weiterhin von Aufträgen der westlichen Streitkräfte. Der Elektroautobauer Nio plant eine eigene Produktionslizenz. Bei Power Nickel dürfte die erwartete Vorlage eines positiven technischen Berichts gemäß NI 43-101 neue Impulse bringen. Zudem profitiert der Titel langfristig von der zunehmenden Nachfrage aus dem Sektor der erneuerbaren Energien.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.07.2024 | 04:45

    Elon Musk finanziert Donald Trump – Jetzt strategisch vorgehen mit Rheinmetall, Aixtron, Almonty Industries und Varta

    • HighTech
    • Rüstung
    • Halbleiter
    • Rohstoffe
    • Wolfram
    • Strategische Metalle

    Ein Mordversuch mit Folgen. Tech-Milliardär Elon Musk hat Präsidentschaftskandidat Trump nach dem Attentat seine tiefste Solidarität bekundet. Der Tesla-Chef wird den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump fortan massiv finanziell unterstützen. Musk möchte offenbar monatlich rund 45 Mio. USD zur Verfügung stellen, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“. Jüngste Wahlumfragen sehen den Republikaner nun klar vor Biden. Damit könnte eine stark US-orientierte Politik im Sinne „America First“ folgen. Trump möchte vor allem die Zuwanderung stoppen, in die marode Infrastruktur investieren, den Sicherheitsstaat massiv aufrüsten und das „Alte Amerika“ revitalisieren. Alles spricht dafür, dass die Blockbuster-Sektoren HighTech und Rüstung erstmal weiterlaufen werden. Klar im Fokus stehen wegen der Verringerung von ausländischen Abhängigkeiten die strategischen Rohstoffe. Wo liegen die Chancen für Aktionäre?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 08.07.2024 | 05:10

    Varta, Royal Helium und Lufthansa mit mächtig Aufholpotenzial

    • Rebound
    • Märkte
    • Rohstoffe

    Nach den Korrekturen der vergangenen Wochen konnte der deutsche Leitindex DAX mit einem Wochenplus in Höhe von rund 2 % ein Comeback feiern. Einer der Shooting-Stars war nach langer Leidenszeit die Aktie der Lufthansa AG. Mit einem Kursverlust von über 55 % allein seit Jahresanfang, keimen nach einer Meldung auch Hoffnungen auf ein Comeback der Varta-Aktie auf. Das größte Potenzial dürfte jedoch der Rebound des Heliumunternehmens Royal Helium besitzen, das gerade den Wandel vom Explorer zum Industriegasunternehmen abgeschlossen hat.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 25.06.2024 | 04:45

    EM 2024 Achtelfinale – Sommermärchen auch an den Börsen? BYD, VW, Power Nickel und Rheinmetall vorzeitig qualifiziert

    • Polymetalle
    • Gold
    • Rohstoffe
    • E-Mobilität
    • Rüstungsindustrie

    Fußball war schon immer geeignet, die Massen etwas abzulenken. Menschen lieben den Sport, weil er selbst beim Zuschauen entspannt. Ein probates Mittel gegen die Multikrisen, die sich immer weiter in unser Gemüt schrauben. Zum Glück handeln die Aktienmärkte so weit oben, so dass sich die anbahnende Bankenkrise alla China und Japan medial nicht bis nach Europa durcharbeitet. Die EU-Finanzmärkte haben seit der Wahl ordentlich Federn gelassen, denn während die NASDAQ von Top zu Top eilt, legt der EuroStoxx eine fast unbemerkte 5 % Korrektur aufs Parkett, Frankreich sogar 10 %. Die EU-Spreads zu Bundesanleihen dehnen sich weiter aus, ein Szenario, dass seit 2008 vergessen schien. Und im Fußball geht Deutschland hoffnungsvoll ins Achtelfinale, auch unsere Aktienauswahl strotzt vor Stärke.

    Zum Kommentar