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30.12.2021 | 04:44

Royal Dutch, Saturn Oil + Gas, Bayer: Achtung, der Ölpreis und die Pandemie in 2022!

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Bildquelle: pixabay.com

Covid-19 ist für die Wirtschaft ein Schwarzer Schwan, aber begünstigt die Pandemie niedrigere oder höhere Ölpreise? Keine leichte Bestimmung, denn zum einen senken die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten signifikant. Es kommt zu Verzögerungen in der Produktion und zu Ausfällen in den Lieferketten, die Ölnachfrage müsste da eigentlich fallen. Andererseits führt ein Mangel an Vorprodukten und Einschränkungen im Logistikbereich zu höheren Liefer- und Wartezeiten, damit entsteht ein gewisser Hortungsdruck, der wiederum erhöht die Nachfrage nach dem schwarzen Gold. Der wirkliche Zusammenhang ist wegen der Kürze der Historie auch wenig erforscht, d.h. wie es wirklich ist, könnte uns noch einige Zeit verborgen bleiben. Wer profitiert vom aktuellen Preissteigerungs-Zyklus?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , ROYAL DUTCH SHELL A EO-07 | GB00B03MLX29 , ROYAL DUTCH SHELL B EO-07 | GB00B03MM408 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Royal Dutch Shell – Gute Aussichten für den Öl-Multi

    In der letzten Woche des Oktobers markierte die A-Aktie von Royal Dutch Shell (RDS) noch mit 21,70 EUR ein neues Jahreshoch, doch dann ging es mit dem Wert wieder deutlich bergab. Grund waren die leicht enttäuschenden Quartalszahlen und der Ärger mit einem neuen Großinvestor aus der Hedgefonds Szene, der den britisch-niederländischen Konzern gerne aufspalten möchte. Unter dem Strich blieb für das Jahr 2021 aber immer noch ein Plus von soliden 33%.

    Die Ölpreise haben seit Weihnachten bei 70 USD im Brent wieder deutlich gedreht und standen gestern erneut über 79 USD. Wo dieser extreme Anstieg kurzfristig herrührt, weiß niemand so genau. Kalifornien hat mit bis zu 4 Meter Schnee in der Sierra Nevada den größten Wintereinbruch seit 25 Jahren. Gut für die Versorgung mit Trinkwasser, denn das Land ist seit Jahren von extremer Dürre geplagt. Ende November hatten Sorgen vor den konjunkturellen Auswirkungen der sich rasch ausbreitenden neuen Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise auf erneute Talfahrt geschickt. Doch signifikant unter die 67 USD-Marke ging es beim Brent nicht.

    Royal Dutch Shell kann derzeit von positiven Analystenkommentaren profitieren. Die Zustimmung der Anteilseigner zur Vereinfachung der Aktienstruktur und Verlegung des steuerlichen Hauptsitzes des Ölkonzerns nach London sei überwältigend gewesen, schrieb der RBC-Analyst Biraj Borkhataria. Am 28. Januar wird voraussichtlich der letzte Tag sein, an dem die Doppelaktien A und B gehandelt werden, womit dieser Prozess früher als erwartet abgeschlossen würde. Zudem folgt gleich danach die Veröffentlichung der Jahreszahlen am 3. Februar. Damit ist das Management in einer guten Position, um Pläne für einen erneuten groß angelegten Aktien-Rückkauf bekannt zu geben.

    Fundamental handelt die RDS-Aktie gerade bei einem 2022er KGV von 7,6 und dazu gibt es eine Dividendenrendite von 4,6%. Damit ist die RDS-Aktie einer der Standardtitel für jedes risikobewusste Depot.

    Saturn Oil & Gas – Das Szenario für 2022 wird immer besser

    Der kanadische Ölförderer Saturn Oil & Gas aus Alberta ist derzeit blendend aufgestellt. In Saskatchewan produziert Saturn in seiner neuen Aufstellung seit Q3-2021 nun 6.970 Barrel WTI mit einem Tages-Umsatz von 487.000 USD. Das entspricht einer Steigerung von 270% gegenüber dem Vorquartal. Das EBITDA des Unternehmens belief sich in Q3 auf 17,2 Mio. CAD, daraus generierte man einen freien Cashflow von 9,5 Mio. CAD im Vergleich zu 0,3 Mio. CAD in Q3 2020. Mit diesem Cash wird es dem Unternehmen ermöglicht, die Fremdmittel aus der Übernahme bis Mitte 2023 abzulösen.

    Der WTI-Ölpreis hat sich aktuell wieder über der 75 USD-Marke stabilisiert, das bringt viel Ruhe in das operative Geschäft von Saturn. Von den großen politischen Themen rund um das Schwarze Gold ist man weit entfernt, was für Saturn entscheidend ist, ist die eigene Performance in den Liegenschaften. Die Reife des Oxbow-Vermögenswertes und die niedrige Rückgangsrate von 12% geben Saturn Oil & Gas die Flexibilität für zukünftige Investitionen. Derzeit gibt es noch 370 freie Bohrstellen mit nachgewiesenen Reserven. Die derivative Absicherung gegen den WTI-Kassapreis stellt die Schuldentilgung auf Kosten der Begrenzung potenzieller Einnahmesteigerungen sicher und schafft für die Zukunft eine stabile Einnahmen-Situation.

    Saturn Oil & Gas ist nun bereit für die nächsten Entwicklungsstufe. Neben dem organischen Wachstum kann in 12 bis 18 Monaten durchaus an weitere Akquisitionen gedacht werden. Mit aktuell 25,1 Mio. Aktien beträgt die Kapitalisierung 89 Mio. CAD, der Enterprise Value stellt sich zum Jahresende 2021 auf etwa 140 Mio. CAD. Die Analysten von GBC erwarten in 2023 einen Nettogewinn von 25,4 Mio. CAD, das wäre bei unveränderten Kursen ein KGV von etwa 3. Damit ist Saturn Oil & Gas einer der weltweit günstigsten Ölförderer auf dem Kurszettel, die Saturn-Aktie hat Verdoppelungspotenzial.

    Bayer – Glyphosat und kein Ende

    Das war einer der schlechtesten Börsenjahre für Bayer. Während der DAX ganze 16% aufs Parkett zauberte, verlor die Bayer-Aktie auf Jahressicht fast 5%. Die weiterhin schwelenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA bleiben ein großer Belastungsfaktor. Wann kommt für die Bayer-Aktionäre die Zeit zum Aufatmen?

    Für das kommende Jahr stellen Analysten sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis zwar Zuwächse in Aussicht, dennoch könnten Sonderbelastungen aus den Gerichtsurteilen in den USA die Suppe gehörig versalzen. Im kommenden Jahr schätzen die Experten im Mittel Erlöse von 44,9 Mrd. EUR, nach knapp 43 Mrd. EUR im auslaufenden Jahr 2021. Viel Anstieg ist das nicht, aber immerhin im Bereich plus 5%. Das EBIT soll von dabei eine Größenordnung von 8,2 Mrd. EUR behaupten können, unter dem Strich liefert dies ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von ca. 6,8 EUR – ein KGV von gerademal 7. Hinzu kommt die erwartete Dividendenrendite, die derzeit bei soliden 4,3% liegt.

    Moderates Wachstum, niedrige Bewertung und eine passable Dividendenrendite sprechen klar für ein Investment in die Bayer-Aktie. Fonds haben den Wert sicherlich noch vor Jahresende reduziert, um ihren Anlegern zur Jahresbilanz besser gelaufene Titel ausweisen zu können. Davon können langfristige Investoren nun profitieren. Akkumulieren!


    Ölwerte waren einer der Gewinnerbranchen in 2021. Erholt vom Covid-19 Schock im März 2020 legten sie in der Breite gute 50% zu. Bayer war zuletzt einer der Verlierer, hier sollte man sein Investment leicht aufstocken. Die Aktie von Saturn Oil & Gas hingegen schaffte einen Kurszuwachs von 72% in diesem Jahr, hier dürfte es aber in 2022/23 nochmal richtig spannend werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Fonds – Fonds werden von Kapitalanlagegesellschaften gegründeten, um Anlegern themenspezifisch Investitionsinstrumente zu bieten.

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