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21.10.2022 | 05:25

RWE, Saturn Oil + Gas, Shell - Energiewende begleiten mit diesen Aktien

  • Saturn Oil + Gas
  • Erneuerbare Energien
  • Energiewende
  • Solar
  • Biogas
Bildquelle: unsplash.com

Die Temperaturen sinken in Mittel- und Nordeuropa, doch die Investoren-Gemüter sind nach wie vor erhitzt in der andauernden Debatte zur Energiewende. Wer in nachhaltige Firmen investieren möchte, tut gut daran, genau hinzuschauen, welche fossilen und erneuerbaren Energien momentan eingesetzt werden und Firmen es ermöglichen, damit Wachstum und Gewinne einzufahren. RWE setzt auf Solar in den USA, Saturn Oil & Gas aus Kanada sorgt für einen Anstieg fossiler Energien zur globalen wirtschaftlichen Versorgung und Shell geht auf Einkaufstour bei Erdgas. Die Hintergründe lesen Sie hier.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832

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Inhaltsverzeichnis:


    RWE kauft sich ins US-Solargeschäft ein

    Europäische Energie-Unternehmen wie RWE und Shell lassen sich dieser Tage einiges einfallen, um ihr Wachstum weiter auszubauen. So ist es kein Wunder, dass der Konzern sein USA Geschäft im Bereich der Erneuerbaren Energien verstärkt. Mit dem Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses Inc. (CEB) gelingt RWE ein Einstieg in die Spitzenpositionen der Clean Energy Branche.

    Con Edison Clean Energy ist zweitgrößter Eigentümer und Betreiber von Solarenergie in Nordamerika. Das Firmenkonglomerat besitzt und betreibt mehr als 4 GW an Projekten für Erneuerbare Energien in Nordamerika. Um wirklich clean zu gehen, bedarf es zuverlässiger fossiler Rohstoffvorkommen zur Überbrückung. Erdöl und Erdgas bleiben laut EIA, der U.S. Energy Information Administration, bis 2050 die am meisten verbrauchten Energieträger in den USA, doch Erneuerbare Energien sind die am schnellsten wachsenden Sektoren.

    Staatliche Anreize durch Förderprogramme in Wind und Solar verstärken den Ausbau der Erneuerbaren Energien auf diesem Kontinent. Der Verbrauch Erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung steigt in allen Fällen, auch wenn er sich mit Kernenergie, Kohle und Erdgas ausgleicht. Für Investoren ist daher ein Blick in die USA und Kanada für Energie- und Rohstoff-Aktien unerlässlich.

    Saturn Oil & Gas - massive Produktionssteigerung in 2023

    Fossile Energien sind nach wie vor der Treibstoff, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. So hat es das kanadische Unternehmen Saturn Oil & Gas in den vergangenen 18 Monaten geschafft, seine Rohstoffproduktion um 5.000% zu erhöhen. Diese beeindruckende Zahl erklärt sich wie folgt: Die Förderproduktion beläuft sich derzeit auf 12.000 Barrel pro Tag, wovon ca. 96% Leichtöl und Flüssigkeiten sind und der Rest Erdgas. Im Vergleich zu Q1 des letzten Jahres lag Saturn Oil & Gas bei 233 Barrel Öl pro Tag. Das verkündete Kevin Smith, VP Corporate Development jüngst auf dem 4. International Investment Forum.

    Deshalb konzentriert sich das Team jetzt darauf, die Produktion bis zum Jahresende weiter hochzufahren, um 2023 ein EBITDA von rund 250 Mio. CAD zu erreichen. Zudem werden sie den Cashflow wieder in das Bohrprogramm zurückführen. 50% fließen dazu in die Rückzahlung der Nettoverschuldung. Diese liegt aktuell bei 230 Mio. CAD. Das Ziel zur Schuldentilgung zum Jahresende liegt bei 180 Mio. CAD. Für Ende 2023 plant Saturn eine Tilgung der Nettoverschuldung in Höhe von 75 Mio. CAD.

    Das Unternehmen hat seine Förderquellen zu 100% in Kanada in der Provinz Saskatchewan. Diese Provinz hat einige der niedrigsten und stabilsten Lizenzgebühren. Bevor die Kanadische Regierung weitere Regularien erlässt, um die CO2 Reduktion im Land zu forcieren oder den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben, braucht es Unternehmen wie Saturn Oil & Gas, die durch ihre Förderung den Übergang sichern. Denn die Firma hat mehr als 15 Jahre lang Gebiete erforscht und erntet nun die Früchte ihrer Arbeit. Denn im Kern gelingt es Saturn, mit den bestehenden Produktionsanlagen die Rohstoff-Schätze zu heben. Vor Kurzem stieg Saturn in die Liste der Top 10 Öl-Produzenten Kanadas auf. Der Markt ist durch die geopolitischen Umstände stark volatil und Unternehmen wie Saturn tun gut daran, ihre Produktion weiter mit den vorhandenen Anlagen zu erhöhen.

    Shell - Auf Shoppingtour bei fossilfreien Energieproduzenten

    Auch Shell hat genau wie RWE Ambitionen, seine Energie-Vorräte aufzustocken. Der niederländische Ölkonzern ist weiterhin am dänischen Biogaskonzern Nature Energy dran. Wie Reuters berichtet, hat sich das Unternehmen für die zweite Runde des Bieterverfahrens qualifiziert, bei dem der Konzern an ein Private-Equity Konsortium verkauft werden soll. Der aktuelle Verkaufswert von Nature Energy wird auf ungefähr 2 Mrd. USD geschätzt.

    Nature Energy ist der führende Anbieter zur Umwandlung von Biomasse in grünes, CO2-neutrales Gas. Die dänische Firma sammelt Biomasse aus Unternehmen, Landwirtschaft und Haushalten und führt die entgaste Biomasse wieder in die Landwirtschaft zurück, die die Nährstoffe wiederverwertet. Konkret sind das pro Jahr 4,4 Mio. t Biomasse, die in deren Anlagen in 181m3 grünes Biogas umgewandelt werden. Diese Menge reicht zum Betrieb von 8.000 Bussen, die pro Jahr 30.000 km fahren oder um 157.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Nature Energy besitzt und betreibt 12 Biogasanlagen in Dänemark sowie eine Anlage in Frankreich.

    Biogas ist ein sinnvoller Beitrag zur Reduktion der CO₂-Emissionen, vor allem, wenn es aus Abfällen wie Mülldeponien und Lebensmittelabfällen stammt und nicht aus Pflanzen, die speziell für den Kraftstoffanbau angebaut werden. Anfang dieser Woche stimmte Konkurrent BP zu, den in Houston ansässigen Biogasproduzenten Archaea Energy für 4,1 Mrd. USD zu übernehmen.

    Bis 2050 will die niederländische Zentralregierung den Ausstoß von Treibhausgasen in den Niederlanden auf Null reduzieren. Bis 2023 sollen 16% der in den Niederlanden verbrauchten Energie nachhaltig sein. Shell ist noch umtriebiger. Mit dem japanischen Unternehmen Kansai hat es gerade eine LNG Flüssiggas-Partnerschaft unterzeichnet.


    Unternehmen wie RWE und Shell, die momentan noch auf fossile Brennstoffe setzen, sind bestrebt, sich an die Energiewende anzupassen. Solarenergie und erneuerbares Erdgas sind im Allgemeinen mit der bereits vorhandenen Infrastruktur der Energieversorgung kompatibel, sodass durch deren Betrieb direkt Gewinne eingefahren werden können. Daher gehen beide Konzerne auf ausgiebige Einkaufstouren. Rohstoff-Förderer wie Saturn Oil & Gas gehören ebenso in den Energie-Mix und ins Portfolio. Durch den Druck der Regierungen weltweit und geopolitische Verwerfungen werden fossile Brennstoffe mancherorts knapp, die Nachfrage ist nach wie vor ungebrochen. Denn auch fossile Brennstoffe werden zum Übergang in eine CO2-reduzierte Zukunft benötigt, da selbst die Produktion von Anlagen für Erneuerbare Energien noch größtenteils mit Strom aus fossilen Quellen betrieben wird.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    2. Umwandlung – Die Rechtsformänderung eines Unternehmens ist eine Umwandlung.
    3. Erdöl – Fossiler Energieträger, welcher als ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen in der Erdkruste vorkommt.

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    • Windenergie
    • kritische Rohstoffe
    • Vanadium
    • Gas
    • Energiewende

    Internationale Kooperationen sind für Energieunternehmen wie Siemens Energy ein lukratives Geschäft. Als starker Partner für den Irak unterstützt der Konzern das Land in der Zweitverwertung von Begleitgasen zur Stromerzeugung, die sonst verloren gehen. Für nachhaltiges Bauen und Elektromobilität wird der kritische Rohstoff Vanadium benötigt. China und Russland sind Länder mit den meisten Vorkommen, doch politisch unsicher. Grund genug für das Unternehmen Manuka Resources, ein reichhaltiges Vanadium Gebiet vor der Küste Neuseelands zu erkunden. Dank eines beschleunigten Verfahrens zur Erteilung von Bergbaugenehmigungen der neuseeländischen Regierung kann es auch bald losgehen. Auch Windkraftturbinen-Hersteller Nordex steht in den Startlöchern: mit einem Auftrag aus Südafrika wird das Hamburger Unternehmen 57 Turbinen an die dortige Küste liefern. Die Details.

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    • Turnaround

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