Menü schließen




30.12.2021 | 05:10

S&T, Barsele Minerals, Barrick Gold – Die Enttäuschung des Jahres

  • Märkte
  • Gold
Bildquelle: pixabay.com

Während die Aktienmärkte haussierten, Rohstoffe wie Kupfer oder sogar Holz zu neuen Höchstständen liefen und dadurch die Inflation ankurbelten, verzeichneten die Edelmetalle Silber und Gold zweistellige Kursverluste. Durch die perfekten Rahmenbedingungen mit historisch niedrigen Zinsen, ansteigender Inflation und immens wachsenden Staatsverschuldungen erwarteten nicht nur Goldjünger neue Höchststände und Kurse weit über 2.000 USD je Unze. Die Enttäuschung des Jahres! Für 2022 sind durch die amerikanische Notenbank nun mehrere Zinsanhebungen angedacht. Eigentlich Gift für die glitzernden Metalle. Doch die Vergangenheit lehrt uns, dass es manchmal anders kommt als geplant.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , S+T AG (Z.REG.MK.Z.)O.N. | AT0000A0E9W5

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Ryan Jackson, CEO, Newlox Gold Ventures Corp.
    "[...] Wir waren schockiert, als die Ergebnisse aus dem Labor zurückkamen, die zeigten, dass die Abraumhalden einen höheren Gehalt hatten als der Minenplan, den wir zu diesem Zeitpunkt entwickelten. [...]" Ryan Jackson, CEO, Newlox Gold Ventures Corp.

    Zum Interview

     

    Under-Performer mit guten Perspektiven

    Betrachtet man den langfristigen Gold-Chart, hält sich die Enttäuschung derweil in Grenzen. Viele vergessen, dass das Edelmetall vor und 5 Jahren lediglich rund 1.000 USD je Unze an Wert besaß. Danach folgte eine Gold-Hausse, die ihr vorläufiges Ende Anfang August des Jahres 2020 mit einem vorläufigen Höchststand von 2.074,50 USD je Unze markierte. Danach folgten Gewinnmitnahmen aufgrund aufkeimender Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und durch Erfolge in der Impfstoffentwicklung. Die Anleger suchten vermehrt nach renditestärkeren Anlageobjekten wie Aktien oder Kryptowährungen und kehrten dem sicheren Hafen Schritt für Schritt den Rücken.

    Das diesjährige Jahrestief wurde kurz nach der Ankündigung der FED, das Tapering zu straffen und im nächsten Jahr mögliche Zinserhöhungen vorzunehmen, markiert. Die Korrektur mündete in einen Flash-Crash, der Gold über Nacht durch mehrere Unterstützungen fallen lies und bei einem Stand von 1.663,27 USD je Unze endete. Nach einer kurzen Zwischenerholung kämpft der Kurs in einem Korridor zwischen 1.750 USD und 1.820 USD um eine Richtung. Nicht unwahrscheinlich, so weist es die Charttechnik, ist ein nochmaliger Tests des Jahrestiefs und ein Abrutschen in Richtung 1.600 USD je Unze möglich, was dann jedoch langfristige Einstiegschancen darstellen dürfte.

    Minenaktien attraktiv

    Durch die Konsolidierung stark in Mitleidenschaft gezogen wurden dabei Aktien von Goldproduzenten oder Explorationsunternehmen. Der Größte, Newmont, verlor seit dem Höchststand bei 75,31 USD knapp 30% an Wert, deutlich härter traf es die Nummer 2, Barrick Gold, mit einem Minus von annähernd 50%. Diese Verluste stehen im kompletten Widerspruch zur fundamentalen Lage. Der Goldpreis ist bei einem Stand von rund 1.800 USD je Unze immer noch attraktiv für die Bergbauunternehmen. Zudem wurden durch den hohen Preis im Jahr 2020 Rekordergebnisse eingefahren. Die Bilanzen sind stark, die Cash-Positionen enorm, was zu einer expandierenden Dividendenpolitik führen dürfte.

    Unterbewertetes Asset in Skandinavien

    Attraktiv sind durch die starke Korrektur auch Unternehmen der Explorationsunternehmen. Barsele Minerals zum Beispiel kommt aktuell bei einem Kurs von 0,27 EUR auf einen Börsenwert von 40,42 Mio. EUR, das Asset der Kanadier besitzt jedoch bewiesen ein Vielfaches an Wert. Das gleichnamige Barsele-Projekt im nördlichen Bereich des skandinavischen Landes umfasst eine Größe von 47.000 ha und besitzt laut der Führungsetage der Belcarra-Gruppe, die Barsele Minerals leitet, ein Potenzial von über 5 Mio. Unzen Gold. Bereits 2016 führte die Royal Bank of Canada (RBC) für Agnico Eagle eine Bewertung des Barsele Goldprojekts durch. Bei einem damaligen Goldpreis von unter 1.350 USD berechneten die Experten einen Wert in Höhe von 375 Mio. USD.

    Von dieser Lagerstätte besitzt Barsele Minerals 45%, der Löwenanteil gehört dem Goldproduzenten Agnico Eagle, der auch die Kosten für den Betrieb trägt. Durch den Umstand, dass sich der Major auf seine Aktivitäten in Nordamerika fokussieren will, kam es im Laufe des Jahres zur Unterschrift unter eine Absichtserklärung, wonach Barsele Minerals die komplette Übernahme von 100% der Anteile anstrebt. Aufgrund der Restriktionen durch die Corona-Pandemie folgten jedoch Verzögerungen und schließlich ein Auslaufen des LOI Ende Oktober.

    Trotzdem arbeiten beide Parteien an einem gemeinsamen Deal, der im laufenden Jahr über die Bühne gehen könnte. Die beabsichtigte Transaktion umfasste ein Volumen von 45 Mio. USD. Agnico hätte mit Vollzug der Kapitalmaßnahme rund 15% der Anteile an Barsele Minerals gehalten. Sollte der Übergang von Statten gehen, besitzt Barsele Minerals auf aktuellem Niveau Vervielfachungs-Potenzial.

    Starke Gegenwehr

    Eine Enttäuschung war in den letzten Tagen auch die Entwicklung der Aktie des Linzer Technologiekonzerns S&T. Anschuldigung des Analysehauses „Viceroy Research“ ließen den Kurs einstürzen. Nun teilten die Österreicher mit, dass man Deloitte beauftragte, eine externe forensische Prüfung der Vorwürfe durchzuführen. Nähere Details zu den Vorwürfen sind auf der S&T-Homepage offengelegt.

    Hannes Niederhauser, CEO von S&T, äußerte sich zudem: „Unsere Stellungnahme zeigt, dass Viceroy Research in seinem Report zahlreiche weitreichende Fehleinschätzungen getroffen hat, die einer objektiven Prüfung nicht standhalten. Wir möchten darauf hinweisen, dass Viceroy Research die S&T AG vor der Veröffentlichung seines Reports nicht kontaktiert hat, um die darin erhobenen Vorwürfe auch nur ansatzweise zu validieren. Operativ befinden wir uns weiterhin im erwarteten Rahmen und halten an unserer aktuellen Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest.“

    Anleger sollten trotz aller Dementis das Geschehen an der Seitenlinie verfolgen. Irgendwie ähnelt dies unserer Meinung nach der Situation von Grenke.


    Gold enttäuscht im Jahre 2021, langfristig befindet sich das Edelmetall jedoch weiter im Aufwärtstrend. Bei den Goldproduzenten laden Barrick und Newmont langsam zu antizyklischen Einstiegen ein, bei Barsele Minerals liegt bereits vor der möglichen Komplettübernahme eine Unterbewertung vor. S&T sollte sich vor einem möglichen Einstieg erst einmal beruhigen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 22.04.2024 | 05:10

    Nach Gold und Silber: Nickel auf dem Sprung! Kinross Gold, Power Nickel, Royal Gold

    • Gold
    • Silber
    • Kupfer
    • Nickel

    Die geopolitischen Unsicherheiten mit der Eskalation zwischen dem Iran und Israel verhalfen den Edelmetallen zu weiteren Kursschüben. So konnte sich Gold trotz technischer Überkauftheit nahe der Marke von 2.400 USD je Unze behaupten, Silber schloss die Woche mit einem erneuten Plus von rund 3 % ab. Im Schatten dessen schieben sich Industriemetalle nach einem schwachen Gesamtjahr 2023 weiter in den Mittelpunkt. Neben Kupfer konnte der für viele kohlenstoffarme Technologien wichtige Rohstoff Nickel in den vergangenen Monaten einen tragfähigen Boden bilden.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 22.04.2024 | 04:45

    Krieg in Nahost und der explosive Rohstoff-Zyklus: Rheinmetall, Renk, Globex Mining und Varta im Fokus!

    • Rüstung
    • Rohstoffe
    • Gold
    • Energiewende
    • Strategische Metalle

    Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 05.04.2024 | 06:10

    Desert Gold Ventures, Barrick, Intel Aktie - Stagflation in den USA als Goldpreisturbo?

    • Gold
    • Asset Management
    • Halbleiter
    • Exploration

    Gold erreicht erneut ein Rekordniveau von über 2.300 USD pro Unze. Investoren wetten, dass die US-Zentralbank Federal Reserve in diesem Jahr noch die Zinssätze senken wird. Schon seit Mitte Februar befindet sich Gold im Aufwärtstrend. Zum einen hat es den Ruf, seinen Wert während Inflationsphasen zu halten oder zu steigern. Zum anderen wird es als Werterhalt angesehen, sollte FIAT-Geld erheblich entwertet werden - schließlich gilt Gold seit Jahrtausenden als Währung. Für Desert Gold Ventures stimmt das Timing, um sein Explorationsbohrungsprogramm in Afrika erfolgreich abzuschließen. Die Nachfrage nach dem Edelmetall ist ungebremst. Gute Zeiten für Gold-Explorer und -Produzenten. Barrick CEO Mark Bristow vermutet eine Stagflation in den USA, die dazu führt, dass der Goldpreis weiter steigen wird. Abnehmende Wirtschaft und steigende Inflation? Kein gutes Umfeld für US-Amerikanische Firmen. Wer den Anschluss zu verpassen scheint, ist Intel. Das Unternehmen gab diese Woche eine Gewinnwarnung heraus. Was Stagflation und Goldpreis für Investoren bedeuten.

    Zum Kommentar