22.11.2023 | 06:00
Siemens Energy, Almonty Industries, BASF – Rebound läuft, wo lohnt sich der Einstieg?
Ende Oktober war die Stimmung unter den Anlegern mies. Viele Indizes waren unter Druck und hatten mehr als 10 % an Wert verloren. Seit dem 28. Oktober hat sich die Stimmung gewandelt und die Märkte haben deutlich angezogen. Einer der Gründe ist sicherlich die Zinspause der FED. Nach drei Wochen Aufwind nähern sich die Indizes neuen Höchstwerten. Trotzdem gibt es nach wie vor Aktien, die noch nicht von der Aufwärtsbewegung profitieren konnten. Wir haben uns drei interessante Werte herausgesucht, die langfristig viel Potenzial bieten.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Siemens Energy – Windkraft sorgt für rote Zahlen
Am 26. Oktober war ein schwarzer Donnerstag für die Aktionäre von Siemens Energy. Nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen Verhandlungen mit dem Bund über Staatsgarantien geführt hat, schmierte die Aktie um fast 40 % bis auf 6,40 EUR ab. Laut dem Spiegel wurde am Abend des 6. Novembers das Überleben des Unternehmens gesichert. Der Bund steuert 7,5 Mrd. EUR bei, Siemens und 4 Banken stellen weitere 4,5 Mrd. EUR bereit. Mit den 12 Mrd. EUR hat Siemens Energy die Möglichkeit seine Großaufträge abzuwickeln. Das Hauptproblem ist die Windkraftsparte, die seit dem Zusammenschluss mit Gamesa tiefrote Zahlen schreibt.
Das lässt sich auch an den Zahlen zum 3. Quartal erkennen. Die Verluste, die aus dem Windgeschäft stammen, belaufen sich auf rund 2,78 Mrd. EUR, was einer negativen Marge von 8,9 % entspricht. Dabei macht die Wind Sparte lediglich 30 % des Umsatzes aus. Das sind die schlechten Nachrichten. Dagegen ist der Auftragseingang stark gestiegen und so konnte man einen Rekordauftragsbestand von 112 Mrd. EUR vermelden. Die anderen Geschäftsbereiche sind auf einem guten Weg ihre mittelfristigen Ziele zu erreichen. Der Ausblick für das kommende Geschäftsjahr bleibt trotzdem düster. Im Idealfall soll eine Marge von 1 % erreicht werden. Wobei die Spanne von -2 % bis + 1 % reicht.
Da der Konzern aufgrund seiner Energienetze ein Spezialist für die Infrastruktur ist, die aufgrund der Erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden muss, war die Unterstützung vom Bund nachvollziehbar. Zudem soll die Windkraft in Deutschland stark vergrößert werden. Es ist zu hoffen, dass die Qualitätsprobleme, die bei Gamesa festgestellt wurden, schnell behoben werden können. Festpreisprojekte sollten in Zukunft besser kalkuliert sein, denn die unsicheren Lieferketten und hohen Zinsen sorgen für Unsicherheiten, die man sich nicht leisten kann. Die Aktie hat ihre Verluste mehr als wett gemacht und notiert bei 11,83 EUR. Vor einem Einstieg sollte man aber eine Konsolidierung abwarten.
Almonty Industries – Erträge wachsen fast um das 3-fache
Almonty Industries ist ein Spezialist für Wolfram. Der Rohstoff ist nicht nur für Glühbirnen essenziell, sondern auch für Mobiltelefone, Mikrochips, Autos und die Rüstungsindustrie. Vor allem die neuen Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Akkus sorgen für großes Wachstumspotenzial. Derzeit ist nur die Panasqueira Mine in Produktion. Hier gab es im letzten Quartal einen Schub bei den Erträgen. Die Einnahmen aus dem Bergbaubetrieb in den ersten beiden Quartalen lagen bei 320.000 CAD bzw. 241.000 CAD. Im letzten Quartal lag der Wert bei 943.000 CAD und hat sich damit fast verdreifacht. Daraus resultiert ein positives EBITDA in den ersten 9 Monaten von 1,74 Mio. CAD. Doch das ist nur der Anfang. Denn das Unternehmen besitzt mit der Sangdong Mine eine der größten Wolframvorkommen außerhalb Chinas.
Diese Lagerstätte hat das Potenzial, die westlichen Staaten ein Stück weit unabhängiger von China machen. Die Umstrukturierung und Scherung von Lieferketten für kritische Rohstoffe ist in vollem Gange. Sobald die Mine in Südkorea ihre volle Produktionskapazität erreicht hat will Almonty etwa 15 % des weltweiten Angebots stellen. Schon heute gibt es einen 15-jährigen Abnahmevertrag mit Plansee GTP, die einen Mindestpreis von 235 USD zahlen, was Almonty 580 Mio. USD Einnahmen garantiert. Liegt der Marktpreis über den 235 USD, so wie heute bei über 300 USD, so wird dieser gezahlt. Die Mine hat eine Lebensdauer von mehr als 90 Jahren und es wird ein jährliches EBITDA von 72 Mio. CAD erwartet. Ab dem 1. Quartal 2025 soll die 12-monatige Anlaufphase beginnen.
Neben diesen beiden Projekten, an denen aktiv gearbeitet wird, gibt es Pläne die Los Santos Mine in Spanien zu reaktivieren und dabei die Flotationstechnologie der Sangdong Mine einzusetzen. Dazu müsste das Unternehmen rund 1,3 Mio. USD investieren. Der Fokus liegt aktuell auf der Erschließung von Sangdong, aber sobald genügend Geld zur Verfügung steht, dürfte dieser Plan umgesetzt werden. Wer Informationen aus erster Hand haben möchte sollte sich den 5. Dezember 2023 vormerken. An diesem Tag wird CEO Lewis Black das Unternehmen auf dem 9. International Investment Forum präsentieren. Die Aktie notiert derzeit bei 0,50 CAD. Damit kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 114 Mio. CAD. Sobald die Sangdong Mine eröffnet, wird es diese Kurse nicht mehr geben.
BASF – Absatzprobleme und höhere Kosten
Der Chemiesektor hat es nicht leicht. Hohe Stromkosten in Deutschland und eine eingetrübte Nachfrage machen es Unternehmen wie BASF schwer, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Zumindest beim Strompreis will die Bundesregierung helfen. Ob das angesichts des gescheiterten Haushalts möglich sein wird, bleibt abzuwarten. Das Industriestrompaket ist für die energiehungrige Industrie enorm wichtig, zumal sich das Marktumfeld aufzuhellen scheint. Laut dem Verband der chemischen Industrie soll die Produktion erstmals im 3. Quartal wieder zugelegt haben.
Am 31. Oktober präsentierte der Konzern die Zahlen zum 3. Quartal. Der Umsatz von 15,7 Mrd. EUR lag 28,3 % unter dem Vorjahresquartal. Das EBITDA ging sogar um 39,6 % auf 1,36 Mrd. EUR zurück. Die hohen Kosten in Form von Energie und Rohstoffen ließen die Marge auf 8,7 % fallen. Im Vorjahr waren es noch 10,3 % gewesen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,32 EUR gegenüber 1,77 EUR im Vorjahresquartal. Das Management rechnet weiter mit den vorgegebenen Jahreszielen. Der Umsatz soll zwischen 73 und 76 Mrd. EUR liegen und das EBIT vor Sondereinflüssen in der Bandbreite 4,0 bis 4,4 Mrd. EUR.
Schon Anfang des Jahres gab der Konzern bekannt, dass er rund 10 Mrd. EUR in China investieren werde. Der Markt ist sehr wichtig für die Ludwigshafener, die dort niedrigere Strompreise haben werden, was die Wettbewerbsfähigkeit stärken wird. Die Analysten sind sich sehr uneins. Während nach den Quartalszahlen 3 Analystenhäuser die Aktie als Kauf einstuften, rieten 3 zum Halten und sogar 2 zum Verkauf. Die Kursziele reichen von 39 bis 58 EUR. Die Aktie, die nach einem mehrfachen Test der 40,45 EUR bis auf über 45 EUR zulegen konnte, konsolidiert momentan und handelt um 43,58 EUR. Vor einem Einstieg sollte man die Auswirkungen der Haushaltsprobleme beim Bund auf das Strompreispaket abwarten.
Alle drei vorgestellten Kandidaten können in Zukunft positiv performen. Siemens Energy hat mit den Bürgschaften über 12 Mrd. EUR genug Puffer, um seine Projekte abzuarbeiten und aus den Fehlern der Vergangenheit von Gamesa zu lernen. Almonty Industries wird zu einem bedeutenden Wolfram-Produzenten. Die Finanzierung von Sangdong steht, alle Teile sind vor Ort und mit der Eröffnung der Mine wird die Aktie neu bewertet. BASF verdient trotz der gestiegenen Kosten noch immer Geld. Trotzdem sind bürokratische Hürden und der hohe Strompreis kontraproduktiv. Da die Branche sich aufhellt, könnte das ein gutes Zeichen für BASF sein.
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