22.06.2021 | 05:10
Steinhoff, Barsele Minerals, Bayer – Das ist Sprengstoff für die Börsen
Ändern die Zentralbanken ihre Ausrichtung oder bleibt „die Politik des billigen Geldes“ mit unlimitierten Anleihekäufen und Nullzinsen zum Wohle des Wachstums erhalten? Vergangene Woche wurden die Märkte bereits auf dem falschen Fuß erwischt, nachdem die FED für das Jahr 2023 zwei Zinserhöhungen prognostizierte. Noch mehr Salz in die Wunden der Anleger streute der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard. Dieser sieht in einer beschleunigten Straffung der Geldpolitik eine normale Reaktion auf das Wirtschaftswachstum und die ausufernde Inflation in Folge der Rückkehr der Wirtschaft nach dem Corona-Schock.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
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Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Verluste auf breiter Front
Aus Angst vor einer früher als erwartet durchgeführten Zinswende gaben die Märkte weltweit stark nach. Die amerikanischen Indizes Dow Jones und der marktbreite S&P 500 verbuchten die schlechteste Woche seit Oktober des vergangenen Jahres, auch die asiatischen Börsen gaben am Montag mit einem überproportionalen Minus von fast 4% nach. Bereits im Vorfeld der FED-Sitzung am vergangenen Mittwoch korrigierten die Edelmetalle scharf. Hofften die Goldjünger noch auf einen Ausbruch über den markanten Widerstand bei 1.920 USD, wurde das charttechnisch positive Bild mit einem Ausverkauf bis auf die Marke von 1.764 USD zu Nichte gemacht.
Durch diese scharfe Korrektur ist es aus technischer Sicht wahrscheinlich, dass der Preis des gelben Edelmetalls noch einmal den im April ausgebildeten doppelten Boden bei 1.680 USD testen wird. Auf langfristige Sicht jedoch bieten sich im Moment aufgrund der fundamentalen Fakten, etwa der ausufernden Staatsverschuldung, antizyklisch gute Chancen, am steigenden Goldpreis zu partizipieren. Neben einem Investment in Barren oder Münzen, bieten vor allem Aktien von Goldminenbetreibern Chancen auf überdurchschnittliche Kursgewinne.
Pures Gold in Europa
Fragt man Anleger nach den Orten interessanter Goldvorkommen, bekommt man als Antwort Südafrika, USA oder Australien. Kaum jemand hat die skandinavischen Länder auf dem Schirm. Dabei gilt Schweden wegen seiner langen Bergbau-Historie als eine der sichersten und besten Goldstätten der Erde. Rund 500 km von der Hauptstadt Stockholm entfernt, hat das kanadische Explorationsunternehmen Barsele Minerals einen Schatz in der Hand, der ein Explorationspotenzial von sage und schreibe 3,5 Mio. Unzen reinem Gold besitzt. Das Barsele-Projekt ist knapp 47.000 Hektar groß und liegt im Fennoscandian Shield, dass die historisch hochgradige „Gold-Linie“ schneidet.
Bisher war Barsele-Minerals mit 45% am gleichnamigen Projekt beteiligt, die Mehrheit von 55% hielt der Branchenriese Agnico Eagle, der in den vergangenen Jahren federführend für die Explorationsprogramme verantwortlich war. In den letzten sechs Jahren wurden bereits knapp 156.000m und 404 Bohrlöcher zurückgelegt. Im vergangenen Monat wurde zwischen den beiden Parteien eine Absichtserklärung unterschrieben, wonach Barsele die 55% von Agnico Eagle durch Zahlung von 45 Mio. USD übernehmen will und damit alleiniger Eigentümer werden soll. Die Exklusivitätsperiode läuft bis zum 30. Juli 2021 und kann unter bestimmten Bedingungen um weitere 31 Tage verlängert werden. Finanziert werden soll die Transaktion durch Auflage eines Convertible Bonds. Beim finalen Closing gewährt Barsele dem Vertragspartner zudem eigene Aktien im Volumen von 14,9% sowie 6 Mio. Warrants.
Bereits vor zwei Jahren ergab ein unabhängiges Gutachten eine Ressourcenschätzung von 2,5 Mio. Unzen. In den nächsten zwei Jahren sind nun weitere 30.000 Bohrmeter geplant. Das Ziel des erfahrenen Managements liegt bei 3,5 Mio. Unzen. Sollte die Schätzung nur annähernd eintreten, besitzt die Aktie von Barsele Minerals Vervielfachungspotenzial. Aktuell liegt der Börsenwert bei rund 90 Mio. CAD. Zudem dürfte das Projekt bei weiter positiven Ergebnissen ein potenzieller Übernahmekandidat der großen Goldproduzenten sein. Handeln Sie antizyklisch!
Steinhoff-Tochter mit Ergebnis
Die Steinhoff Investment Holdings, eine Tochtergesellschaft der Steinhoff International, verzeichnete in den sechs Monaten bis Ende März einen operativen Gewinn von 5,2 Mrd. ZAR (Südafrikanischen Rand) nach Materialaufwand, verglichen mit einem operativen Verlust von 10,6 Mrd. ZAR im Vorjahr, nachdem Wechselkursgewinne und eine starke Leistung von Pepkor Holdings das Ergebnis stützten. Der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen stieg um 8% auf 36,5 Mrd. ZAR. Die realisierten Wechselkursgewinne lagen bei 3,7 Mrd. ZAR, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust in Höhe von 4,8 Mrd. ZAR entstand.
Die Rückstellungen für den Vorschlag zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten wurden von 9,4 Mrd. auf 10,6 Mrd. ZAR erhöht, was zu einem zusätzlichen Aufwand von 1,2 Mrd. ZAR führte. Zudem wurde eine Dividende von 292,43 Cents je Vorzugsaktie beschlossen.
Positive Stimmen für Bayer
Die Rekordpreise bei Agrargütern dürften den Ergebnissen der Bayer AG nach Ansicht der Analysten der Deutschen Bank noch Luft nach oben verschaffen. So ließ Analyst Falko Friedrichs die Aktie des Pharmariesen bei mit einem Kursziel von 66 EUR.
Positiv war zudem eine Studie der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat für unbedenklich hält und sich für eine erneute Zulassung ausspricht. Tierversuche, epidemiologische Studien sowie statistische Analysen hätten gezeigt, dass das Mittel weder krebserregend noch erbgutschädigend sei und deshalb kein Risiko für Verbraucher vorliegt. Zu dieser übereinstimmenden Bewertung waren die Prüfbehörden in Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Ungarn gekommen, die von der EFSA beauftragt worden waren.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
- Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.