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09.12.2021 | 06:12

Steinhoff, HelloFresh, Aspermont: Von Flop bis Top

  • Aspermont
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  • Technologie
Bildquelle: pixabay.com

Die Aktienmärkte zeigen sich weiterhin sehr nervös. Der deutsche Leitindex DAX konnte mit den guten Vorgaben aus den USA nichts anfangen und notierte leicht im Minus. Zu den auffälligen Aktien gehören die Papiere von HelloFresh. Der Kochenboxenversender hat mit der Prognose für das kommende Jahr 2022 die Investoren und Analysten enttäuscht. Ganz anders sieht es bei Aspermont aus. Die vorläufigen Zahlen haben überzeugt und Analysten sehen aufgrund des Einstiegs in das FinTech-Geschäft erhebliches Kurspotenzial. Dagegen bleiben die Aktien von Steinhoff ein Spielball für Zocker. Zwar scheint es Licht am Ende des Tunnels zu geben, aber Altlasten haben den angeschlagenen Handelskonzern und dessen Aktie im Griff.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , HELLOFRESH SE INH O.N. | DE000A161408

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Inhaltsverzeichnis:


    Aspermont überzeugt Analysten: Startet Aktie nach Top-Zahlen durch?

    Nachdem es die starken Zahlen zum vierten Quartal bereits angedeutet haben, haben es jetzt die Zahlen für das Gesamtjahr 2020/2021 (zum 30. September) eindrucksvoll bestätigt: Aspermont Ltd. hat den Sprung vom Verlag für die Bergbauindustrie zu einem digitalen Medienhaus geschafft. Die Australier sind inzwischen der Marktführer im Bereich von B2B-Medien für die globalen Rohstoffsektoren und verfügen mit dem XaaS- sowie Daten-Geschäft über stark skalierbare Wachstumsmotoren. Das operative Ergebnis (EBITDA) klettere in 2020/21 um 288% auf über 1,6 Mio. AUD. Der Betriebs-Cashflow lag bei 2,6 Mio. AUD und davon stammen bereits 70% aus wiederkehrende Umsätzen. Der Netto-Kassenbestand hat sich im Berichtsjahr auf über 7 Mio. AUD verdoppelt. Alex Kent, Managing Director von Aspermont: "Aspermont hat im gesamten Geschäftsjahr 2021 trotz der Pandemie in allen Geschäftsbereichen mit Ausnahme von Live-Events ein Wachstum verzeichnet. Unsere Schwerpunktlegung auf die ‚Qualität' der Einnahmen hat zu einem Wachstum mit höheren Margen geführt und als Unternehmen sind wir nun durch einen positiven Cashflow selbstfinanziert. Unser Team kann eine langjährige Erfolgsbilanz bei der Entwicklung skalierbarer Abonnements und datenbasierter Geschäftsmodelle vorweisen. Wir werden in den kommenden zehn Jahren organisch weitere Produkte, Dienstleistungen, Sektoren und Regionen hinzufügen.“

    Damit sollte auch die Aspermont-Aktie den Turnaround schaffen. Die Anaylsten von GBC sehen jedenfalls erhebliches Kurspotenzial. Sie empfehlen die Aspermont-Aktie mit einem Kursziel von 0,09 AUD zum Kauf (Vollständige Studie: http://www.more-ir.de/d/23118.pdf). Derzeit notiert sie bei 0,024 AUD. Dies entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 60 Mio. AUD. Das Wertpapier wird auch an der Börse Frankfurt gehandelt und notiert dort bei rund 0,015 EUR. Aus Sicht von GBC verfügt Aspermont über eine einzigartige Position im Bergbausektor. Diese nutzt das Unternehmen und steigt in das lukrative FINTECH-Geschäft ein. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, da die Rohstoffe in einen Superzyklus eingetreten sind. Daher rechnen die Analysten damit, dass im Fintech-Bereich in den nächsten Jahren ein erheblicher Cashflow generiert werden kann. Insgesamt sollten die Bruttogewinne nachhaltig sein und die Wachstumserwartungen realistisch sein.

    HelloFresh enttäuscht mit Prognose 2022: Umsatz Top, Ertrag Flop

    HelloFresh hat eine erste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Der Kochboxenversender wird demnach weiterhin erheblich in das langfristige Wachstum investieren, insbesondere durch die Fortführung des bereits laufenden Ausbaus der Produktionsinfrastruktur und der weiteren Stärkung der Technologie- und Datenplattform. Darüber hinaus sollen neue Länder und Marken erschlossen bzw. ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund erwartet HelloFresh in 2022 ein Umsatzwachstum zwischen 20% und 26%. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen lagen bei 17,7%. Auf der Ertragsseite erwartet die Gesellschaft im kommenden Jahr ein bereinigtes EBITDA ("AEBITDA") zwischen 500 Mio. EUR und 580 Mio. EUR. Hier lagen die Analystenschätzungen durchschnittlich bei 647 Mio. EUR. Als Reaktion auf die Meldung hat JPMorgan das Kursziel für Hellofresh von 85 auf 78 EUR reduziert. Die Einstufung bleibt bei "Neutral". Aufgrund der höher als erwarteten Investitionen kürzten die Analysten die Schätzungen für das bereinigte operative Ergebnis 2022 deutlich.

    Steinhoff: Licht am Ende des Tunnels?

    Bei Steinhoff geht die operative Entwicklung hingegen in die richtige Richtung. Dabei profitiert der deutsch-südafrikanische Konzern von den positiven Geschäftsverläufen seiner Tochterunternehmen wie beispielsweise Pepkor. Auch der Aufsichtsrat von Steinhoff scheint wieder optimistischer in Zukunft zu schauen. Denn er will wieder ein Aktienoptionsprogramm als Teil der Managementvergütung einführen. Dies macht natürlich für alle Beteiligte nur Sinn, wenn sich der Konzern – und damit die Aktie – nachhaltig positiv entwickeln wird. Auf der nächsten Generalversammlung will der Aufsichtsrat über das Optionsprogramm abstimmen lassen. Der Aktienkurs hat auf die ermutigenden Nachrichten jedoch nur Kurs mit einem Sprung auf 0,23 EUR reagiert. Inzwischen notiert die Aktie mit 0,13 EUR auf dem Niveau von Anfang des Sommers. Der Grund: weiterhin drohen die Altlasten rund um den seit Ende 2017 schwelenden Bilanzskandal, den angeschlagenen Handelskonzern in den Abgrund zu ziehen. Letzte Hiobsbotschaft war, dass die ehemaligen Tekkie Town-Mehrheitseigentümer – unter ihnen der Gründer Braam van Huyssteen – die Liquidation des Steinhoff-Konzerns beantragt haben. Die Kläger hatten ihre Anteile an Tekkie Town im Jahr 2016 an Steinhoff verkauft und dafür Aktien des deutsch-südafrikanischen Konzerns erhalten und damit ihr Vermögen nur ein Jahr später weitestgehend verloren. Aufgrund des aktuellen Antrages ruhen weitere Gerichtsverfahren. Bis es zu Entscheidungen in den verschiedenen Verfahren kommt, wird die Steinhoff-Aktie ein Spielball für Zocker bleiben.


    Bei allen drei Aktien bleibt es spannend. Bei Aspermont läuft es operativ rund und die Aktie scheint reif für einen Anstieg. Bei HelloFresh müssen Anleger zunächst die enttäuschende Prognose verdauen und Steinhoff ist weiterhin eine Zocker-Aktie.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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