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16.12.2021 | 04:53

TeamViewer, wallstreet:online, Commerzbank – Entscheidende Wochen

  • Börse
Bildquelle: pixabay.com

Das turbulente Börsenjahr neigt sich dem Ende, dass vor allem im Zeichen von Corona und der immer weiter steigenden Inflation stand. Nach einem kurzen Rücksetzer stellt sich die Frage, ob sich die Leitindizes in den letzten Wochen noch einmal zu neuen Höchstständen aufraffen können. Auch bei Einzeltiteln stehen interessante Entwicklungen an, die die Kurse für das nächste Jahr prägen könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900

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Inhaltsverzeichnis:


    Kommt der Turnaround?

    Wie eine ausführliche Analyse darlegt researchanalyst.com/de/report/teamviewer-voll-getroffen, knirscht es bei der Entwicklung der TeamViewer AG gewaltig. Das Wachstum hinkt den Prognosen hinterher, das Asiengeschäft schwächelt und durch die zu hohen Kosten beim Sponsoring sinken die Margen von Quartal zu Quartal. Bereits zweimal in diesem Jahr mussten die Göppinger ihre Prognosen nach untern revidieren, ein Erreichen selbst des abgemilderten Umsatzziels von rund 500 Mio. EUR und einer operativen Marge zwischen immer noch hohen 44-46% scheint ambitioniert. Trotz des gutlaufenden Enterprise-Geschäfts, könnte ein weiterer Rückgang der Billings sogar die Profitabilität gefährden.

    TeamViewer versucht gegenzusteuern. Beim firmeneigenen Kapitalmarkttag wurde ein neuer Maßnahmenplan vorgestellt, die Marketingchefin und der Finanzvorstand mussten bzw. müssen ihre Stühle räumen. Um das Asiengeschäft zu stärken, wurde das Personal qualitativ aufgestockt. Mit Hera Kitwan Siu als Aufsichtsrätin und Sojung Lee, die seit kurzem als neue Präsidentin für die APAC-Region dem Senior Leadership Team angehört, verstärkt sich das Unternehmen somit um zwei ausgewiesene Expertinnen für die asiatischen Märkte. Diese zählen zu den wichtigsten Wachstumsregionen von TeamViewer.

    Die US-Bank JPMorgan hat kürzlich die Einstufung für TeamViewer auf "Overweight" mit einem Kursziel von 21 EUR belassen. Aktuell notiert der Wert bei 11,25 EUR, knapp über seinem Jahrestief. Aus charttechnischer Sicht ist ein weiteres Abrutschen, auch in den einstelligen Bereich, nicht unmöglich. Wirklich helfen dürften dem Unternehmen die Veröffentlichung von erfreulichen Zahlen zum vierten Quartal.

    Weichen für Wachstum gestellt

    Ganz anders zeigt sich die aktuelle Situation bei der wallstreet:online AG. Der mit weitem Vorsprung größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum, hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung ihrer Tochtergesellschaft, der wallstreet:online capital AG, neue Aktien zu einem Gesamtbetrag von rund 8 Mio. EUR gezeichnet. Damit wollen die Berliner das Wachstum ihres Neobrokers Smartbroker weiter ankurbeln, an dessen Betreibergesellschaft Wallstreet: Online Capital bereits eine mehr als 95prozentige Beteiligung besteht.

    Der Produkt-Mix des Smartbrokers ist einzigartig. Zum einen kommen die Gebühren nahe an die eines Neobrokers heran. Die Auswahl von rund 40 Handelsplätzen, darunter sämtliche Börsen in Deutschland, gleichen wiederum der eines Full-Service-Brokers. Mit der angeschlossenen Community und rund 830.000 Usern, einem herausragenden Alleinstellungsmerkmal, haben die Berliner das Heft in der Hand, Information und Transaktion zu vernetzen.
    Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 350,36 Mio. EUR hinkt man der hiesigen Konkurrenz wie Trade Republic oder Scalable Capital deutlich hinterher. Im Hinblick auf die Assets under Management ist der Smartbroker mit 6,8 Mrd. EUR bereits führend, auch bei den Einlagen pro Kundendepot übertrifft man die deutlich höher bewertete Konkurrenz teilweise um das Sechsfache.

    Neben der weiteren Verzahnung der Segmente Social und Transaktion steht im kommenden Halbjahr der Launch der Smartbroker-App an, der durchaus ein weiteres Kundenwachstum auslösen könnte. Zudem verkündete das Management kürzlich, die magische Marke von 10 Mrd. EUR Assets under Management bereits zum Anfang des nächsten Kalenderjahres zu überschreiten.

    Commerzbank optimistisch

    Trotz der Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie, hat die Commerzbank ihr Jahresziel bekräftigt. Die Frankfurter haben für 2021 ein Risikoergebnis von unter 700 Mio. EUR ausgegeben, sagte CFO Bettina Orlopp der "Börsen-Zeitung". Nachdem in den ersten drei Quartalen insgesamt 257 Mio. EUR an Kreditausfällen gebucht worden seien, müsste im vierten Quartal schon der Worst Case eintreten. "Von daher fühle ich mich nach wie vor sehr wohl mit der Prognose, das Jahr mit einem positiven Nettoergebnis abzuschließen", betonte Orlopp.

    Nach einem erneuten Abprallen des Widerstands bei 6,60 EUR wäre ein weiterer Rücksetzer in den Unterstützungsbereich bei 6,20 EUR wahrscheinlich. Aufgrund der positiven operativen Entwicklung sollte das Papier jedoch auf jeder Watch-List stehen.


    Das bislang positive Börsenjahr neigt sich dem Ende, die Indizes könnten in den letzten Handelswochen sogar noch einmal Höchststände anvisieren. TeamViewer und Commerzbank stehen vor entscheidenden Marken, bei wallstreet:online sieht man bereits jetzt eine Diskrepanz in der Bewertung gegenüber der Konkurrenz.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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