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20.08.2021 | 04:53

TUI, Troilus Gold, Lufthansa – Der goldene Reisesommer!

  • Gold
  • Reisen
Bildquelle: pixabay.com

Der „Sommer Nr. 2 mit Corona“ hat die internationale Reisetätigkeit wieder gehörig aufleben lassen, wenngleich nicht alle Regionen der Erde auf das Vor-Pandemie-Niveau zurückkehren konnten. Zumindest aber sind die Lockdowns weitestgehend verschwunden, die Restaurants sind wieder offen und das kulturelle Leben kehrt schrittweise zurück. Die Reisebranche erlebt diese Zeit unterschiedlich: Zuerst hatte man aufgrund vieler Hotelpleiten Probleme mit den Kontingenten, dann wurden diese aber kurzfristig aufgestockt und letztlich mussten doch Sonderaktionen zu deren Abverkauf ausgerufen werden. Preisaufschläge waren letztlich nicht durchzusetzen. Das Reiseverhalten der Menschen ändert sich offenbar nachhaltig, wie auch das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben. Die Reisebranche steht daher wohl erst am Anfang eines tiefgreifenden Strukturwandels.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: TROILUS GOLD CORP. NEW | CA8968871068 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

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Inhaltsverzeichnis:


    TUI – Wie sieht die Winter-Strategie aus?

    Europas größter Reiseveranstalter TUI hat sich in seiner Marketing-Strategie den Gegebenheiten angepasst. Man bietet nun die volle Kombinationsfreiheit für Reisen, das Unternehmen zeigt sich so flexibel wie nie, bei TUI findet jeder Reise-Typ den passenden Urlaub nach seinem Geschmack. Zuvorkommender Service, beste Qualität, hohe Gästezufriedenheit und auch ökologisch sinnvolles Handeln sind als Headlines zu lesen. Das liest sich doch wie eine Luxus-Reisefibel!

    Was bedeutet dies nun für die Konzernzahlen nach dem versöhnlichen Sommer? Die vielen Reise-Nachhol-Buchungen müssen jetzt in den Büchern sein, aber nun droht die nächste Corona-Welle mit Reisewarnungen für beliebte Reiseziele. So machen etwa die jüngst verlängerten Einschränkungen für Mallorca, Israel, Portugal und Niederlande viele wichtige Destinationen wieder unattraktiver. TUI Cruises muss sogar nun mehrere Reisen des Kreuzschiffs "Mein Schiff 4" absagen. Das heißt wieder alles stornieren was schon als Einnahme verbucht war, die Kosten für die angeheuerte Crew werden jedoch bleiben. Nach neun Monaten erholte sich der Umsatz auf 650 Mio. EUR - neunmal so viel wie im Lockdown-Quartal ein Jahr zuvor. Vom Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 blieb der Konzern aber weit entfernt. Das Eigenkapital rutschte mit minus 525 Mio. EUR aber deutlich in die Unterdeckung.

    Die Anleger fragen sich: Wie wird unter diesen Bedingungen ein Winter-Geschäft möglich sein, denn da beginnt ja die Saison der Grippeviren? Der Kurs der TUI-Aktie spricht schon eine klare Sprache: Starker Anstieg von März bis Juli um 50%, dann der Dreh nach unten wieder auf den Ausgangspunkt zurück. Auch die Analysten votieren zunehmend negativ: Die DZ hat ihre Einstufung nach den Zahlen zum dritten Geschäftsquartal auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 2,60 EUR belassen. Bei dem Reisekonzern habe sich zwar die Gesamtsituation wegen deutlich steigender Buchungen gegenüber dem Vorjahr etwas entspannt, schrieb Analyst Herbert Sturm in einer kürzlich vorgelegten Studie. Gewissen Anlass zur Sorge bereiteten aber die negative Eigenkapitalquote und die Nettoverschuldung.

    Die charttechnische Lage der TUI-Aktie sieht allmählich äußerst kritisch aus. Sollte sie unter 3,50 EUR fallen, droht ein Absturz bis 2,70 EUR. Der Wert eignet sich daher nach wie vor nur für Spekulanten.

    Troilus Gold – Neuste Bohrergebnisse aus Quebec

    Kanada hat seine Pforten für den Tourismus noch nicht gänzlich geöffnet, im März 2022 soll es wieder soweit sein. Durchaus lohnend wäre ein Besuch der Bohrarbeiten bei Troilus Gold in Quebec. Hier stoßen sie auf ein interessantes Edelmetall-Projekt, die ehemalige Troilus Mine, seit 2017 ist sie im Besitz der kanadischen Troilus Gold Corp. Die historische Liegenschaft befindet sich nordöstlich des Bezirks Val-d'Or und produzierte zwischen 1996 und 2010 ganze 2 Millionen Unzen Gold und fast 70.000 Tonnen Kupfer. Die neue Gesellschaft schickt sich derzeit an, an die historischen Erfolge anzuknüpfen – mit großem Erfolg.

    Denn im August 2021 gibt es neue Analyseergebnisse aus der Southwest Zone im Rahmen des laufenden Explorations- und Infill-Bohrprogramms. Die Southwest Zone befindet sich etwa 2,5 km südwestlich der ehemaligen Mine sowie des Hauptmineralkorridors und hat sich seit den ersten Bohrungen Ende 2019 zu einem der wichtigsten Mineralwachstumsziele auf dem Konzessionsgebiet Troilus entwickelt. Highlights der aktuellen Auswertung sind Gehalte zwischen 3,58 und 27,43 g/t bei Bohrabschnitten zwischen 15 und einem Meter. Diese Bohrung schließt sich nahtlos an den Erfolg im April an, was auf eine mögliche Verlängerung dieses hochgradigen Trends südlich des Tagebaumodells hindeutet. Weitere Ergebnisse mit bis zu 65m unter dem PEA-Tagebaumodell liefern Grade von 1,10 bis 32,41 g/t in Längenabschnitten von 13 bis zu 1m.

    Die vorgelegten Ergebnisse aus der Southwest Zone sind außergewöhnlich und erweitern die Mineralisierung in eine Richtung, die zuvor noch nicht überprüft wurde. Diese gehören zu den stärksten Abschnitten, die jemals auf Troilus erbohrt wurden und veranschaulichen das hervorragende Wachstumspotenzial in dieser Zone sowie das Ausmaß des größeren Troilus-Trends. Insgesamt wurden in der Southwest Zone Bohrungen mit einer Gesamtlänge von etwa 43.800m niedergebracht. Sie definieren einen homogenen Erzkörper, der der Hauptzone Z87 geologisch ähnlich ist und sich über eine Streichlänge von etwa 1,5 km erstreckt. Ein hervorragender Bereich für eine neue Mine.

    Die Troilus-Aktie reagierte sofort positiv auf die Meldungen und arbeitete sich wieder auf 0,86 CAD vor. Mit einer aktuellen Aktienzahl von 195 Mio. Stk. ist die Marktkapitalisierung bei 167 Mio. CAD. Die insgesamt runde Troilus-Story läuft u.E. weiter und ist eine Investition wert.

    Lufthansa – Der Staat ist wieder auf dem Rückzug

    Noch einmal zurück zum Reisegeschäft – wie steht es eigentlich mit der Deutschen Lufthansa? Wir hatten die Aktie zuletzt bei etwa 10 EUR ins Visier genommen, nachdem sie vom März-Hoch von über 13 EUR in eine erste größere Korrektur eintrat. In den letzten Wochen ist die Kranich-Linie von der Börse aber nochmals deutlich niedriger bewertet worden. Der Grund: Der Staat verringert sein Engagement und nimmt seine Gewinne mit.

    Knapp 14 Monate nach seinem Einstieg bei der Lufthansa trennt sich der deutsche Staat von einem ersten Aktienpaket. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) will in den kommenden Wochen seinen Aktienanteil an dem MDAX-Konzern um maximal ein Viertel auf bis zu 15% reduzieren. Damit kommen bis zu 29,9 Millionen Lufthansa-Papiere auf den Markt, die der Bund im Sommer 2020 für den Nennwert von je 2,56 EUR erworben hatte, um die Lufthansa in der Corona-Krise zu stabilisieren.

    Ein gutes Handling des Finanzministeriums, denn aktuell werden die Lufthansa-Aktien für knapp 9 EUR gehandelt, so dass ein deutlicher Wertzuwachs für den Bund zu realisieren ist. Die direkte Beteiligung an dem Unternehmen hatte 20% der Aktien betragen und war mit einem Nennwert von 300 Mio. EUR der kleinere Teil der deutschen Staatshilfe von bis zu 6 Mrd. EUR. Hinzu kamen ein bereits zurückgezahlter KfW-Kredit sowie Staatshilfen aus Österreich, der Schweiz und Belgien, so dass Lufthansa schließlich über 9 Mrd. EUR verfügte.

    Der Bund begründete seinen Schritt mit der positiven Entwicklung des Unternehmens. Ohne die Hilfen hätte Lufthansa nach den Worten ihres Aufsichtsratschefs Karl-Ludwig Kley im Sommer 2020 Insolvenz anmelden müssen. Der Abbau der Beteiligung kommt vermutlich zeitgleich mit einem erneuten Kapitalbedarf, um gänzlich aus der Krise zu starten. Die deutliche Verwässerung der Altaktionäre führt naturgemäß zu sinkenden Aktienkursen. Klingt alles nicht besonders erquickend: Der Kurs-Buchwert steht durch die hohe Verschuldung bei Faktor 4, die Eigenkapitalquote ist auf 3,5% abgesunken. Derzeit ist die Lufthansa wohl nur ein weiterer Wert auf der Watchlist für bessere Zeiten.


    Die Reisebranche bleibt sehr spekulativ und ist wohl noch auf Staatshilfen angewiesen. Die Breakeven-Zone bei TUI und der Lufthansa dürfte wahrscheinlich noch 2-3 Jahre entfernt liegen, denn die Kostenbasis der Konzerne kann sozialverträglich erst langsam sinken. Bei Troilus Gold könnte schon bald die Post abgehen, denn die Liegenschaft ist ein klares Premiumobjekt.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Eigenkapitalquote – Das Verhältnis vom Eigenkapital in Relation zum Gesamtkapital.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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