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26.07.2021 | 05:27

Varta, Deutsche Rohstoff AG, Nordex: Vervielfacher im Rohstoffbereich!

  • Rohstoffe
  • Windenergie
  • e-Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Rohstoffunternehmen sitzen derzeit in der ersten Reihe. Aber nicht alle können profitieren! Nur wenn ein Unternehmen in den letzten Jahren investiert hat, kann es nun auch liefern. Weltweit arbeiten die Bergbaubetriebe mittlerweile an der Kapazitätsgrenze und auch die Belieferung der Kunden bereitet zunehmend Probleme. Denn Lieferketten sind durch mangelnde Transportkapazitäten, explodierende Frachtraten und pandemiebedingte Ausfälle stark angeschlagen. Das merkt vor allem die Industrie: Beschaffungspreise für Rohmaterial und Vorprodukte gehen durch die Decke. Wir schauen bei einigen beteiligten Unternehmen in die Bücher.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DE000A0XYG76 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    VARTA – Wann kommt die erste Batterie für die E-Generation?

    Lithium und Kobalt gelten als Schlüsselelemente der Elektromobilität. Die beiden Metalle stecken in den Lithium-Ionen-Akkus, die wegen ihrer hohen Energiedichte als Kraftpakete unter den wiederaufladbaren Batterien gelten. Sie versorgen bereits fast alle Handys, Smartphones und Laptops und in zunehmendem Maße auch E-Bikes und Elektroautos mit elektrischer Energie. Dank enormer Investitionen in Forschung und Entwicklung gehört Varta zu den führenden Playern im Bereich Batterietechnologie - und der Markt der Elektromobilität beginnt erst richtig zu boomen.

    Varta steht eigenen Angaben zufolge für die Zukunft von Energie und Speicherlösungen. Das Batterie-Portfolio reicht von Mikrobatterien, Haushaltsbatterien und Energiespeichersystemen bis zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen. Seit 2021 arbeitet man nun intensiv an der ersten leistungsstarken Akkubatterie für Elektroantriebe. Einige Verträge mit großen OEMs sollen schon bestehen, klare Bekenntnisse gibt es noch nicht.

    Am 13. August stehen die Zahlen für das erste Halbjahr auf der Agenda. Gut möglich, dass der Batteriehersteller - wie schon im ersten Quartal - erneut nachbessern muss, denn die aktuellen Forschungsaufwendungen gehen ins Eingemachte. Charttechnisch schwankt der Kurs volatil zwischen 127 und 145 EUR. Eine Bewegung unter oder über diesen Korridor sollte wegweisend sein. Für Bestände setzen sie am besten einen Sicherheits-Stop bei 125,50 EUR.

    Deutsche Rohstoff AG – Vollständige Rückzahlung der Anleihe und gute Perspektiven

    Die Deutsche Rohstoff AG (DRAG) bleibt in gutem Fahrwasser und gehört weiterhin zu den Knappheitsprofiteuren. Das Unternehmen zahlte letzte Woche ihre zweite Unternehmensanleihe 2016/21 mit einem verbleibenden Volumen in Höhe von 16,7 Mio. EUR fristgerecht zurück. In den Jahren 2019 und 2020 wurden bereits 50 Mio. EUR zurückgeführt bzw. in die neue Anleihe 2019/24 getauscht.

    Aktuell führen das sehr gute Ergebnis des ersten Halbjahres und der starke Cash-Flow zu einer schnellen Entschuldung des Konzerns. Denn die freie Liquidität hat sich parallel zur Erhöhung der Rohölmengen in den letzten drei Quartalen sukzessive erhöht. Es verbleibt sogar ein markanter Spielraum für weitere Investitionen. Die Verschuldung des Deutsche Rohstoff-Konzerns beträgt nun 101 Mio. EUR. Ausstehend sind die Wandelanleihe 2018/23 und die Anleihe 2019/24 mit einem Volumen von 10,7 bzw. 87,1 Mio. EUR. Dazu kommen noch kleinere Bankverbindlichkeiten in Höhe von rund 3,4 Mio. EUR. Insgesamt wurden nun 27 Mio. EUR in nur sieben Monaten getilgt. Eine Kreditlinie von Cub Creek Energy besteht weiterhin in Höhe von 23 Mio. USD und wird voraussichtlich im Laufe des Jahres erneut genutzt werden, um die Fertigstellung des Knight-Bohrplatzes zu finanzieren. Die Eigenkapitalquote belief sich zum Halbjahr auf 29,1% und steigt nach Rückführung der Anleihe auf 31,9 %. So fühlt sich gutes Kapital-Management heute an.

    Überzeugend sind auch die vorläufigen Zahlen zum Halbjahr. So wurde ein Konzernüberschuss in Höhe von 17,5 Mio. EUR (Vj. -13,4 Mio. EUR) erzielt, der Umsatz belief sich auf 38,3 Mio. EUR (Vj. 26,1 Mio. EUR) und das EBITDA auf 39,9 Mio. EUR (Vj. 15,8 Mio. EUR). Die Prognosen für 2021 werden nun leicht angehoben (Veränderung in %): Konzernumsatz 68 bis 73 Mio. EUR (+19%) und EBITDA 57 bis 62 Mio. EUR (+36%). In dieser Prognose-Rechnung wird unterstellt, dass die Ölpreise von aktuell 70 auf 60 USD linear abnehmen, das schafft einen komfortablen Erwartungs-Korridor.

    Unseres Erachtens plant die DRAG sehr solide und gehört auch mit den Wolfram-Aktivitäten in Südkorea zu den wirklich guten Rohstoff-Plays in Deutschland. Seit unserer Erstempfehlung hat sich die Aktie glatt verdoppelt. Nun hat der DRAG-Kurs vom Top bei 18 EUR leicht auf 15,8 EUR korrigiert, das ist eine gute Basis für mittelfristige Nachkäufe.

    Nordex – Jetzt sind sogar Shortseller am Werk

    Wie hatten an dieser Stelle oft skeptisch über die Nordex-Aktie berichtet. Hohe Rohstoffkosten und immer neue Genehmigungs-Auflagen belasten die Marge des Windanlagenbauers nachhaltig. Wie vermutet, hat die zuletzt durchgeführte Kapitalerhöhung unter Ablösung eines größeren Gesellschafter-Darlehens das Vertrauen in die Aktie nicht verbessern können. Nun tauchen die ersten meldepflichtigen Shortquoten auf.

    Wer Aktien leer verkauft, man nennt dies das sogenannte Shortselling, muss bestimmte Transparenzpflichten erfüllen. Geregelt sind diese in der EU-Leerverkaufsverordnung, die ein zweistufiges Transparenzsystem vorsieht. Ab einer Höhe der Netto-Leerverkaufsposition von 0,5 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals muss diese über eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger gemeldet werden. Bei Nordex betrifft dies die Citadel Europe LLP mit einer aktuellen Position von Minus 0,90% und Arrowstreet Capital mit Minus 0,62%.

    Operativ baut Nordex nun die seit 2013 bestehende Kooperation mit dem Rotorblatthersteller TPI Composites aus. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird man den Betrieb der Rotorblattproduktion in Matamoros (Mexiko) für einen Zeitraum von drei Jahren auf TPI übertragen. Die Norddeutschen und TPI wollen damit ihre Effizienz und Leistung der Produktion am mexikanischen Standort steigern. 1.500 Mitarbeiter der Nordex-Rotorblattproduktion werden von TPI übernommen.

    Die News aus Mexico klingt für uns wie eine Kostensenkungsmaßnahme. Hoffentlich ist es auch ein merklicher Baustein für die zukünftigen Zahlen des Konzerns. Seit April steht bei der Nordex-Aktie ein Verlust von 45% zu Buche. Aktuell würden wir daher abwarten, welche Gruppe im Kursgerangel um Nordex gewinnen wird.


    Die hier beschriebenen Unternehmen sind in unterschiedlicher Weise vom Rohstoff-Boom betroffen. Bei Varta und Nordex betrifft es die Kostenseite, die Deutsche Rohstoff AG ist hingegen ein klarer Gewinner dieses Booms.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Eigenkapitalquote – Das Verhältnis vom Eigenkapital in Relation zum Gesamtkapital.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    4. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Elon Musk finanziert Donald Trump – Jetzt strategisch vorgehen mit Rheinmetall, Aixtron, Almonty Industries und Varta

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    Ein Mordversuch mit Folgen. Tech-Milliardär Elon Musk hat Präsidentschaftskandidat Trump nach dem Attentat seine tiefste Solidarität bekundet. Der Tesla-Chef wird den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump fortan massiv finanziell unterstützen. Musk möchte offenbar monatlich rund 45 Mio. USD zur Verfügung stellen, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“. Jüngste Wahlumfragen sehen den Republikaner nun klar vor Biden. Damit könnte eine stark US-orientierte Politik im Sinne „America First“ folgen. Trump möchte vor allem die Zuwanderung stoppen, in die marode Infrastruktur investieren, den Sicherheitsstaat massiv aufrüsten und das „Alte Amerika“ revitalisieren. Alles spricht dafür, dass die Blockbuster-Sektoren HighTech und Rüstung erstmal weiterlaufen werden. Klar im Fokus stehen wegen der Verringerung von ausländischen Abhängigkeiten die strategischen Rohstoffe. Wo liegen die Chancen für Aktionäre?

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    Nach den Korrekturen der vergangenen Wochen konnte der deutsche Leitindex DAX mit einem Wochenplus in Höhe von rund 2 % ein Comeback feiern. Einer der Shooting-Stars war nach langer Leidenszeit die Aktie der Lufthansa AG. Mit einem Kursverlust von über 55 % allein seit Jahresanfang, keimen nach einer Meldung auch Hoffnungen auf ein Comeback der Varta-Aktie auf. Das größte Potenzial dürfte jedoch der Rebound des Heliumunternehmens Royal Helium besitzen, das gerade den Wandel vom Explorer zum Industriegasunternehmen abgeschlossen hat.

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    EM 2024 Achtelfinale – Sommermärchen auch an den Börsen? BYD, VW, Power Nickel und Rheinmetall vorzeitig qualifiziert

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    Fußball war schon immer geeignet, die Massen etwas abzulenken. Menschen lieben den Sport, weil er selbst beim Zuschauen entspannt. Ein probates Mittel gegen die Multikrisen, die sich immer weiter in unser Gemüt schrauben. Zum Glück handeln die Aktienmärkte so weit oben, so dass sich die anbahnende Bankenkrise alla China und Japan medial nicht bis nach Europa durcharbeitet. Die EU-Finanzmärkte haben seit der Wahl ordentlich Federn gelassen, denn während die NASDAQ von Top zu Top eilt, legt der EuroStoxx eine fast unbemerkte 5 % Korrektur aufs Parkett, Frankreich sogar 10 %. Die EU-Spreads zu Bundesanleihen dehnen sich weiter aus, ein Szenario, dass seit 2008 vergessen schien. Und im Fußball geht Deutschland hoffnungsvoll ins Achtelfinale, auch unsere Aktienauswahl strotzt vor Stärke.

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