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19.03.2024 | 06:00

Volkswagen, Defense Metals, Rheinmetall – Chinas Waffe im Tech-Rennen

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Bildquelle: pixabay.com

Im Schatten globaler Machtrivalitäten spielen Seltene Erden eine entscheidende Rolle, nicht nur für die Rüstungsindustrie, sondern auch für den boomenden Markt der Elektrofahrzeuge und die Produktion von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Metalle sind das unsichtbare Rückgrat, das Hightech-Geräte antreibt, und sind somit von strategischer Bedeutung für Wirtschaft und Sicherheit weltweit. Die Dominanz Chinas in der Gewinnung und Verarbeitung solcher Ressourcen - illustriert durch Deng Xiaoping‘s Aussage „Der Nahe Osten hat Öl. China hat Seltene Erden.“ - wirft ein Licht auf potenzielle geopolitische Spannungen und unterstreicht die Bedeutung von Diversifizierung und Widerstandsfähigkeit der Lieferketten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.
    "[...] Unser Ziel ist es, bald zwischen 500 und 1.000 Tonnen pro Monat zu exportieren. Das könnte für uns einen Cashflow zwischen 500.000 und 1 Million CAD bedeuten. [...]" Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.

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    Volkswagen – der Ausblick schickt die Aktie auf Talfahrt

    Am 13. März legte Volkswagen seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 vor. Im Geschäftsjahr erzielte der Konzern einen Nettogewinn von 17,9 Mrd. EUR. Dies entsprach einer Steigerung des Gewinns pro Stammaktie um 2,26 EUR auf 31,98 EUR, was einem Zuwachs von 8 % entspricht. Der Umsatz belief sich auf 322,3 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 15,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Auslieferungen stiegen um 12 % auf 9,24 Mio. Fahrzeuge, wobei alle Regionen zu diesem Zuwachs beitrugen. Im Verlauf des Jahres wurden insgesamt 771.100 batterieelektrische Fahrzeuge geliefert, was ein Anstieg von 35 % im Vergleich zu 2022 bedeutet. Der Nettocashflow der Automotive Division erhöhte sich auf 10,7 Mrd. EUR.

    Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick ordentlich sind, so kämpfen die Wolfsburger mit etlichen Herausforderungen. Da ist zum einen der größte Markt für Elektroautos in China. Der Konzern prognostiziert einen Rückgang des operativen Ergebnisses im Reich der Mitte für das Jahr 2024. 2023 konnte man dort noch rund 2,6 Mrd. EUR ausweisen. Der Konkurrenzkampf mit BYD, Nio und anderen sorgen für sinkende Margen. Die Chinesen sind vor allem im Bereich Software dem deutschen Autobauer voraus. Es wird sich zeigen, ob Volkswagen diesen Rückstand durch eine engere Zusammenarbeit mit Xpeng und einer stärkeren Ausrichtung auf lokale Bedürfnisse in China wettmachen kann.

    Volkswagen will weiterhin eine eigene Softwarelösung durch die Abteilung Cariad entwickeln. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer kritisiert den Ansatz von VW und würde eher auf eine Partnerschaft mit einem Tech-Riesen setzen. Mit einer Nettoliquidität von 40,3 Mrd. EUR zum Jahresende 2023 befindet sich die Volkswagen-Gruppe in einer sehr stabilen finanziellen Position, die es ermöglichen sollte, die Transformation des Konzerns voranzutreiben. Die Aktionäre waren vom Ausblick auf das laufende Jahr alles andere als begeistert und schickten die Aktie auf Talfahrt. Ein Anteilsscheint kostet aktuell 114,90 EUR.

    Defense Metals – Proben versendet

    Defense Metals hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seinem Wicheeda-Projekt in British Columbia, Kanada, maßgeblich zur globalen Versorgung mit Seltenen Erden (REE) beizutragen. Dieses Projekt, das sich über ein Gebiet von über 8.301 ha erstreckt, macht Defense Metals zu einem potenziellen Schlüsselspieler in der Seltenen-Erden-Branche. Mit dem Ziel, bis zu 25.000 t Seltene Erden jährlich zu produzieren, könnte das Unternehmen bedeutend zur Diversifizierung der globalen Versorgungsketten beitragen. Derzeit läuft die vorläufige Machbarkeitsstudie an, die in Kooperation mit renommierten Ingenieurbüros durchgeführt wird. Im Februar gab es ein Update hinsichtlich der Fortschritte seines metallurgischen Arbeitsprogramms.

    Die metallurgischen, sowie die geotechnischen, geochemischen und umwelttechnischen Testarbeiten sind abgeschlossen und zeigen, dass die Produktion eines hochgradigen Mineralkonzentrats möglich ist. Zusätzlich hat Defense Metals ein strategisches Co-Design-Abkommen mit der McLeod Lake Indian Band unterzeichnet, das die Beteiligung der Gemeinde am Projekt gewährleistet und deren langfristige Unterstützung demonstriert. Die vorläufige Machbarkeitsstudie soll im 2. Quartal abgeschlossen sein. Am 4. März gab das Unternehmen bekannt, dass es Proben gemischter Seltenerdmetallcarbonate an 2 große REE-Verarbeitungsunternehmen geliefert hat, die aus hydrometallurgischen Testarbeiten gewonnen wurden. Die belieferten Unternehmen bestätigten die hohe Qualität der gesendeten Proben.

    Der Bedarf an dem kritischen Rohstoff wird weiter ansteigen. Das liegt zum einen an der Aufrüstung vieler Staaten, zum anderen an den vielen verschiedenen Einsatzgebieten, die von medizinischen Geräten über erneuerbare Energien sowie über die Luft- und Raumfahrt bis hin zur Automobilindustrie reicht. Die Automobilhersteller benötigen den Rohstoff unabhängig davon, ob es sich um herkömmliche Verbrenner- oder um Elektrofahrzeuge handelt. Letztere benötigen mehr REE. Wer mehr über das Unternehmen erfahren möchte, sollte sich die Unternehmenspräsentation von Dr. Luisa Moreno auf dem International Investment Forum auf YouTube vom Februar ansehen. Ende letzten Jahres stieg die Aktie in der Spitze bis auf 0,275 CAD an, ein Plus von über 80 %, seitdem konsolidiert sie. Aktuell kostet eine Aktie 0,21 CAD.

    Rheinmetall – reitet die Erfolgswelle

    Der Düsseldorfer Rüstungs- und Technologiekonzern Rheinmetall hat am 14. März seine Geschäftszahlen für das Jahr 2023 vorgelegt und meldet einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Der Konzern steigerte seinen Umsatz um 12 % auf 7,176 Mrd. EUR und erreichte damit erneut ein Rekordniveau. Das EBIT vor Kaufpreisallokation kletterte auf 968 Mio. EUR, gegenüber 747 Mio. EUR im vorangegangenen Jahr. Dadurch verbesserte sich das operative Ergebnis um beeindruckende 19 % auf einen neuen Spitzenwert von 918 Mio. EUR, während sich die operative Marge im Konzern von 12,0 % im Vorjahr auf mittlerweile 12,8 % erhöhte.

    Dieser Erfolg spiegelt sich auch in dem erneuten Höchstwert beim Auftragsbestand von Rheinmetall wider, der um satte 44 % auf 38,3 Mrd. EUR anstieg (Vorjahr: 26,6 Mrd. EUR). Ein solches Wachstum verdeutlicht die anhaltend hohe Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen des Konzerns auf globalen Märkten. Als Zeichen des Vertrauens in die wirtschaftliche Stärke des Unternehmens und als Dank an die Aktionäre schlägt der Vorstand eine Dividendenerhöhung von 5,70 EUR je Aktie vor, ein beträchtlicher Anstieg gegenüber den 4,30 EUR des Vorjahres.

    Für das laufende Jahr 2024 zeigt sich Rheinmetall optimistisch und erwartet ein anhaltend starkes Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Konzern prognostiziert einen Umsatzanstieg auf rund 10 Mrd. EUR, begleitet von einer weiter steigenden Profitabilität. Die prognostizierte operative Ergebnisrendite von 14 bis 15 % unterstreicht das Vertrauen des Managements in die zukünftige Geschäftsentwicklung. Haupttreiber ist eine wachsende Nachfrage nach Verteidigungs- und Sicherheitstechnologien. Die Düsseldorfer dürften ein großes Stück vom 500 Mio. EUR vom Kuchen erhalten, den die EU für den Ausbau der Munitionsproduktion zur Verfügung stellt. Kein Wunder, dass die Aktie von Allzeithoch zu Allzeithoch springt. Aktuell notiert der Wert bei 469,20 EUR.


    Seltene Erden ist ein kritischer Rohstoff und wollen die westlichen Staaten unabhängiger werden, so braucht es Alternativen. Eine davon könnte Defense Metals werden, die bis zu 25.000 t Seltene Erden pro Jahr produzieren wollen. Damit kann dann die Rüstungs- und Automobilindustrie versorgt werden. Volkswagen befindet sich in einer Transformationsphase. Einerseits will man auf Elektrofahrzeuge umrüsten, andererseits sind die Absatzzahlen dafür nicht hoch genug und die Margen zu gering. Anders sieht es bei Rheinmetall aus, die volle Auftragsbücher haben und versuchen ihre Kapazitäten auszubauen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Elektrofahrzeuge – Fahrzeuge, welche durch elektrische Energie angetrieben werden.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    4. Vorstand – Das eigenverantwortliche und geschäftsführende Organ einer Aktiengesellschaft ist der Vorstand.
    5. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Mario Hose vom 22.04.2024 | 06:05

    Raus aus KI und Rüstung? Nebenwerte mit Comeback? sdm, artec technologies, Energy S.p.A., Super Micro Computer, Renk

    • Technologie
    • Sicherheit
    • Rüstung

    Schlägt jetzt die Stunde der Nebenwerte? Sind Aktien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Rüstung heiß gelaufen? Jedenfalls scheinen die Kursraketen Rheinmetall, Renk, Nvidia, Super Micro Computer & Co. der vergangenen Monate an Schub zu verlieren. Daher schauen wir heute auf interessante Nebenwerte. Die artec technologies AG ist auch im Jahr 2023 um rund 20 % gewachsen. Der Daten-Spezialist aus Niedersachsen ist unter anderem im Bereich der Überwachung aktiv und profitiert vom Trend zu Big Data und KI. Die sdm SE aus München schützt Behörden und Unternehmen und hat im vergangenen Jahr durch Übernahmen den Umsatz vervielfacht. Die Aktie ist günstig. Und nicht nur in Deutschland gibt es spannende SmallCaps. Die Energy S.p.A. entwickelt moderne Batterie-Energiespeicher. Die Internationalisierung soll Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Analysten sehen bei allen drei Aktien erhebliche Kurspotenziale.

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    • Rüstung
    • Rohstoffe
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    • Energiewende
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    Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 08.04.2024 | 06:00

    Volkswagen, Altech Advanced Materials, RWE – den Dip bei Elektrifizierungsunternehmen fürs Depot nutzen

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    Die Zukunft ist elektrisch. Mit dem wachsenden Bestand an Elektrofahrzeugen gewinnen auch die Technologien rund um die Stromspeicherung enorm an Bedeutung. Diese sind das Rückgrat einer zuverlässigen, umweltfreundlichen Energielandschaft – sie speichern Energie aus erneuerbaren Quellen und stellen sicher, dass der Strom auch dann fließt, wenn Sonne und Wind gerade Pause machen. Ein solcher Fortschritt verspricht nicht nur einen kleineren ökologischen Fußabdruck, sondern auch eine neue Ära der Energieunabhängigkeit. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die bei der Elektrifizierung helfen.

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