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29.12.2022 | 04:44

200% bei ThyssenKrupp und Tocvan Ventures möglich, Fragezeichen bei VW und BASF

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Bildquelle: pixabay.com

Mit Blick auf das Jahresende fällt es schwer, die wirklich ökonomischen Chancen von den aktuellen Kriegs- und Krisen-Szenarien zu trennen. Die Prognose-Institute stochern mit ihren Aussagen für 2023 ebenso im Nebel, eine noch versöhnliche Konjunkturentwicklung an der Null-Linie wird unter dem Vorbehalt sinkender Zinsen und rückläufiger Inflation definiert. Unter dem Damoklesschwert einer möglichen Gaskrise ab März, verkehren sich jedoch alle Vorhersagen in ein negatives Licht, denn der Industriestandort Deutschland hat bereits erheblich mit den Energie- und Strompreisanstiegen zu kämpfen. Wie selektiert man sich ein Top-Performer-Depot?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: TOCVAN VENTURES C | CA88900N1050 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

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Inhaltsverzeichnis:


    ThyssenKrupp – Chancen in der industriellen Wasserstoff-Erzeugung

    „Für ThyssenKrupp ist Wasserstoff die Schlüsseltechnologie, um unsere Industrie zukunftsfähig und nachhaltig aufzustellen,“ sagte CFO Klaus Keysberg. Er weiß wovon er spricht, denn der ThyssenKrupp-Konzern hat im Jahr 2019 ganze 23 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das sind fast drei Prozent aller deutschen Treibhausgasemissionen. Doch wer viel emittiert, kann auch viel bewirken. Deswegen bekennt sich der Duisburger Technologiekonzern zum Pariser Klimaschutzabkommen von 2015: Bis 2030 sollen die hausgemachten Emissionen um 30 % reduziert werden und bis 2050 will man komplett klimaneutral sein. Das ist ein Wort!

    Das Potenzial von Wasserstoff spielt bei ThyssenKrupp eine wichtige Rolle, denn man ist in der außergewöhnlichen Situation, zugleich Konsument und Produzent von grünem Wasserstoff zu sein. ThyssenKrupp nutzt seine Kernkompetenz im Bereich der alkalischen Wasserelektrolyse und entwickelt seit Jahren klimaneutrale Versorgungskonzepte für industrielle Anwendungen. Insgesamt hat der Bereich bereits 10 Gigawatt an installierter Leistung für die chemische Industrie realisiert. Parallel arbeitet man mit Hochdruck an der Entwicklung einer klimaneutralen Stahlproduktion.

    Ein bereits vieldiskutierter Ansatz ist der Einsatz von grün erzeugtem Strom zur Produktion von Wasserstoff. Die aktuellen Forschungsgebiete liegen in der stationären Energiegewinnung sowie in der Entwicklung von H2-Antrieben für Fahrzeuge im Dauergebrauch wie z.B. im Sektor Transport und Logistik. Die ThyssenKrupp AG macht in den USA bereits gute Fortschritte mit seiner H2-Tochter Nucera. Hier liefert man Ingenieursleistungen für die alkalische Produktion von Wasserstoff an verschiedene Standorte der Air Products für den Mobilitätsmarkt in Kalifornien. Leider mussten die Duisburger den geplanten Börsengang von Nucera auf unbestimmte Zeit verschieben. Die Thyssen-Krupp-Aktie ließ in 2022 mit minus 40% stark Federn. Für 2023/24 stehen die Zeichen wegen den öffentlichen Budgets für den Kampf gegen den Klimawandel aber wieder auf Sturm. Vor Corona in 2019 stand der Wert noch bei 18 EUR, rund 200% höher. Analytisch ist die Aktie derzeit günstig.

    Tocvan Ventures – Gold- und Silbergewinnung in Sonora

    Zum Jahresende hat sich auch bei Gold und Silber eine merkliche Stabilisierung abgezeichnet. Mit einer durchgerechneten Rendite von 8,8% per annum seit 1995 ist Gold einer der besten Anlagen der jüngsten Vergangenheit. In 2022 wurden gleich zu Jahresbeginn 2.050 USD erreicht, Silber konnte bis auf 26 USD marschieren. Aktuell konsolidieren die Preise auf hohem Niveau. Wegen des hohen Inflationsdrucks macht eine Diversifikation in Gold und Silber derzeit weiter Sinn, dabei sollte man neben dem physischen Edelmetall auch noch nicht erschlossene Ressourcen in der Erde in Betracht ziehen. Denn bei ihrer Entdeckung führt dies zu einer neuerlichen Aufwertung der betreffenden Liegenschaft.

    Beim kanadischen Explorer Tocvan Ventures gehen die Maßnahmen in die richtige Richtung. Das angehende Rohstoff-Unternehmen aus Kanada mit zwei wesentlichen Goldprojekten in Sonora, Mexico meldete im Spätsommer gute Bohrergebnisse aus ihrem ersten 1.382 Meter-Programm. Die Vererzungsgrade auf dem Projekt Pilar lagen im Bereich von 0,4 bis 12 Gramm je Tonne, nun hat Tocvan Ventures eine Vereinbarung mit einem benachbarten Bergbauunternehmen über die Entnahme der ersten Sammelprobe aus dem Gold-Silber-Projekt Pilar getroffen. Das Material der bis zu 1000 Tonnen umfassenden Schüttgutprobe wird Anfang 2023 für die Verarbeitung mittels Haufenlaugung weniger als 25 Kilometer westlich von Pilar aufbereitet werden.

    "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir Zugang zu einer lokalen Anlage haben, die über alle erforderlichen Geräte und Mitarbeiter zur Durchführung der Probe verfügt. Die Planung ist nun im Gange, um Anfang 2023 mit der Entnahme und Verarbeitung der Probe zu beginnen,“ sagte kürzlich der CEO Brodie Sutherland. Bei einem aktuellen Preis von 0,51 CAD je Tocvan-Aktie, beträgt die Marktbewertung der Edelmetall-Lagerstätte nur niedrige 19 Mio. CAD. Wenn 2023 ein Gold-Silber-Jahr wird, ist der Einstieg bei Tocvan im aktuellen „Tax-Loss-Season“-Umfeld sehr günstig.

    VW und BASF – Die deutsche Standortfrage

    Oft gestellt – unzureichend beantwortet: Die Frage nach dem deutschen Industrie-Standort. Seit Beginn der Ukrainekrise haben sich fossile Energieträger im Preis verdoppelt und die Stromkosten legten um mindestens 50% zu. Derweil lässt die neue Regierung nicht ab, von den günstigen Möglichkeiten der alternativen Energiegewinnung zu sprechen. Vergessen wird hierbei, dass sich die Beschaffungspreise von wichtigen Metallen wie Kupfer, Stahl, Nickel und Titan ebenfalls stark erhöht haben und die Gestehungskosten von Energie-Erzeugungsanlagen extrem in die Höhe treibt. Der dann erzeugte Strom ist vielleicht klimaschonend, aber alles andere als günstig.

    Die Entscheider deutscher Industrie-Konzerne wie VW und BASF haben die Zeichen der Zeit erkannt und erbauen zukunftsträchtige und energieintensive Anlagen lieber im Ausland. So entsteht in den nächsten 3 Jahren einer der größten Batterie-Gigafabriken Europas in der Nähe von Valencia. VW nutzt die guten Verbindungen zum spanischen Staat, um bei der Konzerntochter SEAT knapp 10 Mrd. EUR zu investieren. BASF baut das Stammwerk Ludwigshafen, welcher nach wie vor der größte Chemiestandort Deutschlands ist, sukzessive zurück und reduziert die Arbeitsplätze vor Ort. In den nächsten 2 Jahren sollen hier 500 Mio. EUR an Kosten eingespart werden. Investiv tätig wird der Konzern hingegen in China, wo ebenso 10 Mrd. EUR in einen Verbundstandort fließen. Der Chemiekonzern will die bis dato größte Einzelinvestition in seiner Geschichte in der südchinesischen Provinz Guangdong trotz interner Widerstände weiter durchziehen. Für BASF ist dies das größte Einzelprojekt seit Jahrzehnten. Das von Konzernchef Martin Brudermüller vorangetriebene Megaprojekt ist in der aktuellen politischen Gemengelage umstritten, denn es macht den Konzern abhängiger vom Ausland. Gleichzeitig dürfte der Standort natürlich mehrere 100 Mio. EUR pro Jahr an Kosten gegenüber Europa einsparen.

    Die Entwicklungen der Aktien von VW und BASF werden in 2023 den äußeren Umständen folgen. VW setzt sehr stark auf die E-Mobilität, was wegen hoher Strompreise und wegfallender Subventionen auch ins Auge gehen kann. BASF steht unter Kostendruck und ist auf billiges Gas angewiesen. Beide Aktien bergen erhebliche Chancen und Risiken, sind derzeit niedrig bewertet und schütten ordentlich Dividende aus. Mit Einstiegen um 115 bzw. 46 EUR macht der Langfristanleger keinen Fehler.


    GreenTech könnte zum Topthema 2023 werden. Da sind die deutschen Industriewerte wie ThyssenKrupp, VW und BASF gefragt. Setzt sich ein positiver Goldtrend durch, sollte man Tocvan Ventures auf dem Radar haben, denn hier wird es viele Neuigkeiten aus Mexico geben.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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